Hallo Glow24,
Ein Bäcker kann aus einem Brötchen keine Torte backen [...]
Doch: Siehe Rezept Semmeltorte
http://www.kochmeister.com/r/10198-semeldorttem-semmeltorte.html
[...] und das was Du da vorhast ist in Etwa so, wie wenn Du das ganze statt einem Bäcker einen Automechaniker machen lässt
Es hat noch keinem Automechaniker geschadet, wenn er auch Kuchen backen (oder gar Wäsche waschen) kann
Aber im Ernst: das geht leider nicht.
Widerspruch! Es geht schon - ob es allerdings sinnvoll ist, steht auf einem ganz anderen Blatt...
Nun aber zu Achim:
Ohne Deinem PS-30 zu nahe treten zu wollen, wäre ein solches Projekt nur dann sinnvoll, wenn es Dir um den Bastelspaß geht.
Eine MIDI-Nachrüstung ist bei wertvollen, gut klingenden alten Instrumenten denkbar. Dazu zählt das PS-30 aber nicht.
Auch verständlich, wenn man das besonders gute Spielgefühl einer alten Tastatur weiterhin genießen will. Dies ist beim PS-30 ebenfalls nicht der Fall.
Will heißen: Jedes, aber auch jedes billige MIDI-Keyboard mit 49 normalgroßen Tasten wird mindestens so gut sein wie das Ergebnis Deiner Bemühungen.
Wenn es für 60 bis 70 Euro fertige MIDI-Controller wie den ESI KEYCONTROL 49+ gibt, der ebenfalls 49 Tasten hat, die auch noch anschlagdynamisch sind, dann...
Nun gut, gehen wir davon aus, daß Du aus reinem Interesse dennoch basteln willst:
Aufgabenstellung:
Eine nicht anschlagdynamische (!) 4-Oktaven-Tastatur soll MIDI-Signale aussenden.
Jezt zum Bastelteil: Ich sehe da vor allem drei Möglichkeiten:
- Ein Elektronik-Modul (z. B. CTM64 oder MKE von Doepfer)
- Ein Billigst-Keyboard als Organspender
- Komplette Elektronik im Eigenbau
Fertigmodule
Die MKE ("Universal Midi Keyboard Electronics") von Doepfer kostet 80 Euro. Die Anschlagdynamik der Elektronik ist hinausgeworfenes Geld.
Mit der Doepfer CTM64 (Kostenpunkt 99 Euro) kann man alles mögliche in MIDI-Signale umwandeln, natürlich auch Deine 49 Tasten. Scheint mir eher geeignet für nicht-anschlagdynamische Tastaturen, ist aber sogar teurer als die MKE. Dafür bekommt man einen eingebauten MIDI-Meger dazu.
Billigst-Keyboard als Organspender
Ich habe so selbst mal in einem Spaß-Projekt ein altes Heimorgel-Stummelpedal midifziert. Eigentlich wollte ich mehr als eine Oktave, habe aber noch kein zweites Pedal gefunden. Die Anforderungen decken sich mit Deinen: Keine Anschlagdynamik und es soll MIDI rauskommen.
Geradezu ideal für das Projekt hat sich das Keyboard McCrypt MC-37 für 44,95 von Conrad herausgestellt: es ist billig, klingt scheiße (mit Verlaub), deshalb ist es nicht schade um die Tonerzeugung, hat genau 49 Mini-Tasten (die man auch getrost wegwerfen kann) und
keine Anschlagdynamik. Trotzdem hat es einen MIDI-Ausgang! Das ist sensationell
Alles, was man tun muß, ist, unnötige Bauteile zu entfernen und die einzelnen Tastaturkontakte (ein Schalter pro Taste) mit den ensptrechenden Stellen der Platine verbinden.
Welche Bauteile entfernt werden dürfen, kann ich bei Bedarf nachschauen.
Bei meinem 13-Tasten-Pedal-Projekt muß man bedenken, daß ein Fatar MP-113 um die 400 Euro kostet, ich hatte das Heimorgelpedal umsonst und das Conrad-Keyboard damals noch für 37 Euro. Wo kriegt man sonst ein MIDI-Pedal für 40 Öcken? Soll noch mal jemand hier was gegen McCrypt sagen...!
Kompletter Elektronik-Selbstbau
Hier kann ich Dir nur den im Parallel-Thread mit dem Tastaturabfragemethoden (Stichwort Denon-Digitalpiano) von kai7 genannten CT-Artikel empfehlen.
Allerdings hat sich im Selbstbau gezeigt, daß oft die Einzelteile in Summe nicht unbedingt weniger kosten als die eine oder andere Fertiglösung...
Viele Grüße einstweilen
Torsten