Mittelklasse Mikrofon für klassische Konzerte

MrBee
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Hallo Zusammen

Ich bin auf der Suche nach Mikrofone für Klassische Konzerte: Flügel, Geige, Cello, Oboe, Fagott, Klarinette, Saxophon, auch mal Hörner, bis hin zum Schlagwerk

Ich habe schon seit einem Jahr viel darüber gelesen und konnte leider keine Orientierung finden, auch hier im Forum wird sehr oft
auf Mikrofone verwiesen welche sich nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht für Klassische Konzerte eignen.
Und wenn ich die Profis frage, dann ist es sofort weit über 1'000.- pro Mikrofon

Ich war der Meinung meine Rhode NT5 würden einen guten Dienst leisten und nun wurde ich dafür ziemlich abgestraft.
Das Klavier zum Beispiel klingt schrecklich, alles ist vie zu präsent, es fehlt an der Dynamik, an der Breite irgendwie, und doch soll
das Klavier ja seine position behalten und nicht irgendwo im Raum stehen.

Ich muss dazu sagen ich habe weder Musik studiert, noch weitreichende Erfahrung in der klassischen Musik,
und schon garnicht mit Audioaufnahmen. Ich komme aus dem Bereich Video.

Eigentlich war ich der Meinung ich sollte die Instrumente sehr gezielt aufnehmen, damit man sie anschliessend besser mischen kann,
dazu habe ich auch ein Stereo-Pärchen als Raumaufnahme plaziert.
Jetzt klingt es einfach hässlich, sagen die Profis. Ich bin auch hörtechnisch nur der "Zuhörer" und nicht der audiophile Engineer...

Mein Ziel ist es, technisch für ein Konzert oder explizit nur für Aufnahmen alles anzuschleppen, aufzustellen und einer der erfahrenen Musiker
stellt dann alles ein, zusammen mit mir als Roady.
Mit der Zeit werde ich dann dazulernen, aber ein Musikstudium und viele Jahre Erfahrung werde ich nicht ersetzen können.

Wie gesagt, die Rhode NT5 sind wohl Mist, ich bräuchte grundsätzlich eher Kugelcharakteristik, hat mir jetzt ein erfahrener Klassik-Profi gesagt,
wärend jemand der teure Kurse anbietet gemeint hat meine NT5 sei gut für Konzertaufnahmen.

Natürlich kommt es auf die Raumakustik an, in einer Kirche wird die Kugel absoluter Quatsch sein.

Nagelneue Schoeps, weit über 1'000.- liegen sicher nicht drin, aber um die 500.- pro Stück könnte ich langfristig investieren.
Ich habe Anfragen dazu, muss aber gute Qualität liefern können, dann bekomme ich weitere Aufträge und kann meine Hardware erweitern.
Ich habe Profimusiker die mich dabei unterstützen, aber da höre ich dann immer Namen von Herstellern die hochwertige und teure Mikrofone verkaufen,
deren Preis für eine Konzertaufnahme die Musiker dann nicht bezahlen können.

Möglicherweise gibt es auch was gebrauchtes, da weiss ich aber nicht auf was ich achten muss um nicht übers Ohr gehauen zu werden.
Ich weiss schon, ich mache mir da keinen Gefallen als Amateur und ohne geschultes Gehör.....

Das Beste haben wollen, aber nicht bezahlen können, jetzt muss ich da irgend einen Kompromiss finden.
Ich bin nicht reich geboren, aber ich habe einen Nischenplatz in mittleren Preissegment für Audiaufnahmen gefunden,
zusammen mit den Videoaufnahmen die ich schon einige Jahre erfolgreich mache, kann mich da positionieren und
das Angebot weiter ausbauen.

Die Aufnahmen mache ich aktuell mit dem Zoom F8n PRO.

