[Mischer] Was kostet ein guter für einen Abend?

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Wie der Titel schon sagt, was bezahlt ihr für einen brauchbaren Toni für einen Abend mischen? Wonach richten sich die Preise (jetzt kommen garantiert wieder die Spaßvögel aus ihren Nestern mit so Kommentaren "Wenns ne gutaussehende all-girl-band ist..." ;-) - ne, mal im Ernst), welche Leistungen bekommt ihr für Euer Geld (erscheint der 5 Min. vorm Soundcheck oder packt der auch mit an)?

Würde mich mal interessieren, wie hier die Preise sind.
 
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Hi,

schwierig zu beantworten. In den zwei Bands, in denen ich mitwirke, haben wir mit den Tonis eine Absprache, dass sie wie ein weiterer Musiker bezahlt werden. Dafür bringt der Toni aber sein Pult plus ein entsprechendes Multicore mit, die PA, etc. kommen von der Band. In beiden Fällen packen die auch mit an. Ob dieses Modell aber generell übertragbar ist ?

Gruss Helmut
 
Das sehe ich auch so: schwierig.
Was bringt der Toni an Material mit? Nur sein Pult mit Siderack und Multicore, oder vielleicht sogar die ganze PA? Baut er die vielleicht sogar auch noch auf?
Oder sitzt er "nur" da und schiebt die Regler rauf und runter?

Ich/wir kennen es so, dass wenn ein Toni mitgebucht wird dann bringt er alles mit, macht den Löwentanteil am Aufbauf und mischt uns ab. Dafür kriegt er 250 Euro - das ist aber ein super Spezial Sonderpreis unter langjähringen Freunden und sicherlich nicht übertragbar.
Wir würden für sowas eventuell auch das Doppelte bezahlen, wenn die Gage es hergeben täte :whistle:
Auf jeden Fall würden wir in so einem Fall dem Toni mehr bezahlen als den Musikern.
 
Kommt darauf an, was der Mischer alles mitbringt.

Ein mögliches Szenario:
Im Club ist eine Anlage fix verbaut, Mischpult, Siderack, PA steht alles.
Instrumente und ggfs Verstärker werden von der Band mitgebracht.
Der Mischer kommt dann rechtzeitig vor dem Aufbau, um sich mit der Anlage vertraut zu machen, macht auch den Aufbau soweit notwendig (Mikrofonständer, Mikrofone aufbauen, alles verkabeln), führt den Soundcheck durch, bedient die Geräte während des Auftritts und hilft nach dem Konzert dabei, alles wieder in seinen Stauraum zurückzubringen.
Dafür wird oftmals der selbe Techniker immer wieder für die gleiche Location angeheuert, und bekommt (aus meiner Erfahrung, >500 pax) pro Abend zwischen 100 und 300 €.

Ein zweites Szenario:
Der Techniker hat seine eigene PA (ggfs auch Licht), kommt also mit großem Transportauto, baut die PA auf, macht Soundcheck, bedient die Geräte während des Auftrittes, baut nach dem Auftritt alles wieder ab und fährt mit dem Equipment heim.
Dafür bekommt der Techniker der von uns dafür immer wieder gebucht wird 300 € (<200 pax, auch ein bisschen Freundschaftspreis), ist aber natürlich nach oben offen, je nachdem wie groß die Location ist.
Für ein Festival kann das auch locker mal vierstellig werden..
 
Also ich meinte für den Toni, wenn alles vor Ort ist. D.h. Pult, Anlage, Multicore etc. Also quasi für seinen Job wärend des Gigs (und ob evtl. noch die eine oder andere Leistung wie Mikrophonieren oder Kabel aufwickeln mit drin ist).

Wir bezahlen da rund 200,- dafür, was ich aber gemessen an dem was die Band bekommt, für SEHR GUT halte.
 
