MIDI Störgeräusche

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_matthias_
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Liebes Forum!
Ich habe ein Clavinova CLP 370 mit einem Focusrite Scarlett 6i6 Interface über MIDI (I/O) und über Line verbunden. Zudem ist am Scarlett ein Kopfhörer angeschlossen. Beim Spielen treten massive Störgeräusche auf, die durch die gesendeten MIDI Signale verursacht werden. Also immer wenn das Clavinova ein MIDI Signal sendet hört man einen leises Geräusch im Kopfhörer. Man hört auch das Active Sensing als klick-klick-klick... Auch wenn ich den internen Klangerzeuger des Clavinova ausschalte hört man beim Drücken einer Taste die gesendeten MIDI Signale als Störgeräusche. Die Störgeräusche finden sich dann auch auf einer Aufnahme.

Die Störgeräusche treten auch dann auf, wenn der Line Eingang des Scarlett gar nicht mit dem Line Ausgang des Klaviers verbunden ist. Es reicht wenn im Line Eingang des Scarlett die Kabel stecken. Nähert man sich nun mit dem anderen Ende des Kabel dem MIDI Kabel, so kann man die Störgeräusche auch "abhören" (wie ein Arzt der einen Herzschlag abhört). Man "hört" also den Strom der durch das MIDI Kabel fließt.

Ich habe zwei verschiedene (allerdings Baugleiche) MIDI-Kabeln verwendet (habe keine anderen) und habe das Ganze auch mit einem anderen MIDI Keyboard getestet. Immer das gleiche Ergebnis. Man kann sich mit dem Line Kabel dem MIDI Kabel nähern und hört dann die MIDI Signale durchrauschen.

Das Problem ist nur dann weg, wenn ich entweder kein MIDI Kabel im Scarlett stecken habe oder keine Line Kabel im Line Eingang des Interface stecken.

Kennt jemand dieses Problem? Ich habe lange im Internet gesucht, aber nichts entdecken können. Was kann ich noch versuchen?

Wäre für Tipps sehr dankbar!
 
Eigenschaft
 
Hallo Matthias,

willkommen im Board!
Das hast Du wohl ein ordentliches Abschirmungsproblem...
MIDI-Signale werden ja als "Datenpulse" übertragen, das kann man sich auch auf dem Oszilloskop anschauen. Wenn nun ein solches MIDI-Kabel in der Nähe eines Audio-Kabels liegt und beide schlecht abgeschirmt sind, könnte da wohl schon was einstreuen.

Hilft es, wenn Du die Kabel möglichst weit voneinender entfernst? Oder einfach mal Alufolie um das MIDI-Kabel wickelst oder zwischen die Kabel steckst?

Das Yamaha CLP-370 hat doch auch einen USB-Anschluß, wäre das nicht auch einen Versuch wert (anstelle der konventionellen MIDI-Kabel)?

Oder einfach mal in gescheite MIDI-Kabel investieren? MIDI selbst ist ja, was die Abschirmung betrifft, sehr anspruchslos, das funktioniert notfalls auch mit zweiadrigen Käbelchen, aber in Verbindung mit einem Audiokabel, das quasi als "Antenne" danebenliegt, kann das wohl schon kritisch werden.

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Thorsten!
Vielen Dank für deine Antwort! Kabeln weiter auseinander legen habe ich schon erfolglos versucht. Alufolie habe ich gestern auch gedacht, habe aber nicht genug im Haus. Das könnte ich morgen nochmals versuchen.

Ich war auch stark der Meinung dass es an den Kabeln liegt. Aber ich habe aufgrund des folgenden Versuches meine Zweifel:
Das "Keyboard" ist ein altes Midi Keyboard.

Bei folgender Anordnung habe ich KEIN Geräusch. Hier verwende ich quasi das Clavinova als "Interface".