Hat hier jemand diesbezüglich erfahrungen und kann mir zu guten Mikrofonen im mittleren Preissegment raten?
Vielen DAnk
 
Für Close Miking haben sich für mich die DPA 4099 als sehr brauchbar heraus kristallisiert. Die gibt es mit unterschiedlichen Halterungen und Speise Adapter, mal mit, mal ohne Lowcut.
Und dann kann jedem nur die Austrian Audio CC8 ans Herz legen. Die gibt es einzeln, dann fehlt aber der Koffer und die Stereo Schiene. Ich habe damit schon viele Instrumente abgenommen, unter anderem auch bei einem Orchester, und es hat mir immer recht gut gefallen. Klar, Schoeps und Co spielen nioch in einer anderen Liga, aber für mich ist das CC8 z.B deutlich einem KM184 überlegen.
 
Im Studio haben wir für Flügelaufnahmen kürzlich SE8 eingesetzt. NT5 gibt es da auch.
Der Pianist und Studioeigner ist mit den SE8 Aufnahmen sehr zufrieden und sagt, dass sie deutlich besser wären, als die NT5.
Ich selbst habe da noch keinen Vergleich, da ich das erste Mal dort aufgenommen habe.
In meinem Homestudio setze ich ebenfalls SE8 für Akustikgitarren ein, ebenfalls mit guten Ergebnissen.
 
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Moin :)

Ich habe den Eindruck, dass das Problem nicht das Equipment ist, sondern eher die Anwendung.

Klar sollte der Raum schonmal gut klingen, aber wichtig ist natürlich auch die Aufstellung der Mikrofone. Wie hast Du da genau gearbeitet? Hast Du das Stereo-Raumpärchen als Hauptmikrofon gefahren und mit weiteren Mikrofonen zusätzlich einzelne Instrumente gestützt? Dann muß man natürlich die Laufzeiten beachten... Wie war die Aufstellung / Abstände zueinander?

Diese Dinge hast Du irgendwie unklar beschrieben.... Und evtl. mal eine Hörbeispiel hier einstellen?

Jenzz
 
Es fehlen hier, wie Jenzz schon sagt einige ganz wesentliche Informationen.
Um einen Vergleich zum Video-Bereich zu ziehen, aus dem du kommst: Das ist wie wenn jemand fragt welche Kamera er für nen Hollywood-Film kaufen soll und dann schreibt er sowas wie "ja, ich hab dann die Kamera halt da so mittig hingestellt".
Es ist hier überhaupt noch nicht klar, auf welchem Niveau die Aufnahmen stattfinden sollen, welche Größe die Ensembles/Orchester haben, die du aufnehmen möchtest oder was bisher deine Fähigkeiten sind.

Ich muss dazu sagen ich habe weder Musik studiert, noch weitreichende Erfahrung in der klassischen Musik,
und schon garnicht mit Audioaufnahmen.
Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es aktuell erstmal nicht am Equipment scheitert, sondern am Wissen.
Hast du Wissen darüber, wo welche Mikrofone platziert werden müssen, damit es gut klingt?
Also z.B. welches Mikrofon man nimmt um einen Flügel von innen aufzunehmen, wo man ein Mikrofon positioniert um eine Geige aufzunehmen, welche Möglichkeiten man hat, wenn mehrere Instrumente in einer Gruppe zusammen spielen, etc? Wo sind hier deine Grenzen?

Eigentlich war ich der Meinung ich sollte die Instrumente sehr gezielt aufnehmen, damit man sie anschliessend besser mischen kann,
dazu habe ich auch ein Stereo-Pärchen als Raumaufnahme plaziert.
Das widerspricht sich.
"Instrumente sehr gezielt aufnehmen" heißt, dass man mit den Mikros nahe ran geht, um möglichst wenig Raum auf der Aufnahme zu haben.
Ein Stereo-Pärchen weit weg ist genau das Gegenteil.

