Menuet: Absatz oder Kadenz?

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Hallo Leute,

ein kleines banales Problem was sich irgendwie nicht weggooglen lässt.

Was sind die genauen Eigenschaften eines Absatzes und was die einer Kadenz?
 
Eigenschaft
 
"Absatz" ist mir nicht geläufig, ist es synonym für "coda"?
Kadenz hat zweierlei bedeutung, einmal die harmonische feststellung einer tonart durch ihre dominanten, zweitens ein improvisierter einschub am ende eines solo-konzrtes, bei dem das orchester schweigt und auf den abschlusstriller (auf der dominante) wartet, kann auch vokal sein.
Eine coda schließt einen satz nach der reprise ab, oft mit überraschungseffekt oder mini-durchführung. .
 
Nein, geläufig ist mir der Begriff "Absatz" im musikalischen Sinne auch nicht, aber er stammt wohl aus der Frühzeit der Formenlehre und in Kochs "Musikalischem Lexikon" gibt es einen schönen Artikel: Absatz.
Vielleicht hilft Dir das etwas weiter.
Du kannst auch nach "Quintabsatz" oder "Grundabsatz" googlen, das führt eher zu brauchbaren Treffern als einfach nur "Absatz".

Viele Grüße
Torsten
 
... Kochs "Musikalischem Lexikon" ...

In der "zweiten durchaus umgearbeiteten und vermehrten Auflage" von Arrey von Dommer (1865) heißt es knapper:
Absatz, im weiteren Sinne jeder Ruhepunkt der Melodie, wodurch deren Theile und Glieder von einander unterschieden werden; in enger Bedeutung bei den älteren Compositionslehrern derjenige Theil der Periode, den wir gegenwärtig den Satz, und zwar Vorder- und Nachsatz nennen, und der als Glieder unterer Ordnung den Abschnitt und das Motiv enthält. S. Periodenbau.

Viele Grüße

Klaus
 
Hm, okay. Dann muss ich mich vielleicht doch nochmal an den Dozenten wenden. Ist nur etwas peinlich jetzt noch einmal zuzugeben, das ich es nicht verstanden habe. weia weia :D
 
Obsolet ist der nicht. An manchen Hochschulen wird auf historische Weise nach Koch unterrichtet.

So unterscheidet formal der Absatz sich dadurch, dass er ein weicherer Einschnitt in einen Satz ist. Die Kadenz gilt dann, wenn sie auf schwerer Zeit mit der Bassklausel (V-I) und in der obersten Stimme mit Tenorklausel (II-I) endet.
Der Absatz ergibt sich häufig aus dem Fehlen dieser Bedingungen.

Sämtliche Dinge dazu lassen sich übrigens bei genanntem Koch nachlesen. Für die Analyse von Werken der Wiener Klassik ist dieser historische Ansatz sicherlich der zielführendste, weil er direkt aus dieser Zeit stammt. Von "Wolfgang Budday" gibt es ein Buch, das sich genau damit auseinandersetzt:

http://www.amazon.de/Grundlagen-mus...7120/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1353522197&sr=8-1
 

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