Memento Mori - Instrumente vererben

Michael Scratch
Michael Scratch
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Ich habe mit 51 sicher die Hälfte meines Lebens hinter mir. Letzteres Jahr habe ich einen Song mit Titel „Memento Mori“ geschrieben und dieses Jahr einen Fahrradunfall mit Bruch beider Handgelenke. Inzwischen gut verheilt, ich kann wieder musizieren, alles gut - hätte aber sicher auch anders ausgehen können.
Vor wenigen Wochen dann das offizielle aus meiner mehrjährigen Lebenspartnerschaft. Meine ehemalige Stieftochter interessiert sich zwar fürs Musikmachen, will aber keinen Unterricht und ohne wird das nichts werden.

Soviel der Vorrede.

Nun überlege ich, was mit meinen Instrumenten passieren soll, wenn ich mal nicht mehr bin. Gerne würde ich die Gitarren etc. Kindern und Jugendlichen zukommen lassen, die wirklich wirklich Bock aufs Musizieren haben, deren Eltern sich aber keine Anschaffung eines Instruments leisten können oder wollen bzw. sich damit finanziell schwer tun würden. Kurz: Ich würde meine Schätze gerne in Händen wissen, die sie würdigen und schätzen können.

Gibt es denn eine gemeinnützige Organisation, die genau so etwas macht: finanziell benachteiligte junge Musiker fördern?
 
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Ich gebe ja lieber mit "warmen Händen"...klar, ist natürlich nicht immer bis zum Schluss durchführbar.

Bei mir freuen sich zu meinen Lebzeiten die Neffen, die mit einer soliden musikalischen Grundausbildung ( kirchlich, Chor, Gitarre, Orgel) aufwarten können ( im Gegensatz zu mir). Da geht jetzt schon das hin, was mir sinnvoll erscheint.
Wäre dem nicht so, würde ich mir einen jungen Nachwuchskünstler oder eine Band begünstigen, die irgendwo in meinem Stil und Sinne unterwegs sind.
Aber auch da kann man darüber nachdenken, alles Entbehrliche zu Lebzeiten abzugeben.
 
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Gibt es denn eine gemeinnützige Organisation, die ...
So allgemein weiß ich das auch nicht.
Da ich einen recht guten Draht zum Leiter der örtlichen Musikschule habe, würde ich den ansprechen - er hat schon einige "Spenden" von mir bekommen, die teils an bedürftige Schüler gingen, teils im Fundus der Schule landeten und dort im Unterricht benutzt / benützt werden. Dann haben die Sachen eine Zukunft...

Mit 51 hats Du ja -normalen Verlauf vorausgesetzt- nochmal mindestens die Hälfte davon vor Dir (ohne Dich zu kennen, wünsche ich Dir natürlich, dass Du hundert oder älter bei guter Gesundheit wirst). Aber vielleicht möchtest Du das eine oder andere schon bald

mit "warmen Händen"
weggeben, wenn sich geeignete Personen finden.
Zur Absicherung für unvorhergesehene Fälle kannst Du ein Testament* schreiben und dort einen musik-/instrumentaffinen Testamentsvollstrecker einsetzen, der eine Verteilung Deiner "Schätze" nach Deinen Regeln vornimmt


* privatschriftliches Testament: komplett handgeschrieben und unterschrieben, sonst gilt es nicht. Datum istsinnvoll
 
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Ich stehe ja vor dem gleichen Problem mit meinen Gitarren ... und in meinem Alter hat man zwar endlich Zeit, aber man merkt auch, Zeit ist endlich ...
Meine Erben haben da keinen Sinn oder gar Interesse für, würden die Sachen halt irgendwie verscherbeln.

Ich habe schon bisschen was verschenkt, einige preiswertere Gitarren über Kleinanzeigen für soziale Zwecke abgegeben.
Muss man aber bisschen aufpassen, da stehen sofort jede Menge Schnäppchenjäger auf der Matte.

Etwas höherwertigere über (größere) Musikschule spenden wie oben geraten ... das war in meinem Fall eine einzige Enttäuschung. Habe die Schule offiziell angeschrieben, und außer einer Eingangsbestätigung keine Antwort bekommen. Nach einiger Zeit doch mal nachgefragt ... Antwort "wir können ja mal schauen". Nach Wochen nochmal nachgefragt, Antwort "Wir sind noch nicht dazugekommen". Erkennbar kein Interesse, seither Funkstille.

Im Moment versuche ich einige gute Gitarren, eine kleine Western und zwei Resos wirklich SEHR günstig zu verkaufen ... obwohl es mir schwer fällt, ich mag sie, sie wurden auch alle noch gespielt. Aber da läuft auch nichts ... die Leute müssen wohl sparen in diesen Zeiten ...

Bleiben sie eben doch bei mir, bis zum bitteren Ende.
 
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Aber auch da kann man darüber nachdenken, alles Entbehrliche zu Lebzeiten abzugeben.
Schon klar. Aber so groß ist meine Sammlung nicht, insofern gibt es grad nix entbehrliches. Ich bin nämlich alles andere als ein Sammler, der genug Geld hat, sich groß Schätz anzuhäufen. Ich mag es eher minimalistisch. Heißt konkret: Einen Fret- und einen Fretless Bass, die ich beide in der Band spiele. Eine akustische und bald 2 E-Gitarren (Epi-Paula und bald eine Fender Strat) auf denen ich zuhause übe und home-recorde. Dazu genau einen Bass- und einen Gitarrenamp.

Sollte ich mal irgendwann eine bessere akustische anschaffen oder die Epi LP gegen eine "echte" tausche, würde ich die anderen vielleicht dann verschenken. Aber bis dahin spiele ich die Instrumente, die ich habe auch - und mehr sind es nicht. Gerade deshalb sind sie mir auch (subjektiv) etwas wert.

Und ich hoffe, dass ich das auch noch ein paar mehr Jahre machen kann.

UND: Ich möchte selbstbestimmt leben und dazu gehört es für mich auch, mir frühzeitig und rechtzeitig gedanken zu machen und zu regeln, was zu regeln für den Fall des Falles. Genauso wie ich verfügt habe, dass "mein" Körper an die Uni für die Ausbildung von Medizinstudenten geht, will ich eben auch festhalten, was mit dem (kleinen) Rest passiert.
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Zur Absicherung für unvorhergesehene Fälle kannst Du ein Testament* schreiben und dort einen musik-/instrumentaffinen Testamentsvollstrecker einsetzen, der eine Verteilung Deiner "Schätze" nach Deinen Regeln vornimmt
Genau das habe ich ja vor.
 
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Ich würde das der örtlichen Musikschule oder einer normalen Schule vermachen. Da gibt es immer welche, die ein Einsteiger-Instrument brauchen.
 
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@Michael Scratch
Frag Tante Google mal z.B. nach dem „Guitar Hearts Projekt“. Wobei man natürlich nicht weiß, ob das auch in ferner Zukunft noch eine Option ist. Du wirst ja hoffentlich noch sehr lange unter uns weilen. ;)
 
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