Meine Vorredner haben das schon super beschrieben. Wenn die Anlage schon da ist und sozusagen nur die Expertise des Mischers gebraucht wird, zahlen wir auch um die 250€, wobei das unterschiedlich ist, ob er den ganzen Abend oder nur unsere Band mischt. Wenn nur wir abgemischt werden und nur ne halbe bis dreiviertel Stunde Spielzeit haben, liegen wir auch um die 200€. Ist es der ganze Abend mit z.B. 3 Bands geht es eher Richtung 300€ bei nur 1x Soundcheck.
Bringt der Mischer noch sein ganzes Equipment mit ist man mit 400€ mit Anfahrt dabei. Insgesamt wirds natürlich teurer, je länger die Anfahrt ist. Am besten ist es, die Anlage steht und man nimmt den Mischer wie einen Mitmusiker einfach mit.
Außerdem wird es mit jeder erneuten Buchung günstiger. Aber nicht nur preislich lohnt es sich Stammkunde zu werden, es lohnt sich auch, weil der Mischer irgendwann die Musik kennt und die Mischung mit jedem Gig spürbar besser wird. Auch das Zusammenarbeiten wird immer angenehmer, weil man sich und seine Marotten besser kennt.
 
Bei dieser Betrachtung muss man die PA-Anlage außen vorlassen, denn hier ist entscheidend, wie groß die Veranstaltung und die entsprechend benötigte Anlage ist.
Wenn ich nur einen Techniker anmiete, also die reine Dienstleistung, ist der Stundensatz in etwa wie bei einer gut angesagten Coverband 50-60EUR die Stunde, bzw. minimum 200-300EUR für den Gig. In den meisten Fallen bringt er entweder ein kleines Siderack oder einzelne Effekte und/oder Dynamics mit, oder auch mal einen Koffer von Mikros.
 
Ich denke auch, dass 200 bis 400 EUR normal sind. Und nicht selten haben die Mischer ein paar eigene "Kleinigkeiten" dabei, wie z.B. gute DI-Boxen, Mikrofone, Effekte. Hat die Band einen festen Techniker, so wird der oft wie die Musiker bezahlt. Allerdings sollte es einen Mindestsatz geben, denn der Tonmann verdient "nur" mit dem Mischen Geld, er wird - auch im Erfolgsfall - kaum am Merchandising, Plattenverkauf, Senderechten mitverdienen. Insofern betrachtet man seine Leistung also am besten wie einen erforderlichen Einkauf, wie die Fahrzeug- oder PA-Kosten.

Viele Musiker sagen: "aber wir bekommen doch auch gar nichts, im Gegenteil...". Jedoch: ohne einen eigenen, mit der Band vertrauten Tonmann verliert das Konzert zumindest teilweise seinen Sinn, da es dann Zufall ist, ob das Ergebnis soundmäßig überhaupt den Intentionen der Band entspricht.

In vielen größeren und kleineren Clubs gibt es durchaus sehr gute Haustechniker, mit denen man sich behelfen kann. Bei Stadtfesten hingegen wird häufig Schindluder getrieben.
 
Genau. Was interessiert das einen extern eingekauften Techniker, ob die Band for nothing spielt, um evtl. nur ein bisschen Promotion einzufahren? Ist vielleicht was anderes, wenn der Techniker fest zur Band gehört, dann sollte er sich solidarisch fühlen ;)
 
Bei großen Gigs ist Technik und Toni Sache der Veranstalter.
Bei kleinen Gigs, wo wir unsere Anlage mitnehmen, bekommt der Toni soviel wie die Musiker (wir peilen da 100 EUR pro Nase an, kann aber auch nur 50 EUR werden).
Dafür muss er aber auch nur Mischen, Schleppen tun wir.
Wenn es (zu) wenig Kohle gibt, machen wir den Mix inzwischen selbst.
Einige kleine Clubs ziehen auch etwas ab für einen Techniker (so 50-80 EUR).
 
