Mein erster analoger Synth - bitte Kaufempfehlung

docs
docs
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
19.09.11
Registriert
09.04.09
Beiträge
477
Kekse
102
Ort
Linz
Hallo Leute,

Ich beschäftige mich schon ein paar Jährchen mit Musik und hab in einer Band gespielt. Vor einem halben Jahr bin ich dann komplett auf das alleinige Produzieren an meiner DAW umgestiegen.
Aktuell bin ich damit beschäftigt meine erste Produktion seit langem zu schreiben. Was mir aber noch sehr fehlt ist der Bezug zu einem "richtigen" Instrument. (richtigen unter Anführungsstrichen :))

Meine aktuelle DAW (Logc Pro9) ist auf einem Mac Pro installiert.

Derzeitige VA-Synths bzw. PlugIns:

TYRELL Nexus
u-he Zebra
Omnisphere
Trilian
VSL SE


Was ich zur Erwiterung suche:

- einen analogen Synthesizer (neu oder gebraucht).
- mit guten Masterkeyboardeigenschaften, zumindest eine Midi Integration

Hauptgründe dafür:

- Er sollte analog sein, da ich eben schon zahlreiche virtuelle hab, und ich weiß, dass ein analoger (ein guter) sich schon vom Sound abheben kann. Auf jeden Fall brauch ich keinen virtuellen mehr.
- Dazu kommt, dass ich auf einem FATAR SL Masterkeyboard arbeite, eine Tastatur speziell für Synths wär toll. Ich möchte mit dem Synth also auch midi-steuern.
- Weiters find ich's einfach toll mal anzuschalten und gleich loszulegen.


Ich füll auch mal den Fragebogen aus:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)

bis 1800 € (oberste Schmerzgrenze besser weniger)
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?

[x] ja: Mac Pro, Apogee Duet Interface, Yamaha HS80m Monitore, div. Plugins


(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?

[ ] Anfänger
[x] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen
?

[x] Zuhause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[x] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?

nur innerhalb des Hauses.


(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?

egal

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)

Soundlieferant im Studio, Synth Tastatur, Kompositionswerkzeug

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?

ich bemüh mich einen eigenen Stil zu haben. Vom Synth Sound her würde ich sowas in der Art wahnsinnig toll finden:

http://www.youtube.com/watch?v=A_M-B92luM0

http://www.youtube.com/watch?v=mbihUX5Kr3M


(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?

[x] Klangerzeugung und Tastatur in einem Gerät
[ ] Klangerzeugung ohne Tastatur plus ggf. externe Tastatur (Rack-Expander + MIDI-Masterkeyboard)
[ ] Computer-Software plus ggf. externe Tastatur (VSTi + MIDI-Masterkeyboard)

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?

[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[x] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[ ] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[x] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ ] Druckpunkttastatur (typisch für Sakralorgeln)
[ ] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?

[x] ja: Synthese
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[x] Synthese (Soundbearbeitung)
[ ] Sampling (eigene Sounds aufnehmen und spielen)
[ ] Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[x] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[x] sonstiges: abspecheichern der Patches

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)

so stylisch als möglich :D

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?



Bin eben immer am Überlegen zw. den Vor- und Nachteilen eines Gebrauchtkaufes. Ich mein bei so alten Geräten ist eben ein gewisses risiko dabei und ich hab keine Garantie.
Andererseits kommt es nur mir so vor oder werden die "besten" Synths gar nicht mehr hergestellt? (Zb. Roland, warum erzeugen die nicht sowas ähnliches wie die Juno's aus den 80'ern?)

Ein paar Synths hätt ich ja schon in's Auge gefasst:

Roland Juno 106

Dave Smith Prophet PE08



Hat jemand Erfahrungen damit, vorallem mit dem neuen Prophet?


Bin für Vorschläge und Meinungen dankbar!
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Favorit in der Gebrauchtpreisklasse < 2k € wäre ja der Roland Jupiter-6 - nur werden die nicht eben oft verkauft, oder auch mal deutlich teurer (z. B. steht aktuell einer für $3900 zum Verkauf bei eBay USA) …

Neu gibt es ja polyphon kaum eine Alternative zum DSI Prophet '08, gebraucht vielleicht noch den Poly Evolver (falls 4 Stimmen ausreichen). Günstiger wären z. B. die Roland JX-8p und JX-10.

Bei einem klassischen Analogen kannst du schon froh sein, wenn er überhaupt Midi hat; Masterkeyboard-Funktionen sind da doch etwas viel verlangt.
 
