Merkwürdige Saiteneffekte

  • Ersteller GothicLars
  • Erstellt am
GothicLars
GothicLars
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.11.24
Registriert
11.12.12
Beiträge
690
Kekse
15.386
Ort
Bochum
Hallo Leute,

bei meinem letzten Saitenwechsel ist mir was passiert was ich mir nicht erklären konnte und in 20 Jahren auch noch nie voher hatte.

Ich habe die Saiten zu Hause ganz normal aufgezogen und nur ganz kurz pi mal Daumen durchgestimmt. Beim Soundcheck ist mir dann aufgefallen, dass es total schief klingt. Beim Nachstimmen habe ich aber gemerkt, dass die leere Saiten stimmt, im 12 Bund aber ein Ganzton abwich!!! Auch der Flagolet war etwa über 14. statt über dem 12. Bund. Ich hatte natürlich weder Ersatzbass noch Ersatzsaiten dabei, wäre auch gar nicht so ohne Weiteres möglich gewesen und bisher hat mich mein Zeug auch nie im Stich gelassen.

Bei dieser 3-Punkt Gibson Brücke sind die Reiter und Schrauben nicht fest sondern werden durch die Saiten in die Führungsrille gedrückt. Ich habe dann den Reiter rausgenommen und VOR die Brücke geklemmt - nichts zu machen. Zum Glück war das ein super Veranstalter, der ist direkt losgezogen und hat mir einen neuen Satz Seiten besorgt und damit war das Problem behoben.

Habt ihr schonmal so eine Erfahrung gemacht oder könnt ihr euch eine derartige Abweichung erklären?
 
Eigenschaft
 
Waren alte und neue Saiten denn identisch?
Wenn die Intonation so derart abweicht, dann kann eigentlich nur die Brücke einen Schaden haben oder verrutscht sein.

Auch der Flagolet war etwa über 14. statt über dem 12. Bund.
Das spricht dafür das sich die Mensur der Saite geändert hat - sprich vermutlich hat sich die Brücke bzw der Auflagepunkt massiv verschoben.
 
Ja, wäre logisch. Das wären aber mehrere cm gewesen, das hätte der Einstellungsspielraum der Brücke ja noch nichtmal hergegeben. Außerdem war das Problem sofort nach dem Saitenwechsel behoben. Es muss also an der Saite selbst gelegen haben.

Gewechselt habe ich von .45 auf .45, allerdings unterschiedliche Marken. Ich glaube die alten waren Warwick Black Label, die waren aber schon seit Jahren auf dem Bass, deswegen bin ich nicht sicher. Der neue Satz waren D'Addario EXL170 und gerettet haben mich dann Fender Saiten.
 
Ich stimme SKU zu, dass sich ja die Mensur verändert haben muss, wenn das Flageolett woanders war.... das Flageolett 1. Ordnung ist ja physikalisch exakt in der Mitte der Saite zu finden... also wenn es die Brücke nicht war, ist vorne beim Sattel oder bei den Bünden irgend ein Hindernis gewesen oder so...?:gruebel:
 
Der Wechsel von Saitenmarken würde eine Intonationsabweichung von ein paar Cent erklären, aber nicht so viel.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an den Saiten selbst gelegen hat. Sofern die nicht gerissen sind, dürfte es kein solches Verhalten geben - und wenn doch würde es mich sehr interessieren :)
 
Eben! Sehe ich genauso, völlig unerklärlich. Triviale Probleme hätte ich hier auch nicht geposted. ;-) Die Mensur hat sich aber definitiv nicht geändert und die Saite lag auch nirgendwo auf wo sie es nicht sollte.

Ich spiele seit 20 Jahren, habe mich auch für andere Bands um deren Instrumente gekümmert und war auch schon bei etwas größeren Acts Gitarren Roadie.
Darüber ob ich gut spiele oder nicht können wir uns streiten. Dass ich weiß wie man einen Bass oder eine Gitarre richtig einstellt einstellt nicht, das könnt ihr mir ungeprüft glauben - und wenn nicht das, dann wenigstens, dass ich solche gravierenden Fehler sofort erkennen würde. ;-)

Also, der Bass war top eingestellt, wenn man mal von den paar Cent Abweichung absieht die sKu gerade schon erwähnt hat (und selbst die habe ich dann noch beseitigt). Die Bridge kann sich nicht bewegt haben, die ist ja festgeschraubt, bzw. war richtig eingehangen. Alle anderen Saiten waren ja außerdem auch nicht betroffen. Der Reiter war ebenfalls da wo er hingehörte und hätte sich auch nie so weit bewegen lassen um das Intonationsproblem zu beheben.

