Ich hab ne Charvel aus Linde, Ahornhals geschraubt, Palisandergriffbrett.
Da war schon alles mögliche drin, das ist quasi meine Test/Referenz-Gitarre.
Amps seit jeher Marshall. ich hatte mal einen Mesa Roadster, der musste aber sehr schnell wieder gehen.
Ich probiere halt alles immer im Bandgefüge aus, da das für mich wichtiger ist, als daheim.
Derzeit verrichtet ein Duncan SH-5 seinen Dienst. Er klingt, obwohl er einen Keramikmagneten hat, relativ warm und breit, hat aber trotzdem sehr gute Definiton und "chunk". Egal woran man die anschließt, es klingt sofort nach 80er Jahre und überall riecht es nach Haarspray
Clean oder leicht angezerrt klingt er fürchterlich, da muss schon eine gewisse Portion Saft da sein.
Der SH-6 betont stärker die oberen Mitten und klingt sehr aggressiv. Aber auch sehr definiert, den hatte ich ziemlich lang, hab ich für alles mögliche benutzt. Im Bandgefüge ein toller PU, allein gespielt klingt der aber oft etwas dünn und quäkig (gerade bei langsamen soli), manchmal (je nach amp und Anschlagposititon) hat man dann das Gefühl, dass ein WahWah irgendwo zwischendrin hängt. Für 80er Kettensägen-Thrash der ultimative Tonabnehmer, für Priest & co tut der aber auch wunderbar.
Clean? wer braucht schon clean?
Dafür gibts den Halspickup....
Der SH-8 hat sehr viel Output, klingt aber auch sehr aggressiv und bassig. Im Bandgefüge hat der überhaupt nicht funktioniert, auch alleine gespielt mag ich ihn garnicht.
SH-4 klingt toll, grad in eher neutral klingenden Linde-Gitarren klingt das doch schön ausgewogen. Er hat recht aggressive Höhen, die Bässe sind manchmal etwas lummelig im Vergleich zu den Keramik-Kollegen (was aber außer bei HiGain-Anwendungen überhaupt nicht stört, dafür klingt er halt etwas wärmer und organischer), die Mitten empfinde ich als in gut funktionierend. Manchmal empfindet man einen leichten "Honk", aber ich empfinde das im Bandgefüge nicht als störend, eher von Vorteil. Hat sehr viel Dampf und war in den 80s auch sehr beliebt. clean ist ok.
Der SH-11 ist der SH-5 mit Alnico2 Magnet. Er hat sehr viel Output, klingt aber sehr warm, hat angenehm seidige Höhen und dicke Tiefmitten. Für die reine Heim-Anwendung in meinen Augen einer der geilsten (bezahlbaren) Pickups auf dem Markt, klingt in jeder Lebenslage, für ultra-definierten Thrash würde ich ihn aber nicht zwingend empfehlen, da er den typischen "chnkchnk"-sound nicht sooooo überzeugend umsetzt
Im Bandgefüge fehlt mir da je nach Song ab und zu etwas biss, aber für 70er Bluesrock mit vielen offenen Akkorden und mittelviel Gain ist er geil, genauso wie für alte Priest oder Maiden Sachen. Man kann den sound wohl am besten als "fleischig" bezeichnen und er macht auch clean eine ganz gute Figur.
Der Suhr DougAldrich ist quasi die Edel-Version vom SH-11. Es ist die gleiche soundliche Ecke, aber er hat mehr Präsenz, ohne spitz zu klingen und klingt definierter, ohne kalt zu sein. Sehr schöne Saitentrennung. Hab den mittlerweile in einigen Gitarren drin, einfach weil er für so ziemlich alles funktioniert. Leider kostet er fast das doppelte...
Der SH-12 ScreamingDeamon ist auch cool, hat etwas weniger Output, dafür klingt er sehr knackig und wie der Kollege so schön sagt "luftig". PAF mit mehr Dampf.
DiMarzio hatte ich einige drin, sind aber alle recht schnell wieder raus geflogen. Nur den PafPRO hatte ich ne Zeit lang drin gelassen, der klang rund und angenehm für alles.
Der Rest, den ich da drin hatte, kann ich aus der Erinnerung nicht mehr wirklich wiedergeben bzw. ist einfach nicht von Relevanz. Dass du da keinen PearlyGates reinmachen wirst, denke ich mir von vorneherein
Am wichtigsten für deine gesuchte Soundrichtung ist aber der amp!
Der Transatlantic kann ja durchaus britisch klingen, also ganz so verkehrt ist dat ding nicht. Die Jungs damals haben alle halt extrem laut gespielt, die meisten haben die 50W Marshalls ohne Mastervolumen gespielt und vornedran einen Treblebooster oder billigen Overdrive/Distortion gehabt. Accept hatten die 50er mit dem Rangemaster davor, die von JudasPriest glaub ich einen MXR Overdrive oder nur einen Equalizer (Randy Rhoads hatte z.B. beide, aber der hat auch einen 100W gespielt), aber sicher bin ich mir da nicht mehr. Einige auch den Boss SD-1 oder Ibanez TS-808/TS-9.
Das färbt halt den sound 1000000000x mehr als die Gitarre. Die ist eigentlich fast irrelevant für deine Belange.
Also kauf dir lieber irgendwas zum anblasen von deinem Boogie als tausende € in Pickups zu stopfen....