Mein erster Gig - Mindsets für die Bühne ?

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Ahhh, ich habe heute meinen allerersten Gig überhaupt in meinem Leben. Wir haben jetzt lange geprobt und uns hingesetzt und tatsächlich ein Programm aufgestellt aus über 9 Songs in etwa 6 Monaten. Ich bin Sänger und Rhytmus Gitarrist...

Ich bin extrem aufgeregt, konnte kaum schlafen, es ist eine neue Situation die ich vorher nie hatte. WIch mache mir natürlich viele Gedanken, wie zB wie wird es live klingen, wie ist es so wenn man abgenommen wird, wird die PA gut klingen? Fragen über Fragen...

Aber vor allem frage ich mich wie ich mit dem Lampenfieber klarkomme und welche Mindsets Leute auf der Bühne benutzen um es sich leichter zu machen. Altbekannte Dinge sind ja sich alle nackt vorstellen usw. aber ich wäre mal interessiert wie ihr da ran geht.
Vielleicht lese ich ja eine Zeile, wo ich sage, das isses was ich brauche, haha.

Grüße,

JSB
 
Eigenschaft
 
Hallo,

erstmal wünsche ich dir viel Spaß bei deinem ersten Gig!
Dass du aufgeregt bist, ist ganz normal - und meiner Meinung nach auch gar nicht schlimm. Das zeigt nämlich, dass du deinen ersten Gig wichtig nimmst. :)
Du brauchst dir keine großen Gedanken um den Sound der PA zu machen - davon kriegst du als Musiker sowieso nichts mit.

Das wichtigste für dich ist: Du hast Spaß an deinem ersten Gig - und das soll dein Publikum merken und spüren. Dann geht das Publikum ab und hat auch seinen Spaß. :=)
Mache dir keinen Kopf darum, dass du dich verspielen könntest. Wenn das Publikum seinen Spaß hat, merkt es das meistens sowieso nicht und wenn doch: Auch deine Vorbilder verspielen sich immer wieder mal.

Das alles ist meine Meinung und Erfahrung. Bei meinen ersten Auftritten habe ich mir damit geholfen, mir klar zu machen, dass ich Spaß an der Musik habe und das den Leuten zeigen will - und das hat (einigermaßen) funktioniert.

Ich bin gespannt, wie andere das sehen. Du wirst sicher noch mehr Tipps bekommen.
Setze die um, die dir am meisten zusagen.

Also: Viel Spaß bei deinem Gig!
 
Ja, mach dir keinen Kopf über den Sound. Man hat eigentlich immer das Gefühl, daß der Schei**e ist. ;) Ignorier Gedanken über den Sound komplett, denn sonst wirst du total unglücklich sein. Du hast KEINE Möglichkeit rauszufinden, wie der ist, geschweige denn, die Möglichkeit etwas gegen zu tun.
Es klingt im Publikum IMMER anders, als auf der Bühne. Nur weil du auf der Bühne z.b. den Keyboarder nicht ordentlich hörst, heisst das nicht, daß das beim Publikum ähnlich ist. In den meisten Locations für uns Hobbymusiker ist der Bühnensound unter aller Sau, lass dich davon nicht demotivieren. Das Publikum freut sich, wenn man den Sänger hört, die Kickdrum kickt und man Musik hat.
Selbst der Schritt in den Zuhörerraum wärend des Soundchecks taugt nix, denn ein Raum klingt total anders, wenn plötzlich Leute drinstehen.


Ich kann letztendlich nur wiederholen, was CipoX auch geschrieben hat:

Das Publikum kennt meist die Songs nicht und kriegt selbst Patzer an den Drums erfahrungsgemäss meist garnicht mit. Wenn die Band auf der Bühne aber nur konzentriert rumsteht und keinen Spaß hat, merkt das JEDER. Darum: Gibt alles, hab Spaß, sei eine Rampensau und genieß es da oben zu stehen. Ich geh mit der Einstellung auf die Bühne: "Ich will zusammen mit meiner Band Spaß da oben haben, ich will rocken und am Ende das Gefühl haben, daß ich nicht mehr hätte geben können. Wenn es den Leuten vor der Bühne gefallen hat, umso besser, dann hat sich der Eintritt wenigstens gelohnt, aber letztendlich ist das erstmal 2t-Rangig". Damit fahr ich eigentlich immer recht gut, weil mir das Publikum halt echt wurscht ist, wärend des Gigs. Je nach Licht kannst du die eh nicht sehen, darum zählt Spaß, Freude und die Interaktion mit dem Rest der Band.

Die Leute sind oft nicht-Musiker und sehen Musik ganz anders als du. Die kennen die Songs, den Aufbau und den Text nicht. Wenn du dich verhaspelst merkt das keine Sau ;) Bevor du nichts singst, sing lieber "Lalala" oder ne andere Strophe, ich würd soweit gehen, daß nichtmal deine Band mitbekommt, wenn du dich versingst. :p

Es wird Pannen geben, das ist menschlich und nicht Schlimm. Ich hab mal auf nem Gig richtig nen Anfang verkackt. Bei einem Song, der zu unseren ältesten gehört. Ich hab die Bassline über die falschen harmonien, im falschen Tempo und im falsch Rythmus (der einer anderen Linie) angefangen und hab letztendlich 3 mal (*schäm*) neu angefangen. neu angefangen halt nicht aufgehört und neu, sondern gewechselt. Es haben genau 6 Leute mitbekommen. die 4 anderen auf der Bühne sowie die Freundin von unserem Klampfer und meine. Wir haben uns totgelacht dabei und hatten unseren Spaß. Ich hab nach dem Gig von vielen gehört, daß sie es toll fanden, wieviel Freunde wir an den Tag legen, wenn wir auf der Bühne stehen und selbst von Zuschauern, die Musiker waren, kein Wort darüber gehört "was denn da los gewesen sei".

Also: Sound raus aus dem Kopf, Angst vor Verspielern raus aus dem Kopf. Freu dich auf heute Abend, und zeig der Welt, daß du geboren bist um die Bühnen der Welt zu rocken ;)
 
Hey!

Wie mein Vorredner schon sagte, merkt das Publikum von Verspielern in der Regel nichts, solange du nicht aufhörst und von vorne Anfängst.

Mir hilft es auch immer, wenn ich mir jemanden aus dem Publikum suche, vorzugseise einen Bekannten/Freund oder, wenns weiter weg ist, jemanden mit dem ich mich im Vorfeld unterhalten habe. Der Augenkontakt zu der Person hilft mir die Stimmung des Publikum abzulesen und beruhigt mich irgendwie. Abgesehen davon ist es meiner Meinung nach wichtig Augenkontakt zum Publikum zu haben... dieser Punk wäre damit auch abgehakt.

Am wichtigsten sit aber in der Tat, dass du Spaß daran hast auf der Bühne zu stehen. Beweg dich ein bisschen zur Musik, und hab Spaß. Das merkt das Publikum auch und die Stimmung überträgt sich.

Ich drück' dir die Daumen und wünsche dir viel Spaß.
Kannst ja morgen davon berichten.

Grüße
Schmarkus
 
zuerst einmal:

vor dem konzert entspannen! ^^

gib dir ein geiles bad oder so, tu was für deinen körper, lass dich nicht verrückt machen durch andere dinge.

dann geh in aller seelen ruhe hin, versuch technisch alles mögliche rauszuholen, soundmäßig.

bleib immer noch ruhig.

stimm deine gitarre, denk dir "geil gleich gehts los" und FREUE DICH!

nichts ist schlimmer als angst zu haben vorm konzert! dann bist du nämlich verkrampft und angespannt


akzeptiere die nervosität als teil deiner gefühle und lass sie dich "durchfluten", damit du ein natürliches verhältnis zu ihr bekommst (klingt voll esoterik öko tantig, aber du verstehst sich er was ich meine ;) )

ich wünsch dir viel glück und vor allem SPASS!^^

trink etwas wasser, pinkel nochmal in seelenruhe
 
Hallöchen,

einige schöne Sachen haste ja jetzt schon gesagt bekommen - ich spreche jetzt in Bezug auf Aussagen meiner Vorredner ein paar in erster Linie technische Dinge an:

Nehmt den Aufbau und Soundcheck wichtig, davon ist abhängig ob ihr euch nachher auf der Bühne wohlfühlt und damit auch ob ihr gut zusammenspielt oder nicht.
Der Soundcheck ist keine Probe, geprobt und geübt habt ihr hoffentlich zu hause, beim Soundcheck geht es darum in direkter Komunikation mit Band und dem Tonmann (falls vorhanden) einen guten Bühnensound hinzukriegen und dem Tonmann saubere Signale zur Verfügung zu stellen. Dazu ist es unerläßlich wirklich miteinander zu sprechen und zwar so präzise wie möglich (nicht "ich hör mich nicht, klingt scheiße!", eher "meine Stimme klingt hier trötig und weit weg, vom Keyboard höre ich nur die Höhen ausreichend und die Snare bringt mich um...") und dazu ist es nötig die Diziplin aufzubringen auch mal einen Regler runterzudrehen statt immer nur nach oben (auch Drummer können ihren Pegel runterschrauben) - wenn ihr über PA spielt wird auch der Frontsound besser, wenn übertriebene Bühnenlautstärke nicht alles zumatscht.
Auch Kompromisse sind oft nötig, wenn beispielsweise zwei Gitarreros mit voll aufgedrehten Amps aber praktisch identischen Sounds fahren, hört keiner mehr irgendwas und die beiden können sich selbst auch nicht mehr unterscheiden - dann müssen halt beide mal ihren Sound etwas auseinanderbewegen, dann kann man auch Pegel runterziehen und jeder hört besser und klarer.
Beim Soundcheck sollte man sich eben nie zu früh mit einem gegebenen Bühnensound zufriedengeben, erst recht nicht angenervt und schon gar nicht um dann nochmal ne Probe des halben Programms durchzuziehen, sondern erst muß da das mögliche Optimum rausgeholt werden - und glaube mir, das geht...:cool:

Danach könnt ihr euch dann wirklich entspannen und könnt darauf vertrauen, daß ihr euch sofort auf der Bühne zurechtfindet . Dann könnt ihr auch nen "Warmstart" hinlegen und könnt sofort euch und euer Publikum "mitnehmen"...

Freut euch drauf und entspannt euch zwischen Soundcheck und Gig - aber haltet eure Motivation und eure Konzentration wach...

Viel Spaß!
Schöne Grüße, Deschek
 
Wenn ich den Kopf frei kriegen will, nehm ichn mp3-Player und gehe laufen. Für mich ist das mentale Entspannung pur.
Am schlimmsten ist meistens die letzte Stunde vorm Gig. Da helfen oft Rituale. Früher hab ich mit meinem anderen Gitarristen in der letzten Stunde vorm Gig die Gitarre geputzt. Das beschäftigt einen nicht nur, gut, sondern die Gitte sieht auf der Bühne auch gut aus. Und man ist zu zweit! Mit seinen Gedanken und Ängsten nicht allein zu sein hilft auch schonmal.
Wenn du gar nicht weißt wohin mit dir und überflüssiger Energie, mach Dehnübungen und hüpf ein bisschen.
Das sind so die Sachen die mit gut geholfen haben.
Ganz wird die Nervosität nicht weggehen und leider muss man auch sagen. "Da musst du halt durch!", aber das mussten wir alle mal!
 
Hi JSB,
sei froh, dass du noch aufgregt sein kannst.
Wenn du das ganze Woche, für Woche, Jahr um Jahr machst, schleicht sich so ein kleines Fünkchen Routine ein, die einem das Glück des Aufgeregtseins nicht mehr so spüren lässt.
Also geniese deine dreiviertel Stunde auf der Bühne (9 Titel waren es, stimmts) in vollen Zügen.
 
und wie ists gelaufen ? :)
 
Sehr gut. Danke für die vielen Beiträge. Dieses "Ich bin hier um Spaß zu haben" Mindset hat wirklich gut geholfen. Wir waren sogar die beste Band des Abends, wir haben total viel Lob bekommen, auch von erfahrenen Musikern.

Hat irre Spaß gemacht und wir haben dafür dass es das 1. Gig war echt gerockt - nur manche Songs haben wir viel zu schnell gespielt im Adrenalinrausch...

An dieser Stelle muss ich dem Musiker Board auch danken, weil ich durch das Board an mein passendes Equipment gekommen bin (Vocal Mikro etc.).
 
Schön zu hören!
Hoffe du hast ordentlich Blut geleckt. Ein bisschen aufgeregt sein vorher gehört dazu, das sollte man auch zulassen. Ich hab noch die Worte eines meiner Gitarristen im Ohr, wie enttäuscht er war, als er nach dem Gig meinte: Ich war nicht aufgeregt, war irgendwie der "Drive" nicht da. Routine ist gut, darf aber den Spaß nicht verdrängen!
 
nur manche Songs haben wir viel zu schnell gespielt im Adrenalinrausch...

Mach dir da mal keinen Kopf, das geht absolut ALLEN so, die nicht a) mit Klick spielen oder b) völlig abgebrüht sind. Mein Drummer lacht sich heut noch tot über eine Geschichte, bei der seine alte Band ein fast 1-stündiges Set in ihrer Aufregung in 36 Minuten durchgezockt hat *totlach*

grühs
Sick
 
Mach dir da mal keinen Kopf, das geht absolut ALLEN so, die nicht a) mit Klick spielen oder b) völlig abgebrüht sind. Mein Drummer lacht sich heut noch tot über eine Geschichte, bei der seine alte Band ein fast 1-stündiges Set in ihrer Aufregung in 36 Minuten durchgezockt hat *totlach*

grühs
Sick

LOL, bei uns wurde ein 45 Minuten Set in knapp 28 Minuten durchgespielt. Und als Zugabe haben wir eben einen Song nochmal gespielt, weil einer aus dem Publikum die ganze zeit den Titel schrie, sehr lustig! Da stimmte dann das Tempo, beim letzten Song.
 
LOL, bei uns wurde ein 45 Minuten Set in knapp 28 Minuten durchgespielt. Und als Zugabe haben wir eben einen Song nochmal gespielt, weil einer aus dem Publikum die ganze zeit den Titel schrie, sehr lustig! Da stimmte dann das Tempo, beim letzten Song.

Jo, bis zu nem gewissen Punkt isses auch cool, die Songs schneller zu spielen. Sofern's nicht schludrig wird, werden die Songs meistens energetischer. Im Zweifelsfall immer besser als sich zu langsam durch eine Nummer zu schleppen, die eigentlich Druck machen soll.
 
der groove darf durch das schneller spielen nicht verloren gehen, dann ists ok
 

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