Das kommt ganz auf den Aufwand an den du betreiben willst.
Was Live echt gut funktioniert, ist zusätzlich zum abgenommenen Amp ein Speakersim-Signal beizumischen - z.B. die Palmer PDI09 einfach einschleifen und das Signal beimischen. Das setzt natürlich eine PA voraus, ist im Probenraum nicht ganz so leicht umzusetzen. Dafür hast du Live echt Vorteile: Zum einen sehr wenig mehr zu schleppen, zum anderen einfach in der Bedienung. Hier könntest du eventuell auch mit den "Recording-Outs", die alle genannten Mesa Preamps aufweisen experimentieren. Die mögen für sich alleine vielleicht gerade mal als passabel durchgehen aber im PA Mix zusammen mit einem mikrofonierten Amp eventuell das Salz in der Suppe sein, das dir noch fehlt.
Ein zusätzliches Zerrpedal quasi über den bereits verzerrten Kanal des VH4 zu legen halte ich für "nicht ganz so ideal" - jedenfalls, wenn du ein heftiges Distorsionpedal wie das genannte Flux-Drive nimmst. Das passt besser vor dem Clean Kanal.
Ein zweiter Amp bedeutet meist gewaltig Mehraufwand: Es müssen zum einen beide Amps zusammen harmonieren, dann muss die Position beider aufeinander abgestimmt werden und letztenendes bedeuten mehr Amps auch mehr Mikrofone, die wieder zu Phasenschweinereien führen können - sind alles lösbare Probleme frisst aber vor allem Live sehr viel Zeit, wenn's perfekt sein soll.
Du könntest zu anfetten folgende Wege gehen:
1.) Du nimmst den VH4 und einen weiteren Preamp, splittest das Gitarrensignal vor dem Amp (unbedingt einen hochwertigen Splitter verwenden, sonst kann's hässlich brummen - ich habe gute Erfahrungen mit Sachen von Lehle gemacht) gehst mit einem Teilsignal in den VH4 + Box, mit dem anderen in den Preamp + Endstufe + Box und mikrofonierst beides einzeln. Hier hast du dann je nachdem wie du das Rackzeugs verkabelt nacher zwei bis drei Signalwege, einmal den VH4 und einmal Rackzeug (welches eventuell Stereo ist). Das lässt sich dann nacher bis zu W/D/W ausbauen, was auch den "Ultimativen Schleppaufwand" beudeutet.
2.) Du schaffst einen Preamp und eine Stereoendstufe mit Stereobox an, splittest das Signal und gehst in Preamp und VH4. Dann gehst du vom FX send des VH4 in eine Seite der Endstufe und vom Preamp out in die andere Seite der Endstufe und von von der Endstufe dann in die Box. Denk dran, das die VH4 Endstufe noch eine Last braucht.
Dies habe ich so lange Zeit gefahren, nur eben mit einem 2203 (nachträglich FX-Loop eingebaut) und dem Studio Pre in eine Strategie 400 Endstufe in eine 4x12 - war dann quasi ein XXL Mono Setup.
3.) Es gibt noch endlos weitere Möglichkeiten den Kram zu verkabeln, ich werde jetzt nicht alles aufzählen, was mir einfällt.
Eine weitere Möglichkeit deinen Sound breiter zu kriegen wäre einfach mir einem Stereo Detune/Delay und einer weiteren Endstufe den Sound breiter zu ziehen. Ist halt alles eine Frage des Budgets (und leider meist vor allem des Busgets), des gewünschten Sounds und des maximal akzeptablen Aufwands.
Was du eventuell noch beachten solltest, wenn du zwei Amps zusammen fährst ist, dass diese wahrscheinlich eine unterschiedliche Dynamik haben - vor allem wenn du dir mit deinem Vol-Poti einen Clean Sound holst kann das schon nerven:
Runtergedreht ist ein Amp Clean, während der andere noch cruncht, weiter runtergedreht ist Amp zwei endlich Clean aber Amp eins zu leise...
Ich hoffe ich hab zu später Stunde nich allzu viele Fehler gemacht.