Danke erstmal für die Vorschläge! Werd mir den Jupiter genauer ansehen wobei der Roland 106 wahrscheinlich günstiger zu haben sein wird.

Stimmt, neu gibt es sehr wenig Alternativen, ist das nicht merkwürdig? :gruebel:

Kann mir nicht vorstellen dass keine Nachfrage da wäre...

Der Prophet 08 hat mich vom Sound her schon überzeugt, obwohl ich wiederum von einigen Problemen gehört habe, vielleicht gibt's ja jemanden der den Prophet besitz hier im Forum.
 
Probleme macht der Prophet vor allem dann, wenns noch die Version mit Encodern ist - daher nach der PE-Edition schauen (Potis statt Encoder).

Zum Jupiter-6 sei folgendes gesagt: das war Rolands erster MIDI-Synth und das Gegenstück zum Prophet 600 (der übrigens auch was für Dich wäre), daher sollte man den im MIDI-Verbund nur mit der Europa-Erweiterung (alternative Firmware) betreiben, sonst hast da wenig Freude dran. Beim Gebrauchtpreis des Jupiter also immer gleich diese Erweiterung mit einkalkulieren.

Wenn Du gerne auch perkussive Sounds einsetzt und auch mal 2 gleichzeitig, nimm den Jupiter. SCI hat beim Prophet 600 leider beim Prozessor gespart, was man deutlich an dessen Hüllkurven merkt. Der Jupiter 6 dagegen hat gleich 3 Prozessoren: einen für Bedienfeld und Tastatur, 2 für die Klangerzeugung (4 und 2 Stimmen). Bedenke, das sind Kisten aus den 80ern, da waren leistungsfähige Prozessoren noch sehr teuer bzw wurden oft auch nicht eingesetzt.

@docs: Nachfrage wäre schon da, nur darfs halt nix kosten, denk nur an die ganzen Hardware vs. Plugin-Diskussionen. Ich sehe allerdings bei Vielen dann doch den Trend zur Hadware, weil sie einfach das Gehampel mit den ganzen Rechnerproblemen leid sind. Betrifft aber mehr die Ü30-Musikergeneration (zu der ich ebenfalls gehöre).

Weiterhin ist auch das Problem der nicht mehr verfügbaren Synthichips von SSM und CEM - da müßte halt jemand was Neues machen. Irgendwann gehen auch Dave Smith die letzten Chips aus, und dann wirds spannend werden. Denke, er hat da bereits was in petto.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Super, danke für deine Antwort!

Das mit den Vorteilen der PE Version beim Prophet hab ich schon mal gehört. Alles klar, wenn dann also die neue Version.

Um ehrlich zu sein wär's mir ja ohnehin lieber was Neues zu kaufen. Eben aus den o.g. Gründen. Was mach ich zB. wenn der Jupiter oder Juno nach dem Kauf eingeht :D

Wie du schon sagtest, die Kisten sind ja immerhin aus den 80'ern. Bei einem Neukauf hätte ich die Gewissheit, lange Zeit damit glücklich zu sein.

Andererseits sind die 1800€ für einen Prophet 08PE nicht unbedingt wenig für mich.
 
Daß die Kisten aus den 80ern stammen, ist ja per se erstmal nix Schlechtes - teilweise wurde da, wenn schon, dann auch ordentlich gebaut und nicht so gewinnoptimiert wie heute. Hauptschwachstellen sind neben den sich durch alle, besonders amerikanische Hersteller ziehenden Kontaktprobleme vor allem Speicherakkus (auslaufendes Vartazeugs und doof plaziert) und ausfallende Spezialchips (für die es aber Ersatz gibt) und Tastaturausfälle (Filzdämpfer hinüber, Tastenkontakte verdreckt etc).

Japanische Synthis sind da, bis auf bekannte Ausnahmen, ziemlich robust, der Jupiter gehört zu den Robusteren.

Beim Neukauf kannst aber auch Pech haben, frag nur mal einen Besitzer eins Prophet 08 mit Encodern. Bei Dave Smith bekommen die das irgendwie nicht hin, schon komisch, andere Hersteller wie Waldor schaffen es dagegen, anständige Encoder einzubauen. Ist ja nicht nur das Material, sondern auch Elektronik und die Software dahinter muß den Eigenheiten von Drehencodern Rechnung tragen.

