Modeller: "Instant Gratification" vs. realistische Modelle

pharos
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Hi,
ich will mir vielleicht mal einen neuen Modeller kaufen, und da ist mir aufgefallen dass es eigentlich zwei völlig gegensätzliche Philosophien auf dem Markt gibt:

Das was nicht nur ich als "Instant Gratification" bezeichne, also Geräte die immer gut, aber auch immer gleich klingen. Bei meinem Korg Pandora ist das z.B. ganz extrem so, selbst wenn ich alle Effekte ausschalte ist der Sound total glattgebügelt und totkomprimiert, Spielfehler werden überhaupt nicht aufgedeckt, alle Gitarren und PU-Einstellungen klingen gleich, und wenn ich ehrlich bin klingen sogar fast alle Amp-Modelle gleich.
Es kommt halt ein "Studio-Sound" raus der fertig gemastert und durch 100 verschiedene Exciter und Psychoakkustikisten wurde.

Das andere Extrem sind so Teile wie der Hughes&Kettner ZenAmp, die ziemlich realistisch wie der Amp klingen den sie gerade nachmachen. Dafür klingen sie dann auch scheisse wenn man sie nicht vernünftig eingestellt hat, unsauber spielt oder sonstwas. Hier klingt es selbst mit Chorus, Reverb und drei Overdubs nicht so gebügelt wie andere Modeller das von Haus aus tun.


Seht ihr das auch so?

Mich würde mal interessiere welche Modeller (Vox Valvetronics und Line6 POD haben hier ja viele) ihr wo auf der Skala einordnen würdet, und ob es auch welche gibt die beides können.

Bei meiner geplanten Neuanschaffung hätte ich gerne zum üben einen ehrlichen, direkten Sound, aber beim Recording ist es dann doch nicht schlecht, wenn man die ganze Studio-Zauberei mit an Board hat.
 
Eigenschaft
 
Ich habe bereits Korg, Zoom, Digitech und Boss hinter mir. Das einzige, was in diesem Vergleich eine einigermaßen realistische Dynamik bietet ist Boss, egal ob das kleine ME-50 oder das Top-Modell. Ich bin jedoch mit allen gut klar gekommen, soll nicht heißen dass der Rest wesentlich schlechter war.
 
*push*


Habt ihr keine Lust auf ein bisschen Grundsatzdiskussion?

Mich würde echt mal interessieren ob meine Vermutung stimmt das POD & Co. deshalb so polarisieren weil sie ganz unterschiedliche Erwartungen erfüllen, ohne dass man dies dem Produkt vorher ansehen kann.

Vorallem um Bandtauglichkeit und Durchsetztungsvermögen wird ja hier häufig und hitzig diskutiert. Dabei bekomme ich den Eindruck dass die Vox Valvetronix Schönfärber sind die nur alleine gut klingen, während die "Oberliga" Line6 Flextone oder H&K Zenamp vorallem in der Band aufblühen.



@xxx: Das Boss hat ja die selbe Technologie wie die Cube serie, und über die hört man auch nur gutes. Allerdings nie im Zusammenhang mit Modelling, als ob es sich dabei um analoge Transistoren handeln würde. Komisch....
Deine Steinberger finde ich überings extrem geil, wie hast du die so billig bekommen? OK, vielleicht kein Thema für diesen Thread.
 
Hi,
ich will mir vielleicht mal einen neuen Modeller kaufen, und da ist mir aufgefallen dass es eigentlich zwei völlig gegensätzliche Philosophien auf dem Markt gibt:

Das was nicht nur ich als "Instant Gratification" bezeichne, also Geräte die immer gut, aber auch immer gleich klingen. Bei meinem Korg Pandora ist das z.B. ganz extrem so, selbst wenn ich alle Effekte ausschalte ist der Sound total glattgebügelt und totkomprimiert, Spielfehler werden überhaupt nicht aufgedeckt, alle Gitarren und PU-Einstellungen klingen gleich, und wenn ich ehrlich bin klingen sogar fast alle Amp-Modelle gleich.
Es kommt halt ein "Studio-Sound" raus der fertig gemastert und durch 100 verschiedene Exciter und Psychoakkustikisten wurde.

Das andere Extrem sind so Teile wie der Hughes&Kettner ZenAmp, die ziemlich realistisch wie der Amp klingen den sie gerade nachmachen. Dafür klingen sie dann auch scheisse wenn man sie nicht vernünftig eingestellt hat, unsauber spielt oder sonstwas. Hier klingt es selbst mit Chorus, Reverb und drei Overdubs nicht so gebügelt wie andere Modeller das von Haus aus tun.


Seht ihr das auch so?

Mich würde mal interessiere welche Modeller (Vox Valvetronics und Line6 POD haben hier ja viele) ihr wo auf der Skala einordnen würdet, und ob es auch welche gibt die beides können.

Bei meiner geplanten Neuanschaffung hätte ich gerne zum üben einen ehrlichen, direkten Sound, aber beim Recording ist es dann doch nicht schlecht, wenn man die ganze Studio-Zauberei mit an Board hat.

Hallo,
interessante Frage.
Ich hab die 4er Pandora und den 2er Pod und stimme dir absolut zu. Die Pandora ist echt viel unrealistischer, CD-ähnlicher. Beim Pod kommts drauf an: Über Kopfhörer klingt er imho echt ziemlich schlecht, das halte ich nicht lang aus. Auch in Richtung gebügelt. Über eine PA sieht die Sache dann schon ganz anders aus: Mit einem EQ (muss unbedingt sein) nachgeschalten klingt er schon ganz anders, lebhaft und dynamikinteressiert. Wie ein echter Amp meiner Meinung nach nicht, das ist aber auch gut so, denn ich hab mit echten Amps bei etwas Lautstärke sehr gerne das Problem, dass ich nicht direkt genug und auch nicht rund genug klinge. Mein Referenzsound sind CD-Produktionen, bei dem Fizzzzzz von einem Peavey würd ich keine Stunde spielen.
Ein wichtiger Punkt ist natürlich auch die Mikro-Simulation. Combos simulieren kein Mikrofon, Pod und Konsorten natürlich, wie es Sinn der Sache ist, schon. Das macht viel aus, wie man von Ampabnahme weiß.
Das Problem bei "Glattbügelung" ist, dass jemand anders glattbügelte, jemand anders, der im Fall der Pandora zB Metalsounds auf Basis von Linkin Park generierte. Da tut man sich dann schon schwer, gute Sounds nach dem eigenen Geschmack rauszuholen. Wie du sagst, gefällt dir einer, gefallen alle. Gefällt er nicht, gibts ein Problem.
 
Beim Pandora fand ich die Zerrsounds überwiegend gräßlich.

Sehr zufrieden bin ich dagegen mit dem Tonelab, das ich mittlerweile sowohl für Recording als auch in der Band einsetze.
 
Klaus, deine Antwort hilft mir schonmal weiter, ich denke ich versuche mir bei eBay das kleine Tonelab zu schiessen und dann meine eigenen Erfahrungen damit zu machen.



Thomas, ich denke du triffst den Nagel auf den Kopf: Man muss differenzieren ob ein "Verstärker" oder das "was ein Mikro vom Verstärker hört" gemodelt wird. Dementsprechend wird es dann nach live oder nach CD klingen.


Interessant wäre zu wissen ob es Modeller gibt die eben beides können. Klingt der ZenAmp nur live gut, und das Tonelab nur über Full-Range Boxen mit CD-Sound?
Oder kann ein Zenamp auch Box und Mikro Modellieren und direkt in den PC schön glattgebügelt klingen, oder andersrum ein Tonelab an einer Gitarrenbox ordentlich rau und "Live" klingen?
 
Der ZenAmp hat die von H&K entwickelte Red Box Pro an Bord, klingt also auch über die PA oberamtlich.

