Ich kenne drei Methoden - keine ist per se "richtig" oder "falsch:
- Hand und Stick auf Fell, Schlag erfolgt mit Stick quasi von der Fellmitte auf den Rand.
- Stick wird wie üblich von oben geführt, berührt aber mit gleichen Anteilen Fell und Rand.
- Wie 2, aber nur Schlag auf Rand.
Zu 1.
Leicht zu kontrollierender Klang - benutze ich immer gerne, beispielsweise bei latin Rhythmen. Durch unterschiedliches Dämpfen mit der Hand auf dem Fell kann der Ton variiert werden. Lautstärke liegt zwischen 2 und 3. Vorteile sehe ich besonders, wenn gleichzeitig die Hihat gespielt wird. Wenn die rimshots dann auf der snare gespielt wird, kommt man sich nie mit der HiHat in die Quere und man hat eine sehr gute Kontrolle über die rimshots.
Zu 2.
Schwieriger zu kontrollieren - trifft man mehr das Fell oder mehr den Rand ändern sich Klang und Lautstärke. Größte Lautstärke - da knallen die rimshots richtig. Größter Vorteil: man kann fill-Ins und schnelle Schläge mit rechter und linker Hand in Folge machen - etwas, was bei Methode 1 schwieriger ist und was ich noch nie gemacht habe. Auch Wechsel zwischen rimshot und normalem Schlag ist möglich - so bekommt man komplexe Betonungen bei durchgängigen, gleichmäßigen Schlägen hin.
Zu 3.
Relativ einfach und relativ leiser, aber hoher Klang. Eignet sich gut zur Begleitung akustischer Instrumente und leiser Passagen, sehr percussiv. Nicht durchsetzungsfähig bei Rock und ähnlichem, außer wenn keine anderen Instrumente spielen. Musik, wo das öfter eingesetzt wird ist beispielsweise Dixi- und Shuffle-Musik - und eben unplugged Zeugs. Geringste Lautstärke.
Wann ich was verwende?
Je nach Kontext und Stil. Grob würde ich sagen: wenn ich HiHat und Snare gleichzeitig spiele benutze ich Methode 1. Wenn ich es richtig krachen lassen will und/oder wenn ich mit beiden Händen rimshots spiele, benutze ich Methode 2. Die dritte Methode benutze ich am seltensten, ist allerdings wirklich geeignet für unplugged Musik - dafür gibt es aber mittlerweile so Instrumente wie Cajons. Und übrigens variiere ich auch dahingehend, ob ich den rimshot mit dem dicken oder dem dünnen Ende des Sticks ausführe. Ich hatte sogar sticks, die ich nur genommen habe, wenn ich rimshots gespielt habe - die waren aus besonders hartem, splitterunanfälligem Holz und durchaus einen Tucken dicker als meine anderen sticks.
Was ich - unabhängig auch vom Schlagzeug - von Leuten halte, die Aussagen tätigen wie: Nur so geht´s, alles andere ist falsch?
Nicht viel.
Das Schlagzeug ist ein extrem vielfältiges Instrument, wenn man sich mal darauf eingelassen hat und zudem gibt es viele Wege nach Rom und viele persönliche Vorlieben, die völlig okay sind. Es gibt ergonomisch gesehen Sachen, die ungünstig sind und es gibt etliche Tipps, wie man gut lernt (Metronom! Üben! Unabhängigkeit!), aber wenige Sachen, die überhaupt nicht gehen. Die Spielweisen variieren auch von Genre zu Genre - wer mag kann gerne mal die Biographie von Dave Grohl lesen, der als Schüler bei einem Jazz-Pro eine Unterrichtsstunde genommen hat und danach sich das Spielen in Punk und allesm, was für ihn danach folgte, vorwiegend selbst beigebracht hat - das sind schon zwei unterschiedliche Welten, wo es deutliche Unterschiede gibt, wie man sich hinter das Schlagzeug setzt und was man dann mit diesem veranstaltet. Außer, dass es halt jedes mal passen sollte.
x-Riff