Die Mensur war es nicht, es lag ganz eindeutig an der Saite selbst, schließlich war nach dem Wechsel der betroffenen Saite wieder alles in Ordnung.
 
Das hört sich echt seltsam an. Wenn man mal versucht, sich das Phänomen physikalisch herzuleiten - Flageolet im 14. Bund, also befindet sich dort der Mittelpunkt der Mensur - gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

1. Der Auflagepunkt der Brücke hat sich nach hinten verschoben - ziemlich unmöglich.

2. Der Auflagepunkt des Sattels hat sich nach vorn verschoben - etwa so, als wenn die Saite auf dem 1. Bund aufliegt.

Ich gehe mal davon aus, dass dir das aufgefallen wäre. Kann es eventuell sein, dass die neuen Saiten im Bereich des Sattels so steif waren, dass sie erst ein Stück weiter vorn angefangen haben zu schwingen? Das würde die kürzere Saitenmensur erklären.
 
Mach doch noch mal die alten (defekten) Saiten drauf, um zu prüfen, ob dieser Effekt reproduzierbar ist.
 
Über die Sache, dass die Saite am Sattel zu steif ist, habe ich auch gedacht. Fühlbar war jedenfalls nichts.

Das Problem müsste auch reproduzierbar sein, schießlich habe ich die Saite ja am Auftrittsort mehrfach runtergenommen und wieder aufgezogen ohne dass sich etwas getan hat. Ich werde das aber nochmal nachstellen und vielleicht sogar auf Video aufzeichnen.

An den D'Addario Support habe ich auch mal geschrieben ob die dafür eine Erklärung haben. Leider kam bisher keine Antwort.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
spielst du ne sehr flache Saitenlage und war der spezielle Satz vllt einer die am Ballend dünner werden, deine normalen Saiten aber nicht? Dann könnte das mit dem Aufliegen am 1. Bund nämlich ut hinkommen...
 
spielst du ne sehr flache Saitenlage und war der spezielle Satz vllt einer die am Ballend dünner werden, deine normalen Saiten aber nicht? Dann könnte das mit dem Aufliegen am 1. Bund nämlich ut hinkommen...

Triviale Probleme hätte ich hier auch nicht geposted. ;-) Die Mensur hat sich aber definitiv nicht geändert und die Saite lag auch nirgendwo auf wo sie es nicht sollte.

So, und hier das Video, da hört ihr das selbst:



Edit: Mir fällt gerade ein kleiner Versprecher auf. Ich sagte, "... und wenn ich im 14. Bund Greife bin ich auf einem C..." Ich greife aber den 12. Bund und genau den meinte ich eigentlich auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für mich liest sich das nach einer defekten Saite.

Ich hatte mal 'ne E-Saite, da war das G schon ca. einen Viertelton daneben. (Hatte damals von Pyramid prompt Ersatz bekommen.)

Grüße, Pat
 
Mysterium gelöst: Die Saite hat ja mehrere übereinander liegende Wicklungen. Die innere Wicklung scheint aber beim Wickeln gerissen zu sein. Jedenfalls wird die Saite etwa 34 cm hinter dem Ball End etwas dünner was man aber kaum sieht, erst recht nicht auf der dunklen Bühne.
Ich habe es auch vorher nicht gefühlt, erst als ich die Saite zum Ball End hin durch die Finger gleiten ließ.

Dadurch hat sich die länge der Saite zwar nicht geändert, der Mittelpunkt von der MASSE her gesehen war aber ein anderer. Mal ganz davon abgesehen, dass bei so einer Saite das Schwingungsverhalten alles andere als optimal ist wie man deutlich hört.

Der D'Addario Support hat sich übrigens auch gemeldet und schickt mir einen neue Saite.

Wieder was gelernt. Wenn ich vor einem Gig neue Saiten aufziehe, kontrolliere ich das das nächste Mal genauer. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wow, spannend wie ein Krimi bis zur Auflösung :D
schön, dass du die Ursache gefunden hast und der Hersteller dich auch noch entschädigt. :great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben