Mixing Plug-Ins

B
bemi
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.09.12
Registriert
11.04.10
Beiträge
28
Kekse
0
Hi,

ich beschäftige mich gerade mit der Anschaffung des einen oder anderen Plug-Ins (VST nativ). Wiedererwarten scheint es hier im Forum kaum DAW User zu geben die Mixing/Mastering Plug-Ins einsetzen? Zumindest brachte die Suche nach Sonnox oder Waves keine Ergebnisse.

Ich habe bereits viele Threads zum Thema Mixing/Mastering im Computer gesehen und immer ging es um die alles entscheidende Frage? Welches Plug-In ist das Beste? Sonnox gegen Waves, PC nativ gegen DSP-Hardware (UAD/PowerCore) und digital vs analog.

Nun ja, ich persönlich möchte ja keine Hardware mehr kaufen. Rein native Lösungen machen in meinen Augen am meisten Sinn.

Nun aber die eigentliche Frage: Ist es für einen guten Sound wirklich wichtig, daß das Mixing Equipment dem Orginalsignal eine gewisse Färbung verpaßt? Da gibt es ja unzählige User, für die der Sound eines ganz bestimmten Plug-Ins (EQ, Dynamics, Limiter, Compressor) "lebenswichtig" zu sein schein. Ich muß mich an dieser Stelle mal als absolut unerfahren outen. Sind analoge Verzerrungen schon so in den Höhrgewohnheiten verankert, daß jeder Sound der clean daherkommt als "kalt" empfunden wird?

Die allgemeine Einstellung sieht wohl so aus, daß
- Sonnox = neutral
- Waves SSL4000 für leichte Verfärbung sorgt
- und Waves API für stärkere Verfärbung des Sounds sorgt.

Was für Equipment (Plug-Ins) ist den nun wirklich wichtig, damit man zumindest rein technisch (die persönlichen Fähigkeiten lasse ich an dieser Stelle mal außer betracht) einen professionellen Studiosound überhaupt erreichen kann?
Da das ganze mit Sicherheit auch von der Musikrichtung abhängig ist, würde ich den Michael Cretu Sound von Mitte der 80'er bis Ende der 90'er Jahre (Sandra, Huber Kah, Enigma) als Referenz für mich heranziehen.

Welche Plug-Ins wären empfehlenswert? Plug-In Demos auszuprobieren dürfte bei mir scheitern, da die meistens nur ein paar Tage laufen, einen Dongle benötigen und ich garnicht weiß, worauf ich überhaupt achten muß. Insbesonndere geht es mir um eine gute Auswahl an Mixing-Plug-Ins für den Start.

Ich wollte mir ursprunglich die Plug-Ins von Sonnox holen. Nach all den Beiträgen, die ich bisher gelesen habe, dürfte der Sony Hall aber bereits rausfliegen. Was die EQs, Compressoren und Limiter angeht scheiden sich jedoch die Geister.

Für ein paar Ratschläge wäre ich sehr dankbar, da ich im Augenblick garnicht mehr weiß, wonach ich überhaupt schauen soll.
 
Eigenschaft
 
Insbesonndere geht es mir um eine gute Auswahl an Mixing-Plug-Ins für den Start.
Dann nimm die, die bei der DAW mitgeliefert werden oder Freeware. Wenn du wirklich noch Anfänger bist und selber sagst, dass du noch nicht mal weißt, worauf du bei einem PlugIn achten musst, dann sehe ich da wenig Sinn drin, sich jetzt teurere PlugIns zu kaufen.
 
Heißt das, daß man mit den mitgelieferten DAW Plug-ins im Grunde die gleiche Soundqualität erreichen kann?
Worin liegen denn eigentlich die Unterschiede zwischen den verschiedenen EQs und Compressoren?
 
In den verwendeten Algorithmen ? Ein teures Plugin zu haben heißt noch lange nicht, dass man damit automatisch hochwertige Dinge tut.
Im direkten Vergleich mag vll das eine Plugin besser als das andere sein oder anders klingen oder wie auch immer... aber ohne eine Ahnung zu haben was man tut, wird man weder mit dem einen noch mit dem anderen was anfangen können.
Für den Start ist alles andere völliger Wahnsinn, als nicht mit Freeware Plugs und DAW-internen Dingen zu arbeiten... erst Recht wenn man von den Kosten der von dir genannten ausgeht.
 
