Vielen dank für Eure Antworten.
@Joachim1603: Bei der Petrucci-Schaltung werden die inneren Coils parallel geschaltet. Eine serielle Schaltung müsste mit dem gleichen Switch (DiMarzio EP1111) aber auch möglich sein, da der Schalter zwei Kreise pro Stellung bedient. Das Wiring ist aber deutlich komplexer und mit der Paula-typischen Volume/Tone-Regelung hat man ein weiteres Proplem. Da geht wohl nur Master Volume und je Schalterposition ein Tone-Poti oder Master Tone und drei mal Volume.
@Stratz: Das Jimmy Page-Wiring ist aber schon eines der Heftigsten... Ob meine Paula damit zum bluesig jazzenden Country-Funk-Rocker wird??? Nein, Spaß beiseite - das ist mir doch too much. Ich hab' lang nach einer alleskönner-Gitarre gesucht und immer wieder festgestellt: Je mehr Schaltungen eine Gitarre vom Werk aus eingepflanzt bekommt, desto mehr Kompromisse höre ich in den jeweiligen Sounds der einzelnen Schaltungen.
Ich bin nicht der Meinung, dass eine Gitarre nur einen Sound gut drauf haben soll, denn dann wird sie auch seltener eingesetzt und verstaubt in der Ecke. Wenn eine Gitarre auf zwei Positionen glänzt, hab ich sie deutlich öfter in der Hand. Aber meine Paula muss nicht nach Strat klingen, da nehme ich doch lieber gleich die Strat (das ist meine Meinung, wer in einem Set nur für ein Solo den Strat-Sound braucht wird das sicherlich ganz anders sehen).
Aber zurück zum Thema.
@bagotrix: yep, ich denke darüber nach, meine VGS-Paula-Kopie zu frisieren. Um das Ganze besser analysieren zu können, habe ich schnell mal ein paar Sound Snippets aufgenommen: immer Neck/Middle/Bridge von clean bis dirty, alles mit Bass/Middle/Trouble auf zwölf Uhr. Nur bei den beiden letzten Durchgängen habe ich die Einstellung erst zu Gunsten des Neck-PUs und dann Richtung Bridge-PU optimiert.
https://soundcloud.com/frank-benzenberg/humbuckerexamples
Die Eruption ist eine Gitarre im unteren Mittelklassebereich, die vom Hersteller möglichst breit aufgestellt wurde. Dafür finde ich die Pick Up-Bestückung doch schon sehr gelungen. Sie hat einen greifbaren Charakter und ist kein Lieferant steriler Sounds, die erst durch Amp oder Modeller geformt werden sollen.
Interessant finde ich, das VGS - gerade bei dieser Optik - keinem Cliché verfällt, sondern dem Neck-PU deutlich mehr Output gönnt. Auf der Brücke wird dies mit durchsetzungsfähigen Höhen kompensiert. Ja und genau hier liegt das Problem: diese Höhen werden bei der Zusammenschaltung ausgefiltert. Vom Output wird der Mittelwert geliefert - obwohl im Verhältniss zum Bridge-PU mehr kommt, wirkt es leiser, weil die durchsetzungsfähigen Höhen fehlen. Auch wenn ich jetzt nur zwei Spulen zusammen schalte, wird sich das wohl nicht ändern.
Mein Problem ist also genau das, was bagotrix beschrieben hat: Die PUs liegen outputmäßig zu weit auseinander.
Die Kombination Dimarzio 36th Anniversary PAF Bridge und einem Pearly Gates (Bridgeversion) als Neck-PU hört sich interessant an, kann es mir aber hörtechnisch jetzt nicht Vorstellung. Der Pearly Gates Neck-PU ist mir definitiv zu höhenreich, aber Du hast ja die Bridgeversion, die in meinen Ohren deutlich mehr Mitten hat, verwendet. Das würde ich gerne einmal hören. Der dunkle Klang des Dimarzio 36th Anniversary PAF trifft aber genau meinen Geschmack. Bei einer Teil-OP würde ich eher an der Brücke anfangen, der Werks-PU klopft schon an der Tür zum Harschen... Ich werde mal nach den Specs der VGS-PUs suchen.
Spaßeshalber habe ich auch mal eine Serie aufgenommen, bei der ich das Setting auf die Mittelposition optimiert habe. Das klingt in meinen Ohren sehr gut, wird aber von den einzelnen PUs einfach an die Wand gespielt...
https://soundcloud.com/frank-benzenberg/humbucker-between-position-sweet-spot
@The Spoon: Seriell ist das mit dem Switch auch möglich, dann aber ohne Pusch/Pull-Alternative.