Mein 5U Selbstbau-Modular (Formate: MOTM und MU)

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Falls es hier doch Leute gibt, die auch an Modularsystemen interessiert sind, dachte ich, dass ich hier mal eine Dokumentation des Fortschrittes meines 5U (= 5 HE) Modularsystems starte. Ich habe dafür je 2 Cabinets in den Formaten MOTM und MU (Moog Unit), die ich mit M3 Schienen von einem Schweizer abgekauft hatte und noch Netzteile und Busplatinen installieren musste. Je 1 Cabinet ist dabei angeschrägt (slanted), wobei unten noch eine Lücke unter den M3 Schienen klaffte, die ich mit Holzleim und entsprechend großen Leisten geschlossen habe.

Als Beispiel für ein Cabinet mit Netzteil, Busboard und Verkabelung hier das gerade MU Cabinet:

2012-06-27_Cabinet_MU1.jpg


Dieses Jahr habe ich folgende Module fertige bekommen:

Papareil Polivoks Filter (da schwirrt im Netz ein Schaltplan mit Korrekturen rum ohne den die Platine nicht funzt):

Papareil-Polivoks-Filter-1.jpg
Papareil-Polivoks-Filter-2.jpg


2x MFOS Dual VCA, hier einer davon:

2012-06-07_MFOS_Dual_VCA_front.jpg


2012-06-07_MFOS_Dual_VCA_back.jpg


MFOS ADSR (mit LED Treiber und invertiertem Gate Ausgang, beides auf einer zusätzlichen Lochraster-Platine):

2012-06-17_MFOS_ADSR.jpg


2012-06-17_MFOS_ADSR_back.jpg


MFOS Noise Cornucopia (statt R8 ein 1M Trimmer für die Lautstärke vom Rauschen, Ein On-On-On-Schalter mit den Positionen /2, /16 und /128 für den Random Gate Ausgang):

2012-06-21_MFOS_Noise-Cornucopia.jpg


2012-06-21_MFOS_Noise-Cornucopia_back.jpg


2x Ken Stone CGS65 Tube VCA (mit Mods, die von PrimateSynthesis im electro-music Forum vorgeschlagen wurden):

2012-06-23_CGS65_Tube-VCA_1_modded.jpg


2012-06-23_CGS65_Tube-VCA_1_modded_back.jpg


Jürgen Haible Tau Phaser mit CA3046 Chips (das ist die günstigste Variante), für den MOTM Connector musste ich noch zusätzlich Löcher bohren und Brücken löten:

2012-06-29_JH_Tau_Phaser_1_CA3046.jpg


2012-06-29_JH_Tau_Phaser_1_CA3046_back.jpg


MOTM 190 (Dual VCA mit Ring Modulator):

2012-07-01_MOTM190.jpg


2012-07-01_MOTM190_back.jpg


Ken Stone CGS58 Dual Utility LFO (rechte Seite: 10 Gang Poti, auf beiden Seiten andere Werte für den Kondensator/Widerstand für die Geschwindigkeit):

2012-07-18_CGS58_front.jpg


2012-07-18_CGS58_back.jpg


Ian Fritz Teezer Thru-Zero VCO:

Ian-Fritz-Teezer-VCO_front.jpg


Ian-Fritz-Teezer-VCO_back.jpg
 
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Noch ein paar Infos:

Die Frontplatten der obigen Module sind von Bridechamber. Die Platinenhalterungen (PCB Brackets) zu einem Großteil ebenfalls, ich habe aber noch ein paar von "Stooge" Larry Hendry, der vor ein paar Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist. Bei der Befestigung der Platinen bin ich mittlerweile dazu übergegangen keine Löcher in die Halterungen zu bohren, sondern die Abstandshalter per 2-Komponentenkleber (JB Weld, das es bei Reichelt gibt) aufzukleben. Wenn man die zu klebende Fläche vorher anschmirgelt und mit Spiritus reinigt hält das bombenfest und ich spare zusätzliche Muttern und Schrauben.
Für die Masseverbindungen an den Buchsen und teilweise den Potis nehme ich 0,6 mm versilberten Kupferdraht. Die Potis sind entweder 24 mm Alpha oder Spectrol 249 (die mittlerweile im Preis explodiert sind, ich hatte mir die aber vor ein paar Jahren auf Vorrat besorgt).

Die Buchsen sind Stereobuchsen mit einem Schaltkontakt, die ich als Monobuchsen verwende. Die hatte ich vor ein paar Jahren günstig über eine Sammelbestellung bekommen und geben ein angenehmes Gefühl beim Patchen.

Die runden Schalter mit den Kappen (bis auf den LFO) und blauem Gehäuse sind von APEM (Reichelt). Die anderen sind von NKK, die es bei Mouser gibt, aber auch ordentlich teuer sind. Dafür ist immerhin der mechanische Widerstand beim Schalten nicht so groß.

MFOS ist eine Abkürzung für Music from outer space von Ray Wilson. Die Platinen sind eigentlich für +/- 12 V ausgelegt statt den +/- 15 V, die ich benutze, meist funktionieren die jedoch auch mit der höheren Spannung oder brauchen nur kleinere Anpassungen, die in den Dokus erwähnt sind. Wie man auf den Fotos sieht, gibt es den Platinen keine Vorrichtung für einen bestimmten Stromsteckertyp, so dass ich die MOTM Kabel einfach direkt daran verlötet habe. Üblich ist bei Selbstbau-Platinen der MOTM Stecker, manche bieten daneben auch noch eine Möglichkeit zum Einbau von Dotcom (z.B. Oakley, s.u.) oder Eurorack Steckern (z.B. Fonitronik bei der Attenuverting Mixer Platine) an.

Ken Stone stecket hinter CGS alias Cat Girl Synth, um den kommt man beim Modularsynth-Selbstbau kaum rum, der verschickt aber aufgrund von schlechten Erfahrungen mit verloren gegangenen Platinen mittlerweile nur noch per Einwurfeinschreiben, so dass es sich lohnt Sammelbestellungen zu machen, um die Versandkosten optimal auszunutzen.

Papareil (Synth Labs) ist das Label von Marc Bareille, der einige Platinen im Angebot hat. Zu beachten ist hierbei, dass diese außer dem Quantix 8 selbst geätzt sind, auch wenn sie danach noch verzinnt werden und damit gut lötbar sind. Damit fehlt: Die Beschriftung und der Solder Stop Layer, der hilfreich ist um unerwünschte Brücken durch Lötzinn zu vermeiden. Dafür finde ich die Platinen deutlich zu teuer, da auch die Bohrungen gerne mal krumm und schief sind oder die falsche Größe haben oder gar nicht vorhanden sind, man also noch selber bohren muss. Beim Polivoks kommt wie gesagt noch dazu, dass die Originaldokumentation falsch ist.

Jürgen Haible ist Ende 2011 verstorben und um die Erbschaft gibt es ein laufendes Verfahren, so dass die vorhandenen Platinen momentan nicht verkauft werden dürfen. Quelle dafür: http://electro-music.com/forum/viewtopic.php?p=352249#352249
Die Platinen sind momentan also nur auf dem 'Gebrauchtmarkt' (Second Hand aka Zweite Hand trifft es hier eher, da Platinen meist unbenutzt verkauft werden) erhältlich, also sehr selten.

Die MOTM Platinen, Kits, Frontplatten und die passenden Halter werden mittlerweile auch von Bridechamber verkauft, da sich Paul Schreiber auf die Eurorack-Module konzentriert. Die Platinen sind alle doppelseitig durchkontaktiert und somit etwas schwerer zu entlöten, allerdings großzügig und Einsteigerfreundlich designt und damit sehr bequem zu löten. Oft werden allerdings schwer erhältliche Teile verwendet wie z.B. ein CA3280 beim MOTM190, es macht also Sinn das Extra Parts Kit jeweils mitzuordern, wenn man keine Ahnung hat, wo man die Teile her bekommen soll.

Platinen für Ian Fritz Projekte wie den Teezer VCO gibt es ebenfalls bei Bridechamber. Beim Teezer sind auch ein paar schwer erhältliche Teile nötig, wie z.B. ein CA3280 und ein SSM2220.

Von Oakley habe ich bisher nur die Platine vom OMS-820, was eine Erweiterungsplatine zum MOTM-820 ist, die allerdings mittlerweile mangels Nachfrage nicht mehr verkauft wird. Die Platine sieht den MOTM-Platinen recht ähnlich ist allerdings etwas kleiner und dichter gestaltet. Die Platinen werden bei Oakley außerdem ohne Halter direkt über die Potis an der Frontplatte befestigt. Um das stabiler zu machen gibt es dort 'pot bracket kits' welche eine zusätliche Halterung pro Poti enthält, die man am Poti befestigt und mit der Platine verlötet. Die nötigen Lötpunkte sind auf den Oakley Platinen bereits vorhanden. Alternativ gibt es aber auch Löcher für Schrauben, falls man doch lieber eine Metallhalterung o.ä. benutzen möchte.
 
Ich habe für die Bilder mal ein eigenes Album angelegt, da ich die Bilder woanders hin verschieben musste, aber den ersten Beitrag nicht mehr editieren kann:


Als Beispiel für ein Cabinet mit Netzteil, Busboard und Verkabelung hier das gerade MU Cabinet:

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Dieses Jahr habe ich folgende Module fertige bekommen:

Papareil Polivoks Filter (da schwirrt im Netz ein Schaltplan mit Korrekturen rum ohne den die Platine nicht funzt):

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2x MFOS Dual VCA, hier einer davon:

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MFOS ADSR (mit LED Treiber und invertiertem Gate Ausgang, beides auf einer zusätzlichen Lochraster-Platine):

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MFOS Noise Cornucopia (statt R8 ein 1M Trimmer für die Lautstärke vom Rauschen, Ein On-On-On-Schalter mit den Positionen /2, /16 und /128 für den Random Gate Ausgang):

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2x Ken Stone CGS65 Tube VCA (mit Mods, die von PrimateSynthesis im electro-music Forum vorgeschlagen wurden):

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Jürgen Haible Tau Phaser mit CA3046 Chips (das ist die günstigste Variante), für den MOTM Connector musste ich noch zusätzlich Löcher bohren und Brücken löten:

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MOTM 190 (Dual VCA mit Ring Modulator):

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Ken Stone CGS58 Dual Utility LFO (rechte Seite: 10 Gang Poti, auf beiden Seiten andere Werte für den Kondensator/Widerstand für die Geschwindigkeit):

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Ian Fritz Teezer Thru-Zero VCO:

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Neues Modul:

MFOS Sonic Multiplier:

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Es handelt sich dabei um einen Ring Modulator plus eigenständig nutzbarem Sinus Oszillator, wobei der Ring Modulator so viel Gain Reserven hat, dass er das Signal bei normalen Modular Leveln auch verzerren oder man direkt eine Gitarre einstöpseln kann.
 
Ihr dürft auch gerne Fragen stellen oder kommentieren.

Letztes Wochenende habe ich eine Kombination aus MOTM-820 Slew Limiter und der Oakley OMS-820 Erweiterung dazu (z.B. für einen LFO-Modus) fertig bekommen.

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Vorbild war das Kombi-Modul von Richard Brewster aka pugix: http://pugix.com/synth/motm-820-oms-820-vc-lfo-event-generator-lag-processor/
Von dort stammt auch die Erweiterung mit dem Pulse-Ausgang an U3 Pin 7 der OMS-820 Platine.

Mit den vorgeschlagenen LT1013 auf der MOTM-820 Platine hatte ich recht deutliche Spikes an den Phasenwechselpunkten im linearen Modus mit einem Rechteck-Eingangssignal. Mit den testweise stattdessen eingesetzten TL082 waren diese Spitzen deutlich verringert, weswegen ich die jetzt montiert habe. Vermutlich werde ich das Modul ohnehin hauptsächlich als LFO/Hüllkurve einsetzen und nicht zur Tonhöhensteuerung, womit die höhere Präzision (geringerer Offset, usw.) der 1013er Opamps nicht so wichtig ist.
 
Langsam ernährt sich das Eichhörnchen: Nachdem die fertig gelöteten Platinen schon länger in der Schublade lagen habe ich jetzt endlich meinen Tellun Neural Agonizer fertig inklusive Kalibrierung (die bei mir ein Problem mit Selbstoszillation zu Tage gebracht hat, 10 pF im Feedback-Weg des Opamps war hier die einfach Lösung):

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Wie man sieht ist das ein Modul welches zwei Federhallspiralen verwendet. Normalen Federhall kann man damit auch machen, aber noch allerhand schrägeres mehr.
 
Hab gestern Abend endlich meinen Jürgen Haible Tau Phaser mit THAT 300 Chips fertig bekommen. Dafür hatte ich Konvertierungs-Sockel von Fischer mit frickeliger Litzenverlegung benutzt, aber irgendwie finde ich die Detail-Fotos nicht, die ich davon mal gemacht hatte:

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Die Litze habe ich jetzt auch endlich mal ordentlich mit ner Bohrmaschine gedrillt und ein Farbschema sieht irgendwie auch besser aus und ich komme nicht mehr so durcheinander beim löten der Potis. :D Bei den Buchsen bin ich jetzt zu Switchcraft 112AX gewechselt. Wer die auch haben will: Ich hätte noch ein paar abzugeben, da ich mir etwas viele besorgt habe, um einen besseren Preis zu bekommen. Sind wesentlich angenehmer zu löten als die Buchsen, die Ihr weiter oben seht, weil die Masse Lötöse auch oben ist. So kann ich endlich alle Buchsen gleichzeitig montieren und muss nicht erst mit Silberdraht alle Masseverbindungen löten.
 
Nach viel zu langer Pause endlich mal wieder ein Modul fertig:

MOTM-480_front.jpg
MOTM-480_back.jpg


Das ist ein Filter der an die Yamaha CS-Serie angelehnt ist, mittlerweile gibt es von oldcrow (dem Designer der Schaltung) auch eine aktualisierte Version davon.
Es rauscht ziemlich, laut Paul Schreiber liegt das an der State Variable Topologie und das eben zwei davon in Serie benutzt werden. Klingt aber ansonsten sehr gut und das Rauschen klingt angenehm unstatisch.

Die beiden Trimmer hinter dem Stromanschluss sind Mods um die Verzerrung bei Resonanz regeln zu können.
 
Sehr feiner Thread! Macht Laune auch selber mal so ein System aufzubauen :)
Gerne mehr davon!

Bin vor kurzem auf "bastl instruments" aus Tschechien aufmerksam gemacht worden... die haben auch ein paar DIY-Module im Angebot.. vielleicht interessant für dich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastl kenne ich schon, finde ich aber nicht so interessant, zudem habe ich ein riesiges Backlog, also sehr viele unfertige Projekte. Neue schaffe ich mir nur in Ausnahmefällen an, z.B. im Herbst einen Sonic Potions Penrose Quantizer, das war allerdings auch ein Komplettkit im Eurorack-Format, weshalb der Aufbau ziemlich fix ging.

An meinem 5U System habe ich dieses Jahr noch gar nicht weiter gebastelt, wobei mehr als die Hälfte des Jahres Zwangspause wegen Chemotherapie war (kaputte Haut + Dauermüdigkeit). Aktuell scheitert es an Geldmangel für Frontplatten.

Hab gestern Abend endlich meinen Jürgen Haible Tau Phaser mit THAT 300 Chips fertig bekommen. Dafür hatte ich Konvertierungs-Sockel von Fischer mit frickeliger Litzenverlegung benutzt
Jürgen Haible ist ja 2011 gestorben und danach gab es eine rechtlich verzwickte Situation was seine Projekte betraf, mittlerweile wurden die Rechte allerdings verkauft an Random Source, der den Tau Phaser mit leichten Änderungen anbietet, u.a. (auf meinen Wunsch/Hinweis hin) mit Möglichkeit direkt THAT 300 Chips zu verbauen oder alternativ im SMD-Format BCM847DS (die kann man auch schon maschinell in die Platine eingelötet haben):
http://randomsource.net/haible/tau_phaser

Mit den SMD Chips dürfte das Gewicht deutlich verringert werden, was bei mir allerdings alleine wegen der Konverter-Sockel schon höher ist.

Auch der Stromanschluss wurde verbessert, so dass man für einen MOTM-Anschluss nicht mehr rum frickeln muss.
 
Habe heute trotz neuer Chemo (2. Zyklus, zweiter Block nach OP) meinen MFOS State Variable Filter fertig bekommen:

full


full


Es läuft auch alles auf Anhieb, nur die Ausgänge klingen etwas leise. Vielleicht liegt's auch den Eingängen. Vorerst bin ich aber erstmal froh, dass das Modul grundsätzlich funktioniert.
 
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