MOD Devices Duo - kennt das jemand?

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Roki1954
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Hallo zusammen!

Heute bin ich zufällig auf ein Multieffektgerät gestoßen, das ich bisher noch nicht kannte:
https://www.thomann.de/de/mod_devices_mod_duo_modular_pedal.htm
13120226_800.jpg


Das Ding kann offenbar jede Menge Effekte, die man mittels Plug-Ins nachladen und erweitern kann.

Kennt das Teil hier jemand und kann etwas zur Bedienung und zur Qualität sagen?
Mit der Suchfunktion habe ich hier nichts gefunden.

Was mich auch interessieren würde:
Gibt es so etwas auch schon von anderen Herstellern? Evtl. auch etwas günstiger ;) und dann ggf. mit weniger Features?

Bin sehr gespannt!
Vielen Dank schon mal und noch einen schönen Abend!

Viele Grüße
kiroy
 
Eigenschaft
 
Hallo kiroy,

zufällig bin ich gestern auf deinen thread hier gestoßen.
Ich habe ein Moddevices Mod Duo und kann ein wenig über die Entstehung sagen:
Die Linux Audio community entwickelt schon lange hervorragende Effekte, und obwohl ein Linux-System sehr schwer zu installieren war, kann man die exzellent programmierten Plugins z. B. mit der DAW Mixbus unter OSX, und unter Windows VSTs nutzen.
Die Frage war aber in Zeiten von Arduino und Raspberry Pi, ob man das auch als Bodentreter mit entsprechender Qualität hin bekommt.

Es hat eine längere Entwicklungszeit gebraucht, Software dafür zu schreiben, eine kleinere Firma dafür zu suchen, die das ARM-Board dafür herstellt und man wollte nur qualitativ hochwertige Bauteile verbauen wie die Wandlerstufe, Anpassung an verschiedene Impedanzwerte und zusätzlich programmierbares Gain bei Ein- und Ausgang, was auch mit dem schweren Stahlblechgehäuse einen fast unkaputtbaren Multieffekt macht.
Man braucht je nach Betriebssystem nur einen kleinen Mini-Treiber, damit das Mod Duo als "Netzwerkgerät" erkannt wird.
Dann kann man sich über eine Browser-Oberfläche auf einem virtuellen Pedalboard verschiedene Effekte in beliebiger Reihenfolge auf das "Pedalboard" holen, mit virtuellen Kabeln miteinander verbinden, einzelne Effekte fein tunen oder, wenn man das wünscht, auf die beiden leisen Fußtaster oder die beiden Endlos-Drehregler legen. Durch Druck auf den Drehregler sind auch mehrere Parameter aufruf- und veränderbar.
Dabei kann ein Tastendruck gleich eine Vielzahjl von Efffektkombinationen ein- und ausschalten, Tempo kann z. B. von Ableton Live per MIDI übernommen oder mit dem Wechsel eines Pedalboards verändert werden.
Es lassen sich Pedalboards in verschiedenen Bänken (Playlists) abspeichern, die im Live-Betrieb per Fußtaster weiter geschaltet werden können. Da sich die USB-Schnittstelle auch dazu nutzen lässt, z. B. per Bluetooth andere Controller wie Korg nanokontrol etc einzubinden, kann man auch individuelle Parameter gut damit steuern.

Die Plugins sind eine Stärke bei diesem Board. Stell dir mal vor, du hast die Idee von einer Effektkombination mit gleichzeitigem selbst programmierten Harmonizer/ Pitch Shifter mit kurz klingenden Plate Hall, dazu Chorus/Tremolo mit Shimmer Reverb...
Die Grenzen liegen nur an der Prozessorleistung. Daß die natürlich bei Reverb größer ist, ist klar.
Falls es aber die Effektkombination nicht gibt, wird dir die englisch sprachige Community helfen können.
Übrigens kann man das Teil dank der Synthi-Plugins mit einem Masterkeyboard per MIDI auch als Synth/Orgel etc. benutzen

8ms durchschnittliche Latenz sind fast nicht bemerkbar, und das Display ist wirklich taghell.
Allerdings kann ich nichts dazu sagen, wie authentisch die Amp- und OD-Simulationen sind, dazu solltest du ein wenig bei youtube forschen...
Noch was, viele Pedalboards lassen sich über https://pedalboards.moddevices.com/ vorhören. Bild dir selbst ein Urteil.

