Hi,
was mich genau für diese Anforderungen wirklich umgehauen hat, sind die PRS Tremonti-PUs. Der StegPU ist schon mal genial druckvoll und transparent, im Gegensatz zu vielen Ceramic-HB wirkt er aber auch bei Soli nicht so spröde, sondern man kann ihn auch mal richtig singen lassen. Ich kann gut verstehen, warum der Namensgeber diese PUs spielt. In Sachen Definition und Attack steht der Tremonti einem EMG mit Sicherheit nicht nach, gleichzeitig spielt er sich mMn dynamischer. Gerade bei einer SC mit der kürzeren Mensur ist es sicher kein Fehler, wenn der PU solche Eigenschaften hat.
Mir war er halt ein klein wenig zu heiß, aber das liegt auch daran, dass ich sehr darauf stehe, wenn sich alle meine Gitarren rein vom Output her möglichst ähnlich sind. Er ist kein Lötbrenner, sondern mit ca. 14 KOhm durchaus noch gemäßigt. Der Plan war aber von Anfang an, sich mit einer Gitarre mit Trem soweit möglich dem klassischen Les Paul-Sound anzunähern, weshalb am Steg ein 57/08 reinkommt. Ich wollte es dann doch ein wenig weicher und runder, aber das scheint mir nicht Deine Priorität zu sein... Was mir aufgefallen ist: es kann zT auch an den Potis liegen, aber der PU reagiert extrem gut auf Volume- und Tonepoti. Hat die Vorstufe genug Headroom, bleiben Cleansounds auch glasklar. Falls der Amp von Haus aus zu leicht anzerrt, nimmt man das Gitarren-Volume etwas zurück, und es wird wieder sauber. Ich muss allerdings dazu sagen, dass die Tremonti ab Werk im 50s Wiring verkabelt war, das begünstigt die Potiarbeit erfahrungsgemäß nochmal.
Der Tremonti Bass (HalsPU) wird sowieso bleiben - ein extrem vielseitiger HB, wie ich finde. Trotz des ziemlich geringen Widerstands von deutlich unter 8 KOhm ist er kein Leisetreter, sondern passt ausgezeichnet zum Tremonti Treble. Auch er ist äußerst transparent, hat durchaus wuchtige Tiefen, die aber so transparent und knackig sind, dass man auch ohne weiteres Metal-Riffs auf dem HalsHB spielen kann. Inzwischen hat PRS tatsächlich mal den Magneten näher benannt, und es ist ein AlNiCo IV, wie man ihn ja auch im hochgelobten "The Mule"-Set von Bare Knuckle findet. Seine Eigenschaften decken sich durchaus mit dem, was man AlNiCo IV-HB so nachsagt, eben diesen in allen Frequenzen sehr ausgewogenen, klaren Klang. Dennoch hat er genug Wärme und klingt nicht etwa sterial oder charakterlos, und mit etwas zurückgenommenem Ton kann man auch sehr schöne bluesige Sounds erzielen. Er ist halt nicht so wollig-warm wie ein '57 Classic, aber das gilt wohl auch für die wenigsten Original-PAFs.
Gruß, bagotrix