In digitaler Form kann man eigntlich einen perfekten EQ bauen. Und ich glaube es ist dann so, dass digitale EQs an sich alle gleich klingen müssten - es sei denn, sie machen noch irgendwelche anderen Dinge mit dem Sound. Eben das, was manche analoge Geräte, wobei das da ja teils ein technischer "Mangel" ist. Aber man mag halt den Sound. Das ist dann eben die erwähnte Verfärbung. Und die haben dann wohl manche hochertigen EQs.

Bei Dynamikeffekten könnte das ähnlich sein. Der Kompressionsvorgang sollte sich eigentlich mathematisch beschreiben lassen, so dass es da bei gleichen Einstellunegn keine Unterschiede geben dürfte - wenn man eben einfach einen reinen, neutralen Kompressor programmiert hat. Aber das muss man ja nicht.

Nagel mich jetzt aber nicht auf die obigen Aussagen fest. Ist jetzt auch nicht so wichtig. Eigentlich geht es mir nur darum, dass eben zunächst mal da Know How entscheidend ist. Hier kommen ja immer mal wieder Diskussionen darüber auf, wie wichtig das Equipment für den endgültigen Sound verantwortlich ist. Und meistens kommt man zu dem Shcluss, dass z.B PreAmps und Wandler eher wenig ausmachen. Sondern so Sachen wie gut klingenede instrumten, gute Raumakustik, gute MIkros die richtig positioniert sind, gute Monitore, gute Akustik im Abhörraum. Und vor allem eben ein Mensch, der weiß, was er tut. Und EQ- oder Dynamik-PlugIns würde ich da jetzt auch relativ weit hinten einordnen. Das ist wohl eine der Sachen, pber die man sich Gedanken macht, wenn der Rest stimmt.

Einen EQ oder Kompressor muss man ja zunächst mal einfach passend einsetzen können. Wenn man nicht weiß, an welchem Knöpfen man für den richtigen Sound drehen muss, dann ist es erst einmal egal, ob an einem simplen Freeware- oder Waves-EQ dreht.

Ich würde mal sagen, dass man mit mitgelieftern oder Freeware-PlugIns ein professionell klingendes Ergebnis abliefern kann, sofern der Rest stimmt. Und wenn man soweit ist, dann kann man wohl auch einschätzen, ob man gern bessere PlugIns hätte, auf was man dabei achten würde etc.
 
Ich habe mich in den letzten Monaten auch schon mit reichlich Literatur und einigen DVD-Kursen zum Thema eingedeckt und auch schon das ein oder andere dabei gelernt. Nur wenn man diversen Threads in den verschiedenen Foren folgt, bekommt man halt immer wieder mal das Gefühl, daß ein Großteil des "Sounds" eben nicht aus dem Synthesizer stammt, sondern erst im nachhinein beim Mix entsteht.
Ich habe mich z.B. Jahre lang über teils "dröhnende" Sound aus meinem Z1 geärgert, bis ich dann mal irgendwo einen Tip bekommen habe mal mit dem EQ durchs Frequenzspektrum zu fahren und gewisse Resonanzfrequenzen abzusenken. Danach klang es dann schon deutlich angenehmer. Auch scheint ein wenig Compression hier und da dabei zu helfen, den Sound etwas zusammenhängender klingen zu lassen.
Was auch auffällig ist, ist das wenn man ein Keyboard mit Hammermechanik hat die Sounds irgendwie dynamischer klingen, als wenn man mit einem typischen 61 Tasten-Keyboard agiert. Ist sowieso ein Witz, das z.B. der Z1 bei keiner Velocity-Kurve den kompletten Dynamikbereich von MIDI abdeckt.

Aber zurück zu Thema. Ich werde auf jeden Fall dran bleiben. Also erst einmal Danke an Euch.
 
Bräuchte man nur ein paar Plugins aufrufen und Presets über die Spuren laufen lassen (gibts da nicht was von ToonTrack http://www.toontrack.com/products.asp?item=69) wären doch eigentlich Mixing- und Mastering-Studios sinnlos, oder? Es sind am Ende sehr viele Variablen, die hier zusammengeführt werden müssen und das macht der Mensch, der die Plugins - respektive Hardware - bedient.
Oder um ein anderes Beispiel zu bringen: Ich würde mit selbst Picassos Pinsel trotzdem nur Strichmännchen hinbekommen :cool:
 
Habe ja auch garnichts anderes behauptet ;).
 