Ich hoffe, du kannst was mit meiner Antwort anfangen, wie gesagt, ich setze es eher als Chorus-, Delay-, Reverb-Effekt ein.
Allerdings ist bei mir immer ein Bandsättigungseffekt oder ein leichter Overdrive mit dabei.
Ich werde in naher Zukunft selbst ein paar pedalboards für die Keyboarderfraktion online zur Verfügung stellen.

Ich hoffe, ich bleibe nicht der Einzige, der Dich hier über das moddevices mod duo informiert und hoffe, du kannst mit meiner Antwort was anfangen.

Liebe Grüße und Gottes Segen
EmmJay aka mj_prod
 
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Hi @EmmJay ,

vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung. :great: Damit kann ich natürlich etwas anfangen.
Auch ich würde es vor allem als Chorus-, Delay-, Reverb-Effekt einsetzen (und für einzelne Songs ggf. noch einen Phaser, Flanger oder Pitch-Shifter dazuschalten). Im Augenblick mache ich das mit einem Boss GT-100, bin aber immer auf der Suche nach "besser, bequemer, kleiner usw.". Aber das kennen wir ja alle, irgendwie. ;)

Mich wundert allerdings, dass das MOD Duo doch relativ unbekannt ist. Ich habe weder hier noch sonst irgendwo einen (deutschsprachigen) Test oder eine Produktvorstellung gefunden. Klar, es ist nicht gerade billig, aber dafür, was es kann, eigentlich ja doch preiswert.

Was mir (auf den ersten Blick) fehlt, sind ein paar mehr Schalter für den Live-Einsatz und eine Möglichkeit ein Expression-Pedal anzuschließen. Ich würde ja schon gerne mal einen einzelnen Effekt zu- oder abschalten und nicht gleich durch diverse Presets steppen müssen. Als Gitarrist hat man eben nur die Füße frei. :D Die Fußschalter-Erweiterung habe ich gesehen, aber die macht das Ding schon wieder ziemlich groß. Das muss ich mir mal in Ruhe anschauen. Vielleicht habe ich auch nur noch nicht alles Features erkannt.

Jetzt bin ich mal gespannt, ob sich noch mehr Leute melden, die das Ding nutzen.

Dir noch einmal vielen Dank und einen schönen Abend.

LG
kiroy
 
Ich habe das Gerät letztes Jahr in Berlin ausprobiert da ich absolut zur Zielgruppe gehöre. Programmieren gehört zum Job, Interesse an abgefahrenen Effekten habe ich auch, trotzdem wollte mir das Gerät nicht gefallen.

Eine gute Stunde saß ich am Gerät inkl. angeschlossenem PC plus Browseroberfläche. Die fertigen Presets die man dort durchhören konnte haben mich leider gar nicht vom Hocker gehauen, die spürbare Latenz dafür schon. Ich meine gelesen zu haben der Kemper hätte eine Gesamtlatenz von 3ms und manche Fledermausohren scheinen selbst diese niedrige Latenz unter den Fingern zu spüren. 8ms ist für ein aktuelles Produkt mit dem auch Amp-Modeling funktioniert erstaunlich hoch.

