Moin, ich antworte mal als Publikum auf die Frage:
Ich beurteile das Gehörte immer nur absolut, nie relativ. Klingt es gut, freue ich mich. Wenn ich irgendwo vor der Bühne stehe habe ich aber nie einen Vergleich, ob es mit anderem Equipment oder anders gewählten Parametern besser geklungen hätte. Ich behaupte mal, dass das auch nur für die Musikerpolizei relevant ist. Nur die zerlegt den Gesamtsound in ihre einzelnen Bestandteile und filtert und bewertet sie nach dem eigenen Geschmack.
Der gemeine Zuhörer nimmt dagegen im Wesentlichen "nur" wahr, ob das Gesamtergebnis stimmig ist.
Diese ganzen Equipmentdiskussionen sind doch nur für uns selbst. Wir glauben, reden uns ein oder wünschen uns, dass kleine Veränderungen enorme Auswirkungen haben. Natürlich kann man nicht bestreiten, dass sich der einzelne Klang ändert. Aber ohne direkten Vergleich, den ja niemand außer man selbst hat, wird kaum einer die Veränderung bemerken. Oft nicht mal die eigene Band. ;-)
Natürlich sollte man sich größte Mühe geben, um gut zu klingen. Das wichtigste Kriterium, wenn man das Publikum im Fokus hat, muss dann aber sein, dass das Gesamtergebnis optimal ist, also die Band gut klingt. Wie dann der Amp einzeln klingt, ist dem Publikum vollkommen egal. Und da kann es eben sein, dass nach der eigenen Vorstellung eine etwas lahmere Simulation wegen der geringeren Bühnenlautstärke die deutlich bessere Wahl ist, als die für einen selbst perfekt klingende Röhre.
Wie gesagt: Ich bin mir sicher, dass das Publikum die kleinen Unterschiede nicht raushört und nicht interessiert.
Allerdings: Was die Leute eindeutig hören, ist ob die Musiker sich wohlfühlen und Spaß haben. Man klingt einfach besser, wenn man mit seinem Equipment zufrieden ist. Es kommt also nicht darauf an, dass die neue Gitarre so viel besser klingt, als die alte, das hört keiner, sondern dass man sie selber geil findet.
Dann klingt man einfach besser. Von dieser Seite aus betrachtet sind die ganzen Optimierungen wiederum doch nicht so unsinnig. Meiner Meinung nach aber eher wegen des psychologischen Effekts auf den Musiker als wegen des direkten Einflusses auf den Bandsound.
Viel blabla, die eigentliche Antwort auf die Frage aus meiner (Zuhörer-)Sicht ist:
Mir würde im Leben kein Unterschied auffallen.
Es sei denn, der Gitarrist wäre mit der gewählten Option unzufrieden.