Erstmal eins ganz allgemein:
Beim Saitenwechsel gibt es zwei verschiedene Anschlagsvarianten, einmal Upstroke - Downstroke und Downstroke - Upstroke. Es kommt immer darauf an, wie du die Saiten anschlägst und ob du auf die nächsttiefere Saite oder auf die nächsthöhere Saite wechselst. So einen kleiner Bogen wie du das beschreibst mache ich auch, aber du musst darauf achten, dass die Bewegung trotzdem nur aus dem Handgelenk kommt.
Aber zurück zu dem Saitenwechsel an sich, um die mal das mit den verschiedenen Varianten zu erleutern, schreibe ich dir mal 2 Beispiele auf. Am Besten spielst du die gleich mal auf deiner Gitarre mit, dann wird dir das ganze deutlicher.
Variante 1: Upstroke - Downstroke
E |-0--------
B |----0-----
___^_ V
^ = Upstroke
V = Downstroke
Hier musst du jetzt, durch die Schlagrichtungen, über die höhere Saite "hüpfen", dein Handgelenk muss hier also einen größeren Weg zurücklegen.
Variante 2: Downstroke - Upstroke
E |-0--------
B |----0-----
___V_ ^
Wie du siehst, bewegst du dich dabei nur "zwischen" den Saiten.
Diese beiden Wechselvarianten sind das A und O beim Saitenwechsel und sollten dir in Fleisch und Blut übergehen. Ich schreibe dir dazu mal ein paar Übungen und Tips auf, erstmal dir Tips:
- Immer langsam anfangen und sich dann steigern. Ich persönlich fange bei 40 BPM an und steigere mich dann immer um 5 BPM bis ich bei meiner Maximalgeschwindigkeit bin.
- Koordination und Präzision sind das Wichtigste, je besser du hier bist, desto leichter fällt dir der schnelle Wechselschlag. Deshalb auch die kleinen Temposchritte als Empfehlung. Bei höheren Sprüngen, z.B. über 20 BPM fängt man schnell an sich nicht mehr auf die Bewegung zu konzentrieren und wurstelt nur noch rum.
- Ökonomisch spielen! Kleiner Bewegung = Höhere Geschwindigkeit, also hierauf besonders achten, sowas lässt sich gut bei geringen Geschwindigkeiten einüben.
Hier jetzt die Übungen (alles 16tel), alle mehrmals vor der Geschwindigkeitserhöhung wiederholen. Wenn du willst kannst du auch die angegebene Anschlagsrichtung umdrehen, so holst du mehr aus den Übungen raus.
Übung 1:
E |-5-------------
B |----7--5--7----
___^_ V_ ^_ V
Übung 2:
E |-5--7-----------
B |-------5--7----
___^_ V_ ^_ V
Übung 3:
E |-----------7---
B |-5--7--5------
___V_ ^_ V_ ^
Und jetzt wirds richtig interessant, sowas kann man nämlich auch super mit Sequenzen üben! Also nimm dir die Dur/Moll-Tonleiter und zerstückel die in Sequenzen, ungefähr so:
Übung 4:
E |-----------------------------------------------------------------
B |-----------------------------------------------------------------
G |-----------------------------------------------------------------
D |--------------------------------------------------------5--------
A |--------------------5-------5--7-----5--7--8--5--7--8-----7--8--
E |-5--7--8--5--7--8-----7-8--------8------------------------------
___^__V_^__V_^__V__^__etc.
E |-----------------------------------------------------------------
B |------------------------------------------5-------5--6-----5--6--
G |-----------------4-----4--5--7--4--5--7----5--7--------7--------
D |--5--7----5--7------7-------------------------------------------
A |--------8--------------------------------------------------------
E |-----------------------------------------------------------------
E |-------------5--------5--7----5--7--8---------------------------
B |--8--5-6-8-----6--8--------8------------------------------------
G |-----------------------------------------------------------------
D |-----------------------------------------------------------------
A |-----------------------------------------------------------------
E |-----------------------------------------------------------------
Und das ganze auch wieder rückwärts runter zur tiefen E-Saite!
Es gibt zig Möglichkeiten solche Sequenzen zu basteln und sie sind wirklich sehr hilfreich. Viel Spass damit!