Mit Kopfhörern mischen eure Erfahrung

  • Ersteller Contrust
  • Erstellt am
Contrust
Contrust
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.12.19
Registriert
03.07.13
Beiträge
235
Kekse
0
Ort
Hamburg
Moinsn,
ich beschäftige mich zur Zeit damit, herauszufinden wie man am besten lernt mit Kopfhörern (in meinem Fall Shure SRH840) zu mischen.

Ich weiß, dass eine vernünftige Abhöre mit samt optimierten Raum besser dafür geeignet sind, jedoch lässt sich das in meiner derzeitigen Situation nicht zustande bringen, deshalb der Thread.

Ich möchte hier eine Diskusion starten um Erfahrungen auszutauschen und eventuell ein paar brauchbare Tips abzustauben :D, zB. auf was man besonders achten sollte, sprich Nachteile bei KH in Bezug auf´s Mischen und was man dagegen tun kann, um die Schwächen die so ein KH mit sich bringt, möglichst gut zu kompensieren.

Die für mich bis jetzt größte wahrnehmbare Schwäche, ist der schwach ausgeprägte Bassbereich, den ich allerdings bereits leicht entgegenwirken konnte, indem ich eine Eq-Kurve mittels Referenz Tracks erstellt habe (breitbandiger Peak Filter bei 55 Hz), kennt ihr da eine bessere Methode ? Ich werde demnächst auch mal probieren, mittels eines Sinus Sweeps den Bassbereich entlang zu fahren und anhand dessen den Eq anpassen.

2. große wahrnehmbare Schwäche ist, dass sich die Drums weniger stark durchsetzen, und man deshalb dazu neigt, sie zu stark anzuziehen. Ich schätze mal, dass das auch dem fehlendem Bassbereich zu schulden kommt, oder was meint ihr ?

Falls euch das interessiert, kann ich auch anhand eines aktuellen Projekts (zwar nicht fertig, sollte aber zur Veraunschaulichung reichen), den Mix Verlauf upn.

Vielleicht gibt es ja unter euch sogar welche, die ausschließlich über Kopfhörer mischen (von denen würde ich natürlich bevorzugt was hören hinsichtlich Erfahrung und auch gerne hörbaren Resultaten) ?!
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein "schwacher Bassbereich" ist keineswegs eine Eigenschaft von Kopfhörern generell, sondern mag an dem von dir benutzten Modell (das ich nicht persönlich kenne) oder gar deinen Hörgewohnheiten/ungeschulten Gehör liegen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Auch Punkt zwei liegt wohl eher an deinem Modell....
Wenn du gute lineare Kopfhörer mit ausgewogenem Frequenzbereich hast, dann hörst du alles gut....

Das Hauptproblem beim KH Mixing besteht in dem falsch dargestellt/ zu stark abgebildetem Stereobild...
 
Ein "schwacher Bassbereich" ist keineswegs eine Eigenschaft von Kopfhörern generell, sondern mag an dem von dir benutzten Modell (das ich nicht persönlich kenne) oder gar deinen Hörgewohnheiten/ungeschulten Gehör liegen.

Wahrscheinlich hat es mit der Hörgewohnheit zu tun, denn ich neige bei so gut wie jedem KH den Bass anzuheben, weil ich diesen meist als zu schwach ausgeprägt empfinde ...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Auch Punkt zwei liegt wohl eher an deinem Modell....
Wenn du gute lineare Kopfhörer mit ausgewogenem Frequenzbereich hast, dann hörst du alles gut....

Das Hauptproblem beim KH Mixing besteht in dem falsch dargestellt/ zu stark abgebildetem Stereobild...

Meine Shure gelten allerdings als linear ;). Mit dem Stereobild bin ich relativ zufrieden, da es nicht überbreit auf mich wirkt.
 
