Mit Baby touren???

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Jessi81
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Hallo allerseits,
ich (Sängerin in Rock-Band) bin vor 4 Monaten Mama geworden. Nun hat unsere Band ein Tour-Angebot bekommen. Wir sollen ca. 4 Wochen als Support durch Deutschland – Österreich – Schweiz – Niederlande – Belgien – Italien – Schweiz –
Tschechische Republik – Ungarn – Rumänien – Bulgarien – Griechenland touren (Nightliner). Mein Mann (Gitarrist in der Band) und ich fragen uns, ob wir unseren dann 6 Monate alten Sohn mit nehmen können.

Habt ihr Erfahrungen oder kennt jemanden, der das schonmal gemacht hat? Bin ziemlich überfragt...
 
Eigenschaft
 
... ein halbjähriges Kind ist ja noch ziemlich arbeitsintensiv für Eltern. Aber durchaus reisefähig, nach meiner Einschätzung und Erfahrung. Wenn ihr keine Drogenexzesse und after show parties braucht, warum sollte das nicht gehen? Vielleicht solltet ihr aber einen festen Babysitter für die Bühnenzeit einplanen. 'ne Art Baby-roadie :great: Und ihr solltet bei den Hotelbuchung (oder schlaft ihr nur im Bus?) drauf achten, dass ein Kinderbett dabei ist oder noch besser: ihr schafft euch ein Kinderreisebett an und schaut, wo das stehen kann.
Ansonsten kommt es sicher drauf an, ob ihr ein gesundheitlich stabiles Kind habt oder es häufig kränkelt. Kranke Kinder sind Stress pur, das würde ich nie auf Tour mitnehmen. Stillst du? Das vereinfacht die Sache ganz zweifellos. (der ganze Krempel mit Babynahrung + Bereitung fällt da weg, ihr braucht dann eigentlich nur ein paar Windeln und zwei gesunde Arme zum Schuckeln :) )
 
Kommt darauf an was einem wichtig ist. Ich habe genau aus diesem Grund ein Tourangebot nicht angenommen. D.h. nicht, dass es nicht fiunktionieren könnte. Touren ansich ist schon stressig. Oft hat man schon nach ein paar Tagen kein Bock mehr auf die anderen. Immer dieselben Witze, das Warten auf denjenigen, der immer zu spät kommt, usw Und dann noch alles mit einem Baby? Find´ ich sehr gewagt. Vielleicht solltet ihr, wenn ihr beide euch einig seid, das mal mit der Band absprechen. Ich hab´s schon ein paar Mal erlebt, wenn Sängerinnen ihr Kind zum Gig mitbrachten, dass das nicht bei allen Bandkollegen gleich gut ankam. Um es mal vorsichtig auszudrücken. Die Toleranzgrenze ist z.B. dann erreicht, wenn Bandkollege X absolut seine Ruhe braucht, er sie aber nicht bekommt, weil das Kind schreit, plärrt oder was auch immer. Sehr schwierig! Ein Toursitter wäre vielleicht eine Alternative. Hatte eine von unseren Sängerinnen auch. Aber dadurch war sie letztendlich auch nicht viel entspannter. Man ist auch auf der Bühne dann doch immer noch "mit einem Ohr" beim Kind.
Wie gesagt, ich würd´s nicht machen. Ich würde auch nicht ohne das Kind fahren. Das wäre für mich keine Alternative. Gerade die ersten Lebensmonate eines Kindes sind total wichtig. Und einen ganzen Monat ohne die Eltern? Letztendlich müsst ihr es vor euch selbst verantworten. Glaubt mir, dass ich weiß, dass es keine leichte Entscheidung ist. Ich habe meine Entscheidung jedenfalls nie bereut.
 
... ich finde Mod-Pauls Einwände sehr bedenkenswert. Es kommt nach meinem Gefühl auch ganz wesentlich darauf an, was für ein Kind das Baby denn ist. Ich bin mal so von meinen ausgegangen, davon gibt es zwei, mit denen ich das wohl auch eher gelassen hätte, zwei, mit denen jede Art von Reisen und Außenstress eher überhaupt kein Problem war in dem Alter.
Kinder spüren, was los ist in der Umgebung. Ist ein Elternteil genervt, gibt's schnell die Katastrophenkaskade aus schreiendem Kind und immer genervterem Erwachsenen. Ich vermute mal, beim ersten Kind macht man sich davon nach 4 Monaten noch nicht so ganz die verlässlichen Vorstellungen (ich habe das jedenfalls erst ab dem zweiten so langsam gelernt ...)

Es gibt aber eben auch Kinder, die sich gut den Grenzen des Möglichen ohne große Kämpfe anpassen, mit denen ist es erst mal leichter ...

Jedenfalls halte ich den Versuch, ein Baby auf Tour zu nehmen, nicht für per se vollkommen unverantwortlich oder sowas (ich denke, solche Kommentare wirst du aber auch noch bekommen, das ist normal :) )
 
Ich weiß, dass "Wir sind Helden" auf den letzten beiden Touren ihre Kinder mitgenommen haben (mit eigenem Spielzeug-/Laufstallcase...) und sich Eva Briegel von "Juli" von ihnen Tipps geholt hat, weil sie dasselbe vorhatte.

Versuch doch vielleicht einfach mal, denen eine Mail zu schreiben. Ich könnte mir vorstellen, dass in der recht kleinen Community der mit Kind tourenden Rockmusikerinnen die Solidarität untereinander recht groß ist...;-)
 
Ich weiß, dass "Wir sind Helden" auf den letzten beiden Touren ihre Kinder mitgenommen haben (mit eigenem Spielzeug-/Laufstallcase...) und sich Eva Briegel von "Juli" von ihnen Tipps geholt hat, weil sie dasselbe vorhatte.

Versuch doch vielleicht einfach mal, denen eine Mail zu schreiben. Ich könnte mir vorstellen, dass in der recht kleinen Community der mit Kind tourenden Rockmusikerinnen die Solidarität untereinander recht groß ist...;-)

eigene Nightliner bieten aber auch deutlcih bessere Rahmenbedingungen zur Kinderbetreuung als es als Amateurband möglich ist.
 
Weitere Alternative: Ersatzmusiker engagieren, damit die Band die Publicity bekommt. Noch scheint ja Zeit zu sein. Aber so eine internationale Tour will man sich natürlich nicht durch die Lappen gehen lassen. Ich habe zwar kein Kind aber ich denke auch, dass es sehr stressig wird. Du müsstest dann, wenn du den Nachwuchs mitnimmst eine Vereinbarung mit der Band treffen, dich jederzeit, außerhalb der Bühnenshows, zurückziehen zu können, nicht beim Aufbau helfen zu müssen, nicht 2 Stunden vor dem Gig im Backstage bereich sein ect...
 
Neben der Frage der Betreuung durch einen Babysitter muss die gesamte Band wissen, worauf sie sich einlässt. Auch seid ihr als Support unterwegs also ist die Frage des Budgets zu klären, trägt ein solches Projekt auch die gesamte Band? Wer zahlt die Mehrkosten...

Ansonsten gilt, dass man mit einem Baby besser unterwegs sein kann als mit einem zwei-dreijährigen, der seinen Rhythmus einfordert...

Viele Erfolg beim Entscheiden!
 
Ich bin ja nicht sehr oft direkt, aber bedenke welche Reizüberflutung du dein Kind aussetzt. Du wirst dich ständig darum bemühen müssen, wer sich um das Kind währen der Gigs kümmern muss. Ständig neue Menschen um das Kind herum, keine stabile vertaute Umgebung. Ich habe das im Theater erlebt wo beide Eltern ihr Kind trotz Aufsicht ständig im Theater hielten. Der kleine lief ständig mit glasigen Augen herum, weil er nicht wusste wo er bei so vielen Menschen um sich herum hinschauen sollte. Er bekam zudem ständig ein Form von Aufmerksamkeit, die ihn zum Schluss fast durchdrehen ließ. Schließlich wurde es von der Theaterleitung verboten das Kind ins Theater zu bringen....und das war auch gut so.
 
... war also schon eine andere Altersklasse als ein Säugling .... und "Reizüberflutung" ist sehr relativ, es gibt Kids, die auch mitten in einer tosenden Menge schlafen wie Morpheus Superkumpel, andere wachen schon bei einem Papierrascheln auf. Menschen sind Hordentiere, und deshalb sind auch Kinder durchaus in der Lage, eine Gruppe als Bezug schadlos zu vertragen, wenn die Zuwendung insgesamt stimmig ist (also zentrale Figuren immer wiederkehren).

Mich würde ja mal interessieren, wie die Geschichte nun abläuft ....
 

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