Mikrofon-Screen?

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Tim
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Hallo,

ich bin immer noch am Überlegen, wie ich meine Aufnahmen verbessern kann und die heftigen Reflexionen im Raum deutlich verringern kann, wenn ich laut singe und weiter vom Mikrofon weg gehe. Da ich den Raum nicht mit Schaumstoffmatten und Co. verschandeln will, es ist ja ein Wohnzimmer und kein Musikraum, überlege ich nun ob so ein Mikrofon-Screen Sinn machen würde. Also so ein Teil, was hinter und seitlich vom Mikrofon ist und auf einem eigenen Stativ steht.

Wer hat mit diesen Dingern Erfahrungen? Was kann ich davon erwarten und welches Modell taugt was?

Gruß
Tim
 
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Hallo Tim,

das Thema MicScreens wurde ja schon öfter mal durchgekaut.
Hier eine knappe Darstellung, warum solche MicScreens wohl ziemlichen Unsinn darstellen
Grüße
Markus
 
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Der Link sagt eigentlich schon alles. Das ist tatsächlich auch in der Praxis so. Im besten Fall hast du keine oder kaum wahrnehmbare Kammfiltereffekte. Aber den gewünschten Effekt der Reflektionsminderung von hinten bringt es leider auch nicht.

Ich hatte auch so ein Ding, habe es aber recht schnell in die Abstellkammer gestellt und bei der nächsten Gelegenheit weiter verkauft.

Ich denke, mit ein wenig Geduld sollte eigentlich jeder halbwegs möblierte Wohnraum soweit funktionieren, dass man vernünftig aufnehmen kann. Eine geeignete Position suchen, die das Live End Dead End - Prinzip so gut wie möglich unterstüzt.

Einfach ausgedrückt bedeutet das, hinter dir sollte möglichst absorbierendes, schallschluckendes Material sein. Dicke Vorhänge, vielleicht ein geöffneter Kleiderschrank oder temporär hin gehangene Decken. Das wäre dann dein Dead End.
Vor dir sollte möglichst reflektierendes Material sein.
Sehr gute Erfahrungen habe ich zum Beispiel mit Leinwänden gemacht. Die gibts in allen möglichen Größen und Formen nicht allzu teuer zu kaufen.
Ich finde, die Leinwände haben eine interessante Oberflächenstruktur und -härte, sind also nicht hart reflektierend. Meinem Gefühl nach werden die Reflexionen dadurch etwas gestreut und "weichgezeichnet", was ich persönlich sehr angenehm finde.

Zwei bis drei Stück im Halbkreis vor dir aufstellen (also hinter dem Mikrofon) und schon hast du ein vernünftiges Live End.
Abstände etc. sind natürlich Probiersache, kann man auch je nach gewünschtem Reflexionsgrad variieren.
Und das ganze ist schnell hin- und wieder weg geräumt.
Natürlich kann man sich auch mobile Absorber und Reflektoren kaufen, kosten einiges mehr, sind dann aber amtlich :)
 
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wenn du laut bist und relativ viel Abstand zum Mikro besteht, hast du Null Chance gegen den Raum
(wirklich nicht den Hauch...)
also wie falcone schreibt 'mobile Massnahmen' einsetzen und etwas räumen
die 'Störungen' gar nicht erst entstehen lassen ist sicher optimal
manche Raumeffekte lassen sich (per Software) recht gut reduzieren
(was sich in einer ständig genutzten Umgebung nach kurzer Zeit über 4-5 Presets quasi automatisieren lässt)

solche Software greift aber einigermassen herzhaft in's Geschehen ein
bei kleineren Korrekturen fällt das nicht negativ auf, aber (zB) heftige Echos könnten schon problematisch werden
(irgendwo gibt es meist einen Punkt, ab dem die Sache in's Gegenteil kippt)

ich war kürzlich recht erstaunt über die Raumantwort (neues Mikro, besser hingehört, was auch immer...)
obwohl ich den Raum als 'ganz passabel' eingestuft hatte, fand ich es etwas störend
und war ganz sicher erheblich leiser unterwegs als du ;)

cheers, Tom
 
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Danke für die Tips, dann vergesse ich den Mic-Screen wohl lieber wieder, eh ich dafür nachher noch viel Geld rauswerfe.
Aber Schaumstoff- oder Styrophor-Platten möchte ich nicht an Wand und Decke haben, dann muß es eben mit Molton-Vorgang und ein paar Teppichbrücken gehen.

