[metal] frage zum gesang / vocals

[patrick]

hey und hallo,

ich bräuchte bitte, bitte mal eine "geübte, dritte" meinung wir liegen uns mittlerweile in der band deshalb schon fast in den haaren und es wäre klasse wenn der ein oder andere hier vielleicht sein feedback posten könnte: und zwar gehts um die lautstärke des gesangs. gar nicht um den sound an sich, mit dem sind alle eigentlich zufrieden und der soll auch gar nicht hier thema sein - es ist nur so das wir uns absolut gar nicht einig werden was das lautstärke verhältniss des gesangs angeht.
ich muss dazu sagen, dass ist das erste mal das ich komplett alleine was aufgenommen und gemixt habe, deshalb fehlen mir leider noch erfahrungswerte. ich hab bei unserem demo versucht den gesang schon etwas nach vorne zu schieben, so wie ichs auch sonst von death metal / deathcore bands eigentlich kenne. der gesang soll allerdings keinesfalls "alles dominierend sein" aber meiner meinung nach tut er das nicht und "passt gut zum rest des songs".

wie seht ihr das?

hab ich einfach kein gutes gefühl dafür? die sachen vielleicht schon zu oft gehört, oder bin ich selbst als sänger einfach "blind" dafür? ich muss auch sagen hier zuhause beim mischen nutz ich gute, vernünftige boxen, hab eine "normale" hörlautstärke und die jungs drehen natürlich im proberaum volle pulle die pa auf oder hören sich das im auto auf irgendwelchen schrömmels boxen an das ein guter mix überall gut klingen soll weiß ich schon, das ist natürlich auch irgendwo mein zeil. aber meine jungs fanden das, ja, eigentlich schon fast "schlecht" (bezogen auf den gesang, bzw. die lautstärke) - kleines zitat "der gesang ist so laut das man gitarren und drums teilweise überhaupt nicht mehr hört" oder der "wenn gesang einsetzt wird alles viel zu laut" ...

es wär klasse wenn ihr eure meinung zu unserm kleinen demo song kundtuen würdet!

https://soundcloud.com/patrickkluge/bleeding-heaven-destination-nowhere

vielen dank schonmal und ich bin absolut offen für kritik und will mich auch gerne weiter verbessern, vorallem da es auch mein erstes richtiges "werk" ist!

 

[Telefunky]

da haben 'deine Jungs' schon recht: als Mix ist das Käse - als Hörprobe zu deiner Stimme wär's ganz brauchbar
da läuft ein mono-Tape im Hintergrund und es hat einer drüber gesungen
insofern ist es aber auch einfach, da was zu verbessern
du musst den anderen schon etwas Platz bzw Raum geben, die stehen (virtuell) an der gleichen Stelle wie du
danach hört sich das lautstärkemässig schon ganz anders an
so knochentrocken klingt das sehr unnatürlich, wir hören üblicherweise immer mit einem Bezug zur Umgebung
die Gitarren links/rechts verteilt, dito Teile des Schlagzeugs (da etwas weniger weit)
mit unterschiedlich viel 'Hall-Anteil' lässt sich das räumlich gestalten (Tiefenstaffelung)
auch klanglich drängelt sich alles in der Mitte, keine Tiefgang, keine Höhen
eigentlich hast du gar nicht erst angefangen zu mixen...
oder hast du nur 2 Spuren zur Verfügung ?

cheers, Tom

 

[patrick]

'morgen tom!

erstmal danke für deinen kommentar! klasse das du dir die zeit genommen hast
grundsätzlich hab ich eigentlich schon versucht ein stereo-panorama zu erschaffen. die eine gitarre liegt bei 40 % rechts / links, die andere (etwas leisere) bei 30 % R/L. als wärs vielleicht besser die noch weiter zu öffnen? bei den drums hab ich leider kaum möglichkeiten, das wurde nur mit zwei micros (eins davor, eins drüber) aufgenommen.
ansonsten hab ich den bass in der mitte und halt die gesänge. das alles ziemlich "trocken" klingt empfinde ich auch so, ich hab da bereits versucht bei den vocals mit etwas hall zu arbeiten, das ergebniss hat mir dabei aber nie gefallen, da hab ichs letzten endes wieder sein gelassen. aber ich werd versuchen die gitarren noch etwas breiter auf zu stellen und den gesang dann doch etwas runter pegeln ..!

