Melodie harmonisieren

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Uwenberger
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Hallo!

Ich suche einen Buchtitel der die (Re-)Harmonisierung einer gegebenen Melodie erklärt.

Es geht mir darum schon um mehr als um Cj7, Dm7, G7 ect.

Gruss
Uwenberger
 
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Hallo!

Ich suche einen Buchtitel der die (Re-)Harmonisierung einer gegebenen Melodie erklärt.

Es geht mir darum schon um mehr als um Cj7, Dm7, G7 ect.

Gruss
Uwenberger

Hi,

das ist ein äußerst interessantes Thema und wurde hier im Forum leider noch nie richtig durchgekaut. Schade.
Du kannst Dir dieses Wissen über einen Fernkurs bei Berklee aneignen. Kosten: ca. 10.000$. :eek:
oder probiere es mal mit dieser Seite,
oder wir diskutieren es hier durch. ;)

CIAO
CUDO
 
Werde mir den Link vom cafe saxophone mal ansehen.

Wie geht man sowas den an?

Uwenberger
 
Sagt mir jetzt nichts.

Mit dem Link bin ich nicht klar gekommen. Da geht es doch eher um einen mehrstimmigen Satz, als zu einer einstimmigen Melodie die (interessanten) Akkorde zu finden.

Wie ich die Stufenakkorde der Tonart zu einer Melodie finde ist mir klar.

uwenberger
 
Du solltest gezielte Fragen stellen, um gezielte Antworten zu bekommen. :)

Gruß
 
Stimmt - das Thema ist zu umfangreich, als daß man allgemeingültige Patentrezepte abliefern kann.
Cudo hat hier wohl auch schon einiges zum Thema gepostet.

Außerdem ist mir auch noch nicht ganz klar, wo Du stehst. Stufenakkorde ist schon mal ne gute Grundvorraussetzung.
Was ist mit Kadenzen, Zwischendominanten, Tritonussubstitution und weiß der Geier was noch?

Was willst Du konkret (re-)harmonisieren?
Welche Stilrichtung?

Es ist schon ein Unterschied ob es um Jingle Bells, Stella By Starlight oder den Donauwalzer geht.;)
 
Sagt mir jetzt nichts.

Mit dem Link bin ich nicht klar gekommen. Da geht es doch eher um einen mehrstimmigen Satz, als zu einer einstimmigen Melodie die (interessanten) Akkorde zu finden.

Wie ich die Stufenakkorde der Tonart zu einer Melodie finde ist mir klar.

uwenberger

Ok, ich glaube das war ein Missverständnis meinerseits. Ich dachte Du wolltest eine Melodie Ton für Ton ausharmonisieren, also sie 4- oder 5-stimmig aussetzen.

Was Du aber willst, so wie ich es nun verstehe, ist, einer bestehenden Melodie das passende harmonische Gerüst zu unterlegen.
Klar, das nennt man "eine Melodie harmonisieren". Ich bin einfach noch einen Schritt weitergegangen, Sorry!

Funkybrother hatte es richtig erkannt und auch gleich treffend bemerkt, dass das wohl stilabhängig zu betrachten ist.

Man kann aber auch generell etwas dazu sagen.

Zunächst sollte man sich die Melodie bezüglich Motive, Phrasenende, eventuell enthaltener Klauseln (Kadenzen), ihr innewohnender Harmonik (z.B. Arpeggien), und harmonischer Rhythmus ansehen.
Weiterhin gilt es die zeitliche Einbettung in ein 4- oder x-taktiges Schema zu realisieren und sie bezüglich schwerer und leichter Takte/Taktzeiten abzugleichen.

Man notiert sich also die Melodie am besten in ein Schema von 4 Takten pro Zeile.
Um die Tonart zu verifizieren blickt man am vorzugsweise auf die Phrasenenden. Eine Melodie kann übrigens aus mehreren Phrasen bestehen. Für gewöhnlich endet die letzte Phrase mit einem Ganzschluss, d.h. der letzte Ton ist Grundton der Tonalität. Das muss aber nicht immer so sein. Vor allem in Jazz und Popularmusik enden Stücke oft auch auf anderen Akkordtönen oder sogar auf Tensions.
Ist das tonale Zentrum nicht anhand des Schlusstonens auszumachen, gilt es eine eventuell vorhandene Diatonik der Melodie zu erkennen. Aber auch das kann bei modulierenden Melodien problematisch werden. Hauptaugenmerk bei diesem Vorgang gilt den sogenannten "wichtigen" Melodietöne. Dies sind alle Töne mit einer gewissen Dauer (dies ist wiederum abhängig vom Tempo des Stückes, in der Regel sind das alle Töne die länger als ein Viertel sind,) und zudem alle Töne nach denen ein Intervallsprung folgt.
All diese Töne sind besonders wichtig zur Tonartbestimmung, da sie akkordeigene Töne sind und keine Durchgangstöne. Natürlich können darunter auch Töne von tonartfremden Akkorden sein, aber die Mehrheit wird sich meistens in einer dem Stücke zugrunde liegenden Diatonik wieder finden.