Prophet 08 solltest Du aber auch günstig gebraucht bekommen, irgendwie finden gerade hierzulande den doch nicht wenige ziemlich langweilig - was ich nicht so recht verstehe, zumal das Ding faktisch ohne Alternativen dasteht (die haben sicher alle einen Andromeda). Mit der Verarbeitung eines Prophet-5 oder Jupiter 6 darfst Du das aber nicht vergleichen, Du bekommst eher die Qualität entsprechend einem Prophet 600 ohne Folientaster, aber mit besserer Tastatur. Der Klang des Prophet ist dagegen über jeden Zweifel erhaben - satt analog halt. Knaller ist natürlich der Sunsyn, aber den gibts neu nur auf Bestellung und Gruselfarben, gebraucht gibt den keiner her.

Achja: den Prophet 08 gibts auch (wieder) als Modul ohne Tastur zum Neupreis von 1400.-
 
Danke nochmal.

Hab gerade auf ebay geschaut, ist aber aktuell nichts zu haben in Richtung Prophet. Achso hab ich mir auch schon gedacht, dass die Synths früher von der Vearbeitung meist ziemlich gut waren. Mich würd auch interessieren, was ein Prophet 5 früher ungerechnet gekostet hat, war der dann also noch teurer (weil ja noch mal besser verarbeitet)?

Auf dem Gebrauchtmarkt erzielt der ja oft noch heute den Neupreis eines 08er :)

Ja, der Klang hat mich auch sehr begeistert (auch wenn bislang nur über youtube), gut zu hören, dass auch die Tastatur was taugt. Ist ja nicht mehr selbstverständlich heute.

LG
 
ebay ist nicht der Nabel der Welt, da gibts andere und teils bessere Quellen. Seit ebay seine Gebührenschraube angezogen hat, wird es für viele Private zunehmend unattraktiver, dort was reinzustellen. Daher: Börse hier, Thomann Kleinanzeigen, andere Foren (sequencer.de, musikmachen.de, recording.de etc) und die Kleinanzeigen bei den onlineportalen der Magazine (Musicgear.de). Dort steht auch gerade ein Jupiter 6 drin.

Der Neupreis eines Prophet 5 lag bei ca. 8000DM, der 600er kostete 5000DM und der Jupiter 6 6500DM. In Euro etwa die Hälfte also.

Ein gut erhaltener Prophet 5 mit MIDI-Nachrüstung (nicht der Werkseinbau, sondern die Erweiterungen) und erneuerten Tastendämpfern/kontakten könnte unter Umständen mehr Freude machen als ein Prophet 08, besser verarbeitet ist er in jedem Fall. Nur hat der 08er halt auch Vorteile: Sequenzer, mehr Speicher, multitimbral etc.
Viele schwören ja auch auf den alten Prophet mit SSM-Filterchips, weil der satter klingt (ab Rev 3 sind CEM drin), aber solange da noch die Ur-Chips wie SSM2050 drinsitzen (Hüllkurvenchip), hat man daran keine Freude. Die meisten Rev2-Prophets dürften inzwischen die späteren SSM2056 drinhaben, die auch im Polysix steckten und wesentlich zuverlässiger sind als die 2050.

Es muß ja nicht gleich eins der Schlachtschiffe sein. Juno 106 ist sehr nett, aber auch JX-3P und JX-8P ebenso wie Jupiter 6 und Prophet 600. Die JXe sollte man aber tunlichst mit Programmer kaufen, sonst macht das Soundschrauben keinen Spaß. Falls Du Dich für einen JX-8P interessieren solltest und Platz hast, nimm den JX-10P - im Nachbarforum verkauft gerade einer einen mit Programmer und bei Musicgear steht einer ohne, aber mit dem Sysex-Update für die Hälfte drin. Den hatte ich sehr lange, aber leider zu spät vom neuen Betriebssytem erfahren, welches die Datenverwaltung dem MKS-70 angleicht, der übrigens trotz identischer Hardware nicht 100% gleich klingt. Der JX-10 hat neben dieser Schwachstelle, die sich aber durch einfachen Austausch eines Chips beheben läßt, noch eine Weitere: Die Tastatur. Meist ist der Aftertouch kaputt oder die Kontakte klappen sich um, wenn der AT geht, dann braucht man die Kraft eines Sumo-Ringers, daher hab ich den als Masterkeyboard zwar benutzt, aber nicht den Aftertouch.
 
ebay ist nicht der Nabel der Welt, da gibts andere und teils bessere Quellen. Seit ebay seine Gebührenschraube angezogen hat, wird es für viele Private zunehmend unattraktiver, dort was reinzustellen. Daher: Börse hier, Thomann Kleinanzeigen, andere Foren (sequencer.de, musikmachen.de, recording.de etc) und die Kleinanzeigen bei den onlineportalen der Magazine (Musicgear.de). Dort steht auch gerade ein Jupiter 6 drin.

stimmt, hab gerade selbst ein paar Artikel auf ebay, mittlerweile verlangen die 9% Verkaufsprovision. Schon heftig bei höheren Beträgen. Danke für die übrigen Tipps.

