Midi-Problem: Gleichzeitige Noten und Polyphonie.

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Shinkansen
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Hallo zusammen, bitte verzeiht, ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine relativ einfache Geschichte ist, aber zum einen bin ich noch ziemlicher Midi-Anfänger und zum anderen haben mein bisherigen Suchen sowohl bei Google ("problem with consecutive notes" usw.) als auch hier im Forum leider nichts gebracht. Es geht um folgendes:

Ich benutze derzeit als Midi-Sequenzer Studio One Free von Presonus (weil's gratis ist und ich wie in anderen Threads beschrieben derzeit noch am Ausprobieren von verschiedenen Programmen bin) und habe dieses via USB-Midi-Kabel mit meinem Roland JV1010 verbunden. Wenn ich separat Noten im Sequenzer laufen habe (siehe Bildschirmfoto "separat") läuft die Sache ohne Probleme - alle Noten erklingen, wie sie sollen. Wenn ich allerdings direkt aufeinanderfolgende Noten laufen lasse (siehe Bildschirmfoto "aneinander"), gehen die Probleme los: Es erklingt nur die erste Note, der Rest bleibt stumm. Als Workaround habe ich einfach von jeder Note eine Winzigkeit abgeschnitten (siehe Bildschirmfoto "separat"), dann lief es wieder. Aber: Bei Mehrklängen (siehe Bildschirmfoto "mehrklang") ist das Problem das gleiche: Es erklingt nur ein Ton des Mehrklangs, der andere bleibt stumm.

Mir ist klar, dass Midi ein serielles Protokoll ist, und eigentlich keine zwei Ereignisse (Note off von der ersten Note und Note on von der zweiten Note) gleichzeitig passieren können - aber wie kommt man um dieses Problem herum? Muss man wirklich Mehrklänge von Hand minimal verschieben (was ja furchtbar nervig wäre) oder gibt's da eine andere Lösung? Und vor allem: Wie ist das mit den Midi-Dateien (SMF), die man exportiert? Laufen die dann logischerweise auch nicht?

Es wäre echt super, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt - an sich die Sache nämlich sehr gut, nur solche Probleme sind halt...nervend. Danke!
 
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Es ist kein Problem des Midi Protokolls. Die Noten laufen zwar wirklich seriell, jedoch besitzen Midi Ereignisse einen internen "Zeitstempel". Man kann einem Zeitpunkt mehr als ein Ereignis zuweisen, siehe Screenshot.

Ich vermute das Problem in einer deiner 3 Komponenten. Der Software, dem Midi Kabel oder deinem JV1010. Probier doch mal ein anderes Programm oder ein anderes Midi Kabel?

Prüfe ggf auch mal mit MIDI-OX, was wirklich gesendet wird. Zur Not mußt du ein virtuelles Midi Kabel installieren, z.B. Midi Yoke von der MIDI-OX Seite. Verbindung geht dann von deinem Sequenzer in das virtuelle Midi Kabel, von dort in MIDI-OX und von dort an dein USB Midi Kabel.
 

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Alles klar, vielen Dank für den Tipp! Anderen Synthie habe ich zwar nicht, aber ich probiere einmal ein anderes Programm und erstatte am Sonntag Bericht. Kann es etwas mit einem sogenannten Buffer zu tun haben? Der lässt sich in Studio One nämlich vergrößern. Danke!

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Ein kleines Update habe ich vor der Arbeit noch hinbekommen: Wenn ich beim Midi-Setup (siehe Bildschirmfoto "midi_setup") die Clock, Clock Start und Time Code mitsenden lasse, erklingt nur eine Note, danach ist zappe. Habe den Bildschirm samt Midi-Monitor auch einmal fotografiert (siehe zweites Bildschirmfoto). Komisch. Der Synthie gibt übrigens keine Rückmeldung (von wegen Buffer Overflow oder sonstige Überforderung). Vielleicht hilft das bei der Ferndiagnose? Nochmal Danke vorab für alle Hinweise!
 

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Wozu benötigst du die Clock und den Time Code? Da dein Sequenzer das Timing übernimmt und dein Synth lediglich der "passive" Empfänger sein soll, ist das nicht notwendig. Midi Clock brauchst du, wenn verschiedene Sequenzer oder Arpegiatoren miteinander abgestimmt werden sollen. Hast du nur einen Chef, wie bei dir der Fall, dann brauchst du das nicht. Nimm die Haken dort mal raus.

Es gibt mehrere Buffer, du hast vermutlich den Audio Buffer gefunden? Der hat damit nichts zu tun. Es gibt ebenfalls Midi Aus-/Eingangsbuffer, aber die bekommst du mit deinen 5 Noten nicht voll. Ich denke nicht, daß es daran liegt.

Da du unter Mac OS arbeitest, wird MIDI-OX nicht laufen. Der eingebaute MIDI Monitor hilft aber schon weiter. Bis auf die Clock sieht es eigentlich vernünftig aus. Allerdings sehe ich zu deinem NoteOn B2 kein passendes NoteOff. Setz am besten oben noch die Haken bei System Common System Realtime und System Exclusive, dann ist alles zu sehen was rausgeht.
 
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Ist der verwendete Klang an deinem JV vielleicht nur als monophon vorgegeben? Nur so ein Schuss ins Blaue...
 
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Ist der verwendete Klang an deinem JV vielleicht nur als monophon vorgegeben? Nur so ein Schuss ins Blaue...

Das wäre auch meine Vermutung, dass da das Problem liegt. Verwende den JV mal im Patch-Mode, Patch A-001. Das sollte ein Klavier-Sound sein. Tritt da das Problem auch auf?

Harald
 
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Leute, vielen Dank für die Hinweise! Hier die Updates meinerseits:

@Leef: Midi-Clock hatte ich mitgesendet, weil sich am JV1010 Effekte wie beispielsweise Delay oder die Pulsweitenmodulation zur Clock synchronisieren lassen. Aber natürlich braucht's das erstmal nicht, solange eh die Sounds noch nicht so klingen wie sie sollen. Also wieder alle Time-Häkchen raus, dann sieht der Midi-Monitor wie folgt aus (siehe Anhang). Das Problem bleibt leider bestehen: Die durch eine Pause getrennten Noten erklingen, allerdings nicht die eines Mehrklangs (da ist's nur die tiefste) oder die, die direkt an andere Noten anschließen (siehe auch die Piano Roll, da lassen sich die Noten ja sehen). Ach ja, die Haken beim Midi-Monitor sind die Filter, da jetzt kein Haken gesetzt ist, sieht man also alles, was rausgeht.

@sir stony und HaraldS:

Nein, daran liegt's nicht - habe es jetzt mit Piano-Patches probiert, da ist's dasselbe Problem. Kann es eventuell an meinem Midi-Kabel liegen? Ist halt so ein günstiger USB-to-Midi-Adapter.

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Hier noch das Foto des Midi-Monitors:

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Und noch ein Nachtrag: Es war wohl offenbar tatsächlich der Audio-Buffer - den Midi-Buffer habe ich nicht gefunden, aber würde mich - wie du's auch sagst - ja schon sehr wundern, wenn der mit drei Noten schon überfordert wäre.
 

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Und gleich noch ein Nachtrag: Ich habe die Spur einfach unter Studio One Free als MID-File abgespeichert, per Diskette auf meinen Miditemp MP88W gezogen und dort abgespielt - und siehe da, sowohl direkt aufeinanderfolgende Noten als auch Mehrklänge funktionieren einwandfrei. Für mich ist das ein Zeichen, dass es am Roland nicht liegen kann, oder?
 
Erneut ein Nachtrag: Da ich wie gesagt noch Anfänger in Sachen Midi und Sequencing bin, probiere ich derzeit einige Programme aus. Nach der Free-Version von Studio One war nun Reaper an der Reihe - und siehe da, das Problem ist genau dasselbe wie oben beschrieben (bei direkt aufeinanderfolgenden Noten erklingt nur die erste, bei Mehrklänge nur die tiefste). Für mich deutet das darauf hin, dass es nicht am Roland (denn der funktioniert mit dem Hardware-Sequenzer ja einwandfrei) und nicht am Studio One liegen kann (denn das Problem tritt bei einem anderen Software-Sequenzer ja genauso auf).

Die Frage ist nur: Woran liegt es dann? Am USB-to-Midi-Adapter? Am generellen Midi-Setup meines Macs?
 
Möglicherweise ist es wirklich ein defektes MIDI-Interface oder ein defekter Treiber. Aber du könntest, um den Fehler genauer einzugrenzen, den MIDI-Out deines Macs mal mit dem MIDI-In der MP verbinden und mal schauen, wie die Reihenfolge und das Timing der dort empfangenen Daten aussieht. Insbesondere, ob Reihenfolge und Timing mit den mutmaßlich gesendeten Daten übereinstimmt.

So könnte man zumindest den Fehler weiter eingrenzen. Du könntest hier z.B. das gesendete MIDI-File und das empfangene MIDI-File posten. Der Vergleich dürfe recht aufschlussreich sein.

Harald
 
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Hallo Harald, Danke für den Tipp mit dem defekten Midi-Interface! Ich habe jetzt einfach einmal folgendes gemacht: Das Interface - beziehungsweise vielmehr das USB-to-Midi-Kabel, mehr ist es ja eigentlich nicht - ausgetauscht. Und siehe da: Es funktioniert! Offenbar hat das Kabel wirklich einen Schlag, hätte mir schon auffallen können, weil im Audio-Midi-Setup tatsächlich ZWEI Ausgänge und ein Eingang verzeichnet waren - dabei hat das Teil nur einen Ausgang und einen Eingang. Komisch. Wie dem auch sei, jetzt läuft's mit direkt aufeinanderfolgenden Noten und Mehrklängen. Das Kabel (komplett baugleich zu meinem anderen) haue ich wohl in den Müll, war zum Glück recht billig. Danke für eure Hinweise!
 

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