Mesa boogie 5:25 express - wer hat praktische Erfahrung damit

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Hallo Zusammen,
Spiele hauptamptlich eine Vox AC 30 2CX - das Teil klingt auch klasse, allerdings gibt es 2 Dinge, die mich etwas stören:
einkanaler, damit "relativ" unflexibel für Old school rock cover
und er ist im Proberaum einfach zu laut für meine Mitmusiker

trage mich mit dem Gedanken, in Richtung Boogie express 2:25 (head + 1x12 box) zu investieren als Alternative und for allem auch für den Proberaum.
Zeit für Tests habe ich nicht und als ehemaliger Boogie Mark IV player weiss ich, wie ein Boogie klingen kann. Die infos aus dem web klingen zumindest soweit positiv, hätte aber doch gerne ein paar Userstimmen dazu gehört.

meine Fragen:
funktioniert er Express im 10W modus wirklich?
kracht die kanalumschaltung wirklich so stark?
er hat ja wohl nun keine 6L6 Röhren, sondern EL84 - ist der Unterschied zum klassischen Boogiesound deutlich?
 
Eigenschaft
 
Also, auf der Suche nach einem Amp, der Fender Clean und Highgain kann, habe ich auch die Express Serie getestet: Erst den Express 5:25 1x10" Combo, dann ein Jahr später 5:25 Head und 1x12" Mesa Box und dann noch mal ein paar Wochen später den 5:25+ (!) als Head mit 1x12" Mesa Box.

Eines vorneweg: es sind tatsächlich sehr gut klingende Amps mit einem rundherum durchdachten, praktikablen und funktionierendem Konzept! Obwohl sie "nur" zwei echte Kanäle haben, sind sie durch die insgesamt vier Modes klanglich sehr vielseitig. Zwar kann man die Modes leider nicht schalten, trotzdem kann man durch die durchdachte Anordnung der Modes eigentlich die meisten üblichen Situationen über die beiden Kanäle gut schalten.

Die Cleansounds sind sehr schön. An dem Celestion C90 klangen konnten sie nicht wirklich Fender Clean, aber das will ja auch nicht jeder. Immer etwas mehr Mitten und oben nicht ganz so kristallin (was für ein Wort). :) Auch im Blues Mode gibt es wunderbare Clean- und Crunchsounds. Alles sehr weich und extrem dynamisch. Die Zerrsounds sind allesamt sehr weich und sahnig, Gain gibt's im Burnkanal zumindest für mich genug. Die Modes sind einerseits deutlich unterschiedlich, andererseits gut aufeinander abgestimmt. Man muss also nicht zwingend alles neu einstellen, wenn man von einem Mode in den anderen wechselt. Im Gegensatz zum Mark V ist die Klangregelung nämlich sehr viel einfacher - vielleicht habe ich mich mit dem Mark V auch nur zu dämlich angestellt. Aber die Bezeichnung Express trifft es ganz gut, man hat ganz schnell den Sound, den man will - und dennoch bleibt die Klangregelung sehr effektiv und lässt eine große Bandbreite an Sounds zu. Im Vergleich zum Mark V war das für mich plaque (!) and play. Im direkten Vergleich mit dem Mark V ist mir persönlich das besonders positiv aufgefallen. Außerdem gefällt es mir, dass man den Hallanteil pro Kanal von der Vorderseite einstellen kann. Übrigens klingt der Hall ganz hervorragend. Auch besser gelöst als beim Mark V (nur für meine Zwecke und meinen Geschmack, nicht schimpfen): die Kanäle lassen sich ohne Fußschalter auch vom Frontpanel aus wechseln. Kann manchmal hilfreich sein. Und schön transportabel ist das Ding auch noch, als Head natürlich sowieso.

Ganz wichtig: die Cleansounds der neueren Express+ Serie sind tatsächlich noch einmal deutlich besser. Transparenter, klarer und detaillierter. Auch der Rauschpegel ist wie angekündigt verbessert, auch wenn es vorher nicht schlimm war. Die Soloboostfunktion (sehr sinnvoll!) und der 5 Band EQ plus Preset EQ sind ebenfalls tolle Updates, ich würde also wenn in jedem Fall zur neueren Express + Serie raten.

Zu deinen Fragen:
Umschaltknacks ist mir nicht negativ aufgefallen. Kann ich mich an gar nichts erinnern, dann kann es wirklich nicht schlimm gewesen sein. Wo es ein bisschen ploppt, wenn ich mich recht erinnere, ist die Umschaltung zwischen den drei Watt-Modi. Aber auch hier nicht dramatisch. Und ja, der 10 Watt Modus funktioniert! Wieso sollte er nicht? Da er aber nur unwesentlich leiser ist und mir klanglich die beiden anderen Modes besser gefallen haben, habe ich ihn letzten Endes nicht so oft benutzt. Generell kann man aber mit dem Amp auch gut leise spielen (in meinem Falle in einer Mietswohnung Altbau hellhörig) in allen drei Leistungsstufen. Und zu den Röhren: Ich empfand den Grundklang nicht wesentlich anders als den des Mark V, obwohl der sich ja bei Weitem nicht nur in den Röhren von den Express Modellen unterscheidet. Die Express klingen typisch Mesa. Das ganz glasklare Clean, das ich am Fender Princeton und Deluxe Reverb etwa so mag, konnte ich - zumindest mit den Speakern - nicht erreichen. Aber das war im Prinzip mit dem Mark V genau so. Man kommt aber dicht heran und womöglich ziehen andere die Mesa Cleansounds sogar vor. Ich würde mich also nicht von Röhrenbestückungen allein irritieren lassen, das macht insgesamt nur einen kleinen Teil am Gesamtklang aus. Den Mark V kann man zum Beispiel auch alternativ mit EL34 fahren und der Grundklang ändert sich dadurch nicht soooo stark. Anders ist es, klar, aber es bleibt ein Mark V.

Also: abschließend habe ich den Amp wieder zurückgeschickt, weil ich keinen echten Ersatz für den heiß geliebten Fender Cleansound finden konnte. Aber das kann man dem Amp nicht anlasten, das muss und soll er nicht können, es ist ja ein eigenständiges Konzept. Unterm Strich klingt er klingt hervorragend - passte an der Stelle nur eben nicht zu mir.

Für einige Gulden mehr, kannst du dir auch den 5:50+ holen, der hat 6L6 Röhren. :)

Ich hoffe, ich konnte helfen! Viel Spaß! :)
 
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LittleMopp beschreibt das sehr gut.
Ich habe lange mit dem Express geliebäugelt, konnte mich aber aber damals weder für den 25 noch zu dem 50 durchringen

Vielleicht bin ich ungerecht, aber an einen Boogie habe ich klanglich eine gewisse Erwartungshaltung (komme vom MK3 Sound). Clean klang nicht nach Fender und verzerrt hat mir das boogie sustain gefehlt, um nicht zu sagen den :25 fand ich transenzerrend grauenhaft.

Aber wie gesagt, sieht man den Express als ganz eigenes Konzept, so kann man, vor allem mit den neuen Plus, kaum mehr Austattung bekommen fürs Geld.
Der Sprung zum Lonestar oder Stilletto ist dann aber auch nicht mehr groß und die haben einfach mehr Charakter.

Den 50er fand ales in allem gut, war mir aber zu groß und zu laut für meinen Einsatz. Gegen den 25er konnte sich der Koch Studio Ton durchsetzen. Am Schluss wurde es aber was ganz anderes ;)

In der Preisklasse wird es echt schwierig, da gibt es viele gute Amps
 

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