Hallöchen, Peter,
das scheint aber ein ziemlich internationales Tanzfestival zu sein.
Panchavadyam (die üblichere Transkription des indischen Begriffs) ist ein indisches Trommel- und Trompetenorchester. Diese Art von Ensemble stammt aus der Region Kerala. (Google mal nach Kerala Percussion)
Typischerweise besteht so ein Ensemble aus ca. 20 Musikern (es können aber auch mehr sein, bis 30-35...) mit vier gleichstark besetzten Instrumenten und zwei Einzelinstrumenten (nicht Soloinstrument). Typisch wären je ca. 5 Thimila und Suddha Maddalam, je ca. 5 Kombu und Talam und als Einzelinstrumente ein Sangam und ein Udukkai.
Das Sangam ist ein Tritonshorn - also das Gehäuse einer grossen Wasserschnecke. Das Ding schmettert ziemlich, wenn man das einzeln abnehmen möchte, braucht man schon etwas das hohen Schalldruck abkann - etwa ein EV RE20 oder 27 oder ein MD421.
Talam ist ein kleines Klingelhandbecken, auch nicht gerade leise, bei Einzelabnahme am ehesten durch ein Kleinmembrancondenser z.B. AKG C451 (oder was man eben sonst für Becken so nimmt, z.B. MD201).
Kombu ist eine gebogene Trompete, so etwa ein Zweidrittelkreis, die Schallöffnung geht also über dem Kopf nach hinten. Sehr laut, hier ist besonders zu beachten, daß die Bläser sehr stark die Oberkörper vorbeugen und wieder aufrichten (was so ne Art Leslie-Effekt bewirkt...
). Einzelabnahme also entweder mit Mikro von hinten oder mit Bläserclipmikro - beide müssen aber eben auch hohe Pegel abkönnen und dürfen keinesfalls im direkten Blasestrom sitzen (lieber etwas seitlich positionieren, dann klingts auch nicht ganz so scharf). Bei Clipmikro und starker Verstärkung geht aber der natürliche Klang-Effekt durch die Bewegung verloren. Mikros beispielsweise SM57, MD421 oder ähnliches oder als Clip sowas wie AKG C519. Ein leichter Kompressor für die Spitzen ist nicht verkehrt (Ratio 1:2 - 2,5, soft knee).
Suddha Maddalam ist eine Zylindertrommel, die vor dem Körper getragen und beidseitig bespielt wird. Einzelabnahme mit einem Mikro mittig oder zwei Mikros links und rechts - was man halt so nimmt für so Percussions oder Toms. Clipmikros kriegst du aber schlecht befestigt.
Thimila ist eine Sanduhrtrommel, die seitlich unter den Arm geklemmt wird oder seitlich hängt, Einzelabnahme auch wieder mit irgendeinem typischen Percussion- oder Tommikro. An der Bespannung könnte man zwar auch Clips befestigen, allerdings würden die sich beim untergeklemmten Spielen ständig bewegen, weil der Spieler ständig wechselnde Spannung aufbaut.
Udukkai ist auch eine Sanduhrtrommel, allerdings mit Stöcken gespielt. Mikrofonierung wie oben.
Willst du das gesamte Ensemble tatsächlich einzeln abnehmen, hättest du einen extremen Aufwand und bei den hohen Lautstärken, die solche Ensembles produzieren, braucht es das auch wirklich nicht.
Ich würde dir empfehlen, einfach ein paar Overheads als Stützmikrofone zu positionieren (was du halt hast oder kriegst, AKG C451 oder 391 whatever...)- entweder von der Decke abhängen oder auf hohen Stativen, wenn das nicht geht, könntest du beispielsweise aus der Fronttruss mit ein paar Richtmikrofonen arbeiten, z.b. Sennheiser K6 mit ME67-Kapsel oder bei kürzeren Abständen ME66-Kapsel.
die Ensembles stellen sich normalerweise in einer Art U- oder Halbkreisformation auf, auf einer Seite die Trompeten, gegenüber meistens die Sanduhrtrommeln, je Instrumenten-Gruppe ein bis zwei Overheads sollten immer genügen. Öfters auch U-Förmig und die Trompeter stehen seitlich in zweiter Reihe hinter Trommlern.
Durch die Overheads kriegst du auch leichten Raumklang mit rein, zusätzliche Effekte solltest du strikt vermeiden, ebenso wie übertriebenen EQ-Einsatz. Arbeite möglichst linear am Naturklang und nehme nur ein bisschen die Schärfe raus. Solltest du doch zur Einzelabnahme greifen, kannst du die Trompeten mit einem leichten natürlichen Reverb bearbeiten.
Monitoring: für was eigentlich?
Ein Weg reicht normalerweise, höchstens drei Wege, für die drei U-Strecken. Bei einem Weg würdest du schon mit zwei Monitoren vorne mittig auskommen, ansonsten halt drei bis sechs Wedges, je ein bis zwei je U-Strecke. Sorgen sollten dir die Monitore nicht machen, die werden sicher nicht laut.
Für die eigentliche Tanzfläche sind ja sicher sowieso Monitore vorgesehen, aber die kriegen eh auch genug von der Ensemblebühne mit.
Ob ihr mit so einem grossen Ensemble Platzprobleme auf der Bühne kriegt, kannst du besser beurteilen.
Was mich ein kleines bisschen wundert: eigentlich ist das Pachavadyam kein typisches Tanzbegleit-Ensemble...
Hoffe, das hilft...
Ciao, Deschek