Mikrofonierung von Amps?

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Hallo!
Ich wollte mal nachfragen ob es zum Thema Amp-Mikrofonierung bereits Threads gibt?
Ich hab mit der Suchfunktion nix finden können!
wie wirkt sich welche Mikro-Position aus? welche Abstände sind günstig?
was hat es mit dieser Iso-Box auf sich?
Danke
Sigi
 
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Isoboxen sind für Wohnungen gedacht in denen du recorden willst aber die "Nachbarn" das nicht zulassen, sie reduzieren die Lautstärke auf ein erträgliches Maß
 
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Hallo,
nehmen wir mal als Beispiel das klassische Shure SM57, das in vielen Studios
als Abnahmemikrofon verwendet wird.
Als Grundregel gilt:
Je mehr du das Mikro in zentraler Position zur Lautsprechermitte positionierst,
je klarer aber auch härter klingt die Abnahme. Wenn du das Mikro in Richtung
Lautsprecherrand anbringst, wird die Abnahme weicher aber auch leicht difuser.
Um einen Soundmix oder Stereoaufnahme zu erhalten, wird in vielen Fällen
mit 2 Mikros abgenommen, die unterschiedlich positioniert sind.
Welcher Sound dann aber am besten gefällt oder geeignet ist, ist reine
Geschmacksache.
 
mit 2 Mikros abgenommen, die unterschiedlich positioniert sind.

dabei aber irrsinnig wichtig: die korrekte phasenlage!!! (die membrane der mics müssen den exakt gleichen abstand vom speaker-zentrum haben!)


und übrigens sigi: sehr gut thread-idee!
 
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Danke für Eure Antworten!

gibt's eigentlich so eine Iso-Box für "fertige" Combos > quasi zum Drüberstülpen...
oder muss ich da selbst Hand anlegen und mir was basteln?

dabei aber irrsinnig wichtig: die korrekte phasenlage!!! (die membrane der mics müssen den exakt gleichen abstand vom speaker-zentrum haben!)

sonst gibt's Auslöschungen?

sehr gut thread-idee!

Danke, ich hab mich gewundert, dass es über dieses Thema nicht wirklich was gibt im Forum...
 
sonst gibt's Auslöschungen?

ja, ganz grauslich!
ich war gerade im studio: mit einem kabel hängengeblieben und eins der zwei mikros etwas verschoben - das klang nicht mehr nach gitarre.

auch blöd: mein mesa mark v dreht die phase, wenn man den effektloop aktiviert. wenn man nur einen amp hat, merkt man das nicht. wir haben zeitgleich aber mit einen uralten musicman 410er combo aufgenommen -> pfui gaggi!
 
Hallo sigitar,

ich war so frei und habe Deinen Thread in das Mikrofonierungs-Fourm im Recording geschoben, da bekommst Du hoffentlich die beste Hilfe. Außerdem hast Du so schon mal 2 Beiträge für unser Recording-Gewinnspiel, wo sich andere dumme Fragen aus den Fingern saugen müssen;)

Banjo
 
danke Banjo!!
 
Hi,

wie unterschiedliche Positionen vor dem Speaker klingen könnt ihr euch in ein paar kleinen Aufnahmen hier anhören. :great:
 
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Das wichtigste wurde in diesem Thread ja eigentlich schon gesagt.

Aber gerade wenn man noch nicht so viel Erfahrung mit Amp Mikrofonierung hat, sollte man sich vorher ein gutes Stück Zeit nehmen und einfach mal ausprobieren. Letztlich ist erlaubt was gefällt und was eben gerade für den entsprechenden Speaker passt. Tendenzen die oft angewendet werden haben sich gezeigt und die wurden hier ja schon auch anhand von Videos gezeigt. :)

Am Beispiel des oft verwendeten und von mir auch sehr gemochten SM57: Meiner Meinung nach klingt das Mikrofon an einem V30 für meinen Musikstil am Besten wenn es an der Grenze von Kalotte und Membran positioniert ist. Dort habe ich das Mikrofon dann ganz leicht Off-Axis Richtung Membran gedreht, kaum wahrnehmbar. Dadurch habe ich ein sehr ausgewogenes Klangbild, genug Durchsetzungsfähigkeit und einen schönen Bassbereich. Der Abstand zur Membran macht hier auch einen nicht zu vernachlässigenden Unterschied. Zwischen Frontbespannung und Mikrofon habe ich immer ca. 2 Finger breit Abstand. Stichwort hier ist der Nahbesprechungseffekt (proximity effect), der beim SM57 sehr schön zur Geltung kommt.