Mein Ziel ist es, technisch für ein Konzert oder explizit nur für Aufnahmen alles anzuschleppen, aufzustellen und einer der erfahrenen Musiker
stellt dann alles ein,
Meinst du mit "erfahrener Musiker" jemand aus dem Orchester?
Falls ja, dann ist das eine schlechte Idee, denn die wissen oft noch weniger. Deswegen wird ja ein Tontechniker engagiert, sonst könnten sie das ja selbst machen.
Außerdem weiß der Kontrabassist vielleicht noch, wie man seinen Kontrabass mikrofoniert, aber wahrscheinlich nicht, wie man die Hörner aufnimmt.

Wie gesagt, die Rhode NT5 sind wohl Mist, ich bräuchte grundsätzlich eher Kugelcharakteristik, hat mir jetzt ein erfahrener Klassik-Profi gesagt
Die Frage ist: Für was?
Es gibt Instrumente, die sich mit Kugel-Mikros gut aufnehmen lassen. Andere halt nicht..
Es gibt aber für die NT-5 auch Wechselkappen mit Kugelcharakteristik: https://www.thomann.de/de/rode_nt450.htm

Nagelneue Schoeps, weit über 1'000.- liegen sicher nicht drin, aber um die 500.- pro Stück könnte ich langfristig investieren.
Die Frage ist: Wie viele Mikrofone willst du denn anschaffen? Und was ist dein Gesamtbudget?
Für ein großes Orchester mit 50 Leuten wirst du mehr als zwei Mikrofone brauchen, wenn du eine Raumaufnahme machst und dann die einzelnen Instrumentengruppen jeweils stützt.
Wenn du dann noch Solisten hast können das auch schnell mehr Mikros werden, als dein F8n kann.
Die Frage ist hier was das Ziel ist: Willst du in CD-Qualität aufnehmen und entsprechend später genug Spuren haben um Dinge nachbearbeiten zu können oder ist es ein Konzertmitschnitt, der am nächsten Tag auf Youtube sein soll und dann "Quick'n'dirty" quasi ohne große Nachbearbeitung sitzen soll?
Ich habe Anfragen dazu, muss aber gute Qualität liefern können, dann bekomme ich weitere Aufträge und kann meine Hardware erweitern.
Ich werfe mal die Option in den Raum Anfangs erst einmal Mikrofone zu mieten, zu testen und dann die Mikros anzsuchaffen, mit denen du gut klar kommst und die du regelmäßig einsetzt.
Es gibt eigentlich in jeder größeren Stadt einen Tontechnikverleih, der dir auch richtig gute Mikrofone ausleiht. Gerade bei speziellen Mikros ergibt das möglicherweise sogar längerfristig Sinn, wenn man sie nicht so oft braucht.
 
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Nach den Erfahrungen mit Rode :
Weiterer Vote für Haun MBP 603 mit Nierenkapsel zu Beginn.
Das sind ernstzunehmende KMKs die gut klingen.

Diese Mikros sind günstig, aber sehr preiswert im Sinne des Wortes, sie sind ihren Preis wert.

Besser wirds erst mit Gefells M300 und Schoeps in der Endausbaustufe.
Dies ist meiner Meinung nach aber nicht unbedingt notwendig.

Haun baut vielen Jahrzehnten sehr gute bis hervorragende Kapseln, auch für Mitbewerber.


Ebenso wichtig bzw. fast wichtiger, ist die richtige Aufstellung, da braucht es eben Erfahrung oder jemanden der da zu Beginn helfen kann, und weiß was er tut.
Schoepse, Gefells oder DPAs falsch aufgestellt, da klingt das Ergebnis auch nach nix.

In diesem Bereich gibt es erfahrene Ton-Ingenieure, die ggf. helfen können, zumindestens für den Anfang.
 
Zum Thema Know-How fallen mir zwei wichtige Tonmeister ein, von denen ich viel mitgenommen habe:

Michael Dickreiter, Autor einiger sehr guter Fachbücher:
- Handbuch der Tonstudiotechnik Band 1&2
- Mikrofonaufnahmetechnik

Eberhard Sengpiel, hat eine Riesen-Website hinterlassen, die auch eine Goldgrube für wissenshungrige ist.
 

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