Wenn ich momentan am Mikro singe, geht der Schall wohl genau auf den 40" TFT, sicherlich ganz schlecht, oder?
 
Das muss gar nicht so schlecht sein. TFT Bildschirme haben eine ganz brauchbare Oberfläche für eine leichte Reflektion. Dann bräuchtest du nur auf 10 und 14 Uhr vor dir jeweils noch ein Teil, z.b. je einen Keilrahmen mit Leinwand.
Molton geht gut gegen die höheren Frequenzen aus dem ungewollten Raumhall, aber wie gesagt...hinter dir.
 
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Also was hier in Sachen Reflexionen propagiert wird, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Nur weil sie auf der frequenzabhängig unempfindlicheren Seite (wenn wir mal von der bei Vocal-Recording üblichen Nieren-Charakteristik ausgehen) auf die Membran treffen, so will man/ich diese dennoch nicht wirklich und schon gar nicht explizit auf den Aufnahmen haben.
 
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kann ich nicht wirklich nachvollziehen
Es geht darum, den Schall zu "zerstreuen" und damit die üblichen Wohnraum-Reflektionen zu verringern.
Diese kommen von geraden, harten, parallelen Oberflächen und sind tendentiell unerwünscht.
Gestreute, "weiche" Reflektionen wiederum sind wünschenswert.
Das passt sowohl in der Theorie als auch anhand praktischer Erfahrungen in einigermaßen miserablen Räumen.

http://mixingundmastering.de/2015/03/21/akustikmodule-grundlagen-2-diffusor/
 
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Kaum postet man hier mal etwas ohne den gewissen A****loch-Faktor, schon bekommt man Antworten als hätte man von Tuten und Blasen keine Ahnung. Großartig! :D

Ein (TFT-) Bildschirm ist kein Diffusor und vielleicht solltest Du den verlinkten Text auch selbst mal lesen. Zudem habe ich das Gefühl, dass hier Dinge bzgl. Raumakustik für eine Regie in einen Topf mit denen von einem Aufnahmeraum für Sprache/Gesang geworfen werden.

Und bevor es jetzt kommt: Es ist schon klar, dass auch ein Aufnahmeraum für Sprache/Gesang nicht annähernd tot gemacht werden soll, bewusste Reflexionen durch Bildschirme (die eben nicht streuen) zu propagieren ist mMn (!) einfach Mumpitz. In einem nicht speziell für derartige Aufnahmen hergerichteten Raum werden nich genügend Reflexionen vorhanden sein.

Ist letztlich sowieso egal, weil weder der TE noch die adressierten Hörer da groß was bemerken werden.
 
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Kaum postet man hier mal etwas ohne den gewissen A****loch-Faktor
Ein einzelner Post zerstört doch kein sorgsam aufgebautes Image :D

Halts für Mumpitz oder nicht, deine Sache.
Probiers aus oder lass es, auch deine Sache.
Uns rettet es die Akustik im Proberaum, ohne das wären da keine sinnvollen Aufnahmen möglich.
(Nein, wir verwenden da keine Bildschirme)
 
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Dieser Diffusor sieht ja gar nicht mal so schlecht aus, könnte ihn mir durchaus im Wohnraum vorstellen.
Wie teuer ist denn sowas?

Zumindest hab ich wieder einiges über Raumakkustik gelernt und werd mir künftig mehr mühe mit dem Aufbau geben.
Z.B. könnte ich vor die Fenster Akkustik-Molton-Vorhänge hängen, was ich sowieso schon länger plane. Dann mit dem Rücken zu diesen Vorhängen stehen beim singen. Wenn ich dicht an den Vorhängen stehen würde, hätte ich etwa 5 Meter vor mir bis zur nächsten Wand (Beton).
Oder sollte man besser mittig im Raum stehen?
 
Schau dir mal dieses Video zum Thema Mic Screen an:



Fazit - bringt wenig bis gar nichts

Topo :cool:
 
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Reflexionen verhinderst du mit Absorbern.

Ein Diffusor hilft nur gegen Flatterechos...



HTH
:hat:
 
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