Minimale Höhe des Stegs bzw. der Stegeinlage

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Hallo zusammen,

ich komme eher aus dem E-Gitarrenbereich, beschäftige mich hin und wieder aber auch mit meiner Akkustikgitarre (Walden).

Allerdings hat diese eine so hohe Saitenlage, dass sie (für mich) schwer bespielbar ist und ich immer recht schnell die Lust verloren habe, auf ihr zu spielen (habe schon andere Akustikgitarren in der Hand gehabt, mit denen ging es besser). Hinzu kam, dass mein damaliger Gitarrenlehrer meinte, dass man da auch nicht viel einstellen könne. Er war ein Singer/Songwriter und ich habs ihm einfach geglaubt. Auch er fand das Spielen auf der Gitarre sehr anstrengend, vor allem bei den offenen Akkorden.

Letztens bin ich dann aber wieder an die Walden ran und habe mich ein wenig im Netz informiert, und siehe da, es gibt doch Möglichkeiten. Ich könnte jetzt zwar zum Gitarrenbauer und sie einstellen lassen, aber da das gute Stück eh kurz davor war, in den Kamin zu wandern (naja, fast :)), ich also -noch- nicht all zu sehr an ihr hänge, dachte ich mir, dass ich mehr dabei lerne, wenn ich es selber mache.

Also Foren gelesen, Youtube Videos angeschaut und ran an das Schleifpapier.

Der Abstand zwischen dem 12. Bundstäbchen und der tiefen E-Saite betrug etwas über 5mm, ich konnte also 2 Ein-Euro Münzen locker drunter legen. Dann habe ich angefangen, den Steg (also die weiße Plastikeinlage) herunter zu schleifen.

Danach die Saiten wieder aufgespannt und getestet. Die Spielbarkeit hat sich schon um einiges verbessert, aber der Klang hat sich leider verschlechtert. Da ich dann eh schon im "Bastelmodus" war, habe ich spaßeshalber noch einen neuen Steg und Sattel aus Knochen bestellt, den Knochensattel zurecht geschliffen und auch eingesetzt. Ton besser, Saitenlage war allerdings wieder höher. Da muss ich also auch noch mal dran.

Nun aber die eigentliche Frage (tut mir leid für das lange "Vorspiel"...):

Wie viel des (weißen) Steges muss oben mindestens noch herausschauen? Weil ich vor dem Satteltausch immer noch ca. 3,5-4mm Luft zwischen Saite und Bundstäbchen hatte, ich aber am Steg nicht mehr viel hätte abschleifen können, weil es ansonsten in der Einlage verschwunden wäre.

Morgen kommen noch 11er Saiten (im Moment sind 12er drauf), und mit denen würde ich dann gerne die Gitarre in einen für mich halbwegs spielbaren Zustand bringen. Also den Knochenstegrohling schleifen, testen, eventuell noch einmal an den Sattel ran...

Vielen Dank schon einmal,
Lars
 
Eigenschaft
 
Wie viel des (weißen) Steges muss oben mindestens noch herausschauen?
Weil [...] ich am Steg nicht mehr viel hätte abschleifen können, weil es ansonsten in der Einlage verschwunden wäre.
es geht weniger um die mm, als um den winkel:
zu niedriger "break angle" und die saite hat zu wenig druck auf dem steg -> es schnarrt, und die saite kann hin- und herrutschen.
ausserdem soll sich der sound ändern, da die saitenschwingungen nicht bzw. weniger übertragen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wahrscheinlich bin ich da schon angelangt. Schnarren tun die Saiten noch nicht, aber der Klang hat deutlich abgenommen. Naja, erst einmal morgen die 11er Saiten abwarten, eventuell verringert sich die Saitenlage dadurch schon ein wenig, und dann den neuen Steg nicht ganz so tief abschleifen.

Einen Richtwert gibt es also nicht, wie viel die Stegeinlage herausschauen muss?

Vielen Dank,
Lars
 
die angaben gehen extrem auseinander - ich kann nur nachplappern:
optimal sollen 45° sein, gibson ca. 20°, mindestens 12 - 14° (sagt google).

vielleicht weiss ein fachmann mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei mir ist die Stegeinlage ca. 3 - 4 mm hoch. Tiefer sollte auch kein Problem sein, ganz runterfeilen würde ich den nicht, solange nicht alles andere augereizt ist.
Wenn der Sattel stimmt, hilft es evtl. den Halseinstellstab anzuziehen, dadurch wird der Saitenverlauf auch noch ein wenig flacher.
Viel Erfolg!
 
...eventuell noch einmal an den Sattel ran...

Zuerst muß der Sattel und der Hals richtig eingestellt sein, sonst kann man nicht den Steg richtig einstellen, würde ich sagen! Das klingt nicht so, als wäre der Sattel richtig gekerbt? Wenn Du zuerst den Steg runterfeilst und danach den Sattel, dann ist möglicherweise wieder alles zu tief.
 
Hallo Gustavz, Butterkr?m,

danke auch für eure Beiträge.

Ja, ich denke du hast Recht, Butterkr?m. Ich hatte zuerst mit dem Steg begonnen.

Vorgestern habe ich 11er statt 12er Saiten aufgezogen und dabei dann zuerst den Sattel heruntergeschliffen (komplett von unten, nicht die einzelnen Kerben), und danach dann einen neuen Steg (Knochen statt dem Original in Plastik) eingepasst und eingesetzt. Dabei habe ich den neuen Steg auch erst einmal gar nicht so tief geschliffen, wie beim ersten Versuch. Die Saitenlage am 12. Bund ist nun etwas höher, aber in der Kombination mit den dünneren Saiten und dem tieferen Sattel stört es nicht mehr so.

