Ray
Mod Emeritus
Wahrscheinlich kennt ja keine Sau die Teile, aber das kann man ja ändern....
MGH-PUs sind Kleinserien der Jungs vom Trashcontainer. Anfangs war ich ja etwas skeptisch, wegen der simplen Homepage und dem Katalog, aber davon sollte man sich nicht irre machen lassen, die PUs haben es echt in sich.
Zur Verfügung standen mir ein MGH 2N und ein schwachohmiges (wohl auf dem Humbucker from Heaven MGH-H basierendes?) Custom-Modell im "Holzkleid". Siehe Bilder im Anhang.
Als Vergleichs-PUs dienten für den 2N ein DiMarzio Paf Classic, ein Epiphone 57 CH, ein DiMarzio Super 2 (der eigentlich am Steg ne bessere Figur macht) und ein oller Samick-HB.
Für den Custom durfte ein DiMarzio Humbucker from Hell als Vergleich herhalten.
Getestet wurde in der Epi LP Standard, Fender American Strat und Jackson Soloist. Wobei die Vergleiche mit den anderen PUs nur in der Jackson stattfanden. Durchweg am Hals.
Als Amps: Stereoanlage ("Full Range" sozusagen ), TSL an 4x12, Valvestate 8040, Microcube, JMP-1 am Line Out. No effects.
Optik:
Da gibts wohl nix zu meckern. Der 2N sieht aus, wie ein moderner HB eben meist aussieht, DiMarzio lässt hier v.a. grüssen. Der Custom ist einfach nur schick, in einer Gitarre mit Natur-Optik eindeutig ne Augenweide.
Verarbeitung:
Der Custom war zu schön, um ihn auf Herz und Nieren zu testen, deshalb musste hier nur der 2N herhalten. Also erst mal auseinandergenommen....
Schöne feste Spulenkörper, sitzen sauber auf der Grundplatte, gewachste Spulen, Abschirmfolie um die Spulen, dann erst das typische Stoffband als äusserer Schutz. Sauber verarbeitet (besser als mein HB from Hell...). Die Imbusschrauben drehen sauber, auch nach ner halben Stunde Dauerdrehen vor dem Fernseher keine Ausleier-Erscheinungen.
Die Kabel sind tadellos. Wirbelt man den PU am Kabel durch die Luft, macht ihm das nix aus, auch radikales Zerren und Ziehen übersteht er. Würfe an die Wand habe ich ihm aber erspart . Die Farben orientieren sich an DiMarzio, grünschwarzweissrotblank. EDIT: nur bei serieller Verkabelung. schwarz und weiss sind nämlich umgekehrt belegt, insofern haben die MGHs also tatsächlich eine eigene Farb-Kombi, die von den großen Herstellern sonst keiner so hat.
Rähmchen, Schrauben und Federn wurden mitgeliefert. Alles gut verpackt im Kunststoffkasten.
Sound:
Zuerst gings an die objektiven oder zumindest objektivierbaren Tests. Sprich: Mikrofonie, Brummen, Matschen und Co.
In Sachen Feedback und v.a. Einstreuungen waren die MGHs, ich konnte es kaum glauben, allen anderen überlegen. V.a. bei den Hardcore-Tests direkt vor Dimmern, Monitoren und Co. Sind zwar nur Nuancen, aber sie kamen echt am besten weg.
Danach der ultimative Matschtest. Gitarre anwerfen, Amp auf Bratzerre, dann Powerchords, Dur, Moll, Moll7, maj7....als Krönung das Intro von Megadeths Hangar 18. Ohne zweifel mit die matsch-anfälligsten Akkorde bei Zerre...
Der Samick-PU kackte hier als erster ab, der Epi konnte sich lange halten, viel besser als sein Ruf, dann machte der Super 2 schlapp, aber das liegt wohl auch daran, dass der einfach nicht bei voller Zerre an den Hals gehört. Die übrigen waren in etwa gleich gut. Die MGHs standen ihren berühmten Kollegen um nichts nach. Sauber, akkurat, differenziert, unmatschend. Absolut klasse.
Was die Übertragungschrakteristik angeht, kann man natürlich wenig objektives sagen, ist Geschmacksache.
Der 2N (ca 8,5 k) entspricht den Katalogangaben, für mich ist das ein schöner dicker PAF Clone. Modern ausgerichtet, clean scheint er etwas mehr Höhen zu haben als der DiMarzio Paf classic, er wirkt eine Winzigkeit spritziger. Der 2N ist kein absoluter Highgainer, aber trotzdem stark, und reicht völlig für die härtere Gangart. Am Hals braucht man eh nicht unbedingt das letzte Quentchen Mörderstoff. Auf alle Fälle harmonierte er sehr gut mit dem Evolution an der bridge der Jackson, und das will was heissen...
Der Custom ist noch interessanter, schlicht und ergreifend deshalb, weil es in dieser Liga wenige PUs gibt. Mit gut 5 k Widerstand (unterhalb des Bereichs eines Vintage-SCs liegend) liefert er wunderbar perlige, höhenreiche, transparente Sounds, die trotzdem eine Spur weicher und lauter sind als die eines Vintage-SCs. Fast eine Art Zwitter. Näher an klassischem SC-Sound als ein P90, und dabei trotzdem irgendwie humbuckerig. Schwer zu beschreiben. "Brillante Klarheit, ohne dabei auszudünnen", triffts wohl am besten. Keine Ahnung, wie man sowas hinbekommt, aber es klingt verdammt gut.
Im Vergleich mit dem Humbucker from hell wirkt er eine Winzigkeit leiser und weicher, der DiMarzio schien mir hier noch radikaler in den Höhen zu sein, dabei trotzdem eine Spur lauter. Interessant....
Der Custom-MGH ist also nicht unbedingt ein Arbeitskollege für einen absoluten Highgainer am Steg. Während der 2N am Hals zusammen mit dem Evo am Steg gar keine Probleme hat, hört man beim Custom den Lautstärkeunterschied zumindest im Cleanbereich schon heraus. Beim Umschalten von Evo-Steg auf Custom-Hals wirds hörbar leiser.
Wirklich herausragend wird der Custom am Hals einer Paula, die einen standard-PAF o.ä. am Steg hat. Hier passt die Lautstärke, hier passt alles. Ein wunderbarer singender Hals-Sound, fett genug für sahnige Zerr-Leads, clean aber eben sehr spritzig. In der Mittelstellung liefert der Custom dann eine Spur mehr Spritzigkeit zum Gesamtsound. Man kann schon Funk spielen
Unterm Strich: eine echt gelungene Alternative zum HB from Hell oder den EJ Customs von DiMarzio.
Alles in allem: Topware. Qualitativ absolut in der Oberklasse mit dabei. Auf Wunsch gibts die PUs zwei- oder 4adrig, Customwoundwünsche sind möglich, und so wie's aussieht, hat man bei den Jungs vom Trashcontainer auch ne Adresse für PU-Kappen-Sonderwünsche oder komplett verpackte PUs nach Maß.
MGH-PUs sind Kleinserien der Jungs vom Trashcontainer. Anfangs war ich ja etwas skeptisch, wegen der simplen Homepage und dem Katalog, aber davon sollte man sich nicht irre machen lassen, die PUs haben es echt in sich.
Zur Verfügung standen mir ein MGH 2N und ein schwachohmiges (wohl auf dem Humbucker from Heaven MGH-H basierendes?) Custom-Modell im "Holzkleid". Siehe Bilder im Anhang.
Als Vergleichs-PUs dienten für den 2N ein DiMarzio Paf Classic, ein Epiphone 57 CH, ein DiMarzio Super 2 (der eigentlich am Steg ne bessere Figur macht) und ein oller Samick-HB.
Für den Custom durfte ein DiMarzio Humbucker from Hell als Vergleich herhalten.
Getestet wurde in der Epi LP Standard, Fender American Strat und Jackson Soloist. Wobei die Vergleiche mit den anderen PUs nur in der Jackson stattfanden. Durchweg am Hals.
Als Amps: Stereoanlage ("Full Range" sozusagen ), TSL an 4x12, Valvestate 8040, Microcube, JMP-1 am Line Out. No effects.
Optik:
Da gibts wohl nix zu meckern. Der 2N sieht aus, wie ein moderner HB eben meist aussieht, DiMarzio lässt hier v.a. grüssen. Der Custom ist einfach nur schick, in einer Gitarre mit Natur-Optik eindeutig ne Augenweide.
Verarbeitung:
Der Custom war zu schön, um ihn auf Herz und Nieren zu testen, deshalb musste hier nur der 2N herhalten. Also erst mal auseinandergenommen....
Schöne feste Spulenkörper, sitzen sauber auf der Grundplatte, gewachste Spulen, Abschirmfolie um die Spulen, dann erst das typische Stoffband als äusserer Schutz. Sauber verarbeitet (besser als mein HB from Hell...). Die Imbusschrauben drehen sauber, auch nach ner halben Stunde Dauerdrehen vor dem Fernseher keine Ausleier-Erscheinungen.
Die Kabel sind tadellos. Wirbelt man den PU am Kabel durch die Luft, macht ihm das nix aus, auch radikales Zerren und Ziehen übersteht er. Würfe an die Wand habe ich ihm aber erspart . Die Farben orientieren sich an DiMarzio, grünschwarzweissrotblank. EDIT: nur bei serieller Verkabelung. schwarz und weiss sind nämlich umgekehrt belegt, insofern haben die MGHs also tatsächlich eine eigene Farb-Kombi, die von den großen Herstellern sonst keiner so hat.
Rähmchen, Schrauben und Federn wurden mitgeliefert. Alles gut verpackt im Kunststoffkasten.
Sound:
Zuerst gings an die objektiven oder zumindest objektivierbaren Tests. Sprich: Mikrofonie, Brummen, Matschen und Co.
In Sachen Feedback und v.a. Einstreuungen waren die MGHs, ich konnte es kaum glauben, allen anderen überlegen. V.a. bei den Hardcore-Tests direkt vor Dimmern, Monitoren und Co. Sind zwar nur Nuancen, aber sie kamen echt am besten weg.
Danach der ultimative Matschtest. Gitarre anwerfen, Amp auf Bratzerre, dann Powerchords, Dur, Moll, Moll7, maj7....als Krönung das Intro von Megadeths Hangar 18. Ohne zweifel mit die matsch-anfälligsten Akkorde bei Zerre...
Der Samick-PU kackte hier als erster ab, der Epi konnte sich lange halten, viel besser als sein Ruf, dann machte der Super 2 schlapp, aber das liegt wohl auch daran, dass der einfach nicht bei voller Zerre an den Hals gehört. Die übrigen waren in etwa gleich gut. Die MGHs standen ihren berühmten Kollegen um nichts nach. Sauber, akkurat, differenziert, unmatschend. Absolut klasse.
Was die Übertragungschrakteristik angeht, kann man natürlich wenig objektives sagen, ist Geschmacksache.
Der 2N (ca 8,5 k) entspricht den Katalogangaben, für mich ist das ein schöner dicker PAF Clone. Modern ausgerichtet, clean scheint er etwas mehr Höhen zu haben als der DiMarzio Paf classic, er wirkt eine Winzigkeit spritziger. Der 2N ist kein absoluter Highgainer, aber trotzdem stark, und reicht völlig für die härtere Gangart. Am Hals braucht man eh nicht unbedingt das letzte Quentchen Mörderstoff. Auf alle Fälle harmonierte er sehr gut mit dem Evolution an der bridge der Jackson, und das will was heissen...
Der Custom ist noch interessanter, schlicht und ergreifend deshalb, weil es in dieser Liga wenige PUs gibt. Mit gut 5 k Widerstand (unterhalb des Bereichs eines Vintage-SCs liegend) liefert er wunderbar perlige, höhenreiche, transparente Sounds, die trotzdem eine Spur weicher und lauter sind als die eines Vintage-SCs. Fast eine Art Zwitter. Näher an klassischem SC-Sound als ein P90, und dabei trotzdem irgendwie humbuckerig. Schwer zu beschreiben. "Brillante Klarheit, ohne dabei auszudünnen", triffts wohl am besten. Keine Ahnung, wie man sowas hinbekommt, aber es klingt verdammt gut.
Im Vergleich mit dem Humbucker from hell wirkt er eine Winzigkeit leiser und weicher, der DiMarzio schien mir hier noch radikaler in den Höhen zu sein, dabei trotzdem eine Spur lauter. Interessant....
Der Custom-MGH ist also nicht unbedingt ein Arbeitskollege für einen absoluten Highgainer am Steg. Während der 2N am Hals zusammen mit dem Evo am Steg gar keine Probleme hat, hört man beim Custom den Lautstärkeunterschied zumindest im Cleanbereich schon heraus. Beim Umschalten von Evo-Steg auf Custom-Hals wirds hörbar leiser.
Wirklich herausragend wird der Custom am Hals einer Paula, die einen standard-PAF o.ä. am Steg hat. Hier passt die Lautstärke, hier passt alles. Ein wunderbarer singender Hals-Sound, fett genug für sahnige Zerr-Leads, clean aber eben sehr spritzig. In der Mittelstellung liefert der Custom dann eine Spur mehr Spritzigkeit zum Gesamtsound. Man kann schon Funk spielen
Unterm Strich: eine echt gelungene Alternative zum HB from Hell oder den EJ Customs von DiMarzio.
Alles in allem: Topware. Qualitativ absolut in der Oberklasse mit dabei. Auf Wunsch gibts die PUs zwei- oder 4adrig, Customwoundwünsche sind möglich, und so wie's aussieht, hat man bei den Jungs vom Trashcontainer auch ne Adresse für PU-Kappen-Sonderwünsche oder komplett verpackte PUs nach Maß.
- Eigenschaft