Meine erste Neubundierung - Frage zu seitlich "versiegelten" Slots

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Nabend,
ich möchte mein erstes Neubundieren (refret) posten und hoffe auf Unterstützung :)
Hals: Ahorn,
Griffbrett: Palisander
Die Stäbchen waren sehr leicht heraus zu bekommen ... Die obersten musste ich nur anhusten :)

Vor dem Einsetzen neuer Stäbchen frage ich mich...:
Wie prepariere ich die Slots? Sie sind an den Enden versiegelt (ohne Binding, siehe Bilder)
Also sollte ich die Ränder lassen, oder zwecks sorgfältiger Reinigung des Slots raussägen und hinterauffüllen?

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Eigenschaft
 
Hallo Avalanche,

ich würde mit der passenden Bundsäge die Bundschlitze vorsichtig nachsägen/säubern. Vorsichtige heißt: Nicht das Griffbrett durchsägen ;).

Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Ich hätte die Spachtelmasse am Griffbrettrand wohl so gelassen und die Bünde an den Enden ausgeklinkt.

Das hat den Vorteil der einfacheren Verrundung der Bundenden (vor allem wenn du mit Edelstahl bundieren solltest), die Bundstege sind nämlich nicht mehr im Weg
und du erhältst leichter eine saubere Kante. Muss man natürlich nicht; ich find´s jedoch besser und hab es hier auch so gemacht (u.a. wegen Binding)

Etwas Mehrarbeit hast du ja sowieso, wenn die Schlitze wirklich so ausgenuckelt sein sollten.
Z.B. sehr korrektes Vorbiegen (sollte man natürlich immer machen), zumal das Holz ja nicht mehr hält, Bünde ggfls. unterstützend einleimen usw...
 
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Hallo, es sind beide Methoden möglich: Einmal die Bundschlitze vorsichtig aufsägen (aber die Säge immer zur Mitte führen, damit am Bundende kein Splitter ausreißt), oder eine Spezialzange zu kaufen, mit der die Stege am Ende gecuttet werden. So eine ist aber recht teuer...
 
Wenn die Bünde sooo leicht zu entfernen waren, dann gehe ich erst mal davon aus dass sie nicht zu der Sägefuge gepasst haben. Also würde ich erst mal dringend empfehlen den Bundschlitz zu vermessen um dann ein zu dieser Schlitzbreite passendes Bundmaterial auszuwählen.

Eine Bundsäge braucht man eigentlich nur dann wenn die Schlitze nicht tief genug sind. Zum Reinigen der Schlitze kann man durchaus Behelfswerkzeuge verwenden.

Die wichtigste Arbeit bei einer Neubundierung ist das abrichten des Griffbretts bevor man neue Bünde einsetzt. Also nichts übereilen und lieber vorher noch mal hier fragen...
 
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Mega Danke an alle!! Meine Keksdose ist schon wieder leer :)
Ja immer langsam. Muss eh noch Bestellen.
die Slots sind sehr tief 2,6mm am Rand 2,7 in der Mitte und breit sind sie 0,6mm.
Besser als zu niedrig. Ich denke wichtig ist, das der Boden der Kuppe (Pilzkopf) komplett aufliegt.
Radius lieber einen winzigen tacken mehr biegen als zu wenig?

Mein einziger vorrätiger Draht ist zu sehr vorgebogen 10".
Hab mir jetzt ne Biegemaschine gebastelt:cool: Fretbender.
Kann ich die Drähte da immer wieder nachbiegen, oder grade machen? Eigentlich möglich, denke ich.

Schaftbreite ist bei Draht standard 0,58-0,6mm meine ich.
Der neue Schaft wäre ca 1,3mm hoch (schwer zu messen)
 
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Mein einziger vorrätiger Draht ist zu sehr vorgebogen 10".

Wie ist denn der Griffbrettradius? Falls 12" würde ich sagen er ist nicht zu stark vorgebogen. Kommt aber ein bisschen auf die Legierung an.

Kann ich die Drähte da immer wieder nachbiegen, oder grade machen? Eigentlich möglich, denke ich.

Ja, eigentlich schon, da eine Maschine wie Du sie Dir gebastelt hast das Material nicht verdichtet.

Die Führung des Bunddrahtes in Deiner Maschine ist aber schwierig, da sie keine Nut hat und der Bunddraht somit nicht zwangsgeführt ist. Da ist die Gefahr groß den Bunddraht zu vertwisten.
 
