Mikro: Kondensator vs. Dynamisch

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wallabie
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Hallo,

ich verwende derzeit ein AKG C3000 Kondensator Mikrofon. Damit mache ich Vocal-Aufnahmen. Gestern wurde mir wieder bewusst, dass auf der Aufnahme viele "Störgeräusche" zu hören sind... ja, ich bewege mich beim Singen, man hört auch meine Atmung. Vor allem wenn ich "Double Tracking" mache hört man die Atmung deutlich. Ich hatte vor Jahren mal versucht, das mit Gesangsstunden in den Griff zu bekommen - meine Lehrerin erklärte mir damals, dass ich ein Ausatmer-Typ bin und ich vor der Singphrase sowieso nicht atmen müsste... leider konnte ich das alles nie so verinnerlichen.... also es fehlt da eher an der Technik, daran versuche ich zu arbeiten...

Das eigenartige ist, wenn ich Klavier spiele oder Gitarre und dazu singe, atme ich automatisch richtig... nur wenn ich mich auf´s singen konzentriere, überfordert mich das :).

So viel dazu. Also Kondensator: Störgeräusche, Atmung. Ich überlege jetzt, ob ein dynamisches Mikrofon (Klassiker, Sure 58m, hab ich noch daheim rumliegen) für die Vocal-Aufnahmen bei mir vielleicht besser geeignet wäre und wollte jetzt einmal fragen, ob man da andere Sachen "beachten" muss. Ich verwende das Adobe Duet Audio Interface, das hat ja quasi einen "Vorverstärker" inkludiert, damit müsste es ja funktionieren.

Ich meine - dynamische Mikrofone nehmen ja nicht so viel Raumklang auf usw... könnte es in der Theorie funktionieren, dass die Aufnahmen sich dadurch verbessern? Ich weiß, man sagt jetzt: "Probier es", würde aber gerne wissen, ob dies schon jemand tat?
 
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Ich meine - dynamische Mikrofone nehmen ja nicht so viel Raumklang auf usw... könnte es in der Theorie funktionieren, dass die Aufnahmen sich dadurch verbessern? Ich weiß, man sagt jetzt: "Probier es", würde aber gerne wissen, ob dies schon jemand tat?

Bei gleichem Pegel nehmen Tauchspulenmikros ebenso Raum auf, wie ein Kondensatormikro. Die "Raumaufnahme" hängt von der realen Charakteritsik im jeweiligen Frequenzbereich ab. Tauchspulendynamiker sind aber unempfindlicher. Das heißt bestimmet Nebengeräuschen erfassen sie nicht bei niedrigem Pegel, weil die Membran träger ist. An Tauchspulenmikros geht man auch näher ran, was man ja wegen der vergleichbaren Umempfindlichkeit auch muss, damit hast Du natürlich ein günstigeres Verhältnis Nutzsigal <> Störsignal. Du kannst aber auch versuchen, an Dein AKG näher ranzugehen.
 
Die Atemgeräusche könntest Du auch einfach rausschneiden.
 
eine Sicherheitsfrage:
Verwendest Du einen Popschutz zwischen Mund und C3000?
Wie weit ist der vom C3000 weg und wie weit ist Dein Mund vom Popschutz weg?
 
Hallo,

danke erstmal, dass sich Leute hier des Problem´s annehmen. "Näher herangehen" an das Mikro habe ich schon versucht. Auch den -10 db Knopf zu drücken. Nehme ich eine Spur auf, ist das Atmen ja noch akzeptabel, ich dopple die Spur aber gerne (also zweimal das gleiche einsingen) und dann "doppelt" sich auch das Atmen, vor allem wenn ich das Signal "normalisiere".

Popschutz verwende ich. Popschutz ist vom Mikro ca. 10 cm weg, Mund aber nur ca. 5 cm vom Popschutz :). ich weiß, man sollte 1 "Armlänge" zwischen Mund und Mikro lassen, aber dann verflüchtigt sich das Signal zu sehr...

Atemgeräusche rausschneiden... Ich habe den DeBreeth von Wave... sorgt nur dafür, dass der Atem zwar zum größten Teil weg ist, aber auch, dass es zu stillen Passagen kommt, wenn man nicht singt. Zumindest wenn ich mit Kopfhörer abhöre, höre ich den Unterschied auf der Spur. Das leichten "Nebengeräusche" die vom Mikro während der Aufnahme gemacht werden, sind dann weg wenn man nicht singt... und das bringt kein durchgehendes Klangerlebnis... wenn ihr versteht was ich meine...

OK... werde also weiter rumspielen...
 
ich weiß, man sollte 1 "Armlänge" zwischen Mund und Mikro lassen, aber dann verflüchtigt sich das Signal zu sehr...

Jedes Mikro hat seinen "Hot Spot". Ausprobieren. Eine Armlänge ist allemal selbst für Klassik schon (fast) zu viel. Für Pop, Rock auf jeden Fall zu viel Abstand.
 
Hallo, wallabie,

...ich beginne beim Abstand meist erstmal mit ca. ein bis zwei Handbreit. Eine Armlänge - na, das wäre was für eine ausgebildete klassische Sopranistin, die in ihrer Wohlfühllage fortissimo singt. Die hat dann durchaus auch schon mal den Pegel eines startenden Kampfjets... kein Witz ;)
Schön regulieren kann man den Abstand mit dem Popschutz...

Viele Grüße
Klaus
 
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Hi,

es wurden viele gute technische Möglichkeiten genannt, das "Problem" zu begrenzen bzw. im Nachhinein zu beseitigen.
Das ist alles richtig und hilfreich und aus tontechnischer Sicht der erste Anlaufpunkt.

Bis auf gute Mikrofontechnik beim Einsingen haben die Punkte immer auch Nachteile (unnatürlich, nicht konsistenter Klang, Aufwand...).

nur wenn ich mich auf´s singen konzentriere, überfordert mich das
Das spricht dafür, dass dort der Punkt ist, an dem du ansetzen solltest. Was genau führt zu der Verspannung?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Leute prinzipiell ihren Gesang gut beherrschen aber regelmäßig Schwierigkeiten bekommen, wenn es ans Recorden geht.
Meistens hat das mit dem ungewohnten Hören zu tun, mit zu viel Konzentration auf etwas, das eigentlich von allein richtig geht (Atmung), mit technischem "Stress" etc.
Das kann man aber alles wegüben. Hast du jemanden, der dir ein, zwei mal beim Einsingen assistieren kann?
Einer anderen Person fallen oft Dinge auf, die man bei sich selbst gern übersieht.
 
Mal ein zunächst ungewöhnlicher Vorschlag:

https://www.thomann.de/de/akg_perception_p170.htm?sid=94e74555e96fcfed1778956904076f40

Kostet nicht viel und ist hier "durchgefallen" beim Test:

https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/akg-perception-170-test/2.html

Und warum das dann?
Steht im Test und ich habe es auch selbst ausprobiert. Das AKG 170 hat akustische Anleihen von einem dynamischen Mikrofon. Es macht nicht so viel "Raum", zeichnet nicht so fein wie ein hochwertiges Kondensatormikrofon, ist aber auch nicht so unempfindlich und träge wie ein mittelmäßiges dyn. Mikrofon (z.B. SM57). Ist z.B. auch eine schöne Alternative/Abwechslung zum 57er an der Snare (-20dB Pad aktivieren).

Für den Preis vielleicht mal testen, hier berichten und bei Nichtgefallen money back.
 
Atemgeräusche rausschneiden... Ich habe den DeBreeth von Wave... sorgt nur dafür, dass der Atem zwar zum größten Teil weg ist, aber auch, dass es zu stillen Passagen kommt, wenn man nicht singt. Zumindest wenn ich mit Kopfhörer abhöre, höre ich den Unterschied auf der Spur. Das leichten "Nebengeräusche" die vom Mikro während der Aufnahme gemacht werden, sind dann weg wenn man nicht singt... und das bringt kein durchgehendes Klangerlebnis... wenn ihr versteht was ich meine...

Zunächst einmal möchte ich den schon gegebenen Rat unterstützen, weiter Gesangsunterricht zu nehmen und die Atem-/Gesangstechnik zu verbessern. Es gilt vor allem, wie @Hotspot schon schrieb, an den Verspannungen zu arbeiten. Schlimmstenfalls kann sonst aus einem anfangs eher belanglosen, aber störenden Atemfehler ein Fehl-Atem-Stereotyp werden, dass sich unangenehm festsetzt.

Um für´s erste die bestehenden Aufnahmen brauchbar zu machen, würde ich statt ein PlugIn zu verwenden, die störenden Atemgeräusche per manuellem Schneiden abdämpfen. Man schneidet also nur das Atemgeräusch, so dass ein Spur-Objekt entsteht. Das kann man nun (jedenfalls in Samplitude, das ich benutze) einfach soweit im Pegel absenken, bis das Geräusch nicht mehr stört. Dabei eine sinnvolle und passende Überblendung auswählen, dass die Übergänge organisch bleiben.
Komplett fehlende Atemgeräusche bei nah aufgenommenen Sängern und Bläsern können ebenso irritierend wirken wie wenn diese zu stark vernehmbar sind.
So mache ich es wenn nötig, dabei bleiben alle anderen "Nebengeräusche" wie Du sie erwähnst erhalten und das Klangerlebnis wird nicht angetastet. Zusätzlich hat man die volle Kontrolle über die Wahrnehmbarkeit des Atmens.
 

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