Von der Bespielbarkeit ist es nun ein Unterschied wie Tag und Nacht. Gerade dem Spiel in den ersten Bünden (Barre wie offen) hat das Anpassen des Sattels sehr gut getan. Es geht nun so viel einfacher von der Hand als noch vor ein paar Tagen :)

Allerdings muss ich auch folgendes sagen. Ich bin absolut kein Profi, und die Arbeiten sind sicherlich nicht perfekt ausgeführt. Die Gitarre klingt nun auch nicht mehr so offen und klar, wie zuvor, eher etwas gedämpfter und stumpfer, würde ich sagen. Aber es schnarrt nichts, und im Moment ist mir die Bespielbarkeit wichtiger als der Klang. Also ich bin absolut zufrieden :)

Danke euch!
 
Also ich bin absolut zufrieden :)

Dann ist im Prinzip ja alles gut und man könnte den Thread schließen. Man sollte aber im Sinne der anderen Fornmitglieder, die das hier auch mal lesen, hinzufügen, dass du eigentlich so ziemlich alles falsch gemacht hast, was man im Bezug auf die Einstellung einer Westerngitarre falsch machen kann. Also kurz gesagt:
Wer eine mäßig klingende Gitarre haben möchte, die in den ersten fünf Bünden gut bespielbar ist, der macht es so wie hier beschrieben.
Wer eine optimal klingende Klanpfe möchte, die man auch noch in den höheren Bünden nutzen kann, der informiert sich lieber, wie das Setup einer Steelstring funktioniert, oder geht gleich zum Fachmann.
 
Ich hab bei meiner Akustikgitarre (ziemliches Billigding, wahrscheinlich vom Aldi oder so, stand mal auf dem Sperrmüll) die Stegeinlage auch ziemlich stark runter geschliffen, um eine annehmbare Saitenlage zu bekommen.
Meiner Erfahrung nach ist es für den Klang entscheident, dass die Kante absolut gerade geschliffen wird, bzw. absolut passgenau auf dem Boden der Nut aufsetzt. Wenn auch nur geringe Unebenheiten auf der Kante sind, wird der Klang nicht richtig an die Decke übertragen und es leiden besonders die tiefen Frequenzen darunter.

edit: Sattel durch Stegeinlage ersetzt, danke an toni12345
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo toni12345,

ich habe ja geschrieben, dass ich nach einigen Jahren Frust mit der Gitarre schon abgeschlossen hatte und mich eher das Interesse an den Zusammenhängen von Sattel, Halskrümmung und Steg sowie den Saiten (Stärke) an sich dazu brachten, einen Selbstversuch zu starten. Den Weg zum Profi wollte ich auch gar nicht in Frage stellen, ist in den meisten Fällen auch meine erste Wahl.

Ich habe mich im Vorfeld (oberflächlich) informiert und fand den Weg vom Sattel (wie du ja geschrieben hast für die ersten 5 Bünde) und danach zum Steg zu gehen (für die hinteren Bünde) für mich schlüssig. Die Halskrümmung habe ich über den Druck auf den ersten und letzten Bund geprüft, sie war unauffällig.

Auch wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin (das "absolut" würde ich im Nachhinein eher streichen, da der Klang schon gelitten hat), und ich die Gitarre mit ner Menge Spaß in den letzten Tagen öfter und länger bespielt habe als in den letzten 3 Jahren zusammen, würde es mich aber schon interessieren, was ich alles falsch gemacht habe. Ich bin ja generell offen für Kritik und Verbesserungsvorschläge, insbesondere wenn ich in einem Thema absoluter Laie bin, was hoffentlich jedem klar wird, der den Thread liest.

Viele Grüße,
Lars
 
Ich habe mich im Vorfeld (oberflächlich) informiert und fand den Weg vom Sattel (wie du ja geschrieben hast für die ersten 5 Bünde) und danach zum Steg zu gehen (für die hinteren Bünde) für mich schlüssig. Die Halskrümmung habe ich über den Druck auf den ersten und letzten Bund geprüft, sie war unauffällig.

Das ist doch im Prinzip schon mal nicht schlecht. Wenn du den Sattel nicht nur nach Gefühl ein bisschen runter gefeilt hast, sondern vielleicht sogar überprüft hast, wie der Abstand zwischen Saite und dem ersten Bundstäbchen aussieht, wenn du im 3. Bund drückst, dann war dein Vorgehen ab diesem Punkt vielleicht gar nicht so falsch, wie ich das zuerst vermutet habe. Wenn dann noch die Halskrümmung stimmt, was du ja auch schon überprüft hast, dann kannst du dich tatsächlich daran machen, die Stegeinlage soweit runterzufeilen, dass die Saitenlage optimal ist, ohne zu schnarren.

Wenn die Stegeinlage für eine annehmbare Saitenlage dann fast in der Nut des Stegs verschwindet, liegt die Vermutung nahe, dass die Gitarre in sich verzogen ist (lockerer Halsfuß, versogene Decke etc.).Sollte das der Fall sein, kannst du entweder nach einem Kompromiss suchen, mit dem du leben kannst, oder eben zum Profi gehen, der dann vielleicht ein größere Rettungsaktion durchführt.
 

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