Die Frage nach Plug Ins "für den Anfang" und dann gleich mithin die teuersten Vertreter ihrer Art ins Auge fassen ist, wie auch meine Vorredner schon bemerkten, ein ganz falscher Ansatz. Trash in - trash out. Zuerst muß die Aufnahmequalität stimmen - und selbstverständlich die Qualität dessen, was man aufnimmt. Inhaltlich gesehen, meine ich. Wenn man eine kleine Schaufel Mist in eine goldene Dose packt, ist es trotzdem nur eine kleine Schaufel voll Mist, selbst wenn man in diese Dose noch einen Lorbeerzweig und Lavendelsäckchen hineinlegt.
Zitat ars ultima:
"Ich würde mal sagen, dass man mit mitgelieftern oder Freeware-PlugIns ein professionell klingendes Ergebnis abliefern kann, sofern der Rest stimmt."
Absolute Zustimmung, es gibt im Freeware- und LowCost Bereich viele wirklich gute Plug Ins, und die Gründe für ein Plugin hunderte von Euros auszugeben werden immer magerer. Selbst die mitgelieferten Plugins sind in den letzten Jahren mitunter sehr gut geworden. Spätestens seit die Grundfunktionen der Sequenzer/Multitrackingprogramme immer ähnlicher zueinander wurden haben die Hersteller zunehmend versucht, sich durch Qualität und Vielfältigkeit ihrer Pluginausstattung gegeneinander abzusetzen. Und wir als Benutzer sind die, davon profitieren. Ein guter Mix beginnt eben genau damit, dem Mischen. Plugins sind die Verzierung für ein gutes Fundament, nicht andersrum.
 
naja, bei Freeware Plugins muss man schon auch erstmal auswählen und sich etwas durcharbeiten. Gibt durchaus auch schlechte Freeware.

Für den Einstieg empfiehlt sich da diese Liste: https://www.musiker-board.de/software/217639-gute-freeware-vst-plugins.html
Gerade die Punkte 3, 4, 9, 10, 11(, 12) und 13 kann ich sehr empfehlen.

Dazu würde ich noch den ParisEQ empfehlen (http://www.hometracked.com/2007/05/09/download-the-paris-eq-vst/), die G-VST-Serie (http://www.gvst.co.uk/downloads.htm), das Bionic Delay & das Tape Delay (beide: http://www.interruptor.ch/vst_overview.shtml), sowie den CamelCrusher (http://www.camelaudio.com/camelcrusher.php) und für ein paar abgefahrene (nicht nur) Modulations-Effekte würd ich noch das BetaBug-Package nahelegen. (http://www.betabugsaudio.com/plugs.php)
 
Ich fürchte auch, du wirst hier sehr wenig Leute finden, die dir genau Auskunft und Vergleiche zu den von Dir im Eröffnungspost angeführten PlugIns und Paketen geben können. Das hat einen einfachen Grund... dazu müsste man sie alle haben und das übersteigt den finanziellen Rahmen von Homerecording doch deutlich. Würdest du jetzt ein Profi Studio finden, dem du diese Fragen stellen würdest, dann könnte es dir auch passieren, das du folgende Antwort bekommst: "Für Vocals nehme ich gerne den EQ von X den Compressor von Y und den Hall von Z nachdem ich das mit dem Neumann Bla und dem Channelstrip Blub über AD Wandler Törö aufgenommen hab" ... rufst du jetzt ein anderes Studio an, bekommst du sehr wahrscheinlich eine vollkommen andere Antwort. :) Das hat auch einen einfachen Grund. Persönliche Präferenzen haben neben dem Klangverhalten auch etwas mit der gesamten Signalkette endend mit dem Ohr des Technikers zu tun.
Ansonsten. Solltest du irgendwann dir wirklich eine dieser Suiten zulegen wollen brauchst du eh nen iLok Dongle, dann kannst du auch genau so gut vorher ausgiebig testen und 1-2 Wochen lang die PlugIns mit vorbereiteten Testsignalen stressen und dann entscheiden was dir am Besten gefällt. Ganz wichtig ist aber wie hier schon gesagt wurde. Wenn man nicht entscheiden kann, welcher Sound einem für seine Arbeit besser schmeckt, hat man noch nicht das Ohr und die Erfahrung und kommt auch erstmal mit allen Freeware PlugIns sehr, sehr weit. :)
 
@Navar: Ich fürchte Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. In der Tat stimmt das Beispiel mit Studio A vs Studio B und den unterschiedlichen Aussagen. Ich habe hier auch zahlreiche Bücher ("Mischen wie die Profies", "Song Production Guide",...) herumliegen, in denen es genau um solche und ähnliche Fragestellungen geht. Da hat wirklich jeder seine eigene Meinung. Auch wenn es dort eher den Eindruck macht, da\ UAD wohl sehr beliebt ist (war?). Die Bücher sind aber auch schon ein paar Jahre alt, so daß das auch nicht mehr stimmen muß.
Wie dem aber auch sei, als ich vor Jahren meinen ersten Synth gekauft habe (Korg 01/WFD) hat der Verkäufer auch behauptet, daß das Teil state-of-the-art sei und so ziemlich alles könne. Ohne etwas von der Materie zu verstehen habe ich das dann auch erst mal geglaubt. Wie ich dann aber im laufe der Jahre lernen mußte, hätte ich mir lieber einen billigeren Synth kaufen sollen und das restliche Geld in einen Mixer stecken sollen, denn wie mir scheint wird ein nicht zu unterschätzender Teil des "Sounds" erst durch die Nachbearbeitung mit EQ/FX/Dynamics erreicht. Insbesondere wenn es darum geht mehrere Sound dazu zu bringen, wie für einander geschaffen, klingen zulassen, scheint das unumgänglich. Das war somit auch der Hintergedanke hinter meiner Frage von oben. Ich hatte zum Beispiel einmal einen Line-Mixer mit Klangregelung (Höhen, Mitten, Bässe). Wenn ich mir heute Bücher/DVDs zum Thema zu Gemüte führe, werden aber massiv parametrische EQs eingesetzt und das aus gutem Grund. Hier war also das einfache Equipment nicht wirklich geeignet. Mag sein, daß sich heute die Lücke zwischen günsigem und teurem Equipment deutlich geschlossen hat, aber genau das ist mir eben noch etwas unklar. Wie unterscheiden sich bespielsweise Low Cuts mit 6/12/24/36dB Flankensteilheit? Letztlich geht es doch darum, daß man immer auf der Suche nach dem ein oder anderen Tip ist, der einem hilft die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachen.

Aber im Grunde hast Du recht, man könnte sich die iLok Key auch schon vorher zulegen. Meine einzige Sorge ist nur, daß die vielen Demo-Lizenzen auch mal zu Problemen mit späteren Volllizenzen führen können. Ich habe irgendwo einen Beitrag gesehen, wo nach einem Update (war glaube ich irgendwas von Waves) nichts mehr ging, weil der freie Platz für Lizenzen auf dem iLok mit Demo-Lizenzen zugemüllt war.
 
Aber im Grunde hast Du recht, man könnte sich die iLok Key auch schon vorher zulegen.

Im Grunde könnte man erstmal die Plugins einer brauchbaren DAW-Software verwenden und sich dabei bewusst sein, dass nicht wunschgemäße Ergebnisse eher von fehlendem Können herrühren als von ein paar teuren Plugins.

Ein Profi holt aus den Standardplugins jeder gängigen DAW-Software mit Sicherheit ein viel besseres Ergebnis heraus als ein Anfänger aus den teuersten Plugins. Bis die eigenen Fähigkeiten soweit entwickelt sind, dass extra gekaufte teure Plugins wirklich eine Klangverbesserung gegenüber den mitgelieferten Standardplugins der DAW-Software bewirken muss man lange arbeiten.

mfg
 
so wie du erst nach und nach lernen musstest, dass der feste EQ in einem Mischpult nicht die Anforderungen erfüllt, die man bei einer professionellen Nachbearbeitung so braucht, musst du auch erstmal die Bedienung von den Effektplugins und deren Möglichkeiten ausprobieren, dich an ihre Grenzen herantasten und kannst erst dann entscheiden, ob und was du Besseres brauchst.

Zugegeben, Freeware bzw. günstige Dinge können schlecht klingen (z.B. schlechter Reverb !) und sind mit Vorsicht zu genießen.
Dennoch: Es gibt einige Freeware-Plugins von versierten Programmierern, die klanglich schon sehr weit oben spielen.
Damit kannst du sehr hochwertige Produktionen erreichen (konkret, siehe Links in meinem obigen Post)

Wenn du irgendwann (und das dauert!) an die Obergrenze dessen kommst, was mit kostenlosen Plugins möglich ist, DANN kannst du dir die Frage im Eingangsposting nochmal stellen. Dann kannst du ausprobieren. Dann wirst du auch die Unterschiede erkennen.

Aber bis dahin kannst du wirklich auch schon professionell klingende Aufnahmen ohne diese Plugin-Bundles erzeugen. Möglicherweise ohne die Sahnehaube in manchen Aspekten, aber vor der Sahnehaube muss erstmal der Kuchen drunter gelingen. ;) Und der braucht Übung, Übung und Übung. Dann kann er aber auch ohne die Sahnehaube schon sehr sehr lecker sein.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben