Metal und Dur?

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Metal ist eine so vielseitige Stilrichtung. Es gibt klaren Gesang, Gutturalen, Falsett, Sreams, Sopran, Frauen die Guttural singen... Es gibt Songs die 2 Minuten lang sind, aber auch Klassisch- oder Progressiv- angehauchte Songs von über 30 Minuten länge... Manche Bands bestehen simpel aus Gitarre, Bass, Drums & Gesang, manche haben ein Sinfonieorchester im Gepäck und Chöre... Es gibt unwahrscheinlich langsame Songs, aber auch extremst schnelle... Jede bekannte Emotion kann mit Metal transportiert werden...
Ich könnte hier ewig fortführen: Metal kann fast alles sein, für jede Lebenslage gibt es die richtigen Stilrichtungen, Bands und Songs.

Aber warum kann Metal alles nur eins nicht: Songs in Dur?
Oder kennt ihr etwa Metal-Songs, die in Dur geschrieben sind? Für mich ist das eine Unmöglichkeit und das ärgert mich irgendwie. Früher dachte ich, dass Moll einfach nur vielseitiger einsetzbar ist. Mit Moll kann ich (wenn ich es richtig anstelle) jede Emotion von Melancholie bis hin zur Freude darstellen. Dur kann einzig und allein nur Fröhlich klingen. Aber ist das richtig?
 
Eigenschaft
 
Ich vermute mal das es vllt daran liegt das Metal, um in als diesen zu klassifizieren, in irgendeiner Weise hart, böse oder finster klingen muß. Mit einem Durtonvorrat ist das schwer zu realisieren.

Ich glaube aber es gibt durigen Metal, nur steckt man in dann in eine andere Kategorie, da er eben nicht mehr typisch nach Metal klingt.

2 Beispiele die mir einfallen wären, z.B. so typische Trinklieder. Ich glaube Running Wild hatte mal so typische "Piraten" Sauflieder im Metalsound verpackt. Die klingen dann aber eben nicht mehr richtig nach Metal.

Ein anderes Beispiel wäre vllt so eine Band wie Toy Dolls. Die klingen immer sehr fröhlich und spielen ziemlich schnell. Sowas wird dann aber eher als Fun-Punk kategorisiert.

Quintessenz: Wenn man schnelle, verzerrte Riffs fröhlich spielt, verlässt es den Metal, weil die düstere Stimmung wohl essentieller Bestandteil ,für diese Musikrichtung, zu seien scheint.

Das wäre jetzt ein erster Gedanke von mir dazu.

Gruß wannenkind. ....
 
wirklich einen Metalsong in Dur kenne ich nicht aber es gibt schon Bands, die auch mit "durigeren" Modi experimentieren -> In Flames beispielsweise in der zweiten Hälfte von Wayfaerer (C Mixolydisch)


ab 1:50 ca

Der Songpart hat einen eher fröhlicheren weniger ernsten Sound und ich denke dabei meist auch etwas an moderneren Rock
ich glaube auch wie wannenkind, das dass der Grund ist warum viele Metalmusiker Dur und die nach Dur klingenden Modi vermeiden -> um eben den "bösen" Metalsound zu erhalten und nicht nach Rockmusik oder Fun-Punk zu klingen ..
 
Dur kann einzig und allein nur Fröhlich klingen. Aber ist das richtig?

Das ist so und bleibt so. Rot ist Rot, Weiß ist Weiß und ein Stuhl ist und bleibt ein Stuhl. Jede Leiter und jeder Modus klingt so, wie er klingt. Es gibt deshalb so eine Art Heller-/dunkler-Abstufung der Tonleitern. Von hell nach dunkel:

Lydisch
Ionisch
Mixolydisch
Dorisch
Äolisch
Phrygisch

Es fällt auf (und überrascht nicht wirklich ...) , dass die helleren Sounds allesamt aus dem Durbereich stammen. Am ehesten findet man deshalb noch den dunkelsten Durmodus mixolydisch in härteren Songs.

In den dunklen Bereich fallen natürlich noch die am häufigsten gebrauchten Modi von Harmonisch Moll (HM): HM1, HM4, HM5 und als dessen Ableger die (symmetrische) verminderte Leiter.

Als Exoten tauchen im Heavy-Bereich auch mal die ebenfalls symmetrischen Ganzton-/Halbton (GTHT) oder Halbton/Ganzton (HTGT) auf, sowie lokrisch, die allesamt aufgrund ihrer instabilen Wirkung jedoch nicht für den dauerhaften Einsatz geeignet sind, und deshalb (wie im Jazz) meist nur übergangsweise vorkommen.
 
Hm, mir fällt da gerade ein Stück ein, bei dem zumindest im Intro und Hauptriff zwei Akkorde in Dur heruntergenudelt werden und danach mit einem eher fröhlich anmutenden sus4-Akkord enden:



Da es aber mit D anfängt und mit D aufhört sowie C und nicht Cis enthält, fällt Dur als Tonart weg; damit sollten wir uns schon Mixolydisch nähern. Ansonsten ist es mir aber auch aufgefallen, dass eher in Moll bzw. in den Mollgeschlechtern gearbeitet wird. Ich würde das darauf zurückführen, dass Heavy Metal als Kind (von mir aus auch Enkel) des Blues von Anfang an nicht wirklich fröhlich war und dazu mit Mollpentatonik aufgewachsen ist.
Am ehesten findet man deshalb noch den dunkelsten Durmodus mixolydisch in härteren Songs.
Das würde dann auch zu meiner Aussage zu Number Of The Beast passen. Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass mixolydisch bevorzugt wird, weil diese Tonart durch die kleine Septime nicht ganz so angepasst bzw. etwas schief und dadurch spannender klingt. Um es wieder an Number Of The Beast fest zumachen: spielt mal die Schlussakkorde nicht als D-C-D, sondern als D-C#-D - das geht, hört sich aber nicht mehr so spannend oder rebellisch an.
Als Exoten tauchen im Heavy-Bereich auch mal die ebenfalls symmetrischen Ganzton-/Halbton (GTHT) oder Halbton/Ganzton (HTGT)
Das muss gar nicht mal so exotisch sein: Bei verschiedenen Stücken von Nile habe ich den Eindruck, dass sie im Grunde auf Halbton-Ganzton basieren, also A, B, C, Des, Es, E, Ges, G um es beim Namen zu nennen. Die Tonleiter wird bei Bedarf mit zusätzlichen Tönen versehen, aber hauptsächlich bleibt es bei HTGT, da damit schon einige pseudoägyptische Klänge möglich sind, besonders durch die kleine Sekunde, beide Terzen und die kleine Septime. Allerdings reden wir hier nicht mehr von Heavy Metal, sondern von Death Metal in moderner Spielweise.
 
Wie wärs mit Strapping? ;)

 

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