Der Neupreis eines Prophet 5 lag bei ca. 8000DM, der 600er kostete 5000DM und der Jupiter 6 6500DM. In Euro etwa die Hälfte also.

Wow, wow wow :D 4000€ für den Prophet 5, da wär ja der 08er ein Schnäppchen dagegen.


- Ja, mein Ziel geht so oder so in die Richtung, dass ich 2 Synths besitzte, aber halt mal langsam anfangen. Man muss in der Tat nichts überstürzen. Ich mein sollte sich in Richtung Juno gebraucht was ergeben wär's toll.

Aktuell bekomm ich aber einfach den neuen Prophet PE08 nicht mehr aus dem Kopf. :) Nicht zuletzt deshalb, weil auch du ihn für gut befunden hast.
 
Verlaß Dich da nicht zusehr auf mein Urteil, bilde Dir Dein eigenes. Ich hatte in Köln vor ein paar Wochen die Chance, das Ding mal live zu spielen, der Sound gefiel mir schon gut, allerdings kenn ich halt auch noch die alten Schiffe, und gegen die macht er mechanisch keine Schnitte. Muß man halt wissen. Hat mir aber sonst gut gefallen, das Ding, ebenso das gelbe Biest (Mopho Keyboard), sogar besser als die neuen Moogs, die dort ebenfalls standen.
 
okay, in wie weit meinst du "mechanisch"? Das wichtigste ist mir der Klang/Sound. Eine relativ gute Tastatur würd ich auch begrüßen. Leider kann ich das Teil beim besten Willen hier nirgends anspielen. Wohn zwar in Linz, aber in diesem Musikbereich gibt's nur in Wien Geschäfte welche solche Teile möglicherweise zum anspielen bereitstellen.

Danke und LG
 
Die Potis sind schon recht wackelig bei dem Ding, aber das ist eben auch der Preis, den man für die bezahlbarkeit (gegenüber früher) zahlt. Die Tastatur war recht gut, ist glaubich Fatar, wobei die auch Billigbretter haben.

Du könntest Dich mal mit Theo Bloderer (bluesynths.com) in Verbindung setzen, der weiß vielleicht noch mehr Quellen als nur in Wien.
 
alles klar, danke für den Hinweis und danke nochmal für deine Hilfe! :)
 
Den Jupiter-6 hätte ich jetzt auch genannt, aber einen guten für einsacht zu kriegen, das wird nicht ganz einfach.

Die Sache ist ja die: Der Jupiter-6 steht nicht mehr im Schatten des Jupiter-8, anerkanntermaßen einer der fettesten (und somit gefragtesten, folglich teuersten) Analogsynthesizer überhaupt. Stand er mal, damals in den 90ern. "Jupiter-6? Was das denn? Jupiter-8 für Arme oder was? Nicht will! Klingt ja nicht mal wie'n Jupiter-8!" Dann kam das Jahr 2000, und 2000 kam Europa raus. Nur für den Jupiter-6. In Sachen Features zog der damit am Jupiter-8 vorbei und kam auf den Stand des 21. Jahrhunderts. Wer den fetten Sound des Jupiter-8 haben wollte, hat dessen Preis natürlich weiterhin in die Höhe getrieben. Aber gerade diejenigen, die einen analogen, spannungsgesteuerten, speicherbaren (Total Recall!) Polysynth z. B. in eine Sequencerumgebung einbinden wollten oder überhaupt mehr auf aktuellere Features aus waren, interessierten sich mehr und mehr für den Jupiter-6 und ließen sich Europa einbauen oder nahmen gleich einen mit Europa. Schon stieg die Nachfrage an, damit auch der Preis. Mittlerweile ist Europa 2 raus mit noch mehr Features (mehr überschreibbare Speicherplätze als ein Virus beispielsweise), und es ist nicht auszuschließen, daß die Jupiter-6-Preise mal wieder einen kleinen Hüpfer machen.

