Also, Grundton C:
C-ionische beginnt (9. Bund), dann d-dorisch (10. Bund), dann e-phrygisch (12. Bund), dann f-lydisch (1.Bund), dann g-mixolydisch (3. Bund), dann a-äloisch (5. Bund), dann h-lokrisch (7. Bund), Ausgangsposition. Für die entsprechenden Skalen nutze ich dann folgende Pattern:
https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/134571-spieltechnik-speed-building-mit-3nps-scales.html
Kann ich das irgendwie variieren? Die Pattern sind doch an dem Grundton gebunden, oder? Ich kann doch nicht mit (z.B.) c-dorisch oder c-äloisch beginnen, oder? Dann müssten sich die anderen Pattern ja wieder hinten dranhängen, oder doch?
Also... Wenn du C-Ionisch spielen willst, musst du logischerweise die Töne von C-Ionisch verwenden und du musst so spielen, dass erkennbar bleibt, dass C der Grundton des Ganzen ist. Das kann man auf verschiedene Weise erreichen: Indem man immer wieder zwischendurch zum Grundton zurückkehrt. Indem man die Akkordtöne der Grundtonart (bei C wären das CEG) immer wieder hervorhebt. Indem man sein Solo auf C als Endpunkt hinführt usw...
Wenn du diese zwei Grundregeln - Töne von C-Ionisch verwenden und C als Grundton erkennbar machen - einhältst, bist du im Prinzip völlig frei. Du kannst in unterschiedlichen Lagen spielen, du kannst unterschiedliche Patterns verwenden - was immer du willst.
Man lernt die 3NPS-Patterns der 7 Modi üblicherweise so, dass der tiefste Ton der Grundton ist. Das Pattern, das - wenn man mit dem tiefsten Ton beginnt - den lydischen Modus ergibt, wird dann als "lydisch" bezeichnet. Das ist aber ein wenig irreführend. In Wahrheit kannst du mit jedem Pattern alle Modi spielen. Du musst nur wissen, mit welchem Ton du anfangen musst.
Beispiel: Du kannst für Ionisch auch andere 3NPS-PAtterns verwenden, als das, das du als "ionisch" gelernt hast. Allerdings ist der Grundton dann eben NICHT der tiefste Ton des Patterns.
Beispiel: Du kannst ohne weiteres C-Ionisch mit dem Pattern, das du als "A-Äolisch" gelernt hast, spielen. Das Pattern beginnt mit A im 5. Bund auf der tiefen E-Saite. Wenn du nun nicht a-moll, sondern C-Dur damit spielen willst, steigst du halt nicht mit dem A ein, sondern beginnst mit dem C, das du 3 Bünde höher im 8. Bund hast. Sozusagen der 3. Ton dieses Patterns.
Du kannst dieses Pattern auch nehmen, um D-Dorisch zu spielen. Dann beginnst du halt mit dem D auf der A-Saite im 5. Bund...
Was die anschließenden oder benachbarten Patterns angeht: Die 3NPS-Patterns überlappen sich, sodass man leicht von einem ins andere Pattern wechseln kann. Das ist dann sinnvoll, wenn man sich am Hals entlang nach oben oder unten bewegen möchte, wenn man also die Lage wechseln möchte. Dann kannst du dich durch die aufeinanderfolgenden Patterns bis zu deinem Ziel "hoch- oder runterarbeiten". Auch da gilt wieder die Regel, dass du das richtige Tonmaterial verwenden musst und dass der Grundton erkennbar bleiben muss. Die richtigen Töne hast du automatisch, wenn du die Patterns korrekt anwendest. Den Grundton musst du halt wieder durch diene Spielweise deutlich machen.
Damit sowas in der Praxis klappt, muss man allerdings wissen, an welcher Position des jeweiligen Patterns der Grundton liegt - und auch an welcher Stelle auf dem Griffbrett.
Ich hoffe mal, ich habe dich jetzt nicht noch mehr verwirrt..