 

[Telefunky]

hatte ich befürchtet, dass wenig Material zur Verfügung stand... muss man halt etwas schnitzen...
'Hall' ist ein unglücklicher Begriff, weil es auch die Bezeichnung einer Effekt-Variante ist, die kontra-produktiv wäre
(nämlich im Sinn von 'concert-hall' mit einem üppige Ausklang, der alles verwäscht)

es geht um den reinen Raumeindruck, der ua entsteht wenn bevorzugt die frühen Reflexionen genutzt werden
manche Effektprogramme habe Bezeichnungen wie 'room' oder 'ambience' für so etwas
oft genügt bereits ein kurzes delay mit wenigen Wiederholungen, die man 'woanders hin' pannen kann
(wohin genau muss man ausprobieren)
auf die Stimme braucht das tatsächlich nicht (unbedingt)
da muss auch nicht viel Effekt-Anteil sein, 10-20% wet tun es allemal
Fällt im ersten Moment nicht mal auf, aber wenn man es abschaltet, umso mehr.
Die Erkenntnis eignet sich auch gut als Richtwert: der Effekt sollte nicht vordergründig sein.
(es sei denn, dass er als bewusstes Klangmittel eingesetzt wird)

mit etwas Umsicht kannst du Spuren durchaus mehrfach verwenden
allerdings bekommt die 'verarbeitete' eine winzige Verzögerung gegenüber der rohen Spur (immer!)
auf den automatischen Latenzausgleich der Software würde ich mich in dem Fall nicht verlassen
(das spielt sich in sample-Dimensionen unterhalb des Millisekunden-Bereichs ab, ist aber sehr auffällig)
als Beispiel Drums:
du duplizierst die Spur und setzt auf die neue einen Hochpass und danach ein Gate
auf die Weise kommen im Idealfall nur noch laute Becken durch (geht nur um's Prinzip)

würdest du das jetzt mischen, wäre das Ergebnis einfach nur bei den Beckenschlägen lauter (Idealfall)
vermutlich werden die Becken aber etwas phasing zeigen - das ist die erwähnte Verschiebung
probier es ruhig mal aus
vor allem: höre es dir während der Erstellung des Mixes an und danach in der exportierten Datei
da kann es krasse Abweichungen geben - ein PC ist kein Echtzeitsystem

kannst du deine Arbeitsumgebung in der Hinsicht einschätzen, geht auch der eine oder andere 'Trick'
mit Gitarren ist es relativ unkritisch, bei Becken fällt es dagegen schnell auf...
(ist eigentlich ein anderes Thema, aber das Prinzip ist beim digitalen Mixen ausgesprochen wichtig)

cheers, Tom

 

[The_Dark_Lord]

'morgen tom!

erstmal danke für deinen kommentar! klasse das du dir die zeit genommen hast
grundsätzlich hab ich eigentlich schon versucht ein stereo-panorama zu erschaffen. die eine gitarre liegt bei 40 % rechts / links, die andere (etwas leisere) bei 30 % R/L. als wärs vielleicht besser die noch weiter zu öffnen? bei den drums hab ich leider kaum möglichkeiten, das wurde nur mit zwei micros (eins davor, eins drüber) aufgenommen.

Gib die Gitarren ruhig mal 100 % L und 100 % R, als Anfang..

