Mit 20 und dicken Fingern Klavier lernen?

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Ruhig Brauner
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Hallo,
ich spiele seit einigen Tagen mit dem Gedanken, mit meinen 20 Jahren das Klavier-Spielen zu erlernen. Ich selber spiele seit ich 7 bin Gitarre, aber nur mäßig erfolgreich. Vor einigen Jahren bin ich dann von Rock, Pop und ähnlichem größtenteils auf Elektro umgeschwungen. Bevor ihr hier den Thread wieder schließt, keinen "Guettaesken" Elektro. ;) Seit ca einem Jahr versuch ich mich auch darin, selber Elektro zu machen. Fokus liegt bei mir vor allem auf Melodien. Nur macht es nur mäßig Spaß, durch Probieren auf gute Melodien zu kommen. (Mir fehlt recht viel musiktheoretisches Verständnis)

Lange Rede, gar kein Sinn; ich will das Klavier-Spielen lernen und nebenbei auch fit in Musiktheorie werden. Nun stellt sich die Frage, wie weit man mit 30-45min wöchentlichen Klavierunterricht kommt. Ich kann mir leider net viel mehr leisten, da ich momentan einen lächerlichen BAföG-Betrag bekomme und meinen Eltern nicht noch mehr Geld aus der Tasche ziehen möchte. ;)
Wir haben zuhause ein Klavier, das ich nach einiger Zeit auch nochmal stimmen lassen würde. Ich selber hab auch eine Master-Keyboard mit ner TP100-Klaviatur am PC zu hängen. Und hier kommt Frage Nummer 2. Meine Hände sind ziemliche Pranken, sehr lang, leider auch dementsprechend etwas breit. Mit dem Klavier habe ich keine Probleme, auf dem MIDI-Keyboard kann ich jedoch nicht ohne Winkel zwischen die schwarzen Tasten greifen ohne diese Teilweise mit runter zu drücken. Deshalb wollte ich mal Fragen, ob es für dieses Problem Lösungen gibt, die nicht das Wechseln der Klaviatur beinhaltet. :) Ich hab bis jetzt noch keinen Unterricht genommen, die richtige Hand-Haltung kenne ich also noch net. Aber so stark anders kann diese kaum sein, dass allein die Handhaltung das Problem löst. Meinen Mittelfinger muss ich ca. 30° anwinkeln um dem Problem zu entkommen. Das funktioniert aber nur im vorderen Bereich zwischen den schwarzen Tasten.

Halt also jemand eine Lösung? Oder kann mir jemand generell was zu meinem Vorhaben sagen? (Wie viel Zeit man wöchentlich investieren sollte etc)

Besten Dank im Voraus. :)
 
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Hi und herzlich Willkommen hier im MB :)

als erstes kann ich Dir sagen, dass Du Deinen Usernamen als Mantra für Dein Vorhaben nutzen kannst ;) Auch ich habe mit Gitarre angefangen und bin dann über "Umwege" zum Klavier gekommen. Als Gitarrist sieht man sich plötzlich mit einem neuen und zusätzlichen Notensystem konfontriert. Diesen ominösen Baßschlüssel :) Zudem müssen wir mit unserer linken Hand auf einmal Sachen machen, die so für den Gitarristen ansich nicht vorgesehen waren. Ich kann Dir nur raten Dich davon nicht verrückt machen zu lassen. Das kommt alles, aber es braucht halt seine Zeit. Auch über Deine Fingerdicke solltest Du Dir keine großen Sorgen machen. Ich habe inzwischen so viele Klavierspieler mit anatomisch sehr verschieden geformten Händen und Fingern erlebt, die trotzdem wunderbar mit dem Instrument zurecht kommen und Spaß haben.

Auf jeden Fall wäre es ratsam Dich an einen Klavierlehrer so wenden, der Dir sicherlich sehr gute Tipps geben kann (und derer gibt es eine Menge :)) Das einfachste wäre, erst einmal in Deinem Bekanntenkreis rumhören, ob nicht jemand kennt, der einen kennt. Vielleicht ein Aushang an einer Musikschule, oder Uni (falls in der Nähe)? Es gibt immer Studenten, die sich ein paar Euro dazuverdienen möchten. Am allerwichtigsten ist aber, dass Du es am Tag schaffst für einen gewisse Zeot Dich konzentriert ans Klavier zu setzen um zu üben. Ohne dem geht´s leider nicht ;) Aber Du hast schon dadurch, dass Du Gitarre spielst einen Vorsprung, fängst also nicht mehr bei Null an :)
 
Naja, Noten lesen,.. da fängt es schon an. ;) Mein Gitarren-Lehrer ist ein genialer Musiker, aber kein Pädagoge... *räusper* Klavierlehrer habe ich schon einige gefunden. Sogar einen, der 15min zu Fuß von meinem Zuhause entfernt ist,.. nur weiß ich halt noch nicht, für wen ich mich entscheide. ;) Was meinst du, wieviel Stunden man täglich investieren sollte?

Ich hab irgendwo gelesen, dass man Klaviatur-Tasten mit irgendetwas bestreichen kann, wodurch die Reibung mit den Fingern flöten geht. Funktioniert sowas auch bei Plastik-Klaviaturen? Vielleicht wäre dass schon die Lösung des Problemes. Bis jetzt ist mir das mit den Fingern noch garnicht aufgefallen, aber die 3 Melodien, die ich bis jetzt spielen kann,...

Danke für deine Antwort :)
 
Naja, Noten lesen,.. da fängt es schon an. ;) Mein Gitarren-Lehrer ist ein genialer Musiker, aber kein Pädagoge... *räusper*
Ja, das ist leider manchmal so. Wer gut spielen kann, ist nicht automatisch auch ein guter Lehrer.
Klavierlehrer habe ich schon einige gefunden. Sogar einen, der 15min zu Fuß von meinem Zuhause entfernt ist,.. nur weiß ich halt noch nicht, für wen ich mich entscheide. ;) Was meinst du, wieviel Stunden man täglich investieren sollte?
Stunden :eek:;)
Na, das hängt davon ab, was Du vorhast und wieviel Du in was für einer Zeit schaffen möchtest. Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich Dir raten es nicht zu übertreiben. Ich übe als Gitarrist sehr viel. Über die Jahre haben sich meine Sehnen etc anscheinend daran gewöhnt, dass ich seeeehr lange spielen und üben kann. Beim Klavier ist das nicht so. Ich hatte gedacht, ich könnte dieselbe Zeit ins Klavierüben stecken. Die Beanspruchung der Sehnen ist beim Klavierspielen aber eine andere, als beim Gitarrespielen. So das ich irgendwann mal meine Klavierlehrerin angerufen hab und ihr mitteilen musste, dass schon nach 2 Stunden üben meine linke Hand schmerzen würde. Sie hat mir gesagt, ich solle sofort damit aufhören so lange zu üben und vorallendingen sofort damit aufhören und das Übetempo generell etwas drosseln.
Ich wollte halt zuviel auf einmal. Ich wollte innerhalb kürzester Zeit so gut Klavierspielen wie Gitarre. Ging und geht immer noch nicht. Ich bin nicht gut, aber es macht Spaß :)
Lange Rede kurzer Sinn. Ich würde mich an Deiner Stelle mit dem Klavierlehrer zusammensetzen, ihm sagen, was Du möchtest und vorhast. Er kann Dir dann sicherlich sagen, welche Übungen Du für den Anfang wie lange am Tag machen sollst und kannst.
Ich hab irgendwo gelesen, dass man Klaviatur-Tasten mit irgendetwas bestreichen kann, wodurch die Reibung mit den Fingern flöten geht. Funktioniert sowas auch bei Plastik-Klaviaturen?
Also wenn es irgendwie geht, würde ich davon Abstand halten. Versuche ohne solche "Hilfsmittel" auszukommen.
 
Gut, zwei Tipps auf einmal. Hat sich doch gelohnt. :)

Das mit der Beanspruchung der Sehnen habe ich schon bemerkt, dachte, das geht recht schnell weg. (Wie du meintest, ungewohnte Beanspruchung für Gitarristen,..)
 
Das mit der Beanspruchung der Sehnen habe ich schon bemerkt, dachte, das geht recht schnell weg. (Wie du meintest, ungewohnte Beanspruchung für Gitarristen,..)
Der Schmerz ist ein untrügliches Zeichen des Körpers, welches sagt: Allerhöchstens bis hierhin und nicht weiter! Wenn man Pech hat, riskiert man eine Sehnenscheidenentzündung und damit ist echt nicht zu spaßen. Am besten ist, man hört weit vor der Schmerzgrenze auf und lässt es erst gar nicht so weit kommen. Hört sich manchmal leichter an, als es ist. Vorallendingen wenn man so ehrgeizig ist :rolleyes:
 
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Nun stellt sich die Frage, wie weit man mit 30-45min wöchentlichen Klavierunterricht kommt.
Das ist auf jeden Fall von Mensch zu Mensch verschieden. Bei 60min z.B. kommen jedenfalls die beiden verschiedenen Bereiche Technik und Musikalisches pro Unterrichtseinheit intensiver zur Geltung als bei 30min.

Meinen Mittelfinger muss ich ca. 30° anwinkeln um dem Problem zu entkommen. Das funktioniert aber nur im vorderen Bereich zwischen den schwarzen Tasten.
Das verstehe ich nicht. Wie mußt Du Deinen Finger anwinkeln? Bzw. umgekehrt, wie sieht das aus, wenn Du Deine Finger gar nicht anwinkelst? Spielst Du dann mit ganz ausgestreckten Fingern?

Meine Erfahrung ist aber auch, daß die Hand sehr anpassungsfähig ist, wenn das auch mal ein paar Jährchen (!) dauern kann. Irgendwann gehen Dinge, bei denen man früher im Traum nicht daran dachte, daß man sie irgendwann kann.

Zum Thema Schmerzen: Man kann lernen, das Klavier ohne Kraft zu spielen. Dabei wird die Taste allein durch das Gewicht des Armes gespielt, nicht durch die Kraft der Finger. Dabei können z.B. Handgelenk und Unterarm ganz locker sein, und eigentlich auch alle die Finger, die gerade nicht spielen. Vom Mausklicken kriegt man mMn eher Schmerzen an den Sehnen als vom Klavierspielen, wenn man die richtige Technik beherrscht.

Viele Grüße,
McCoy
 
Entschuldigung für die späte Antwort, hätte net gedacht, dass hier noch jemand was postet. :)

Also Drehung meines Fingers. Damit meine ich net das anwinkel / beugen der Finger sondern die Drehung der Hand in Drehachse der Finger. (Dreh mal deine Handfläche nach oben, das meine ich. :) )
Mein mittlerer Finger und mein Zeigefinger (weniger Schlimm) reibt halt zwischen fis und gis sowie gis und ais. wenn ich die hand relativ flach halte und nichts verdrehe drück ich wirklich beide anliegenden Tasten mit runter. Zwar net soweit, dass es einen ton gibt, aber ihr könnt ich denken wie nervig das ist. ;)
Wenn ich die Hand jetzt stärker Beuge (also rechter Winkel zwischen Fingergelenken) wirds etwas besser.
Was halt auch geht, ist das drehen der ganzen Hand, als ob man die Handfläche nach oben dreht. (Natürlich nur ein paar Grad) und die Hand flach halten.
Oder Variante 4; die ganze Hand so drehen, das Zeigefinger relativ weit oben über den Tasten ist und der kleine Finger relativ weit unten. Das hilft, da ein Finger halt breiter als hoch ist. Dabei muss ich auch nen knick zwischen den Fingerglieder haben,...

Zwischen Cis und Dis ist das Problem kaum vorhanden aber bei der dreier-Gruppe halt. Momentan spiele ich gezwungener maßen unter den schwarzen Tasten, wenn es möglich ist,... Aber ich weiß net, wieweit man damit kommt. :) Und n neues Piano / Midi-Keyboard ist glaube ich net die preiswerteste Lösung. :) (Glaube auch nicht, dass es bei anderen groß anders ist...)

PS: ca 15mm platz zwischen den Tasten, ca ein mm weniger als zwischen Cis und Dis,...
 
Man lernt nie aus: Mir ist noch nie aufgefallen, daß die Gräben zwischen den schwarzen Tasten unterschiedlich breit sind ... Das würde mich mal interessieren, ob es da festgelegte Maße gibt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine der Techniken, die Du oben meinst, folgende:
Du legst alle Finger Deiner leicht gewölbten Hand z.B. auf einen Tisch, so, daß nur die Fingerkuppen die Tischplatte berühren. Der Handrücken bildet dabei eine brückenbogenähnliche Form über der Tischfläche. Jetzt drehst Du Deinen Unterarm um seine eigene Achse nach Außen (so, daß Elle und Speiche sich umeinander drehen - ich glaube, das ist das, was Du mit Handfläche nach oben drehen meinst). Die Fingerkuppen bleiben dabei aber auf dem Tisch, der daumenseitige Handgelenksknöchel schaut jetzt nach oben. Die Fingerkupen müßten jetzt mehr seitlich auf dem Tisch aufsitzen als vorher. Jetzt kans Du genau das ausnützen, was Du oben meintest mit: da ein Finger halt breiter als hoch ist. Diese seitliche Fingerstellung knnte Dir nun ermöglichen, zwischen den schwarzen Tasten zu spielen.

Das ist mMn tatsächlich eine Methode, die sich durchaus mit Erfolg anwenden läßt.

Weitere Überlegungen sind:
Kann man durch die Wahl geeigneter Fingersätze die Anzahl der problematischen Stellen verringern?
Wenn Du eher improvisatorisch ans Klavierpsielen herangehst, könntest Du z.B. durch ds Verwenden anderer Akkordumkehrungen das Problem ebenfalls vermeiden. Beispiel: ein Fis-moll Dreiklang in der Grundstellung erfordert zwingend einen Finger auf dem a zwischen gis und ais. Wenn man denselben Akkord in der ersten Umkehrung spielt, kann man das vermeiden: auf dem a liegt der Daumen, der kürzer als die anderen Finger ist und nicht zwischen die Schwarzen Tasten muß.

Viele Grüße,
McCoy
 

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