In der aktuellen Ausgabe vom Synthesizer-Magazin ist übrigens ein Artikel über einen Synth-Restaurator, der auch Jupiters verjüngt.

ebay ist nicht der Nabel der Welt, da gibts andere und teils bessere Quellen. Seit ebay seine Gebührenschraube angezogen hat, wird es für viele Private zunehmend unattraktiver, dort was reinzustellen. Daher: Börse hier, Thomann Kleinanzeigen, andere Foren (sequencer.de, musikmachen.de, recording.de etc) und die Kleinanzeigen bei den onlineportalen der Magazine (Musicgear.de). Dort steht auch gerade ein Jupiter 6 drin.
Das Problem bei eBay ist, daß da viel spekuliert wird, und daß es da regelmäßig Auktionskrimis gibt, bei denen Bieter, die jeden Preis zu zahlen bereit sind, sich gegenseitig hochschaukeln. Da stellt dann jemand $SYNTHESIZER zum Kleinanzeigenkurs von 1200 € rein, Startgebot wohlgemerkt. Bei einer Kleinanzeige würde das Ding an den ersten Interessenten für 1200 € verkauft. Oder für 1000 €, weil runtergehandelt. Der zweite Interessent hat dann schon Pech, weil das Gerät verkauft ist. Bei eBay erhöht jeder Interessent, der was bietet, auch gleich den Preis. Das Teil wird dann für 2618 € verkauft. Der Verkäufer freut sich 'n Keks, zukünftige Verkäufer auch, weil sie wissen, daß genau dasselbe Modell sich in der Bucht ja locker auch für 2500 € verkauft, also stellen sie alle ihre $SYNTHESIZERs für zweifünf rein und werden die auch los - besonders dann, wenn sie auch nach Übersee (USA) verkaufen. Und genau so werden die Preise bei eBay verdorben.

Ich meine, guck dir mal den Roland SH-101 an. Was würdest du für so einen Synth zahlen, rein von dem her, was er kann? Und dann geh mal in die Bucht und guck, was da für Preise für SH-101 verlangt und gezahlt werden. Am besten noch die Amibucht.

Wer sein Gear über Kleinanzeigen verkauft, will dafür nicht möglichst viel Geld haben, sondern gerade im Falle von Synthesizern das Gerät zu einem guten Kurs in gute Hände abgeben.

Der JX-10 hat neben dieser Schwachstelle, die sich aber durch einfachen Austausch eines Chips beheben läßt, noch eine Weitere: Die Tastatur. Meist ist der Aftertouch kaputt oder die Kontakte klappen sich um, wenn der AT geht, dann braucht man die Kraft eines Sumo-Ringers, daher hab ich den als Masterkeyboard zwar benutzt, aber nicht den Aftertouch.
Alte Roland-Tastaturen haben oft und gern Macken, das trifft auch auf die Junos und Alpha Junos zu. Zum Glück ist bei Roland die Ersatzteilsituation 1a.

Wow, wow wow :D 4000€ für den Prophet 5, da wär ja der 08er ein Schnäppchen dagegen.
Du darfst eins nicht vergessen: Was damals der Prophet-5 war, entspricht heute nicht dem Prophet '08, sondern Korg Kronos. Das Ding war revolutionär (richtig speicherbar!!1!). In den 70ern gab es Vintage und "spannungsgesteuert klingt phätter als digital gesteuert" noch nicht.

Die Potis sind schon recht wackelig bei dem Ding, aber das ist eben auch der Preis, den man für die bezahlbarkeit (gegenüber früher) zahlt.
Komisch, ausgerechnet das ist auch die Hauptschwachstelle des Jupiter-6.
 
Den Jupiter-6 hätte ich jetzt auch genannt, aber einen guten für einsacht zu kriegen, das wird nicht ganz einfach.

Hint: im Outlet des Boardbetreiber-Shops steht einer für 1500.- drin.

Dann kam das Jahr 2000, und 2000 kam Europa raus. Nur für den Jupiter-6.

Logisch, denn Europa ersetzt die 8051-MCU des Controllerboards durch eine neue Version mit Flash für die Erweiterungen, nutzt aber die alte Firmware im EPROM weiterhin mit. Das geht so beim 8er nicht, weil der erstens von Haus aus kein MIDI und zweitens einen komplett anderen Aufbau hat. Hier erweist sich die damalige Spar-MCU als Vorteil, denn 8051 ist auch heute noch sehr verbreitet und in modernen Varianten verfügbar.

Mittlerweile ist Europa 2 raus mit noch mehr Features (mehr überschreibbare Speicherplätze als ein Virus beispielsweise), und es ist nicht auszuschließen, daß die Jupiter-6-Preise mal wieder einen kleinen Hüpfer machen.

Weißnicht. Ist ja schon ein Eingriff ins Instrument, der entweder kostet oder den man selbst machen muß, und das hält dann doch auch nicht wenige ab. Wobei der Aufwand für versierte Löter ein Klacks ist, wenn ich das mit dem MIDI-Umbau von Richard Wanderlöf für den Polysix vergleiche, der selbst mir zuviel war (und auch zu teuer) - den müßte mal jemand erneuern, da ließe sich noch was draus machen ...


Das Problem bei eBay ist, daß da viel spekuliert wird, und daß es da regelmäßig Auktionskrimis gibt, bei denen Bieter, die jeden Preis zu zahlen bereit sind, sich gegenseitig hochschaukeln.

... und meist auch noch mehrere Accounts haben. Ich hab ebay bei solchen Dingern schon lange aufgegeben, genau wie ich es aufgegeben habe, eins dieser Schätzchen besitzen zu wollen.

Ich meine, guck dir mal den Roland SH-101 an. Was würdest du für so einen Synth zahlen, rein von dem her, was er kann? Und dann geh mal in die Bucht und guck, was da für Preise für SH-101 verlangt und gezahlt werden. Am besten noch die Amibucht.

Ich weiß. Der ist für mich völlig indiskutabel, die Kiste. Verstehe die Hype drum einfach nicht. Wenn ich einen analogen Monophonen wöllte, dann sicher nicht dieses Ding, und für den Preis kann ich mir auch einen kleinen Moog oder das gelbe Biest von Dave Smith als Neugerät hinstellen (und hab da mehr davon).

Wer sein Gear über Kleinanzeigen verkauft, will dafür nicht möglichst viel Geld haben, sondern gerade im Falle von Synthesizern das Gerät zu einem guten Kurs in gute Hände abgeben.

So siehts aus.

Alte Roland-Tastaturen haben oft und gern Macken, das trifft auch auf die Junos und Alpha Junos zu. Zum Glück ist bei Roland die Ersatzteilsituation 1a.

Die Ersatzteile sind weniger das Ärgerliche, sondern der bescheuerte Aufbau dieser Dinger - weshalb ich keinen Tastatursynthi von Roland mehr haben will. Der JX-10 hat mich genug Nerven gekostet, und das zu einer Zeit, wo ich noch wesentlich bastelwilliger war als heute.

Du darfst eins nicht vergessen: Was damals der Prophet-5 war, entspricht heute nicht dem Prophet '08, sondern Korg Kronos. Das Ding war revolutionär (richtig speicherbar!!1!). In den 70ern gab es Vintage und "spannungsgesteuert klingt phätter als digital gesteuert" noch nicht.

Ich weiß, bin alt genug um den ganzen Kram damals mitbekommen zu haben:) Den P08 finden viele irgendwie langweilig, vor allem im Forum vom Moogulator.

Komisch, ausgerechnet das ist auch die Hauptschwachstelle des Jupiter-6.

Mir kamen die Potis der DSI-Teile noch ein wenig wackeliger vor ...
 
Hint: im Outlet des Boardbetreiber-Shops steht einer für 1500.- drin.
Und in einer Kleinanzeige in der Bucht bietet Synthmaster einen für einsneun mit Case an (Hint: Wer den Jupiter irgendwann mal in ein anderes Gebäude bewegen will, sollte besser eins haben). Aber ohne Information, ob das Teil Europa hat oder nicht. Europa ist weit verbreitet, und zu dem Preis könnte man damit rechnen, aber mal nachzufragen wär besser.

Weißnicht. Ist ja schon ein Eingriff ins Instrument, der entweder kostet oder den man selbst machen muß, und das hält dann doch auch nicht wenige ab. Wobei der Aufwand für versierte Löter ein Klacks ist, wenn ich das mit dem MIDI-Umbau von Richard Wanderlöf für den Polysix vergleiche, der selbst mir zuviel war (und auch zu teuer) - den müßte mal jemand erneuern, da ließe sich noch was draus machen ...
Ich hab mal 'ne mögliche Hausnummer von um die 200 € inklusive Einbau gehört. Und ich würde auch sagen, ein erheblicher Teil der Jupiters hat schon Europa. Wenn er aus Sammlerhänden kommt (also nie gespielt wurde) oder total abgerockert ist, dann nicht, aber wenn er aus den Händen eines Synthfreaks kommt und in einem guten Zustand ist, ist sicherlich irgendwann im Laufe der Wartungen auch mal Europa mit reingeflutscht. Immerhin ist Europa inzwischen der Hauptgrund, den Jupiter-6 zu kaufen.

... und meist auch noch mehrere Accounts haben. Ich hab ebay bei solchen Dingern schon lange aufgegeben, genau wie ich es aufgegeben habe, eins dieser Schätzchen besitzen zu wollen.
Und natürlich der Klassiker: Kumpel bietet mit.

Den P08 finden viele irgendwie langweilig, vor allem im Forum vom Moogulator.
Na ja, da dürften aber auch etliche schon einen leibhaftigen Prophet-5 V2.2 unter den Händen gehabt haben. Und Schlimmeres.

Ich warte ja schon auf die nächste Synth-Ausstellung, falls es mal wieder eine gibt. Schade nur, daß es da immer so wenige analoge Polysynths gibt.

Ach ja, als jüngere Alternative zum Jupiter wird gelegentlich der Alesis Andromeda genannt. Aber ich glaub, der wird auch nicht mehr billiger.


Martman
 
Und in einer Kleinanzeige in der Bucht bietet Synthmaster einen für einsneun mit Case an (Hint: Wer den Jupiter irgendwann mal in ein anderes Gebäude bewegen will, sollte besser eins haben). Aber ohne Information, ob das Teil Europa hat oder nicht. Europa ist weit verbreitet, und zu dem Preis könnte man damit rechnen, aber mal nachzufragen wär besser.


Ich hab mal 'ne mögliche Hausnummer von um die 200 € inklusive Einbau gehört. Und ich würde auch sagen, ein erheblicher Teil der Jupiters hat schon Europa. Wenn er aus Sammlerhänden kommt (also nie gespielt wurde) oder total abgerockert ist, dann nicht, aber wenn er aus den Händen eines Synthfreaks kommt und in einem guten Zustand ist, ist sicherlich irgendwann im Laufe der Wartungen auch mal Europa mit reingeflutscht. Immerhin ist Europa inzwischen der Hauptgrund, den Jupiter-6 zu kaufen.

Vergiß nicht, daß solche Geräte nicht nur von Synthifreaks gekauft wurden, sondern auch von sogenannten "Tanzmuckern", und die haben so ein Teil eher nicht erweitert, weil MIDI nebensache. Bei nicht wenigen stauben auch andere Schätzchen vor sich hin ...


Na ja, da dürften aber auch etliche schon einen leibhaftigen Prophet-5 V2.2 unter den Händen gehabt haben. Und Schlimmeres.

Schlimm ist nur die Anfälligkeit eines solchen Prophet, und wenn schon Martin Hollinger (Synthorama, Schweiz) sich weigert, diese Dinger zu reparieren, will das was heißen. Dummerweise klingen diese Prophets einfach sehr geil, wahrscheinlich bräuchte es da mal einen Rudi Linhard, der einer Runderneuerung macht wie beim Memorymoog.


Ich warte ja schon auf die nächste Synth-Ausstellung, falls es mal wieder eine gibt. Schade nur, daß es da immer so wenige analoge Polysynths gibt.

Läuft die Ausstellung der Sammlung von Theo Bloderer nicht noch? Ist halt München, aber dank ICE muß man da ja nicht mit dem Auto hinfahren, hat aber andere Abenteuer :)

Ach ja, als jüngere Alternative zum Jupiter wird gelegentlich der Alesis Andromeda genannt. Aber ich glaub, der wird auch nicht mehr billiger.

Nee, und polarisiert auch wegen des Designs. Wenn Tom Oberheim jetzt den nächsten Schritt macht und einen neuen OB-X auf Basis seiner neuen SEMs vorstellt, wäre das sicher nicht das Schlechteste. Einen neuen 4Voice gibts ja bereits, und daß er Polysynths bauen kann, haben ja MSR-2 und ProSynth bewiesen, trotz aller Unstimmigkeiten. So ein ASR-Board in ein Gehäuse gepackt mit Controllerboard und analog-mäßigem Bedienpanel hätte ja auch was.
 
Irgendwie scheint alles für mich auf den Prophet PE08 hinauszulaufen. :)
Selbst wenn ich einen Jupiter 6 zum selben Preis bekommen würde...der Prophet wäre nagelneu...mit Garantie und allem.
Außerdem bin ich vom Soundcharakter her auch eher auf der Prophet Seite, er scheint wie gemacht zu sein für mich.
Er ist auch nicht besonders schwer, und nicht recht groß, ideal um ihn vom meinem Studio in mein Zimmer oder sonst wo hin zu transportieren.

Bei mir es ist einfach so, dass es mir einfach viel mehr Spaß machen würde am Gerät selbst zu schrauben als am Monitor die VA's. Es wär eine tolle Ergänzung.

Noch ein paar Fragen dazu:

Kann man denn die geschraubten Sounds am Gerät selbst abspeichern? (natürlich schon oder?) wie viele Patches ca.?

Falls ich mich für den Prophet entscheide, es wäre mein erster Analogsynth, und ich hab vom Sounddesign her kaum eine Ahnung. Kann man da was Herumschrauben was dem Gerät schaden könnte? :D

Könnt ihr mir Bücher oder sonstiges empfehlen um mal einen Grundstein zu legen. Das meiste möchte ich mir so der so durch Praxis am Gerät selbst lernen.

danke schonmal
 
Alles, was Du am Bedienfeld des P08 einstellst (außer dem Lautstärkeregler), ist speicherbar, logisch, das ist doch der Witz dieser Teile. Kaputtgehen kann da nix, höchstens Deine Boxen bei fiesen Sounds oder wenn Du versuchst, aus einem Drehpoti einen Endlosdrehregler zu machen ...

Buchempfehlung deutsch: Das Buch von Florian Anwander. Englisch gibts ein kostenloses pdf zum Thema: http://noisesculpture.com/how-to-make-a-noise

Mußt per Klick anfordern, kommt per Mail. Er hat auch recht gute Videos zum Thema online: http://noisesculpture.com/synthesizer-boot-camp

G
uckmal, gerade gesehen; http://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=15&t=59598
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Jedem Synthesizer den ich in den Fingern hatte - egal ob analog oder digital - lag bisher ein Benutzerhandbuch bei, dass die verwendete Syntheseform anhand des erworbenen Synthesizers gut und gründlich erklärt. Wobei Handbücher zu technischen Geräten zugegeben früher im Allgemeinen deutlich ausführlicher und mit mehr Grundlagen versehen waren. Empfehlenswert ist daher zB auch der Blick in das Handbuch von alten Moog Modulen, die irgendwo im Internet als PDF zu finden sind.
(mir wird immer ganz warm ums Herz, wenn ich Bücher oder eBooks sehe, die noch mit mechanischer Schreibmaschine getippt wurden)

Florian Anwanders Buch könnte zwar tatsächlich sehr gut sein (er ist ein extremer Synthesizer Sammler und -Liebhaber), vorher würde ich aber wie gesagt erstmal die Anleitung lesen, meist bleiben dann nicht mehr viele Fragen offen.

Eine andere Möglichkeit neben dem Prophet 08 wäre auch der Moog Voyager, möglicherweise liegt ein gebrauchter Oldschool innerhalb deiner Preisgrenzen.
Ich find den Voyager im Vergleich zum Prophet 08 deutlich ergonomischer: Pitch- und Modwheel liegen auf der selben Höhe wie die Tasten und das hochklappbare Bedienfeld erlaubt eine entspannte Haltung beim Schrauben.
Durch die ganzen CV-Anschlüsse, das flexible Betriebssystem (Achtung, der Oldschool hat kein Digitalboard und daher Fehlen ihm die Möglichkeiten des Voyager Betriebssystems) inkl. Pot-Mapping und die Möglichkeit ne VX-351 nachzurüsten kann man mit dem Voyager dann auch nicht nur Vintagesounds, sondern auch völlig neue Klänge basteln (wobei ich das selber gar nicht mache, ich mag die Vintagesounds).
Den Prophet hab ich selber noch nicht von innen gesehen, aber die Voyager Innereien sehen zumindest sehr wartungsfreundlich und übersichtlich aus. Ob die Platinen tatsächlich für die Ewigkeit entworfen wurden oder der Schein trügt, muss ein Elektronikmensch beurteilen.

Ohne Zweifel schaut der Voyager außerdem geiler aus als der Prophet 08.

Klanglich sinds keine Konkurrenten sondern sie ergänzen sich. Falls ich in 10 Jahren die Kohle für den Schmidt noch nicht habe, werd ich mir vmtl nen Prophet als Ergänzung zum Voyager holen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben