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Mortifreak
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So, nachdem mich jetzt auch das Bastel- und Umbaufieber gepackt hat, will ich hier mal von meinem ersten Gitarrenumbau berichten, den ich letzte Woche abgeschlossen hab.
Zur Verfügung standen mir zunächst eine schwarze OLP Petrucci, die ich kurz vorher gebraucht bei eBay ersteigert hatte, ausreichend Zeit und viel Motivation
Und das ist dann dabei rausgekommen...
Eigentlich habe ich, bis auf die Korpusform und den Lack, so ziemlich alles an der Gitarre verändert. Das wichtigste habe ich mal zusammengetragen. Fangen wir mit der Elektronik an...
Die Elektronik
Das alte Innenleben der OLP habe ich erst einmal komplett entfernt und das e-Fach mit leitfähigem Graphitlack, zwecks Abschirmung, ausgesprüht. Das war zwar vorher schon mit Leitlack lackiert, aber der war recht dünn, hatte schon einige Macken und die Leitfähigkeit war nicht überragend. Bis auf den 3-way Toggle habe ich sämtliche elektrischen Bauteile ausgetauscht: Die Tonabnehmer wurden durch DiMarzio D-Sonic (Bridge) und AirNorton (Neck) ersetzt, das Volumepoti durch ein Push/Pull-Poti, das Tonepoti durch einen c-Switch und die wacklige Buchse durch eine ordentliche Zargenbuchse. Zusätzlich habe ich zwei weitere 3-way Schalter eingebaut, um die Pickups einzeln zwischen seriellem/Singlecoil/parallelem Betrieb umschalten zu können ("Tri-Sound"). Mit dem Push-Poti kann die Polarität des Neckpickups verdreht werden, um in der Mittelstellung einen "Out-of-Phase"-Effekt zu erzeugen. Zusammen mit dem c-Switch habe ich also ein vielfältiges Klangfarbspektrum, ohne auf meinen geliebten 3-wege Pickupwahlschalter verzichten zu müssen
Der Hals
Den Hals (und die Rückseite der Kopfplatte) habe ich, wie es auch bei der originalen EBMM Petrucci der Fall ist, abgeschliffen, mit Tru-Oil geölt und anschließend gewachst. Dabei habe ich die Form etwas überarbeitet und ihn besser an den Korpus angepasst. Das Griffbrett habe ich ab dem 12. Bund scalloped und die billigen Mechaniken durch Schaller M6 Locking Tuners ersetzt.
Der Korpus
Um die beiden Tri-Sound Schalter unterzukriegen musste ich zwei neue Löcher bohren. Das erste habe ich so angesetzt, dass der Schalter noch im ursprünglichen E-Fach Platz gefunden hat, ohne dass ich es großartig erweitern musste. Für den zweiten habe ich ein neues, kleines E-Fach mit einem Kabelkanal zur Neck-Pickupfräsung gebohrt (an der gleichen Stelle, an der die MusicMan Petrucci ihren Piezo-Toggle hat).
Um mit dem Tremolo etwas mehr Spielraum nach hinten zu haben, wurde die Unterfräsung erweitert. Außerdem habe ich den Lack auf der Halsauflagefläche abgeschliffen, um eine bessere Schwingungsübertragung auf den Hals zu erreichen.
Sonstiges
Weil die Hardware ziemlich beschissen war, musste ich noch einige Teile verändern, um ein wenig Stimmstabilität zu kriegen (die war wirklich kaum vorhanden) und ein dauerndes Saitenreißen an den scharfkantigen Reitern zu verhindern. Deshalb habe ich noch eine Rockinger Blackbox in das Tremolofach eingebaut und die Reiter durch passende Graph Tech String Saver Reiter ersetzt - beides übrigens empfehlenswerte Investitionen! Zum Schluss wurden dann noch Schaller Security Locks montiert.
Fazit
Auf jeden Fall hat sich der Umbau für mich gelohnt - das Spielgefühl ist wirklich geil, auch der Sound ist etwas besser und vor allem vielseitiger geworden. (Allerdings darf man in der Hinsicht auch nicht zu viel erwarten - das Holz ist einfach von mäßiger Qualität, weshalb man die Gitarre soundtechnisch nicht mit seinem großen Bruder (der EBMM) vergleichen kann.) Was micht noch stört, ist das absolut billige Tremolo, das jetzt zwar, dank der Blackbox, deutlich stimmstabilder, aber natürlich auch schwergängiger ist. Außerdem kriegt man keine 100%ige Oktavenreinheit damit hin, weil es zu nah am Hals Positioniert wurde, wodurch bei manchen Saiten der Weg zwischen Sattel und Reiter zu kurz ist, selbst wenn dieser bis zum Anschlag zurückgedreht ist - eine echte Fehlkonstruktion :screwy:
So, jetzt hör ich aber mal wieder auf, sonst nimmt das hier gar keine Ende mehr
Gruß
Jonas
Zur Verfügung standen mir zunächst eine schwarze OLP Petrucci, die ich kurz vorher gebraucht bei eBay ersteigert hatte, ausreichend Zeit und viel Motivation
Und das ist dann dabei rausgekommen...
Eigentlich habe ich, bis auf die Korpusform und den Lack, so ziemlich alles an der Gitarre verändert. Das wichtigste habe ich mal zusammengetragen. Fangen wir mit der Elektronik an...
Die Elektronik
Das alte Innenleben der OLP habe ich erst einmal komplett entfernt und das e-Fach mit leitfähigem Graphitlack, zwecks Abschirmung, ausgesprüht. Das war zwar vorher schon mit Leitlack lackiert, aber der war recht dünn, hatte schon einige Macken und die Leitfähigkeit war nicht überragend. Bis auf den 3-way Toggle habe ich sämtliche elektrischen Bauteile ausgetauscht: Die Tonabnehmer wurden durch DiMarzio D-Sonic (Bridge) und AirNorton (Neck) ersetzt, das Volumepoti durch ein Push/Pull-Poti, das Tonepoti durch einen c-Switch und die wacklige Buchse durch eine ordentliche Zargenbuchse. Zusätzlich habe ich zwei weitere 3-way Schalter eingebaut, um die Pickups einzeln zwischen seriellem/Singlecoil/parallelem Betrieb umschalten zu können ("Tri-Sound"). Mit dem Push-Poti kann die Polarität des Neckpickups verdreht werden, um in der Mittelstellung einen "Out-of-Phase"-Effekt zu erzeugen. Zusammen mit dem c-Switch habe ich also ein vielfältiges Klangfarbspektrum, ohne auf meinen geliebten 3-wege Pickupwahlschalter verzichten zu müssen
Der Hals
Den Hals (und die Rückseite der Kopfplatte) habe ich, wie es auch bei der originalen EBMM Petrucci der Fall ist, abgeschliffen, mit Tru-Oil geölt und anschließend gewachst. Dabei habe ich die Form etwas überarbeitet und ihn besser an den Korpus angepasst. Das Griffbrett habe ich ab dem 12. Bund scalloped und die billigen Mechaniken durch Schaller M6 Locking Tuners ersetzt.
Der Korpus
Um die beiden Tri-Sound Schalter unterzukriegen musste ich zwei neue Löcher bohren. Das erste habe ich so angesetzt, dass der Schalter noch im ursprünglichen E-Fach Platz gefunden hat, ohne dass ich es großartig erweitern musste. Für den zweiten habe ich ein neues, kleines E-Fach mit einem Kabelkanal zur Neck-Pickupfräsung gebohrt (an der gleichen Stelle, an der die MusicMan Petrucci ihren Piezo-Toggle hat).
Um mit dem Tremolo etwas mehr Spielraum nach hinten zu haben, wurde die Unterfräsung erweitert. Außerdem habe ich den Lack auf der Halsauflagefläche abgeschliffen, um eine bessere Schwingungsübertragung auf den Hals zu erreichen.
Sonstiges
Weil die Hardware ziemlich beschissen war, musste ich noch einige Teile verändern, um ein wenig Stimmstabilität zu kriegen (die war wirklich kaum vorhanden) und ein dauerndes Saitenreißen an den scharfkantigen Reitern zu verhindern. Deshalb habe ich noch eine Rockinger Blackbox in das Tremolofach eingebaut und die Reiter durch passende Graph Tech String Saver Reiter ersetzt - beides übrigens empfehlenswerte Investitionen! Zum Schluss wurden dann noch Schaller Security Locks montiert.
Fazit
Auf jeden Fall hat sich der Umbau für mich gelohnt - das Spielgefühl ist wirklich geil, auch der Sound ist etwas besser und vor allem vielseitiger geworden. (Allerdings darf man in der Hinsicht auch nicht zu viel erwarten - das Holz ist einfach von mäßiger Qualität, weshalb man die Gitarre soundtechnisch nicht mit seinem großen Bruder (der EBMM) vergleichen kann.) Was micht noch stört, ist das absolut billige Tremolo, das jetzt zwar, dank der Blackbox, deutlich stimmstabilder, aber natürlich auch schwergängiger ist. Außerdem kriegt man keine 100%ige Oktavenreinheit damit hin, weil es zu nah am Hals Positioniert wurde, wodurch bei manchen Saiten der Weg zwischen Sattel und Reiter zu kurz ist, selbst wenn dieser bis zum Anschlag zurückgedreht ist - eine echte Fehlkonstruktion :screwy:
So, jetzt hör ich aber mal wieder auf, sonst nimmt das hier gar keine Ende mehr
Gruß
Jonas
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