Anders sieht es bei meinem MD 421 aus, dass ich lieber Off-Axis positioniert und auch bei meinen G12T75 Speakern mikrofoniere ich ein Stück anders, allein weil die Kallotte der Speaker schon wesentlich größer ist als beim V30.

Für meine V30 Box habe ich mir eine Ampclamp zugelegt, damit ich stets ohne Stress meine Mikrofonposition habe. Wirklich hilfreich auf Shows oder auch wenn man schnell mal was im Proberaum aufnehmen will. :)

Hier mal ein Bild von unserer Studiovorproduktion, in dem man Ampclamp mit SM57 und das Sennheiser MD421 sieht. Durch das Weitwinkelobjektiv leider etwas verzerrt.

P1050938.jpg

Und hier eine schnelle Proberaumaufnahme auf der nur mein SM57 in entsprechender Position zu hören ist. Die Aufnahme ist, bis auf ein minimales bisschen an den (spartanisch aufgenommenen) Drums, unbearbeitet. Wir halten so eigentlich nur neu geschriebene Songs fest.



Gruß, David.
 
Hallo!

Meine bescheidene Erfahrung, dafür praxiserprobt: sowohl live als auch für Aufnahmen setze ich ein Sennheiser e606 ein. Es ist eigentlich in der Positionierung unkritisch, ich hab`s aber (live sehr praktisch !) auf einem Schwanenhals, der am Verstärker angeschraubt wird, und richte es so in die Mitte der Lautsprechermembran parallel dazu aus. Der für mich perfekte Sound, man muß praktisch nix nachbearbeiten, ich höre das, was aus dem Verstärker kommt...das SM57, das ja noch immer ein quasi-Standard ist, ist in der Positionierung wesentlich kritischer, weshalb ich das Mikro auch live immer mithabe und selbst aufbaue, der Tontechniker braucht nur noch das Kabel reinzustecken.
 
... könnt ihr euch in ein paar kleinen Aufnahmen hier anhören. :great:
ich sehe gerade deine Signatur - du scheinst etwas mit der Aufnahme zu tun zu haben...
was war das für eine Vorverstärkung/Wandlung ? mir fällt der Unterschied der Mics einfach zu gering aus :gruebel:
stelle bei mir gerade fest, dass sich die Eingangs-Impedanz bei dynamischen Mics teilweise sehr krass auswirkt
(habe aber noch keinen Durchblick wie genau und vor allem warum) :D

cheers, Tom
 
Hi,

war ein Tascam US-122, sollte ja nur einen schnellen Überblick geben...
 
herzlichen Dank, das erklärt einiges...
andererseits ist es ein recht verbreitetes Interface, so bekommen viele einen guten Eindruck von der realen Situation

cheers, Tom
 
Ich hole diesen Fred nochmal aus der Versenkung: Wenn mich meine rudimentären physikalischen Kenntnisse nicht komplett im Stich lassen, müsste man doch auch frei von Phasenauslöschungen mikrofonieren können wenn man das Kondensatormic im Raum im doppelten Abstand zum Dynamischen (zum Speaker) positioniert. Bestätigt das Jemand, oder begehe ich einen Denkfehler?
 
ja, da ist sogar ein Kardinalfehler drin... ;)
die 'Phase' bezieht sich immer nur auf 1 Frequenz, dein Signal ist allerdings ein Gemisch von vielen
Stell dir 2 Töne vor, bei denen der zweite die doppelte Frequenz des ersten hat
Dreht man bei beiden die Phase um 180 Grad (halbe Periode), entspricht das (auf die Schwingung im Raum bezogen) beim höheren Ton nur einem Viertel der Strecke des tiefen.
Dh ein Verschieben des Mikros bringt immer ein anderes Gemisch von 'Wellenbergen' bzw 'Tälern'
Bei den typischen Gitarrenfrequenzen sind die relevanten Abstände teilweise extrem kurz.
Versuch und Irrtum sind hier tatsächlich am zielführendsten.

cheers, Tom
 
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Es gibt einen einfachen Trick, den ich in einem Tutorial gesehn habe. Einfach eines der beiden Mikros Phasendrehen. Beide in den Kopfhöhrer/über die Abhöre und dort, wo sich die Signale am meisten auslöschen ist die gegenseitige Phasenlage optimal. Zum Aufnehmen muß die Phase natürlich wieder zurück gedreht werden!
 
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