Mein Songtext "Auf und davon"

S
Spacy2
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Hallo zusammen!

Mich würde mal eure Meinung zu meinem Songtext interessieren.
Gerne sind natürlich auch Verbesserungsvorschläge gesehen.
Weiterhin suche ich im Raum Bottrop eine Person, die besser singt als ich (sollte keine Kunst sein :-D )
Zum gemeinsamen arbeiten an diversen Projekten.

Hier erstmal einer meiner Texte:

Auf und davon (von Spacy ;-) )

Ich mach die Leinen los
Und gleite übers Meer
Ich fahre einfach los
Denn es hält mich hier nichts mehr


Die Wellen peitschen laut
Ja der Wind weht kalt
Und das Boot nimmt Fahrt auf
Das Chaos hinter mir verlasse ich schon bald


Ich bin auf und davon
Die Wellen tragen mich hier weg
Ich bin auf und davon
Mich hier zu halten, hat keinen Zweck
Ich bin auf und davon
Auf und davon


Ein Gefühl von Freiheit
Überkommt mich jetzt
Ich bin zu allem bereit
Und fühl mich nicht gehetzt


Dann seh’ ich neues Land
Halt’ den Atem an
Das Gefühl, dass mich übermannt
Fühlt sich einfach nur gut an


Ich bin auf und davon
Die Wellen tragen mich hier fort
Ich bin auf und davon
Irgendwo an einem anderen Ort
Ich bin auf und davon
Auf und davon


Endlich bin ich da
Wo es nicht mehr trostlos ist
Endlich seh ich klar
Was für mich wichtig ist


Ich bin auf und davon
Die Wellen tragen mich hier weg
Ich bin auf und davon
Mich hier zu halten, hat keinen Zweck
Ich bin auf und davon
Auf und davon


Ich bin auf und davon
Die Wellen tragen mich hier fort
Ich bin auf und davon
Irgendwo an einem anderen Ort
Ich bin auf und davon
Auf und davon
 
Eigenschaft
 
Hallo Spacy,
Inhaltliche finde ich es eine gute Idee, das "Aufbrechen zu neuen Ufern" und du hast da schöne Vergleiche und Bilder.
Die stilistische Umsetzung ist noch etwas holprig.
Die zwei Refrains funktionieren gut und ich registriere Rhythmus und Flow, die mir leider bei den meisten Strophen wieder abhanden kommen.
Die Reime sind teilweise unsauber (laut/auf, da/klar) oder doppeln sich (an/an, ist/ist) - vielleicht wäre es besser auf Reimen ganz zu verzichten um den Fokus auf den Inhalt zu lenken und keine Verrenkungen machen zu müssen.
Also: Grundidee ist gut, aber da müsste nochmal die Feile an diverse Stellen angesetzt werden.

Grüße
 
Hallo Spacy,

ich komme mal direkt darauf, was mir neben den bereits von Katz23 erwähnten Sachen aufgefallen ist:

"Das Meer" und was dazugehört wird ja immer wieder gern genommen. Es gibt für mich aber zwei sehr verschiedene Lesarten, in welche Richtung dein Text gehen könnte. Momentan bleibt der Text aber noch zu stark an der Oberfläche, um die Richtung erkennen zu können.

Lesart 1. Die alte "Mir reichts hier - ich hau in' Sack"-Geschichte.
In dem Fall wäre in deiner jetzigen Version der komplette Text schon nach zwei bis vier Zeilen auserzählt. Danach passiert nicht mehr viel. Man erfährt auch fast nichts über deine IST-Situation, außer dass es dort "trostlos" ist und "Chaos" herrscht, was ja streng genommmen nicht nur sehr unterschiedlich, sondern sogar etwas widersprüchlich scheint.

Vorschlag:
Füg deinem Text einfach ein paar Strophen hinzu, die den IST-Zustand beschreiben. Damit wird die Motiivation für deine "Fluchtgedanken" persönlicher, nachvollziehbarer und der Text bekommt ein wenig Farbe und Inhalt.