Ich hab die gleichen Kopfhörer und bin durchaus der Meinung, dass man damit Mischen kann. Das Problem jedoch ist, dass man in der Lage sein muss zwischen Monitor Box und Kopfhörer zu abstrahieren. Sprich: Du musst wissen, was den Kopfhörern fehlt. Ich höre meist 80% der Zeit mit den Shure ab und schalte immer zwischen drin auf meinen Rokit Rk8 Monitor um um zu hören, dass ich noch on Track bin.
 
Ich sehe das größte Problem in der Stereoabbildung. Beim Abhören über Kopfhörer bekommt man zwangsläufig eine Im-Kopf-Lokalisation. Beim Musik hören stört mich das normal recht wenig, beim Mischen allerdings schon.
Ich kann über Kopfhörer auch Hall recht schlecht einschätzen, aber das ist womöglich ein persönliches Problem von mir :D
 
Ich sehe das größte Problem in der Stereoabbildung. Beim Abhören über Kopfhörer bekommt man zwangsläufig eine Im-Kopf-Lokalisation. Beim Musik hören stört mich das normal recht wenig, beim Mischen allerdings schon.
Ich kann über Kopfhörer auch Hall recht schlecht einschätzen, aber das ist womöglich ein persönliches Problem von mir :D

Musste mal versuchen, ein Stereo Enhancer auf den Master mit passender Einstellung zu legen ;)
 
Ein Stereo-Enhancer hilft auch nicht gegen die Im-Kopf-Lokalisation. Es gibt Späße wie "Crossfeed"-Plugins, aber es geht nichts über Lautsprecher. Um einen bekannten deutschen Tonmeister zu zitieren: "Lautsprechersignale sind keine Ohrsignale - und umgekehrt" - siehe auch: http://www.sengpielaudio.com/GehoerenOhrsignaleInLautsprecher.pdf
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hab die gleichen Kopfhörer und bin durchaus der Meinung, dass man damit Mischen kann. Das Problem jedoch ist, dass man in der Lage sein muss zwischen Monitor Box und Kopfhörer zu abstrahieren. Sprich: Du musst wissen, was den Kopfhörern fehlt. Ich höre meist 80% der Zeit mit den Shure ab und schalte immer zwischen drin auf meinen Rokit Rk8 Monitor um um zu hören, dass ich noch on Track bin.

Bei mir ist halt wie bereits erwähnt, das Problem mit dem Bass, bzw. mit allen damit verbunden Instrumenten/Klänge, aber das lerne ich gerade zu kompensieren ... schlimmer sieht es da mit den Drums in Bezug auf Lautstärke aus :D aber auch da kann man im Zweifelsfall immer Referenz Tracks als Indikator her nehmen. Ich schätze ich muss noch mehr an Vertrautheit mit der Wiedergabe über KH gewinnen :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ein Stereo-Enhancer hilft auch nicht gegen die Im-Kopf-Lokalisation. Es gibt Späße wie "Crossfeed"-Plugins, aber es geht nichts über Lautsprecher. Um einen bekannten deutschen Tonmeister zu zitieren: "Lautsprechersignale sind keine Ohrsignale - und umgekehrt" - siehe auch: http://www.sengpielaudio.com/GehoerenOhrsignaleInLautsprecher.pdf

Jo, aber das soll jetzt bitte nicht Gegenstand der Diskusion sein, dass Lautsprecher besser geeignet sind ^^
 
Ich werde auch hier nicht müde und weise nochmal auf folgendes Plugin hin :)

"Isone Pro" von Jeroen Breebaart

Sinn und Zweck ist eine Lautsprechersimulation im Kopfhörer.
Unter Berücksichtigung der üblichen Verdächtigen(z.B. HRTFs) lassen sich hier Kopfgröße, Raumgröße, Boxenentfernung,etc. im Plugin einstellen.

Ich fand es ehrlich gesagt gar nicht mal so schlecht, konnte mich aber nicht dauerhaft daran gewöhnen.

mfg Papalapap
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Keine Ursache :)

Falls du es mal antesten solltest, kannst du mir ja mal deine Eindrücke dazu schreiben.

Wie gesagt, ich finds von der idee her sehr gut, löst es doch das vermutlich größte Hindernis einer Kopfhörermischung.
Ich konnte mich leider trotzdem nie so ganz daran gewöhnen bzw. hat mir auch das Vertrauen gefehlt, mit den getroffenen Einstellungen an jeden darauf folgenden Mix ranzugehen.

mfg Papalapap
 
Ich würd gerne mal einen "Ausschließlich auf Kopfhörern gemischt"-Track von jemandem hören der sagt, dass das gut funktioniere....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würd gerne mal einen "Ausschließlich auf Kopfhörern gemischt"-Track von jemandem hören der sagt, dass das gut funktioniere....

Ich auch ;) es soll Leute geben die ausschließlich mit KH mischen und damit sogar gut fahren ....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich werde auch hier nicht müde und weise nochmal auf folgendes Plugin hin :)

"Isone Pro" von Jeroen Breebaart

Sinn und Zweck ist eine Lautsprechersimulation im Kopfhörer.
Unter Berücksichtigung der üblichen Verdächtigen(z.B. HRTFs) lassen sich hier Kopfgröße, Raumgröße, Boxenentfernung,etc. im Plugin einstellen.

Ich fand es ehrlich gesagt gar nicht mal so schlecht, konnte mich aber nicht dauerhaft daran gewöhnen.

mfg Papalapap

Nice, werde ich mal ausprobieren :great:
 
Nice, werde ich mal ausprobieren :great:

Mach das.
Schreib doch dann nochmal was du davon hältst.

Ich würd gerne mal einen "Ausschließlich auf Kopfhörern gemischt"-Track von jemandem hören der sagt, dass das gut funktioniere....

Ausschließlich über KH kenn ich niemanden, aber die Kombi von KH(grötenteils) und Monitoren gibts glaube ich schon öfters. Wenn man in einem suboptimal klingenenden Raum mischt(wie ich z.B. auch) ist das denke ich auch nicht verkehrt.

mfg Papalapap
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ausschließlich über KH kenn ich niemanden, aber die Kombi von KH(grötenteils) und Monitoren gibts glaube ich schon öfters. Wenn man in einem suboptimal klingenenden Raum mischt(wie ich z.B. auch) ist das denke ich auch nicht verkehrt.

Das interessiert mich dann wiederum überhaupt nicht, weil ich das selber so mache und vermutlich neben dir und mir dann auch ein extremer großer Anteil von allen Menschen die versuchen halbwegs ernsthaft Musik zu mischen ohne dabei sehr gute Bedingungen zu haben (Raum, Monitore, Ruhestörung etc).

Ich halte deswegen persönlich auch nichts von der Diskussion "Kopfhörer contra Monitore" da beides verschiedene Werkzeuge sind.
Ferner halte ich auch nicht so schrecklich viel von "Monitoremulation" von Kopfhörern mittels Plugins. Es wäre im Umkehrschluss nämlich genau so seltsam sich aus Spanngurten, Abschirmungsmaterial und Holzbrettern eine Vorrichtung zu bauen, mit denen man sich seine Monitore als Kopfhörer an den Kopf schnallen kann.