KeyboardClavinova
midi out-->midi in
headphones-->line in
headphones-->Ohr
[TBODY] [/TBODY]
Bei folgenden Anordnung habe ich jedoch das beschriebene Geräusch:

KeyboardScarlett Interface
midi out-->midi in
headphones-->line in
headphones-->Ohr
[TBODY] [/TBODY]
Ich weiß dass der Headphones Ausgang des Midikeyboards nicht unbedingt mit einem Line In verbunden werden soll, aber das ist ja nur zu Versuchszwecken.

Aufgrund des obigen Tests gehe ich doch davon aus, dass etwas mit dem Interface nicht stimmt. Sollte es an der Abschirmung liegen, müsste das Geräusch doch auch bei der ersten Versuchsanordnung entstehen, oder? Ich glaube es passt im Inneres des Interface etwas mit der Abschirmung nicht. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Ich werde morgen das Interface anderorts mit einem anderen ePiano testen.

Ja, ich weiß, dass USB eine Möglichkeit ist. Habe aber viel größere Latenzen als mit klassischen MIDI Kabeln bemerkt. Gestern als ich es zusammen mit dem Interface versucht habe (also MIDI über USB und Line über das Interface) habe ich zudem ein starkes Brummen gehört. Müsste mich da auch länger spielen. Vielleicht gibt es dann Treiberkonflikte, etc.. Hätte schon gerne alles "aus einer Hand".

Ich weiß nicht...das ist doch nicht so ein absurdes Setup, dass es da zu solchen Problemen kommen muss:-(

Beste Grüße,
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt in der Tat nach schlecht/gar nicht abgeschirmten Midi- oder Audiokabeln. Billige Midi-Kabel haben mitunter keine Abschirmung - am besten kauft man voll belegte, abgeschirmte Kabel - auch wenn Midi eigentlich nur 3 von 5 Adern braucht und ohne Abschirmung auskommt. Da wird gerne gespart.
Allerdings sollte das spätestens mit auf beiden Seiten eingestecktem Audiokabel trotzdem nicht ins Signal einstreuen, wenn die Audiokabel gut geschirmt sind und die Signalpegel nicht unterirdisch klein sind.

Trotzdem würde ich mal versuchshalber alle verwendeten Kabel entweder durchmessen und/oder testweise gegen als gut bekannte Exemplare tauschen. Manchmal ist so ein Phänomen auch schlicht ein gebrochener Schirm und man sucht lange an der falschen Stelle...
 
Danke für die Antwort! Wenn es an den Kabeln liegen würde, so müsste es doch in diesem Setup auch diese Störgeräusche geben:

KeyboardClavinova
midi out-->midi in
headphones-->line in
headphones-->Ohr
[TBODY] [/TBODY]

Hier verwende ich ein anderes MIDI Gerät ('Keyboard') und stecke die Kabeln in das Clavinova, so als würde ich sie ins Scarlett Interface stecken. Ergebnis: Keine Störgeräusche. Habe heute das Setup mit dem Interface an einem anderen Ort mit einem anderen ePiano getestet und habe auch dort die Störsignale sobald ich ein MIDI Signal ins Interface schicke und gleichzeitig ein Line Kabel angeschlossen ist.

Ich glaube ich habe ein kaputtes Interface erwischt. Ich hoffe sehr, dass es nach einem Austausch klappt.
 
Hallo Zusammen,

ich hoffe, dass ich mein Problem an richtiger Stelle gesetzt habe. Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus.

Ich habe ein ständiges sehr hohes Piepsgeräusch wenn ich mein Midi Interface https://www.conrad.de/de/midi-interface-tie-studio-midi-1i1o-1398621.html
mit einem 5m USB Kabel geschirmt https://www.conrad.de/de/usb-20-verlaengerungskabel-1x-usb-20-stecker-a-1x-usb-20-buchse-a-5-m-grau-goobay-990794.html
an meinen Desktop PC anschließe. Umso lauter ich mein Digital Piano Yamaha CLP-585 drehe, desto lauter wird das Piepsgeräusch.

Zusatzinfo: Ich habe auch ein Audio Kinkenkabel extra geschirmt 10m vom PC zu Piano verbunden. Vor dem geschirmten Klinkenkabel hatte ich ein nicht geschirmtes, was auch gepiepst hat wenn es alleine angeschlossen war.

Folgendes habe ich nun getestet:
Audio Klinkenstecker angeschlossen - Midi Interface nein - piepst nicht.
Audio Klinkenstecker nicht angeschlossen - Midi Interface angeschlossen - piepst nicht
Beide Kabel angeschlossen (Kabel liegen nicht nebeneinander) - piepst

Es piepst also nur, wenn beide Kabel am Desktop PC und am Piano angeschlossen sind.

LG

Georgios
 
Hallo Zusammen,

ich hoffe, dass ich mein Problem an richtiger Stelle gesetzt habe. Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus.

Ich habe ein ständiges sehr hohes Piepsgeräusch wenn ich mein Midi Interface https://www.conrad.de/de/midi-interface-tie-studio-midi-1i1o-1398621.html
mit einem 5m USB Kabel geschirmt https://www.conrad.de/de/usb-20-verlaengerungskabel-1x-usb-20-stecker-a-1x-usb-20-buchse-a-5-m-grau-goobay-990794.html
an meinen Desktop PC anschließe. Umso lauter ich mein Digital Piano Yamaha CLP-585 drehe, desto lauter wird das Piepsgeräusch.

Zusatzinfo: Ich habe auch ein Audio Kinkenkabel extra geschirmt 10m vom PC zu Piano verbunden. Vor dem geschirmten Klinkenkabel hatte ich ein nicht geschirmtes, was auch gepiepst hat wenn es alleine angeschlossen war.

Folgendes habe ich nun getestet:
Audio Klinkenstecker angeschlossen - Midi Interface nein - piepst nicht.
Audio Klinkenstecker nicht angeschlossen - Midi Interface angeschlossen - piepst nicht
Beide Kabel angeschlossen (Kabel liegen nicht nebeneinander) - piepst

Es piepst also nur, wenn beide Kabel am Desktop PC und am Piano angeschlossen sind.

LG

Georgios

Problem hat sich erledigt. Habe meinen PC in die Nähe von meinem Piano gestellt und kaufe mir eine gebrauchte Edirol UA25 Soundkarte. Damit sollte ich diese Probleme nicht mehr haben.
 
Bei MIDI ist das Problem, dass es zwar einen PIN für die Abschirmung gibt, dieser aber nicht - oder nicht immer angeschlossen ist, da sich durch die hiermit bildende GND-Verkopplung ein GND-loop bilden kann, der wieder andere Probleme macht. Manchmal hilft es, die MIDI-Buchse anzuschauen und GND nachzulöten - gfs sogar vom Endgerät her kommend. Falls Brummschleifen entstehen und dennoch Abschirmung benötigt wird, dann kann man das über einen 100nF-Kondensator anklemmen, also nur hochfrequent.

MIDI ist halt eine Stromschleife, die autark (und recht rücksichtslos) arbeitet. In professionellen Umgebungen wird daher das MIDI sofort lokal übersetzt und z.B. mit LAN weitertransportiert. Bei mir arbeite Ich über S/PDIF. Die Kabel sind standardmässig abgeschirmt und haben zudem ein Störspektrum, das überwiegend ausserhalb des Audiobandes liegt.
 
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eine Störung über ein herkömmliches Midikabel sehe ich als sehr unwahrscheinlich an da diese Verbindung galvanisch getrennt ist......(zumindest lt. Midi Standard sollte es so sein).... Eine Erdschleife ist also prinzipiell durch den Optokoppler gar nicht möglich.
Ganz anders sieht das bei USB-Midi aus ......da ist so ziemlich jedes Störgerösch denkbar .....piepsen, fiepen, Brummen etc. ....da hilft dann nur probieren
 

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