Wir haben also nun die Tonart herausgefunden. Nun gilt unser Augenmerk den schon oben erwähnten Phrasenenden. Die werden zuerst harmonisiert. Welche Qualität, also T, S oder D, hängt vom letzten Ton des Phrasenendes ab und zudem von der Hinführung zu diesem.
Ist der letzte Ton z.B. Grundton der S, kann er nicht mit Tonikaqulität harmonisiert werden. Ist er Grundton der T, kann er nicht mit Dominantqualität harmonisiert werden. Hier schließen sich schon einige Varianten allein durch den Schlußton aus. Hinzu kommt nun noch die Hinführung zum Schlusston. Ist es eine Klausel, also eine stufenweise Bewegung, womöglich mit chromatischem Leitton? So eine Situation kann unter Umständen bindend für die Wahl des Akkordes sein.
Sind nun alle Phrasenenden harmonisiert, geht man in der Regel von dort aus rückwärts, d.h., endet z.B. ein Phrasenende auf der S, ist es nicht ungebräuchlich davor einen Akkord zu setzen dessen harmonische Spannung sich nach S auflösen will.

Solltest Du nicht besser mal ein Beispiel bringen?


CIAO
CUDO
 
Ich glaube, der Threadsteller sollte erst einmal lernen, einfache Liedchen in Dur und Moll zu harmonisieren. Dabei lernt man nämlich die Standardharmonisierungen, ohne deren Beherrschung es unmöglich ist, die passenden Stellvertreterakkorde zu finden oder gar eine Funktion auszutauschen.

Zwischendominanten etc. kann man auch erst dann einbauen, wenn man die Grundkadenzen kennt.

Ein Lehrbuch wird da erstmal wenig helfen, da ist schlichtweg ein Lehrer angesagt.

Ansonsten kommt man ganz schnell zu einem Hindemithschen Regelwerk, das von einem Anfänger sowieso nicht mehr umsetzbar wird.

Wenn die Ohren nicht richtig funktionieren, kann der Rest zweimal nicht funktionieren.

Drum: Die Ohren schulen, indem man Kadenzen in- und auswendig lernt. Hierfür braucht man anfangs nicht einmal Skalen...
 
Kann es sein, dass ihr zu kompliziert denkt?

Meines Erachtens will der Threadersteller einfach nur ein paar 'farbige' Akkorde verwenden -
also z.B. ein F/D7sus2 - und wissen, wie und wann welche Akkorderweiterungen passen.
 
Ich würde lieber erstmal abwarten, bis er sich wieder meldet - bevor hier wieder mal die Fetzen fliegen.;)
 
Och Jungs keine Panik bitte! :)

Ich happ gleich Probe melde mich Morgen, ja?

Uwenberger
 
@Cudo:

Deine Harmonisierungsanleitung finde ich hervorragend! So etwas habe ich noch nirgendwo gelesen. Echt astrein!

Habe nur eine Frage zu dem Ausdruck "mit Tonikaqulität harmonisiert":

Ist der letzte Ton z.B. Grundton der S, kann er nicht mit Tonikaqulität harmonisiert werden. Ist er Grundton der T, kann er nicht mit Dominantqualität harmonisiert werden.

Das meint, man kann die Phrase dann nicht mit der Tonika bzw. mit der Dominante harmonisieren (weil Avoidnote), richtig?

Beispiel Tonart A:
Phrasenende auf d > D oder E7, aber kein A
Phrasenende auf a > A oder D, aber kein E7

Mich verwirrt "Tonikaqualität", weil ein Abschlusston "d" zur Subdominante D ja auch ziemlich abgeschlossen klingen kann und insofern eine Art Tonikaqualität hat. Das meinst Du aber nicht?

Gruuuß
Heiner
 
Das meint, man kann die Phrase dann nicht mit der Tonika bzw. mit der Dominante harmonisieren (weil Avoidnote), richtig?

So würde ich es auch verstehen. Wobei ein Vsus4-Akkord wohl Subdominantqualität haben muß, richtig?
 
Das meint, man kann die Phrase dann nicht mit der Tonika bzw. mit der Dominante harmonisieren (weil Avoidnote), richtig?
Ja


Mich verwirrt "Tonikaqualität", weil ein Abschlusston "d" zur Subdominante D ja auch ziemlich abgeschlossen klingen kann und insofern eine Art Tonikaqualität hat. Das meinst Du aber nicht?

Tonikaqualität hat die I, III- und VI- Stufe in Dur und die I-, bIII und VI-7b5 in Moll.
Nur diese Akkorde repräsentieren die Tonika. III und VI natürlich in abgeschwächter Form.

Jeder Akkord kann prinzipiell durch Quintfall und Leitton vorbereitet werden. Er wird dadurch aber nicht zur Tonika. Alle sekundärdominantisch vorbereiteten Vorgänge kann man als implizierte Modulation (=Ausweichung) betrachten, bei der eigentlich keine Modulation stattfindet, da der Zielakkord sogleich wieder Bezug aufnimmt zur I (Tonika) des Stückes. Erst wenn ein Zielakkord bestätigt wird, hört man ihn als neue Tonika. Auch kann es vorkommen, dass keine Bestätigung notwendig ist, wenn die Kadenz formal angelegt ist, d.h., wenn es zu einem Schlussabschnitt kommt. Ein Halbschluss zählt aber hierbei nicht dazu.

Hi Funkeybrother,

einen V7sus4 würde ich als Zwitter bezeichnen. Je nach Position innerhalb einer Kadenz, kann er sowohl S also auch D Funktion haben.
Beispiel:

| II-7 V7sus4/I | IMA7 | (D Funktion)

oder

| V7sus4/I V7/I | IMA7 | (S Funktion)


Das selbe passiert übrigen auch bei dem modal interchange Akkord bVIIMA7.



CIAO
CUDO
 

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