Mixertechnik der 90er, Metallica Black Album

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Ich habe mal 2 Fragen an die alten Hasen der Studiotechnik bzgl. 90er Jahre Studiomischpulten:

In der Metallica-DVD (Making of des Black Albums) sieht man (im angehängten Bild rechts neben dem Tontechniker) einen Monitor. Wofür war der gut? Man kann weiterhin erkennen, dass, immer wenn die Aufnahme gestartet wird, der Tontechniker auf das Gerät drückt, auf dem auch im Bild seine Hand liegt. Das Gerät scheint nicht zum Mischpult zu gehören. Könnte das eine Fernsteuerung für die Bandmaschine/Aufnahmegerät sein?

Und, 2.Frage: Scheinbar können die Tontechniker mit den Mischpultfadern die Lautstärke etc. der aufgenommenen Spuren kontrollieren, also muss das aufgenommene Signal ja von der Bandmaschine wieder zurück zum Mischpult gehen und jede Spur muss einen eigenen Kanal am Mischpult haben. Wie schließt man sowas an? Benutzt man z.B. 24 Kanäle um die Signale zum Aufnahmegerät zu führen und weitere 24, um die von dem Aufnahmegerät kommenden Spuren zu Mixen oder kann man einen Kanal auch für beide Funktionen nutzen, also das Signal zum Aufnahmegerät führen und es gleichzeitig auf auf dem selben Kanal abhören zu können? (Mann, ist das kompliziert ausgedrückt...)
 
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im studio gilt grundsätzlich: alle hören tape return (zu deutsch hinterbandkontrolle), also das was von der bandmaschine wieder zurück kommt, so erkennt man sofort wenn was mit der aufnahme nicht geklappt hat und man erlebt im mix keine bösen überraschungen. die signale gehen von den recordingkanäle über busse oder direct-out zur bandmaschine und von dort zurück in die tape-return-kanäle, von denen man dann auch den kopfhörer- und monitor-mix macht.

bei mischpulten gibt es zwei konzepte: split und inline
- split bedeutet die recording- und tape-return-kanäle sind getrennt, also zB links das was zur bandmaschine geht und rechts das was zurück kommt, ein vollwertiger kanal für beides
- inline bedeutet jeder kanalzug hat zusätzlich noch einen tape-return eingang und man kann im selben kanal zwischen beiden umschalten, man spart so die hälfte an platz im gegensatz zum split-pult, andererseits kann es ein bisschen unübersichtlich sein und mann muss aufpassen was man tut, nicht dass man einen take versaut
- dann gibts noch viele mischformen, splint-pulte genannt, die haben dann eine sog. "mix-b"-sektion im kanalzug


was der monitor macht hab ich keine ahnung, vll. ein ganz früher sequenzer, oder eine digitale pult-steuerung, ich glaube dafür bin ich zu jung *g*
 
Wird diese Technik denn heute noch verwendet? Also vieles macht man ja sicherlich am Computer, oder? Von so Sachen wie split und inline hab ich noch nie gehört, ich kenne mich nur mit Aux und Insert- Wegen aus, aber das scheint ja dann doch noch was ganz Anderes zu sein. Gibt es sowas denn heute noch an Mischpulten?

Danke schonmal an ambee für die Infos!
 
da muss man unterscheiden zwischen digitalen und analogen konsolen. manche schwören auf ihre analogen mischer mit massig outboard, andere auf ihre topmoderne digitalkonsole mit plugins, oder einer mischung aus digital und analog, was einem eben besser gefällt und am meisten entgegenkommt. es gibt auch digitalkonsolen, wie zB von ssl, die der analogen arbeitsweise sehr sehr nahe kommen.

- digitale mischpulte sind eigentlich ein eigener computer, samt prozessoren und allem drum und dran. die benutzen dann einen externen rechner wie zB ein protools-system nur als bandmaschine, machen aber sonst alles selber (automationen, routing, plugins, etc).
- dann gibt es analoge mischpulte die von einem eigenen konsolen-rechner digital gesteuert werden. das heißt das signal fließt vollkommen analog durch die kanäle und bauteile, eqs, etc, diese werden aber vom rechner digital gesteuert. so kann es auch analoge konsolen mit moto-fadern, automationen, total recall etc. geben
- und es gibt natürlich immer noch viele komplett analoge konsolen mit maximal einer mute-automation über midi, wo du aber ansonsten alles direkt am pult selber machen musst.
- rein rechnerbasiertes arbeiten, also das signal nur über preamp und interface in den rechner bekommen, anschließend mix im sequenzer ITB (in the box), digitalen mixdown und dann direkt auf cd brennen ist eher im homerecording-bereich verbreitet (oder für elektronische musik, hiphop), nicht so sehr im profi-bereich.

ist halt eine frage der arbeitsweise, was einem eher entgegenkommt und womit man die besseren ergebnisse erzielt.

abgesehen von der ITB-variante sind aux und insert unverzichtbar und bei jedem mischer zu finden, egal ob analog oder digital. irgendwie muss man ja seine kompressoren oder effekte einschleifen oder zumischen, oder einen kopfhörermix machen, etc...
 
... und das Ding wo er seine Hand drauf hat, dürfte mit 99% Wahrscheinlichkeit eine 'Fernbedienung' fürs Tape sein - auf dem Monitor, würde ich sagen ist so eine Art Take-Liste, gab da mal sowas, wo die Bandpositionen der einzelnen Takes angezeigt wurden !? war glaube ich auch mit der Fernsteuerung verbunden, so daß man schnell von einem zum anderen Take spulen konnte.
 

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