MIDI in Noten "umwandeln"

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atlan143
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Hallo zusammen,

ich improvisiere gerne auf dem Digitalpiano und nehme das Ganze in Cubase auf. Manchmal ist die Improvisation so gut gelungen, dass ich sie in Noten umsetzen möchte - Sibelius macht mir da aber einen Strich durch die Rechnung.
Ich habe übrigens die Artikel zu dem Thema (MIDI->Noten) auf dem Board gelesen.
Hab hier nur eine ganz spezifische Frage :

Gibt es Notenschreibprogramme, in die ich
* entweder live einspielen ODER
* MIDI-Dateien importieren kann
und danach dann den Schlag/Takt nachträglich beim Liveabspielen der MIDI-Aufnahme eingeben kann (z.B. über die MIDI-Tastatur) ?

Habt ihr Erfahrung mit sowas und könnt ihr Programme empfehlen ?

(Hab gehört, dass Finale so was können soll - wie gut funktioniert das? - meine Einspielungen sind meist ziemlich komplex)

Meine Idealvorstellung wäre eigentlich sowas wie in einer DAW einspielen (Cubase funktioniert prima) und dort dann den Takt nachträglich einspielen -> dann sollte die DAW die MIDI-Daten neu anpassen an den eingespielten Takt und dann kann ich in der DAW noch die Midi Spur (mit Taktanzeige dann, also z.B. sekrechte Striche auf jeden Schlag) nachbearbeiten - die entstehende MIDI-Datei erhoffe ich mir dann als "konfliktarm", d.h. dass eine Notensetzsoftware damit einen ganz ordentliche grundlegenden Satz der Improvisation liefert. (dass man die noch nachbearbeiten muss ist klar)

Viele Grüße
Marc
 
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Hallo Marc,

willkommen im Musiker-Board.

Ich habe Cubase schon ewig nicht mehr, aber das programm hatte doch früher selbst eine Notenausgabe - gibt es die nicht mehr?
Und worin besteht der Fehler in Sibelius, siehst Du da gar nichts oder die Noten in "falscher" Auflösung?

Eine Übersetzung von MIDI-Notenwerten in ein brauchbares Druckbild wird bei freiem Spiel wahrscheinlich nur mit Einschränkungen bzw. einiger Nachbearbeitung gelingen.

Als erstes würde ich die Einstellungen in deinen Programmen checken und ggf. optimieren.
Das Stichwort lautet Quantisierung, bei mir in Finale steht das in den MIDI-Einstellungen.
Die Quantisierung regelt die Auflösung der MIDI-Notenwerte für die Umsetzung in eine Notendarstellung.

Für versuchsweise Einspielungen mit dem Digitalpiano würde ich nicht frei spielen, sondern z.B. eine zweistimmige Invention ohne jede Agogik aufnehmen.

Wenn das Ergebnis befriedigt, sieht man weiter.

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

Danke für Deine Antwort - und Danke fürs Willkommen :)

Da haben bei mir wohl noch einige Infos im Beitrag gefehlt ;-)

Noten bekomme ich schon (sehe ich sowohl in Cubase als auch in Sibelius), aber selbst von Hand von Grund auf neu setzen macht mehr Sinn (weil ich komplette Notenmüll bekomme) - mir geht es darum, dass die halbwegs ruhigen Passagen bei meiner Improvisation einigermaßen lesbar notiert werden, weil ich hoffe, dadurch (Setz-) Arbeit zu sparen. Quantisieren hilft nicht, weil ich auch einfach nicht nach Klick improvisiere, deshalb will ich diesen ja selbst im Nachhinein vorgeben, wenn das irgendwie möglich ist. Und das wär die Frage, ob es dafür eine brauchbare Softwarelösung gibt.

Mir geht es hier nicht darum, einfache Stücke (z.B. Volkslieder oder so) aufzunehmen und auf Klick einzuspielen und daraus Noten zu gewinnen, sondern frei Improvisiertes zu "Papier" zu bringen, mit einer Vorgabe des Taktes meinerseits. (z.B. durch Abspielen der Aufnahme und gleichzeitiges Drücken einer Taste auf jedem Schlag sollte das doch für eine Software besser erfassbar sein - aber gibt es solch eine Software ?)

Viele Grüße
Marc
 
Ich habe das schon verstanden, was Du willst - ist ja nicht ungewöhnlich nach 25 Jahren Musik am PC. :D

Sowohl Cubase als auch Sibelius können MIDI Noten importieren als auch aufzeichnen. Das Ergebnis ist wie erwähnt von den MIDI Quantisierungseinstellungen abhängig.

Unlesbarer Notensalat ist ein klarer Hinweis darauf, dass dort der Hase im Pfeffer liegt.

Gruß Claus

quantisierung.jpg
 
Hallo Marc,

Musescore --> https://de.wikipedia.org/wiki/MuseScore kann das.

Unsere Tochter (12) spielt ebenfalls Digitalpiano, und seit ich ihr das ältere Notebook meiner Frau per MIDI angeschlossen hab, druckt sie auch schon mal ihre ersten Kompositionen aus.

Läuft bei ihr unter Linux (UbuntuStudio - "for creative humans"; den Spruch findet sie natürlich klasse), gibt's aber lt. Wikipedia für alle Systeme.

Hoffe das hilft,
Wolfgang
 
@wjl
Und wie setzt Musescore bei einem freien Spiel die Takte / Taktart?
 
Die Taktart setzt nicht MuseScore, sondern der Benutzer beim Aufruf und Setzen der Parameter einer neuen Datei. Oder man benutzt Vorlagen, was aufs Gleiche in abgekürzter Form hinausläuft.

Keine automatisch in Noten aufgezeichnete "Live" MIDI-Einspielung kann vorausahnen, wenn in einem Pianisten der Virtuose erwacht und es Taktartenwechsel hagelt und am besten noch reichlich Tuplets von Duole über Triole bis Heptole dazu.

Da muss man sich einfach entscheiden: frei spielen und dann transkribieren oder Noteneingabe per MIDI-Keyboard, dann halt im definierten Auflösungsrahmen, konstanter Taktart und generell nicht allzu kompliziert - man kann ja nachbearbeiten.

Wie schon gesagt, Notationsprogramme sind darauf optimiert, dass man möglichst schnell mit der Computertastatur eingeben kann - ist ja auch ein Keyboard. :)

Gruß Claus
 
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@wjl
Und wie setzt Musescore bei einem freien Spiel die Takte / Taktart?

Hi Primut,

Claus hat's eigentlich schon gesagt - so viel "Hirn" (oder bei Computern: "KI") ist m.W. noch nicht vorhanden - nicht mal bei IBM und dem "Watson". Gut so, denn sonst gäb's für Künstler nicht mehr viel zu tun ;-)
 
Ah, ok. Alles klar.
Ich habe mir nur versucht vorzustellen, ob das in Sibelius auch so "leicht" funktionieren würde, aber da komme ich wohl zwangläufig nicht um einen Versuch drumrum.
 
Es geht in allen Notationsprogrammen, die etwas taugen, mit Sibelius sowieso. Hier wird es dargestellt:



Gruß Claus
 
Moin!
Also ich mache gerade von der Möglichkeit Gebrauch Finale 25 30 Tage lang zu testen.
Das was Du vor hast geht definitiv damit.

Habe es gerade probiert. Angeschlossen an den PC ist ein Roland BK-3.
Die Noten werden aufgezeichnet und auch Modulationseffekte oder Instrumentenumschaltungen aufgezeichnet.
Ich kann die Noten abspielen lassen. Wenn ich als Ausgabegerät das BK-3 verwende wird exakt der Mist ausgespuckt, den ich zuor reingeklimpert habe.
Kann das ganze auch als Midi-File exportieren und per USB-Stick im BK-3 verwenden oder auch z.B. in Synthesia etc.

Finale 25 gibt es derzeit im Angebot für 225,- Euro und man kann es auch kostenlos für 30 Tage testen.
 
In diesem Video wird erklärt, wie Cubase von frei eingespieltem Material Taktart und Tempo erkennen kann. Ist es sehr frei eingespielt (viele starke Temposchwankungen), kostet es allerdings Zeit (per Time-Wrap muss jede Zählzeit zurechtgeschoben werden).

Danach könnte man ja eine Midi-Datei exportieren und diese wiederum mit Sibelius öffnen.
 

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