Beispiel:

Strophe(n):
Jeden Tag die gleiche Milch
die vor der Tür versauert
Jeden Tag derselbe Hund
der in der Ecke kauert

Jeden Tag dasselbe Haus
Stein um Stein gemauert
Jeden Tag derselbe Mensch
der mir zuhause lauert


Brigde:
Ich mach die Leinen los
Und gleite übers Meer
Ich fahre einfach los
Denn es hält mich hier nichts mehr

Refrain:
Ich bin auf und davon
Die Wellen tragen mich hier weg
Ich bin auf und davon
Mich hier zu halten, hat keinen Zweck
Ich bin auf und davon
Auf und davon


Lesart 2. Das Meer / die Reise selbst als eigentliche Sehnsucht
Wenn das Meer/ die Reise keine Metapher, sondern tatsächlich das konkrete Ziel der Sehnsucht ist, wäre mir die Beschreibung zu schwach. Beschreib die erwartete Schönheit, das Abenteuer, die Hoffnung so bildgewaltig und fantasievoll, wie du es vertreten kannst:

Beispiel:

Wie mächtige Pauken vor blutrotem Horizont
Schlagen die Fluken der Wale den Rhythmus der See
Ihr Gesang hypnotisch wie Sirenen
Der Soundtrack meiner Reise ins Ungewisse

Fliegende Fische tanzen im Wind
Statt Schweiß tropft salzige Gischt
Zum nassen Beat des Ozeans
Über mein sturmverzerrtes Gesischt ;)


... natürlich in deinen eigenen Worten. Ich habe jetzt absichtlich ein wenig übertrieben.
 
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Danke für eure Antworten! :)

Ja, stimmt....hatte auch überlegt einfach auf das reimen zu verzichten.
Ich werde mich nochmal ransetzen :)

@antipasti
Hast Du deine Antwort nochmal überarbeitet?
Mir war so als stünde da zuerst was von wie dass das Thema "Meer" etc ziemlich ausgelatscht sei.
Das ist ja sogar richtig.
Aber welches Thema ist das nicht, bei den millionen von Songs rund um den Erdball? :-D

Insgesamt finde ich nicht zwangsläufig, das ein Song tief ins Detail gehen muss.
Denn so kann der Zuhörer seine eigene Fantasie spielen lassen.
Manchmal reicht es, wenn ein Lied nur einen "Anstoss" gibt.
Wer hatte noch nie den Wunsch, einfach mal abzuhauen und endlich Ruhe zu haben?
Und jeder hat andere Gründe dafür.
Etwas mehr Farbe täte meinem Text sicher gut...aber das kommt wahrscheinlich noch, hoffe ich :-D

Diesen Text habe ich in ca 10 Minuten zusammengeschustert, und trotzdem fand ich ihn recht gut
Natürlich bis auf Feinheiten.
 
Endlich bin ich da
Wo es nicht mehr trostlos ist
Endlich seh ich klar
Was für mich wichtig ist

Ein dusterer Text ...

Vielleicht liegt's nur an mir und meiner eigenwilligen Spiritualität - aber aus diesen Zeilen lese ich heraus, dass dieses spannende "neue Land" das Jenseits ist. Der Himmel, das Paradies, Valhalla, Tir nan Óg, Nirvana ... Name ist Schall und Rauch. Aber in vielen Todesvorstellungen -mythen und -metafern spielt das Besteigen eines Bootes und das überqueren eines Meeres oder eines Flusses eine wichtige Rolle. Und am anderen Ufer erwarten einen Wissen und Klarheit über alles, was einem hier auf Erden verborgen bleiben muss.

Nimmst du Abschied von dem "hier" wo "mir nichts mehr hält?"

Hoffentlich nicht!

Cheers,
Jed
 
Ähm....nö
So ist der Text aber auch gar nicht gemeint.
Sondern einfach das Entfliehen vom grauen, tristen Alltag
 
Hast Du deine Antwort nochmal überarbeitet?
Mir war so als stünde da zuerst was von wie dass das Thema "Meer" etc ziemlich ausgelatscht sei.

Nur umformuliert in "wird ja immer wieder gern genommen". Das klang mir freundlicher. Ich wollte da auch nicht zu stark drauf rumreiten. Letztendlich kommt es ja auch darauf an, was man daraus macht.

Insgesamt finde ich nicht zwangsläufig, das ein Song tief ins Detail gehen muss.
Denn so kann der Zuhörer seine eigene Fantasie spielen lassen.

Dieses Argument ist ja auch nicht neu. Es gibt Beispiele in der Kunst, bei denen das klappt. Wenn es nicht klappt, wirkt das Argument wie eine Ausrede: "weil mir nichts eingefallen ist oder ich mir keine Mühe machen wollte, überlasse ich die Arbeit dem Zuhörer".

Diesen Text habe ich in ca 10 Minuten zusammengeschustert

Hier kommen wir der Sache schon näher - denn genau das ist es, was der Text mMn transportiert.

und trotzdem fand ich ihn recht gut

Klar - Am Ende muss der Text ja auch dir selbst gefallen. Mich persönlich erreicht er nicht, was dich aber nicht kratzen muss.
 
Nimmst du Abschied von dem "hier" wo "mir nichts mehr hält?"

Hoffentlich nicht!

Ähm....nö
So ist der Text aber auch gar nicht gemeint.
Sondern einfach das Entfliehen vom grauen, tristen Alltag

Da bin ich beruhigt!
Zunächst zumindest.
Aber dieser Tage machte ich eine Erfahrung, die einen alten Liedtext von mir wie prophetisch erschienen ließ. Den Text habe ich schon hier im Forum eingestellt.
Es geht um das sich-verlieben im reifen Alter - das war vor gut 20 Jahren, und ich war um die 50. Der Text entwickelte sich aus einer Reihe Wortpermutationen:

"I've known a few, and loved few, (Ich kannte schon einige und liebte schon einige)
And known a few I didn't love, (Und kannte schon einige, die ich nicht liebte,)
And loved a few I never knew, (Und liebte schon einige, die ich nie kannte,)
And now it's you I'm thinking of." (Und jetzt bist du's, an die ich denke.)

Der Schluss lautet:
"Will you be one I'll know and love, (Wirst du eine sein, die ich kenne und liebe,)
Or one I'll love, but never know?" (Oder eine, die ich liebe aber nie kennen werde?)

Alies auf der sprachlichen Ebene, ohne emotionale oder gar autobiographische Komponente. Dazu erfand ich 3 Strophen, die das Kennenlernen auf einer Party schildern - auch wieder rein kopfmäßig ausgedacht. Wie im verlinkten Thread nachzulesen.

Nettes Liedchen, das ich immer wieder gerne singe und das beim Publikum gut ankommt. Aber keineswegs Teil meiner Biographie!

Dann war ich neulich allein auf einem Konzert. Ich stand in der Schlange an der Kasse hinter einer Frau, die auch solo war. Wir setzten uns nebeneinander (wir waren spät dran, und der Platzauswahl war gering) und tauschten Höflichkeiten aus. In der Pause und nach dem Konzert vertiefte sich unser Gespräch ...

und am anderen Morgen war das zitierte Lied schon biographisch!

Das einzige, das nicht stimmte, war die Zeile mit den "tanzenden Füßen" - im Konzertsaalfoyer wird halt nicht getanzt. Aber der Rest verlief verblüffend ähnlich ab, wie im Lied. Jetzt bin ich genau an dem Punkt, wo das Lied aufhört. Bin gespannt ...

Moral der Geschichte: nimm deine Texte ernst - vielleicht steckt mehr drin, als du dachtest!:evil:

Cheers,
Jed
 
@antipasti Vielen Dank!
 

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