Mit meinem iPad (das auch quasi unendliche Effektketten generieren kann) und einem x-beliebigen Interface bekomme ich Gesamtlatenzen unter 4ms hin. Die Effektsounds die ich damit raushole sind einem Source Audio, Eventide H9 und Strymon (a.k.a Bodentreter Königsklasse) mehr als ebenbürtig. Von verschiedensten Herstellern Apps laden zu können macht auch dieses Setup äußerst flexibel. Was dann natürlich im Vergleich fehlt ist eine Option für die Steuerung per Fuß. Wenn ich aber meine 40+ Apps inkl. aktuelles iPad und einem ausreichendem Interface kaufe liege ich unter dem Preis für das MOD Gerät. Mir ist bewusst, dass ein integriertes System mit dem modularen Ansatz nicht direkt vergleichbar ist. Da man aber auch das MOD verstehen, einstellen und innerhalb vom Framework Effektketten programmieren muss fühle ich da aber schon eine gewisse Ähnlichkeit.

Eigene Effektketten die z.B. schon ein Zoom G3 mit tollem Klang schafft (z.B. Noise-Gate, Kompressor, Drive, Reverb, Delay) haben in meinem Versuch den MOD DSP zu stark beansprucht.

Aus Interesse habe ich mir vor wenigen Tagen ein Line 6 HX Effects gekauft das nicht leichter programmierbar sein könnte (kein Handbuch, trotzdem in 20 Minuten selbst fortgeschrittene Signal-Flow Anwendungen gelernt und beherrscht). Ein weit günstigeres Gerät als das MOD Devices Duo, gleichwertige Signal-Flow Tricks unter der Haube, viele frei belegbare Fußschalter und 1A Effektqualität für die ich mich nicht anstrengen brauche. All das auf einer Plattform die vom Hersteller nachweislich konstant weiter entwickelt wird (Bugfixes, neue Funktionalität und neue Effektalgorithmen).

Ich würde dem Gerät gerne nochmal eine Chance geben aber aus Gitarristensicht sehe ich für das Produkt schwarz. Damit ist alles andere als Plug and Play angesagt. Die von mir investierte Zeit am Gerät hat kein Ergebnis hervorgebracht das nicht andernweitig leichter oder schlicht qualitativ (Sound und Feel, Haptik...) besser umsetzbar wäre.

Andererseits sehe ich unfassbares Potenzial in der Plattform und schätze die Grundidee für ein solches Gerät sehr.
 
Hallo @kiroy,

besser, bequemer, kleiner... klar geht das.
Das Mod Duo ist insofern eine Art Nischenprodukt, weil es vielleicht von zu wenigen Leuten benutzt wird. Die Linux-Programmierer, die hinter den Plugins im Mod Duo stehen, haben alle einen musikalischen Hintergrund und veröffentlichen nur nach ausgiebigem Testen durch die community Effekte, die einfach gut emuliert und trotzdem mittlerweile recht vielfältig sind.
Mittlerweile hat ein einzelner Programmierer vom guitarix Projekt 32 verschiedene Distortions von Colorsound Tonebender über diverse Fuzzfaces bis zum Screamer geschaffen, bloß weil er Bock hatte, genau diese Efffekte nachzubauen.
Braucht man alle? Wohl eher nicht, aber wenn Effekte dazu inspirieren, Musik zu machen, darf es auch ein Bitcrusher oder Glitcher sein.
insgesamt sind es momentan 77 Distortions aller Programmierer, allgemein über 650 Effekte in allen Kategorien.

Übrigens, nachdem man sich sein pedalboard mit all seinen für den Song benötigten Effekten zusammen geklickt hat, kann man in (hier so genannten) Presets Schaltzustände, Parameterwerte und Effektkombis festhalten. Brauch ich zuerst ein kurzes Slapback Delay mit Chorus, dann für den nächsten Part des Songs den verzerrten Cave-Hall, so ist das möglich und ich kann auch mit den beiden Fußtastern vor- und zurückschalten.
Übrigens kann man jedes so erstellte Preset gut namentlich benennen, auf dem großen Display live natürlich ne Hilfe!

So, jetzt bin ich aber auf die Antworten anderer user gespannt...

Liebe Grüße und Gottes Segen,
EmmJay aka mj_prod
 
Hallo @robin taylor,

voriges Jahr war das Mod Duo noch nicht so verbreitet, und während der Stunde Beschäftigung damit hat die Bedienung bzw. das Konzept dahinter dich leider nicht zum gewünschten Ergebnis gebracht. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.
Du hast mit dem Line6 HX Effects ein Effektgerät gekauft, dessen Bedienung Dir schlüssig ist, dessen features nicht so in die Tiefe gehen wie beim mod duo und mit dem du gut klar kommst. Herzlichen Glückwunsch dazu und zu der Aussage, daß Line6 mit diesem Modell in Zukunft bezüglich firmware etc. noch was vor hat.

Inzwischen haben auch beim mod duo die meisten Plugins Updates erhalten und sind nicht mehr so rechenintensiv, was viele online anhörbare pedalboards beweisen.
Ich seh halt das Potenzial in der Nähe zwischen Programmierern und den Nutzern, der Geschwindigkeit der Umsetzung und dem offenen Konzept, das du ja auch positiv ansprichst. Um dem ständigen Ballett und Verknoten der Beine zuvor zu kommen, hat sich ja auch @kiroy das mod duo angeguckt. Beim iPad sehe ich allerdings mit den vielen teils kostenlosen Plugins keine schnelle live taugliche Lösung, wie du selbst ja auch sagst.

Noch etwas zur Latenz:
Du als Programmierer solltest wissen, daß mit iOS-Geräten wie hier gelistet kaum unter 6ms möglich sind. Allein das Umwandeln von A/D-Wandler bzw. D/A-Wandler braucht schon jeweils 0.5ms. Dazu noch Zwischenspeicherung jeweils vor und nach der Verarbeitung von 1ms und natürlich die Verarbeitung im DSP. Das von dir zitierte Kemper-Forum gibt diesbezüglich auch keine sichere Auskunft, da ist von mehr als 5ms die Rede.
Moddevices haben für das Mod Duo zwar den schnellst möglichen ARM-Prozessor für diese Bauform gewählt hat, allerdings läuft dort statt Maschinencode (wie auf einem DSP) ein getuntes updatebares Linux stabil.

Für eine vergleichbare professionelle Soundkarte, die wirklich so leises Grundrauschen hat wie das mod duo muß man allerdings viel Geld auf den Tisch legen, hat unter Umständen noch Probleme mit Einstreuungen oder dem LAden vom iPad. Dahin gehend ist das mod duo ein Effektgerät mit professionellen Wandlern, von Audio Engineers professionell konzipiert und in Deutschland endgefertigt.
Qualität hat seinen Preis, über das Bedienkonzept kann man streiten, Hauptsache, man kann seine Ideen verwirklichen.

Liebe Grüße und Gottes Segen
EmmJay aka mj_prod
 
...während der Stunde Beschäftigung damit hat die Bedienung bzw. das Konzept dahinter dich leider nicht zum gewünschten Ergebnis gebracht. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.

Eine Stunde ist natürlich auch nicht annhähernd genug Zeit um so ein Gerät auszuloten. Aber für den Interessenten im Musikgeschäft kann das frustrierend sein und das Kaufinteresse schmälern.

Inzwischen haben auch beim mod duo die meisten Plugins Updates erhalten und sind nicht mehr so rechenintensiv...

Cool, dann lohnt es sich ja das Gerät bei Gelegenheit nochmal auszuprobieren! :great:

Du als Programmierer solltest wissen, daß mit iOS-Geräten wie hier gelistet kaum unter 6ms möglich sind.

Nö, da stimme ich nicht ganz zu. Das Wissen ist aber definitiv ein nice-to-have, da das nicht mein Fachgebiet ist und ich meine Brötchen nicht als reiner Coder verdiene. Danke für den Link, die Messmethode kannte ich noch nicht und werde sie gerne ausprobieren! Trotzdem liegt meine Beobachtung mit aktuellem IOS-Gerät und einer App mit 32er Samplegröße bei etwa 4ms (und eine 32 Buffersize können leider nicht alle Apps), daher das "kann" in meinem Kommentar. Als ich das ausprobiert habe war das Setup einfach gehalten: Trockensignal via DI-Box aufgesplittet in Kanal 1, das bearbeitete Signal aus dem iPad in Kanal 2 aufgenommen und den Versatz zwischen den Wellenformen aufgeschrieben. Meist muss ich in meinen Lieblingsapps 64 Samples einstellen, dann bin ich auch bei 5 und mehr ms wo ich persönlich erst anfange zu fühlen das etwas nicht 100% "stimmt".

Das von dir zitierte Kemper-Forum...

...habe ich nie zitiert aber die 3ms offensichtlich mit "Ich meine gelesen zu haben..." vermutlich falsch gemutmaßt :)

Darf ich fragen woher du die Hintergründe zum Gerät so gut kennst? Warst oder bist du an der Entwicklung beteiligt? Ich persönlich find es immer klasse wenn man mit den Leuten hinter den Produkten in den Austausch kommt.
 
Hallo @EmmJay und @robin taylor !
Das sind ja (wenn auch unterschiedliche) doch sehr interessante Eindrücke. Vielen Dank!

Mich fasziniert die Möglichkeit, Effekte laden zu können, die sonst nicht so ohne Weiteres im Bodentreter-Format zu bekommen sind. Auch wenn man sicher nie das ganze Potential des Gerätes ausschöpft.

Was mich stutzig macht, sind die wenigen Bedienelemente. Ich kann mir (noch) nicht vorstellen, wie man das Ding ohne die Fußschalter-Erweiterung und ein Expressionpedal im Live-Betrieb bedienen soll. Ein zusätzliches Midi-Fußboard möchte ich vermeiden.

Zur Latenz habe ich so meine eigene Sichtweise:
Der Schall legt in 1 Sekunde rund 350 m zurück. Wenn ich richtig rechne, sind das bei 10 ms also 3,5 m.
Als mein Verstärker mal 8 od. 10 Meter entfernt stand, hätte das ja eine Latenz von ca. 25 ms ergeben müssen. Ehrlich gesagt, ich habe da nichts bemerkt. :D
Ist das nicht eher ein Problem im Studio?

Ich bin gespannt, ob es noch weitere Erfahrungen gibt...

Schönen Tag noch!
LG
kiroy
 
Eine Stunde ist natürlich auch nicht annhähernd genug Zeit um so ein Gerät auszuloten. Aber für den Interessenten im Musikgeschäft kann das frustrierend sein und das Kaufinteresse schmälern.
Inzwischen gibt es mehr pedalboards durchzuhören, da moddevices die user angespornt hat, pedalboards zu veröffentlichen.

Danke für den Link, die Messmethode kannte ich noch nicht und werde sie gerne ausprobieren! Trotzdem liegt meine Beobachtung mit aktuellem IOS-Gerät und einer App mit 32er Samplegröße bei etwa 4ms (und eine 32 Buffersize können leider nicht alle Apps), daher das "kann" in meinem Kommentar. Als ich das ausprobiert habe war das Setup einfach gehalten: Trockensignal via DI-Box aufgesplittet in Kanal 1, das bearbeitete Signal aus dem iPad in Kanal 2 aufgenommen und den Versatz zwischen den Wellenformen aufgeschrieben. Meist muss ich in meinen Lieblingsapps 64 Samples einstellen, dann bin ich auch bei 5 und mehr ms wo ich persönlich erst anfange zu fühlen das etwas nicht 100% "stimmt".
Tja, das mod duo liegt bei konservativen 128 Samples bei 48kHz wie in diesem thread im Forum auf moddevices.com beschrieben, vielleicht ist das den meisten Leuten heutzutage zu wenig. Jedenfalls hast du ein gutes Gespür und ein geschultes Gehör dafür, wenn du sagst, daß dir Latenzen beim Spielen von Effektgeräten auffallen. Solche Menschen gibt es, ob es nun Gitarristen, Drummer, Keyboarder, eben Mitmusiker sind.

Ich habe dich übrigens wirklioch falsch zitiert, als ich folgendes geschrieben habe:
...habe ich nie zitiert aber die 3ms offensichtlich mit "Ich meine gelesen zu haben..." vermutlich falsch gemutmaßt :)
Ich bin über die Google-Suche nach "Kemper Profiling Amp latency" auf einen thread gestoßen, aus dem du die 3ms Latenz hast.

Darf ich fragen woher du die Hintergründe zum Gerät so gut kennst? Warst oder bist du an der Entwicklung beteiligt? Ich persönlich find es immer klasse wenn man mit den Leuten hinter den Produkten in den Austausch kommt.
Schon seit langem interessiere ich mich auch aus Musikersicht für Linux als alternative Plattform für PCs, bin zwar kein Programmierer als solcher, habe aber durch so manche Diskussion in mailing lists und Online-Publikationen Einblicke erhalten und Hintergründe erfahren, die manch Programmierer wegen Geschäftsgeheimnis nicht bereit wäre, offen zu legen.
Ich mag einen direkten Kontakt zu Leuten, die meine Anmerkungen aufnehmen und lasse mich gern korrigieren. Das Feedback, was ich geben kann, dient am Ende allen, und für die Wertschätzung durch einen guten Kundenservice, der nicht nur von Programmierern selbst sondern von anderren Nutzern kommt, bin ich sehr dankbar.
Du denkst ungefähr genau so, sonst hättest du in deinem ersten post nicht folgendes geschrieben:
Andererseits sehe ich unfassbares Potenzial in der Plattform und schätze die Grundidee für ein solches Gerät sehr.

Das Mod Duo ist nicht nur für Gitarristen, es ist auch für anderen Musiker ein sich immer weiter entwickelndes Multi-Effektgerät. Ist es deshalb genau was für dich? Brauchst du einen Multiband-Compressor mit 5 Bändern und 34 einstellbaren Parametern oder ein Multiband-Delay mit 5 Frequenzbändern und 19 Parametern?

Für mich war es lange Zeit ein Line6 HD500, das einer unserer Gitarristen statt eines HD400 genommen hat. Ein anderer Gitarrist ist mit seinem Line6 X3 live unzufrieden, das letzte Woche nach vielen Jahren Dienst beim ersten Einschalten kein Signal von sich gab, nach einem reboot aber wieder funktionierte. Der braucht einen shimmer Hall oder nen Cave, den er daraus nicht bekommt. Das macht natürlich auch der Eventide H9...

Freie Entwickler und Programmierer holen auf. Haben sie schon die Konkurrenz im Sack? Mancher wird sagen, wohl nie, andere unterstützen die Philosophie dahinter und tragen dazu bei, daß unsere Welt nicht noch mehr Monopolisten bekommt.
Manche Gitarristen sind ihr Leben lang auf der Suche nach ihrem Ton, der sich aus Gitarre, Effekten und Amp zusammensetzt. Was uns herausfordert, uns inspiriert, bringt uns weiter.

Liebe Grüße und Gottes Segen
EmmJay aka mj_prod
 
Hallo @EmmJay und @robin taylor !
Das sind ja (wenn auch unterschiedliche) doch sehr interessante Eindrücke. Vielen Dank!

Mich fasziniert die Möglichkeit, Effekte laden zu können, die sonst nicht so ohne Weiteres im Bodentreter-Format zu bekommen sind. Auch wenn man sicher nie das ganze Potential des Gerätes ausschöpft.