Boxen- und Micromodels gibt´s beim ZenAmp nicht, halte ich persönlich auch für Schnickschnack. Auch ohne es versucht zu haben würde ich tippen, dass er auch direkt in den PC ein ordentliches Ergebnis abliefert. Was über die PA gut kommt, kann direkt in den PC eigentlich nicht schlecht sein.

H&K hat beim ZenAmp absichtlich wert darauf gelegt, die Spielereien (Boxenmodels, etc.) möglichst zu Gunsten einer einfachen Bedienung und eines autentischen Sounds der Models wegzulassen.
So wie ich das sehe, haben sie das sehr gut hinbekommen.

Ich hab nun schon des Öfteren die Erfahrung gemacht, dass ausgewachsene Röhrenamps sich verschämt in die Ecke gestellt und geschmollt haben, nachdem sie mit dem ZenAmp verglichen wurden. :D

Ich hoffe, ich konnte Dir einigermaßen weiterhelfen!
 
So, die Entscheidung ist bei mir auf ein Tonelab gefallen, mal sehen ob es hält was es verspricht.

Das aber nur nebenbei, Boxen- und Micromodels würde ich ganz und gar nicht als Schnickschnack abtun.
Ich denke eher der Zen ist nicht in erster Linie fürs Recording gedacht und hat darum nur die eine, nicht konfigurierbare RedBox, aber er hat ja auch seine eigene (richtige) Box, und damit seinen eigenen Sound. Mit einer anderen Box dran würde er ganz anders klingen, und das lässt sich auch per Modelling festhalten. Das auch die Mikrophonierung eine Wissenschaft ist und auf der fertigen Produktion eine grosse Rolle spielt, davon kann dir sicher jedes Studio ein Lied singen. Der Effekt dürfte aber mit einem guten Equalizer relativ echt nachzubilden sein, darum würde ich das nicht unbedingt als Manko des Zen betrachten.

Auf der anderen Seite bin ich jetzt aber wirklich gespannt ob das Tonelab nur direkt in den PC gut klingt, oder ob es auch an einer Röhrenendstufe mit Gitarrenbox überzeugen kann. Es gibt ja viele User die sowohl Zen als auch Tonelab bessessen haben, und dort scheint der Tenor zu sein dass das Tonelab tatsächlich in der Hinsicht flexibler ist als der Zen.
 
Der zenamp ist wohl tatsächlich in erster Linie als Live-Amp konstruiert. Das merkt man schon an Speaker-Bestückung und Endstufe. Er klingt auch erst ab einem gewissen Lautstärkelevel wirklich gut.
Ansonsten musste HK natürlich auch noch etwas Platz nach oben (sprich Zentera) lassen: der hat nämlich spezielle Ausgänge, die mit Boxensimulationen gespeist werden und mehr Einstellmöglichkeiten haben.
 
Oh weh, jetzt habe ich noch etwas mehr recherchiert und es kommen wieder Zweifel auf.

Erstmal bin ich über eine genauere Beschreibung der Valvetronix-Technologie gestolpert, http://www.korgmidwest.com/vox/tips/Valvetronix_Overview.htm und da heisst es dass die Vorstufen mit Korgs REMS modelliert werden. Genau die Technologie steckt auch in dem Pandora drin.

Ausserdem bin ich noch auf ein altes Posting vom Klaus über den Pandora gestossen https://www.musiker-board.de/vb/effekte/28891-pandora-vs-v-amp.html#post331101 in dem er noch eine ganz andere Meinung zu dem Ding vertreten hat.

Ich hoffe doch sehr dass die Teile nicht gleich klingen, und ich jetzt nicht 170€ zum Fenster rausgeschmissen habe. In dem Fall würde ich dann doch zum Zenamp greifen, soll er doch leise nicht so gut klingen (RfC: Der ZenAmp hat wirklich keine Ausgänge für PA / Kopfhörer? Dachte ich immer...), hauptsache er klingt wie ein Gitarrenverstärker und wie eine totkomprimierte CD-Aufnahme.
 
Genau. Kopfhörerausgänge als solche hat er nicht, aber eben die HK RedBox mit XLR-Anschluss.
 

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