Bei uns ist das so, daß, wenn eine PA da ist, auch sowieso schon ein Toni da ist. Bei kleinen Gigs, wo keine PA vor Ort ist, bringen wir unsere mit und mischen uns auch selbst von der Bühne aus. Dafür ist der Soundcheck da, und dafür können drei von uns quasi mitten im Song vor die Bühne gehen und den Sound überprüfen - darunter der Bassist, der letztlich das Mischpult bedient, auch deshalb spielt er wireless.

Das sind dann natürlich auch Geschichten, wo wir die Location für uns alleine haben, also keiner auf derselben Bühne vor oder nach uns spielt. Wenn wir den Abend spielen, können wir den Nachmittag aufbauen, ausgiebig Soundcheck machen ohne Publikum und dann erstmal was essen gehen, soviel Zeit haben wir vorm Gig. Und weil wir über genau dieselbe Anlage auch proben, ist meist nicht viel Soundcheck nötig, weil das Pult eh schon vernünftig auf uns eingestellt ist.

Überhaupt: Was bringt das, eigens einen Toni gegen Geld heranzukarren, der einen mischen soll, wenn der die Band gar nicht kennt? Ich meine, ich kann das nachvollziehen, wenn man nach den Kosten für einen Toni fragt, wenn man sich einen rauspicken und auf die Band einnorden will, und wenn man mal irgendwo auftritt, dann hat man (sofern der dann kann) einen eigenen Toni, der auch weiß, wie er speziell diese Band mischen soll.

Aber daß eine komplette Anlage da ist, aber keiner, der sie bedient, das passiert so selten, daß es sogar uns nur selten passiert (bisher nur einmal). Daß eine PA vorhanden ist, aber kein FoH und kein Toni, ist noch unwahrscheinlicher. Wenn's keinen Toni gibt, gibt's für gewöhnlich auch keine PA.


Martman
 
Ja, richtig natürlich. Ich meinte bei großen Gigs aus unserer Sicht (Coverband).
Das sind dann Stadtfeste usw.
 
Hi,

und Danke für die Statements.

Wir haben zwei Tonis, die wir immer wieder bei Bedarf buchen (also nur einen davon pro Auftritt). Die kosten jeder 200,- pro Abend und mischen auch mal ne Vorband mit, die über das gleiche Equipment spielt wie wir. Für gewöhnlich kommen die selbst an den Veranstaltungsort oder fahren ab dem Proberaum bei uns mit und wieder zurrück. Der eine hat Pausenmusik dabei, der andere meist noch nen Technikkoffer im Gepäck.

Ich finde, gemessen an unserer Gage, 200,-€ für einen sehr guten Preis (gut für den Toni). Das ist meist mehr als jeder Einzelmusiker von uns bekommt und das ohne einen schweren Brocken anfassen zu müssen. Das Argument mit "keine Anteile an Merchandise" etc. finde ich aber durchaus als angebracht und hatte das zuvor anders gesehen. Dafür zahlen wir aber bei nem richtig gut bezahlten Gig auch mal mehr als die 200,- für unseren "Regler-Schieber". Wenns uns gut geht, soll der auch gerne was davon ab haben.

Ein guter Toni ist aus meiner Erfahrung Gold wert. Ist der Sound schlecht, war die Band Schrott - so denkt ein gewöhnlicher Zuhörer, und der Toni hat das maßgeblich in der Hand. Stammpersonal ist aus meiner Sicht auch nicht zu unterschätzen. Alles ist viel entspannter, man kennt sich und die Vorlieben bzgl. Sound, Monitorsound, Auf- und Abbau etc. Ich wollte auf keinen der beiden Jungs mehr verzichten müssen, auch wenn wir öfter mal mit Verleihern zu tun haben, die auch immer wieder sehr versierte Tonis am Start haben und entspannt und fachlich einwandfrei ihren Job machen.
 

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