Was mich stutzig macht, sind die wenigen Bedienelemente. Ich kann mir (noch) nicht vorstellen, wie man das Ding ohne die Fußschalter-Erweiterung und ein Expressionpedal im Live-Betrieb bedienen soll. Ein zusätzliches Midi-Fußboard möchte ich vermeiden.
kiroy
Hallo @kiroy , irgendwie hatte ich überlesen, daß du inzwischen geantwortet hast, wie auch immer...
Wenn du dich ein wenig mit der BEdienung beschäftigst, sei gewarnt, denn es kostet Zeit, Effekte nach deinen Wünschen zu verfeinern.
Nochmals zur Namensgebunbg: Du packst dir virtuell Effekte auf ein "pedalboard" in der Reihenfolge und Grundkombination, wie du sie brauchst.
Jeder Effektparameter und Zustand eines Effekts bzw. dessen Änderung lässt sich dann in einem pedalboard- "Preset" namentlich festhalten und anzeigen.
Du erstellst in einer Bank eine Playlist von dir abgespeicherten "Presets" für den entsprechenden Song. Dadurch werden im Live-Betrieb( ohne USB-Connection zum PC) die beiden Taster zu previous/next-Schaltern.
Die Knöpfe sind mit Tastern versehen, da kann man dann durch einzelne Werte wie z.B. Chorus Rate, Chorus Mix, Delay Feedback etc. durchschalten, wenn man sie vorher im pedalboard festgelegt hat.
Du kannst diesen im Display erscheinenden Parametern andere Namen geben, deren einstellbare "range" und auch die "sensitivity" festlegen.
Hiuer ein Beispiel: Weiß ich, ich brauche für einen Song eine Zeit von 250ms für das Delay, kann ich den Regler für diesen Wert mit der Range von 240 bis 260 eingrenzen. Zwischen diesen beiden Werten kann ich die sensitivity des Knopfes in drei Abstufungen von 17, 33 oder 65 Stufen einstellen. Die Zeit kann ich dann mit Hilfe des Endlos-Encoders einstellen, so wie ich sie brauche.
Mein Wert springt bei Drehung nach links (bei 17 Schritten )zur nächsten Stufe von 248.75ms, nach rechts zu 251,25ms...
Der nächste Druck auf den Endlosdreregler ruft den nächsten Parameter auf... Du wirst vermutlich für einen Tap-Taster eine andere Lösung brauchen... Meinen Bluetooth-USB-Dongle hat er problemlos erkannt, nur hab ich es noch nicht mit einer App ausprobiert, fernzusteuern, es ist aber seit längerem per Browser im tablet/smartphone möglich.

Neben dem 4er Fußschalter samt Anzeigen gibt es eine Erweiterung für einen Arduino für den mit Control Chain bezeichneten Anschluss. Die wurde nach Forenbeiträgen kürzlich überarbeitet, ist aber gerade noch nicht lieferbar.
Ich habe vor, in Zukunft mir so eine self made Erweiterung zu bauen. Da sind dann auch andere Kontrollmöglichkeiten wie Ultraschallsensor, Ribbon oder ein externes vorhandenes Expression Pedal zusätzlich möglich.
Übrigens wird es auch ein Expression Pedal mit dem praktischen Control Chain Anschluß geben. Ist die Verbindung zu kurz, einfach das billige Netzwerkkabel durch ein längeres ersetzen...

Liebe Grüße und Gottes Segen
EmmJay aka mj_prod
 
Hi @EmmJay ,

uiuiui..., das hört sich ja doch kompliziert an.
Und ob mir die beiden Fußschaltern "previous/next" im Livebetrieb reichen? Ich habe da so meine Bedenken.
Da müsste dann doch die Fußschalter-Erweiterung her.

Ich beobachte das mal noch ein bisschen.

Liebe Grüße
kiroy
 

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