Eine Nut hat er, für den Schaft. Da liegen 2 Lager aufeinander ;)
 
Ah cool - hatte ich auf dem Foto nicht erkannt. ZUm gerade biegen müsstest Du aber den Bunddraht umdrehen und dann würde der Stegfuß nicht in einer Nut laufen. Eigentlich ist ein Vergrößern des Biegeradiusses aber auch nicht nötig.

Hast Du schon über Vesters Vorschlag mit dem ausklinken nachgedacht? Würde ich nämlich auch empfehlen.
 
Lustig so ein Fretbender :)

Ich hatte es so geplant, dass auf dem Lager in der Mitte ein Zweites liegt, so dass dort eine Nut Führung zwischen den Lagern ist.
Die anderen beiden Lager links und rechts habe ich mit Unterlegscheiben höher gelegt, damit die Bundoberkante mittig über die Lager rollt.


Problem Twisting:
Der Schaft führt gut durch die Nut, aber die runde Bundoberkante verrutscht gerne auf der glatten Lageroberfläche.

Idee 1: Moosgummi oder so um die Lager wickeln
Idee 2: Siehe Bild....

upload_2017-7-14_1-11-38.png


Alle Lager doppeln (Gleiche Nut für alle !!!) Höhe gleichhalten, keine Unterlegscheiben.
Dann läuft die Bund-Oberkante gerade, jedoch durch eine sehr enge Nut.
Wie auf dem Foto zu sehen habe ich eine Unterlegscheibe zwischen das Lager für die Bundoberkante gelegt.


Zum geradebiegen kann man den Draht umdrehen, dann liegt der Schaft an den anderen Kugellagern.
Für Idee 2 müsste man die Unterlegscheiben austauschen.
Für Idee 1 müsste man die Lager tauschen.

Boah ey .... Oder ne Bundpresse und epoxykleber :)
 

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Hier wurde ne Menge über Bünde zum Neubundieren vorbereiten eingebracht,
doch war seine Frage, wie er weiter verfahren soll, nach dem die Bünde entfernt wurden.

Wichtig ist zu erwähnen, das der Hals erst einmal möglichst gerade justiert werden sollte ( Trussrod ).
Als zweiten Schritt rate ich immer dazu noch einmal das Griffbrett abzurichten, um es von Dreck und Unebenheiten
zu entlasten.

Jetzt werden die Bundschlitze mit einer Bund-Schlitzsäge im Radiusgang nachgesägt und somit auch gesäubert.
Die neuen Bünde können eingepresst werden und ab dem dritten Stäbchen immer mittels ( akkuratem Stahllineal ) nachkontrollieren.

Wenn es hier und da noch etwas kippelt, leicht nachpressen.

Nach der Bundierung verwende ich immer ein Alu-Vierkantprofil, welches die Länge vom gesamten Griffbrett hat ( 60 X 60 mm ).
Diesen Alustab fixiere ich mittig auf die Bünde des Halses mittels kleinen Schraubzwingen um ein herausdrücken der Bundstäbe zu vermeiden
und um eventuelle Unregelmäßigkeiten auszugleichen.

Jetzt lasse ich etwas Cyanacrylat-Klebstoff ( Sekundenkleber ) seitlich in die Bundschlitze laufen ( einmal links und einmal rechts ),
10 min. Wartezeit einplanen, Pullern gehen, Kaffee trinken, Zigarette rauchen oder nur doof labern.

Aluprofil entfernen und alles sorgfältig kontrollieren, mit dem Auge und auch mit einem exakten ( langen ) Lineal.
Man kann auch schon eine kleine Prognose ziehen, indem man gegen das Licht gehalten von der Kopfplattenseite flach über die Bünde schaut.
Bei leichtem hin und her bewegen, sollten die Schattenlinien exakt mitwandern und keine S-Bahn-Schlangenlinien machen.

( Eventuell jetzt den Trussrod neu justieren ).

Nun können die Bünde seitlich abgerichtet und verrundet werden.

Nach dem Abrichten werden die Bundschlitzenden versiegelt, dass kann passieren mittels Schleifstaub vom Griffbrettmaterial,
welches mit etwas Holzleim vermengt wird oder aber fertigen Holzpasten, hier sollte aber darauf geachtet werden, dass man ungefähr den selben Farbton benutzt.

Alles schön eindrücken ( mit nem Zahnstocher oder ähnlich )!

Nach dem Trocknen noch einmal alles bündig schleifen und eventuell ( je nach Geschmack ) die Bünde Polieren.

Sollte die Bundierung nicht astrein sein, so ist es notwendig die Bundoberflächen abzurichten, um sie erst einmal auf ein Level zu bekommen,
hierfür markiert man die Bundoberflächen mittels farbigem Stift ( in meiner Werkstatt schwarzer Ädddddding ), ich will ja keine Werbung machen ne.

