Falls der Trompeter unabsichtliche Schwankungen im Abstand hat, dann das RE-27, weil es am gutmütigsten auf diese Änderungen reagiert. Wenn der Spieler allerdings gut ist, seinen Abstand zum Mikro zu halten bzw. kontrolliert zu verändern, gehen alle drei der anderen Mikros. Das e906 ist etwas neutraler im Sound (dezenter Roll-Off im Bass, ganz leichte Höhenanhebung, aber neutraler Mitteltonbereich), das SM57/58 haben jeweile eine starke Eigencharakteristik mit einer kräftigen Anhebung im Bereich 2,5 kHz. Diese Eigencharakteristik kann man mögen oder nicht, oder sie passt mehr oder weniger zu Eurer Musik, aber sie sorgt (wie die leichte Höhenanhebung des e906) immer für gute Durchsetzungskraft auf der Bühne. Persönlich würde ich den Klang des Sennheiser bevorzugen, aber Shure ist halt millionenfach bewährt und funktioniert einfach. Ausserdem funktioniert bei Deinen Mikros der folgende Trick nur mit dem SM57/58:
Für einen Trompeter, mit dem ich früher regelmäßig gearbeitet habe, haben wir immer das Beta 57 benutzt, den Nachfolger des SM57. Der hat so eine regulierbare Plexiglasscheibe darum herum gebaut - finde sie grade nicht, so ähnlich wie das hier, nur eben in der Größe verstellbar, damit hört der Spieler sich selbst besser:
https://www.thomann.de/de/clearsonic_flector_12gn.htm
Der hat normalerweise leicht am Mikro vorbeigespielt, das klingt etwas zurückhaltender. Und für sein Solo dann halt "voll drauf gehalten" - hat immer sehr gut funktioniert, gut geklungen und mir (als Tech) sehr wenig Arbeit gemacht.