MIDI "Mitschnitt"

scenarnick
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Hallo in die Runde

Ab und zu schneiden wir unsere Proben auf unserem LiveTrak 12 als Audio Tracks mit. Im Nachgang nehme ich die Spuren in CuBase und erstelle einen groben Mix. Soweit kein Problem, sofern es sich um reine Audio Spuren handelt. Bei einer der nächsten Proben würde ich allerdings gerne die E-Drums (Roland TD-11 VK) auch als MIDI mitschneiden um sie dann später in EZ Drummer 3 mit VK-11 Mapping zu laden. Mit Audio habe ich Erfahrung, mit MIDI in dem Kontext eher weniger.

Da wir quasi die "Aufnahme" über die ganze Probe laufen lassen und ohne Klick spielen, wird das Timing stark wechseln. Nicht nur, dass die Songs logischerweise unterschiedliche Tempi haben, auch innerhalb des Songs wird es Abweichungen vom Grundtempo geben. Ist es überhaupt möglich (und sinnvoll), aus den frei gespielten MIDI Daten einen Track zu bauen, der dann auf Tempo gelegt wird?

Mein Wunsch ist, CuBase laufen zu lassen (egal welches Metronom Tempo anliegt, sagen wir 120 bpm, 4/4), die Spur von einem Song, der mich interessiert, zu extrahieren und in ein neues Projekt zu laden um danach saubere Gitarren, Bass und Vocals neu draufzulegen. Der Song ist - sagen wir mal - in 70 bpm 6/8 während das Original Recording mit Defaults (120 bpm, 4/4) erfolgte.

Bringe ich mich mit der Idee in Teufels Küche oder hab ich ne Chance, ne saubere Drum Spur zu bekommen (mit einiger Nacharbeit)?

Hintergrund der Aktion ist, dass unser Drummer nur ab und zu zur Verfügung steht, wir aber gerne eine gute, isolierte Drum Spur für weitere Proben und ggfs. Demo Aufnahmen hätten.
 
Du kannst das Tempo des Sequenzers hinterher an die Drumspur anpassen. Das kann aber sehr aufwändig werden, wenn die Temposchwankungen sehr groß sind. Denkbar wäre für mich auch ein Mittelding: Tempo des Sequenzers wird zunächst grob an die Drums-Tracks angepasst. Anschließend die DrumTracks dann auf das Tempo des Sequenzers quantisiert.
 
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Sync mit MIDI Clock vom Drumset aus und Cubase als Slave? Nur ne Idee. Habe weder Cubase, noch die Drums 🙂
 
Mal eben auf die Schnelle gesucht:


 
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Damit synchronisiert man aber nicht das schwankende Tempo. Grundsätzlich würde ich das aber wirklich mit Click angehen und dann daran orientiert trommeln, ohne zu quantisieren. Der Vorteil ist, dass das Human Feeling dann nicht verloren geht. Denn auch mit meiner o.a. Idee wäre das Ergebnis - abgesehen von Velocity - vollkommen statisch.
 
Grundsätzlich würde ich das aber wirklich mit Click angehen und dann daran orientiert trommeln, ohne zu quantisieren. Der Vorteil ist, dass das Human Feeling dann nicht verloren geht.
Sehe ich auch so.
 
Der Song ist - sagen wir mal - in 70 bpm 6/8 während das Original Recording mit Defaults (120 bpm, 4/4) erfolgte.
Das geht natürlich, aber das Ergebnis der MIDI-Events möchtest Du Dir sicherlich nicht angucken wollen. Du würdest keinen Überblick über Taktmaß etc. des Songs haben.
Stell Dir vor, Du würdest Dir das so eingespielte Ergebnis als Notation anschauen 😱
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und wie willst Du auf dieser Basis weitere Tracks hinzufügen und bearbeiten?
 
Bringe ich mich mit der Idee in Teufels Küche oder hab ich ne Chance, ne saubere Drum Spur zu bekommen (mit einiger Nacharbeit)?
Hey Nico,

Wenn es rein um MIDI geht, hätte ich gesagt, es spielt keine Rolle, ob das eingestellte Tempo zu den MIDI Daten passt, die du aufgenommen hast. Du kannst in Cubase auch problemlos weitere Spuren über die MIDI-Drumspur mit dem "krummen" Tempo aufnehmen. Die Probleme fangen erst an, wenn du etwas Struktur ins Projekt bringen willst: z.B. das Fill am Ende von Verse 1 auch in Verse 2 wiederverwenden etc. Spätens hier wirst du dir wünschen, dass der Track ein konsistentes Tempo hat 😉

Zur Spasssteigerung (für dich) würde ich die Band darum wirklich bitten, ausnahmsweise für ein paar Aufnahmen mit Klick zu spielen, damit du bei der Nachbearbeitung weniger zu tun hast.

Um vernünftig mit dem aufgenommenen Material arbeiten zu können, würde ich zwei Dinge versuchen:
  1. Die Aufnahme zu quantisieren
  2. Eine Temospur zu generieren (wurde oben schon erwähnt)

Was ich im ersten Fall jeweils mache (geht vielleicht auch automatisierter):
  • Ich höre mir die Aufnahme an und bestimme mit einer Tap Tempo App das tatsächlich gespielte Tempo an 2, 3 Stellen im Song. Und mache daraus einen Schnitt, sagen wir 72.
  • Nun stelle ich in Cubase das Tempo auf 72 und aktiviere den Klick
  • Dann verschiebst du alle oder mehrere Tracks auf Beat 1 vom ersten Takt der Aufnahme
  • Nun hörst du die Aufnahme zusammen mit dem Klick.
  • Wenn die Abweichung hörbar zu gross wird, machst du einen Cut über alle Tracks (wieder bei einem Beat 1) und...
  • Benutzt die Time-Stretch-Funktion mit Einrasten am Grid, um das Timing zu korrigieren. Meistens klappt das für 5-10 zusammenhängende Takte ganz gut.
  • Das machst du für den ganzen Song und am Ende hast du einen Track der ein ziemlich konsistentes Tempo hat und sich gut eignet zum Weiterbearbeiten/Zerlegen.
 
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Die Aufnahme zu quantisieren
Wenn der Drummer auf den Klick gooven kann, zerstörst Du mit dem Quantisieren jedoch das menschliche Feeling.
Quantisieren macht imo nur dann Sinn, wenn der Drummer arg danneben liegt, d.h. eigentlich out of time ist - damit meine ich ausdrücklich nicht leicht laied back oder treibend gespielt, sondern eben einfach richtig daneben.
 
Danke für Eure Rückmeldungen.

Mir ist bewusst, dass die Gefahr besteht, dass ich mich in die "Quantisierungs-Hölle" begebe, wenn ich da wirklich etwas draus machen will. Dazu wird es wahrscheinlich aber gar nicht kommen. Es geht tatsächlich vornehmlich um Dokumentation. Per Audio mache ich das ja schon und habe auch Drum Tracks (Audio) in Ableton automatisch auf Tempo ziehen lasen. Selbst das ist "gut genug" um damit weiterzuarbeiten und ggfs. in der nächsten Probe zu verwenden.

Grundsätzlich würde ich das aber wirklich mit Click angehen
Der Hauptzweck ist Dokumentation und ich will nicht zwischen einzelnen Songs an den Rechner, neues Projekt anlegen, Tempo Tappen. Das Recording soll einfach 2 Stunden mitlaufen. Das war der Ansatz :) Wir spielen gut, wenn wir im Flow sind. Sobald "die rote Lampe" an ist wird's steif :)

Zur Spasssteigerung (für dich) würde ich die Band darum wirklich bitten, ausnahmsweise für ein paar Aufnahmen mit Klick zu spielen, damit du bei der Nachbearbeitung weniger zu tun hast.

Um vernünftig mit dem aufgenommenen Material arbeiten zu können, würde ich zwei Dinge versuchen:
  1. Die Aufnahme zu quantisieren
  2. Eine Tempospur zu generieren (wurde oben schon erwähnt)
Ja, das wäre mit dem Hintergedanken der Produktion ideal. Hätte aber mehr Overhead, darum komme ich halt mal aus der anderen Richtung.
Benutzt die Time-Stretch-Funktion mit Einrasten am Grid, um das Timing zu korrigieren.
Das macht "Bandmate" in EZDrummer 3 erstaunlich gut, wenn MIDI Daten reinkommen.
Wenn der Drummer auf den Klick gooven kann, zerstörst Du mit dem Quantisieren jedoch das menschliche Feeling.
Kompromiss zwischen strikter Quantisierung und Ausrichtung einiger Punkte am Raster.

Danke für Eure Inspiration - ich probiere das einfach mal. Daten löschen kann man ja immer noch :)
 
Noch ein Gedanke: wenn euer Drummer fehlt, und ihr dann zu einem quantisierten Playback probt, werdet ihr ein Timing einüben, das nicht mehr passt, wenn der Drummer wieder da ist.
Dem Drummer sollte klar sein, dass sein Fehlen bewirkt, dass ihr nicht an einem gemeinsamen Timing-Empfinden in der Band arbeiten könnt. Gerade das macht aber interessantes Livespiel aus.
Das soll jetzt nicht belehrend oder so wirken, das sind meine Erfahrungen mit fehlenden Musikern auf Schlüsselpositionen.
 
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@HaraldS Danke für den Hinweis, das ist uns schmerzlich bewusst. Wir wollen die Tracks in der Hauptsache haben um einem Backup-Drummer eine Idee zu geben, wie wir klingen wollen. Wenn das nicht "exakt" quantisiert ist, ok. Wenn es so gut ist, dass wir daraus eine Demo bauen können, noch besser.
 

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