Bei mir ists so, dass ich alles an Musik eigentlich mit Kopfhörern einspiele, komponiere, Sounds bastel usw und die Beschaffenheit von Hall/Delay-Effekten etc einstelle und dann am nächsten Tag alles auf Monitoren überarbeite.
Ich hab für mich die Erfahrung gemacht, dass ich so vieles schon "vorbereiten" kann und dann mit weiterem Justieren an Effektanteilen und besonders an EQs+Pan+Lautstärke über Monitore mit der Vorarbeit dann schnell zu nem anhörbaren Ergebnis kommen kann. Allerdings weiß ich auch, dass ich ohne das Nacharbeiten über Monitore niemals nen halbwegs brauchbaren Endsound hinbekommen könnte, da dann einfach einige Komponenten Dinge tun (oder nicht tun) die mir mittels Kopfhörern nicht hätten auffallen können.
Da es für mich selbst absolut undenkbar ist ausschließlich mit Kopfhörern komplexe Arrangements gut hinzubekommen (bei simpleren Dingen sollte es kein Problem sein), bin ich halt umso neugieriger ob das jemand anderes zu seiner Zufriedenheit schafft...
Da ich das bisher noch nie gehört hab bleib ich weiter der Ansicht, dass man Monitore und Kopfhörer niemals im "entweder-oder"-Prinzip sehen sollte.... bin da aber auch nicht festgefahren in meiner Meinung. Beispiele? Immer her damit ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es wäre im Umkehrschluss nämlich genau so seltsam sich aus Spanngurten, Abschirmungsmaterial und Holzbrettern eine Vorrichtung zu bauen, mit denen man sich seine Monitore als Kopfhörer an den Kopf schnallen kann.
schöner Gedanke *kopfkino* :D

Mir gehts mit den KH da sehr ähnlich. Zum recorden, einstellen von Effekten/Hall, trennen des Bassbereich, und anderer Kleinigkeiten arbeite ich teilweise sogar gerne mit dem KH.
Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass KH-Mischungen die ich fabriziert habe einfach nicht funktioniert haben.
Trotzdem würde es mich nicht wundern, wenn jemand der das über Jahre macht und seine KH + dem daraus resultierenden Sound genau kennt, eine pure KH Mischung hinbekommt.
Ich lass das mal als Theorie im Raum stehen.

mfg Papalapap
 
schöner Gedanke *kopfkino* :D

Mir gehts mit den KH da sehr ähnlich. Zum recorden, einstellen von Effekten/Hall, trennen des Bassbereich, und anderer Kleinigkeiten arbeite ich teilweise sogar gerne mit dem KH.
Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass KH-Mischungen die ich fabriziert habe einfach nicht funktioniert haben.
Trotzdem würde es mich nicht wundern, wenn jemand der das über Jahre macht und seine KH + dem daraus resultierenden Sound genau kennt, eine pure KH Mischung hinbekommt.
Ich lass das mal als Theorie im Raum stehen.

mfg Papalapap

Interessanter Gedanke mit der reinen KH Mischung. Klingt auch auf´s erste nicht ganz so unwahrscheinlich wie KH zu Anlage ...
 
Als Tontechnik-NICHT-Experte ist meine persönliche Erfahrung diese:

Man muß halt unendlich oft sein KH-Gemischtes auf diversen anderen Anlagen gegenhören. Dann kriegt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie sich das, was man da gerade im KH zusammenmischt, in Boxen anhören WÜRDE.

Ist dasselbe Prinzip, wie mit seiner eigenen Abhörsituation. Die klingt (bei mir zumindest) auch anders, als alle anderen, externen Abhörsituationen. Aber wenn man die bei ein- und derselben Songstelle erst einmal ein paar Hundert Male verglichen hat, dann kriegt man ein Gefühl dafür, wie man mischen muß, damit es ÜBERALL durchschnittlich gut klingt.

Man mischt dann nicht mehr für seine eigene Abhörsituation, sondern entsprechend seinem Gefühl für einen imaginären "Umrechnungsfaktor", wie das wo anders KLINGEN WÜRDE.

LG - Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Man muß halt unendlich oft sein KH-Gemischtes auf diversen anderen Anlagen gegenhören. Dann kriegt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie sich das, was man da gerade im KH zusammenmischt, in Boxen anhören WÜRDE.

Genau nach diesem Prinzip und mit der nötigen Erfahrungen, ist es dann wahrscheinlich sogar möglich pure KH-Mischungen zu machen.
Das Große Manko ist da der Zeit Faktor, denn das kann schon ein Weilchen dauern.
Der Spruch "Zeit ist Geld" zählt ja glücklicherweise im Homerecordingbereich nicht.

Mischt du denn nur über KH oder nutzt du auch die Abhöre?

mfg Papalapap
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben