Ich habe mal das Signal am Kopfhörerausgang eines typischen einfachen elektronischen Metronoms getestet (Korg MA-30) und das Signal auf einem Oszilloskop sichtbar gemacht:
Das Klick-Signal ist demnach eine gepulste Gleichspannung mit 2,86 Volt und einer Dauer von 18 Millisekunden. Da das Gerät mit 2 AA-Batterien à 1,5 V betrieben wird, sind auch mehr als die gemessenen 2,86 V realistisch nicht zu erwarten.
Die Spannung liegt nur knapp über Bereich üblicher Standard-LED (Rot 1,6-2,2 V / Gelb+Grün1,9-2,5 V). Daher, und weil die Gleichspannung gepulst ist, also quasi ein PWM-Signal, habe ich mal eine rote und eine grüne LED angeschlossen (jeweils einzeln, nicht zusammen)
ohne Vorwiderstand und sie leuchteten auch erwartungsgemäß auf.
Die Leuchtkraft war aber nur ziemlich gering. Das hat sicher zum einen damit zu tun, das das Signal gepulst ist, also nicht durchgehend die volle Leistung geliefert wird. Zum anderen sicher aber auch damit, dass der Kopfhörerausgang nur eine geringe Strombelastbarkeit hat. Standard LED´s leuchten bei 12 mA normal hell und haben einen maximalen Strom von 20 mA (der auch nicht überschritten werden sollte, das wäre kritischer für die LED als eine geringfügig zu hohe Spannung) wo sie am hellsten leuchten.
Den Strom habe ich bei diesem Test nicht gemessen, würde aber aufgrund der doch sehr geringen Helligkeit schätzen, dass er noch deutlich unter 12 mA lag.
Ein Vorwiderstand hätte den Strom nur noch weiter abgesenkt und die LED wäre noch dunkler gewesen oder hätte sogar gar nicht mehr geleuchtet.
Fazit:
Es geht grundsätzlich, eine LED mit dem am Kopfhörerausgang anliegenden Tonsignal eines Metronoms zum Aufblinken zu bringen. Das funktioniert bei Geräten, die mit nicht mehr als 2 1,5 V Batterien betrieben werden auch erwartbar gefahrlos für die LED ohne Vorwiderstand. Da es eine gepulste Gleichspannung ist, ist auch eine zweite antiparallele LED nutzlos und überflüssig.
ABER:
Die LED ist nicht hell genug um aus einer größeren Entfernung noch sichtbar zu sein. Mehr als 1 LED anzuschließen macht keinen Sinn, da dann die Spannung zusammenbricht und die LED´s noch dunkler werden bzw. irgendwann gar nicht mehr leuchten.
Das Fazit und die Einschränkungen beziehen sich natürlich erst mal nur auf das von mir getestete Metronom und solcher gleicher oder ähnlicher Bauweise. Ob diese Daten auf dein Metronom 1:1 übertragbar sind,
@captainbee, müsste erst durch eine ähnliche Messung ermittelt werden.
Große Abweichungen erwarte ich aber nicht, da die Kopfhörerausgänge von Metronomen für die gängigen "Knopf-Hörer" ausgelegt sind, und nicht dazu, LED´s zum Leuchten zu bringen.
Im Ergebnis wird es also nicht zu Umgehen sein, eine Schaltung nachzulagern, die vom Kopfhörersignal getriggert wird und ihrerseits mehr Strom liefern kann um die beabsichtigte Anzahl LED´s wirklich hell zum Leuchten zu bringen. Dazu reicht womöglich ein einfacher ausreichend leistungsstarker Transistor, der als Schalter arbeitet und eine zweite externe Stromquelle schaltet und damit die LED´s ansteuert.