Ich könnte mir in dem Zusammenhang aber auch vorstellen, dass da auf alle Fälle deine geballte Recording-Erfahrung und gute Mikrofone die du benutzt hast eine Rolle gespielt haben, dass dich die Ergebnisse mit der Onboard-Karte positiv überrascht haben.
Also auch wenn mein HCA Titel und mein Engagement hier es vielleich anders aussehen lassen, so ist meine Recording-Erfahrung gar nicht so geballt; ich bin da ziemlicher Theoretiker und denke mir ständig, dass ich ja mal wieder selbst mehr machen müsste, aber das ist ein anderes Thema...
Hast den verlinkten Beitrag gelesen und dir das mal runtergeladen und angehört? Meine Erfarung bestand eigentlich nur darin, dass ich den Kram entsprechen verkabeln und gleichzeit aufnehmen konnte
Aber ansonten habe ich da nichts gemacht. Ich habe mich einfach in meinem Zimmer mit einer Akutsikgitarre gesetzt, mein Mikro vor die Gitarre gestellt (einfach so, ohne besondere Erfahrung und ohne jetzt mit der Position zu experimentieren) und ein wenig geklimpert. Das Mikro ging ins Mischpult und von da aus ging es dann einmal in die Onboard-Soundkarte, und einmal in die M-Audio Delta 1010LT. Und dann habe ich in Samplitude zwei Spuren gleichzeitig aufgenommen, also auf einer Spur Soundkarte 1, auf der anderen Spur Soundkarte 2. Das einzige was ich dann gemacht habe ist ein extremes Panning, also Signal 1 ganz nach Links, Signal 2 ganz nach rechts, damit man beim hören dann schön vergleichen kann. Ansonsten habe ich das überhaupt nicht bearbeitet, das ist die nackte Aufnahme. Das Mikro war ein Studio Projects B1, also ein 100€-Einsteiger Großmembran Kondensatormikro. Und es ist doch eher so, dass bei einem schlechten Mikrofon der Unterschied geringer ist, weil das Mikro dann der limitierende Faktor ist und den schlechten Klang macht. Ich würde es dann eher so sehen, dass man mit eienm schlechten Mikro die bessere Qualität einer Recordingsoundkarte gar nicht ausnutzen kann.
Ansonsten hast du mit der Erfahrung als wichtigen Faktor natürlich recht, aber deine Schlussfolgerung passt nicht so ganz (oder ich verstehe sie falsch). Die mangelnde Erfahrung ist nämlich vor allem der Grund dafür, dass Anfängerproduktionen nicht so professionell klingen. Viele schieben aber stattdessen die Schuld auf ihr Equipment und denken sich "das liegt an meiner schlechten Onboard-Soundkarte". Und kaufen sich dann eine bessere Soundkarte und merkene nachher "Hmm, irgndwie klingt das immer noch nicht so professionell"
Mir wurde damals hier im Forum für Aufnahmen ein Audio-Interface empfohlen, da ging es aber in erster Linie um Latenz-Zeiten.
Das ist auch so ein Thema für sich, ich hab mich da jetzt letzterzeit schon öfters drüber geäußert, da ich es 1. teilweise überbewertet finde (wenn man keine VST-Effekte oder Instrumente in Echtzeit spielen will ist die Latenz nämlich egal) und 2. ist es eine Treiber Sache. Ich kann auf meinem über sechs Jahre alten PC auch mit Onboard-Soundkarte und ASIO4ALL auch mit unhörbar niedrigen Latenzn z.B. Ampmodelling-Software spielen.
Ich hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung und hatte mir einfach mal die Audiophile-Karte geholt...und der Sound-Unterschied zu den alten Aufnahmen war enorm.
Der Unterschied ist bei meiner Testaufnahme auch da, der Rauschabstand ist offensichtlich (und nicht nur messtechnisch) deutlich schlechter etc. Und wenn bei dir der unterschied auch so deutlich ist, dann war das auf jeden Fall eine gute Investition. Die Aufnahmequalität von Standard/Onboard-Soundkarte schwankt halt auch sehr, man kann da nicht pauschal sagen, dass die alle gleich schlecht oder gleich gut klingen. Aber halbwegs brauchbar sind wohl alle; so Mehrspur-Tape-Recorder waren wohl klanglich auch nicht besser. Also ich würde auf jeden Fall erstmal die vorhandene Soundkarte nehmen. Vor allem weil ich mir denke: Wenn man dann irgendwann doch Geld für eine Soundkarte ausgeben will, dann würde ich auch was mit mehreren Eingängen nehmen, dann macht man auf jeden Fall einen Sprung nach vorne.