Nun mittels Abrichtfeile die Bünde Leveln und mit einer Verrundfeile ( wieder verrunden ) damit der Auflagepunkt der Saiten wieder exakt mittig ist,
Bünde wie vorab beschrieben fein Schleifen und eventuell Polieren.


Puhhh fertig!

Gruß euer Masterbuilder
 
Hier wurde ne Menge über Bünde zum Neubundieren vorbereiten eingebracht,
doch war seine Frage, wie er weiter verfahren soll, nach dem die Bünde entfernt wurden.

Und darauf wurde auch eingegangen. Schon in #5 - sogar präzise.

Als zweiten Schritt rate ich immer dazu noch einmal das Griffbrett abzurichten,

Siehe #5

Pullern gehen, Kaffee trinken, Zigarette rauchen oder nur doof labern.

??? Du hast jetzt flüchtig beschrieben wie Du es machst, bist aber nicht wirklich auf die individuellen Probleme des Fragestellers eingegangen. Was Deine Methode im Gegensatz zu derjenigen anderer Gitarrenbauer auszeichnet ist mir auch nicht klar geworden. Eher scheint es mir als würdest Du auf Deine eigene Methode gar nicht vertrauen und lieber prophylaktisch Unmengen von Cyanacrylat / Sekundenkleber verwenden.
 
Und darauf wurde auch eingegangen. Schon in #5 - sogar präzise.



Siehe #5



??? Du hast jetzt flüchtig beschrieben wie Du es machst, bist aber nicht wirklich auf die individuellen Probleme des Fragestellers eingegangen. Was Deine Methode im Gegensatz zu derjenigen anderer Gitarrenbauer auszeichnet ist mir auch nicht klar geworden. Eher scheint es mir als würdest Du auf Deine eigene Methode gar nicht vertrauen und lieber prophylaktisch Unmengen von Cyanacrylat / Sekundenkleber verwenden.
Wie alle wissen, (so denke ich ), besitzt Metall eine andere Rohdichte und somit andere Härte als Holz und diese beiden Materialien gehen nicht wirklich eine
feste ( untrennbare ) Verbindung ein.
Zudem befindet sich ein Gitarrenhals ständig in Bewegung, ob man damit spielt oder nicht. Allein Temperaturen lassen die Materialien sich Ausdehnen und Zusammenziehen.
Um diesem Spiel entgegen zu wirken und keinen unnötigen Schaden hervor zu rufen, werden bei uns die Bünde mit einem Klebermaterial fixiert, dass ist vollkommen richtig von dir zitiert.

Gruß Masterbuilder
 
Also kein Leim sondern Sek Kleber?? Die Stäbchen löst man doch in der Regel mit Hitze (Lötkolben). Das funzt doch nur mit Leim.
 
und diese beiden Materialien gehen nicht wirklich eine
feste ( untrennbare ) Verbindung ein.

Genau das sollen sie ja auch gar nicht, denn das erschwert den Servicefall, der über kurz oder lang bei jedem Instrument fällig wird.

Um diesem Spiel entgegen zu wirken und keinen unnötigen Schaden hervor zu rufen, werden bei uns die Bünde mit einem Klebermaterial fixiert,

Es gibt nach meiner Ansicht keinen Grund diesem Spiel entgegen zu wirken und unzählige Instrumente die vor der Erfindung des Sekundenklebers erfunden wurden und noch hundert Jahre später perfekt funktionieren sprechen da eine deutliche Sprache. Sekundenkleber würde ich nur für eine Notreparatur verwenden, wenn der Kunde sich eine fachgerechte Reparatur nicht leisten kann. In dem Fall klebt man einen Bunddraht in einen nicht passenden Bundschlitz ein, sonst aber nach meiner Meinung nicht.

Geklebte Bünde verursachen Schäden. Mir ist noch kein einziger Schaden begegnet der durch einen fachgerecht, also ohne Kleber eingesetzten Bundstab verursacht wurde.

Also kein Leim sondern Sek Kleber?? Die Stäbchen löst man doch in der Regel mit Hitze (Lötkolben). Das funzt doch nur mit Leim.

Nach meinen Ausführungen ist ja wohl klar dass ich sagen würde: weder noch. Unter Hitze werden aber beide Kleber schwach, so dass die Lötkolbenmethode funktioniert. Schöner ist es trotzdem wenn man eine Neubundierung ohne Lötkolben vornehmen kann, welcher ja nebenbei bemerkt auch Schäden am Griffbrett erzeugen kann. Ich meine das ziehen von Bünden ist auch ohne Kleber schwierig genug.
 

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