 

[Stekepego]

Wenn ich das richtig verstanden habe, du mischst eine einzelne Gitarrenspur gleichermaßen links und rechts?
Dann wäre nämlich klar, wieso sie sich nicht räumlich verteilen.
Wenn, dann müsstest du eine Gitarre zwei mal links haben (z.B. einmal 100%, einmal 50%), und die von der anderen Gitarrenspur genauso auf der rechten Seite.

Falls du das schon so gemeint hast, will ich aber mal nichts gesagt haben

 

[patrick]

Wenn ich das richtig verstanden habe, du mischst eine einzelne Gitarrenspur gleichermaßen links und rechts?
Dann wäre nämlich klar, wieso sie sich nicht räumlich verteilen.
Wenn, dann müsstest du eine Gitarre zwei mal links haben (z.B. einmal 100%, einmal 50%), und die von der anderen Gitarrenspur genauso auf der rechten Seite.

Falls du das schon so gemeint hast, will ich aber mal nichts gesagt haben

hmmm ... ne ich hab das so gemacht das unsere gitareros ihre parts je einmal eingespielt haben, dann hab ich die Sachen gedoppelt (leider nur per kopieren/einfügen, da keine zeit da war alles "in echt" ein zweites mal ein zu spielen) und habe dann von gitarrist A spur eins zu 40 % nach links gesetzt und spur zwei zu 40 % nach rechts. das gleiche hab ich mit gitarrist B auch gemacht ... und wenn ich das jetzt richtig verstandne hab sollte ich jedem part vier spuren gönnen und die zwei zusätzlichen bei 100 % rechts / links verteilen ?

ansonsten @ tom, danke für deine ausführliche antwort! ich hab auf jeden fall verstanden was du meinst - vorallem wie du sagtest was man hört wenn man die "effekte" abschaltet, ist mir bereits aufgefallen!

 

[Stytch]

hmmm ... ne ich hab das so gemacht das unsere gitareros ihre parts je einmal eingespielt haben, dann hab ich die Sachen gedoppelt (leider nur per kopieren/einfügen, da keine zeit da war alles "in echt" ein zweites mal ein zu spielen) und habe dann von gitarrist A spur eins zu 40 % nach links gesetzt und spur zwei zu 40 % nach rechts. das gleiche hab ich mit gitarrist B auch gemacht ... und wenn ich das jetzt richtig verstandne hab sollte ich jedem part vier spuren gönnen und die zwei zusätzlichen bei 100 % rechts / links verteilen ?

Da haben wir auch schon eine Ursache dafür, dass es noch mehr nach Mono klingt. Das doppeln funktioniert nur, wenn du wirklich 2 verschiedene Gitarrenspuren links und rechts hast. Die ganz kleinen Unterschiede zwischen beiden Spuren geben dem Ohr den Eindruck, dass links und rechts verschiedene Gitarren erklingen und das macht den Mix dann breiter und fetter. Legst du zweimal das gleiche Signal rechts und links übereinander, dann klingt aus dem linken und rechten Lautsprecher jeweils das gleiche. Und das ist im Prinzip wiederum das selbe wie ein Mono Signal, das ja auch zu gleichen Teilen auf den beiden Lautsprechern zu hören ist ("in der Mitte" eben). Also um richtiges doppeln werdet ihr nicht rumkommen, wenn es breit klingen muss. Und dann reichen bestimmt auch schon zwei Spuren, damit es wesentlich breiter klingt als jetzt.

 

[Stekepego]

Und dann solltest du am besten immernoch von einem Gitarristen die Spuren links, und vom anderen Gitarristen die Spuren rechts legen.
Wenn dann würde ich die Spuren noch mal richtig doppeln, und ein bisschen leiser auf die Seite vom anderen Gitarristen legen.
Wenn die beiden Gitarristen aber sowieso schon die gleiche/ähnliche Spur spielen, klingt es ja schon von sich aus fetter, müsste man mMn nicht unbedingt nochmal doppeln, kommt dann auch auf den Song selbst an