Welches Mikrofonkabel

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kakashix
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Hallo,

also ich habe mir schon einige Mikrofonkabel von der Firma Cordial ausgesucht, aber bei manchen verstehe ich nicht was die Angabe zu bedeuten hat.

z.B. wird bei einem Mikrofonkabel die
Impedanz und der Querschnitt angegeben, wozu sind die Angaben wichtig?
Und bei dem anderen steht 2x Schrumpfschlauch für Beschriftungen.
Damit kenne mich auch nicht aus.

Hier aber erstmal zu den Mikrofonkabeln, von denen ich mir eins holen möchte, aber aufgrund der unwissenden Fachbegriffe konnte ich mich noch nicht ganz entscheiden. Ich hoffe ihr könnt mir die Begriffe erklären.

https://www.thomann.de/de/cordial_csm_10_fmgold.htm
https://www.thomann.de/de/cordial_crm_10_fm.htm
https://www.thomann.de/de/cordial_ctm_10_mfscs.htm
 
Eigenschaft
 
Funktionieren tun sie sicher alle. Im Ggs zu Gitarrenkabeln sind auch keine nennenswerten Soundunterschiede zu erwarten.

Wenn Du Dich für 10m lange Kabel interessierst, dann geht´s wohl um live? Da kommt´s vor allem auf die mechanische Stabilität an.

Wo stand da was von Impedanz? Für Mikrokabel normalerweise keine sooo relevante Grösse.

Querschnitt heisst, wie dick die Kupferadern innen drin sind. Mehr ist normalerweise besser. Zuviel ist aber unnötig und macht das Kabel evtl etwas störrisch. Gerade auf der Bühne will man aber gerne ein schön flexibles Kabel, also nicht übertreiben.

Was Kapazität ist zu erklären bin ich jetzt zu faul. hier ist jedenfalls weniger besser.

"Schrumfschlauch" ist so Kunststoff-Tülle, die sich bei Erwärmung zusammenzieht. Wie das im konkreten Fall aussieht, weiss ich auch nicht.
Normalerweise nimmt man sich einen Abschnitt davon, schreibt seine Beschriftung drauf ("Gesang", "Send 5", etc.), schiebt das übers Kabel an eine geeignete Stelle und schrumpfts mit einem Heissluftgebläse fest. Das bleibt dan an der Stelle nach dem Erkalten so fest und sieht ordentlicher aus als irgendwelche Tesa-Fähnchen oder so. Wenn man nur ein oder zwei Kabel hat, ist es imho etwas übertrieben.
 
Ist denn die Länge bei Aufnahmen wichtig? Also umso Länger umso schlechter die Aufnahmen oder wie ist das zu verstehen?
 
Ja, prinzipiell sind kürzere Kabel besser, denn sie haben bessere elektrische Eigenschaften. Bei Mikrokabeln ist das aber nicht so entscheidend, solange man nicht wirklich lange Kabel (100m der so) verwenden will.

10m ist aber eine Grösse, die mich persönlich aus praktischen Gründen schon stören würde, wenn ich sie nicht wirklich brauche. Das ganze lange Kabel liegt ja dann irgendwo auf dem Boden rum, man stolpert drüber, es bildet sich ein grosser Wuhling und liegt im Weg rum.

Wenn ich nur 2m von meinem Mic Pre oder Mischpult weg bin, nehme ich maximal ein 5m Kabel. Aber das ist meine persönliche Meinung.
 
Nimmst du in den Raum auf, wo auch dein PC steht?
Hast du auch an die Lüftungsgeräusche gedacht?
 
Mein PC-Gehäuse ist voll mit Kühlrippen und Heatpipes und einem grossen langsamdrehenden Lüfter... :D
 
..zu langsam.. :rolleyes:

Lg Jakob
 
Wo wird das denn belegt das längere Kabel beim Mikrofon nicht so schlimm sind?
Wird das irgendwo belegt oder wie kommst du zu dieser Aussage?
 
Okay, das Thema ist da nicht so uninteressant, insofern werde ich versuchen einige Gedanken dazu beizusteuern.

Was passiert in einem Kabel?
- Das Kabel hat leitende Eigenschaften, die allerdings nicht unbegrenzt sind.
d.h. JEDES Kabel hat einen ohmeschen Widerstand, eine Kapazitive und eine induktive Komponente.
Jetzt muss man natürlich hinterfragen, welche dieser Eigenschaften sich wie auswirken.

Ohmscher Widerstand:
Signal wird schwächer. Mehr nicht. ein reiner Widerstand macht das Signal weder in der Phase noch im Frequenzverlauf kaputt. Nur der Signal-Rauschabstand kann ev. schlechter werden.

Induktiver Widerstand:
Bildet im Falle einer Serienschaltung (und das passiert in einem Kabel) einen Tiefpass. D.h Hohe Frequenzen werden verhältnismäßig stärker bedämpft als tiefe.
Wobei man nun aufpassen muss, weil es noch total entscheidend ist, ab wann nun Frequenzen hoch sind.
Jeder 44,1kHz AD-wandler schneidet bei ca. 22kHz rapide ab, und hören tun wir ab ca. 16 bis max. 20kHz so und so nix mehr.
Wenn nun Höhen ab 15kHz bedämpft werden, ist mir das ziemlich gleich.
Was ich auch noch erwähnen sollte, die Stärke der Dämpfung nimmt mit ca. 6dB pro Oktave zu. Wenn es nun bei 15kHz -3dB wären, würden es (theoretisch) bei 30kHz -9dB sein.

Kapazitiver Widerstand:
Ist im Falle einer Leitung parallel und bildet somit auch einen Tiefpass. Somit schafft man alles zusammen einen 12dB/Oct Filter. Was mir aber ab einer gewissen Frequenz-höhe wieder total gleich ist.

- Einstreuungen von Außen:
Das kennt jeder vom Handy. Also ist mal klar, dass es sie gibt und sie def. hörbar sein können.
Was kann man dagegen tun?
Symmetrische Signalführung. Das bedeutet, die Störsignale heben sich theoretisch komplett weg. Weiters ist die Schirmung extrem wichtig.
Je dichter und undurchlässiger diese gewickelt ist, desto besser ist der Schutz.
Und zu gut erletzt ist natürlich die Stärke des Signals extrem einflussreich. Im vergleich zu einem hochpegeliges Signal muss die Einstreuung extrem hoch sein um den gleichen Effekt wie bei einem Niederpegeligen Signal zu erreichen.

Warum ist jetzt das Mic kabel weniger anfällig, als das einer Gitarre?
- Symmetrische Signalführung.
- Niederohmigeres Signal (~> Mehr Pegel)

Lg Jakob
 
Hallo,

kurze Praxiserfahrung: Ich habe für live-Mitschnitte Cordial CM222Top-Kabel in 20-m-Längen im Einsatz. Die gehen schon mal zu dritt hintereinander, d. h. 60 m vom Mic aus. Das ging problemlos, irgendwelche signifikanten Höhenverluste konnte ich nicht feststellen (da macht die Raumakustik dann schon mal mehr Probleme... oder die Qualität des/der Ausführenden ;) ). Zuhause habe ich ebenfalls Cordial-Mikrofonkabel im Einsatz, bei mir sind Längen von 10 m durchaus notwendig. Notfalls muß ich die Kabel eben ein bißchen aufschlaufen, das geht auch.

Viele Grüße
Klaus
 

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