Mehrstimmig Komponieren (Anfänger)

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Hallo!

Gibt es im Netz brauchbare Workshops/Anleitungen etc. um sich einen Einstieg in mehrstimmige Kompositionen zu erarbeiten?

Also ganz primitives Beispiel:
Ich habe eine (Gesangs-)Melodie. Dazu spiel man als Gitarrist normalerweise die passende Akkorde bzw. Powerchords.
Wie kann man dass jetzt Pseudoklassisch aufmotzen? So als ob das Stück von einem Ochester, oder für den Anfang einem Streichquartett, begleichtet würde?
Einfach nur Grundakkorde bzw. passende Umkehrungen dazuspielen lassen ist öde.
Wenn ich versuche z.B. unter einer Stimme eine Altstimme dazuzubasteln, dann klappt das manchmal. Meistens klingt es aber entweder öde, oder ändert den Charakter des melodischen Gesamteindrucks. Oder eine Cellostimme, die sich nicht beisst aber trotzdem eine zusätzliche subtile "Untermelodie" hineinbringt. Versteht ihr was ich meine?

Da einige Rockmusiker, die den Anspruch hatten für klassisches Orchester zu schreiben hier schon niedergemacht wurden: nein, ich bin nicht so naiv und suche auch keinen Instant-aus Rock-mach-Klassik-Anleitung. Nur einfach einen Einstieg um die Klangfarbe meiner Band zu verbessern. Um nicht alles per trial-and-error auszuprobieren.

Eine zweite Frage schliesst sich an. Und zwar wie anrrangiere ich ein solches z.B. 3 oder vierstimmiges Stück für Ochester (praktisch Keyboardsounds)?
Spielen die Bläser das gleiche wie die Strings? Oder teile ich die Stimmen? Springe ich hin und her?
Auch hier ist mir die Komplexität durchaus bewusst und auch dass man das nicht in einem Posting beantworten kann. Ich suche einfach einen Einstieg.
 
Eigenschaft
 
Wenn du das wirklich machen willst, solltest du dich vielleicht ausgibig mit Harmonielehre beschäftigen. Und mit Kontrapunkt.
Aber das ist schwerer Stoff, ich beschäftige mich jetzt ein halbes Jahr damit, und glaube manchmal ich kann gar nichts.
 
Hallo kleinershredder!

Es ist ja nicht so, dass ich mich noch nicht damit beschäftig habe. Zwar nicht super-ausgiebig mit allen theoretischen Fachtermini und Feinheiten aber das Prinzip habe ich schon verstanden und man kann sich auch einiges herleiten.
Noten kann ich auch einigermassen entziffern. D.h. nicht flüssig lesen, aber besser als Tabs.

Aber irgendwie fehlen mir so Anfangsbeispiele. Ausser einfachen Regeln "vermeide Quintparallelen" etc. habe ich nicht viel gefunden.

Die Problem gehen aber noch weiter, wenn ich "krumme" Skalen verwedende ala lokrisch.
Wenn ich in dieser Skala Akkorde bastel hört sich das zu schräg an. Mache ich die Akkorde (und damit die auch die Begleitstimmen) "gerade", dann hören sich die "schrägen" Melodietöne unpassend an und ich lande wieder bei reinem Moll usw.
 
Das Problemwenn man mehrstimmig komponiert ist immer, das auch die akkorde passen müssen. Und die Kirchtonarten haben ganz andere akkorde als die normalen Tonarten.
Leider kann ich dir da auch nicht weiterhelfen, da ich diese akkordfunktionen im moment selbst am suchen bin.
Wegen der Akkordbildung kannst du dir mal meine neue Fuge ansehen die ich geschrieben habe, die ist hier im Komp.lehre forum.
Da habe ich ünber die erste spur die Akkorde drübergeschrieben.
 
Hallo!

Ich habe übrigens was gefunden:

http://www.musica-e-vita.de/magazin.../titel/drunter-drueber-chorsatz-leichtgemacht

Sehr einfach gehalten und für mich im wesentlichen nichts neues.
So habe ich das immer von mir aus (autodidaktisch, alleine durch Probieren und Überlegung) schon gemacht. Schön wenn man bestätigt wird...

Allerdings leider nicht darüber hinaus gehend. Vorallem bei "krummen" Skalen.
 
Ich habe eine (Gesangs-)Melodie - - - -. Ich suche einfach einen Einstieg.[/quote]

Ein einfaches rezept: suche zu deiner melodie eine passende bass-stimme und fülle die zwischenräume harmonisch aus (nennt man generalbass-technik). Gut klingt auch immer ein trio-satz: ein möglichst selbständig geführter bass (gegenbewegung ist immer gut) und zur melodie eine homophone zweitstimme.
 
Hallo Günther!

Es ist immer schwierig sowas zu beschreiben.
Über die primitiven Anfänge bin ich schon lange hinweg. Ich komponiere schon länger mehrstimmig. Allerdings eben nicht auf "Klassiker"-Niveau, wenn du verstehst was ich meine. Deswegen habe ich auch Anfänger geschrieben, denn im Vergleich zu einem studierten bin ich das ja. Aber eben nicht praktisch.

Aber ich habe halt wie gesagt dabei noch eine paar Probleme.
Zum Beispiel eben, wie erhalte ich den Charakter der originalen Melodie? Oder was mache ich mit krummen Tonarten (lokrisch oder verminderte Skale). Denn wenn ich bei solchen Sachen immer mehrstimmig werden will, wird's entweder wirklich uncool krumm oder der Charakter des "coolen Krummen"/düsteren geht verloren und ich lande wieder bei reinem Moll.
 
Zum Beispiel eben, wie erhalte ich den Charakter der originalen Melodie?

Wenn es dir um das melodische geht, sei sparsam mit harmonisierungen, lege einen bordun-bass oder ostinato darunter oder schwelge in schöner einstimmigkeit, evtl. oktaviert, dann wirkt harmonik umso stärker, wenn sie wieder einsetzt. Oder schiebe kontrastierende partien, einwürfe dazwischen, vielleicht lässt sich das thema imitieren (oder man erfindet es so), umspielen, oder man pfeift auf jede tonalen zusammenhänge, es gibt ja so viele möglichkeiten. Aber reden ist womöglich silber, machen, probieren, kritisch anhören sind gold, und ohne eine kostprobe kann ich wenig sagen.

Was heißt denn "pseudo-klassisch"?
 
Hallo!

Mit "pseudoklassisch" meine ich z.B. eine (zusätzliche) Instrumentierung mit klassischen Instrumenten. Ein sehr hässliches Paradebeispiel ist zur zeit auf VIVA zu sehen: Die Toten Hosen mit Orchester. So von Prinzip, nur halt ganz andere Musik. Oder eine positives Beispiel: Christopher Johnson von Therion.

Ansonsten habe ich grad kein Beispiel dar. Mir fällt es immer nur beim Komponieren ein.
Die unisono-Rhytmus-Parts sind natürlich auch noch drin, es ist nicht alles "durchharmonisiert".
 
hallo ThomasT

danke für den link, nur leider versteh ich ein paar dinge nicht so ganz, viellecith kannst du oder jmd anders sie mir erklären.

In Lektion 1 ist eine Melodie gegeben und wird dann mit den passenden Akkorden versehen. Dazu wird eine Tabelle benutzt, in der steht, welcher Akkord zu welchem Ton passt. Zuvor wird jedoch gesagt dass jeder Ton in 3 Akkorden vorkommt, da in jedem Akkord ja auch 3 Töne sind.
Wieso soll dann zu dem Ton f, nur der f Akkord passen, und nicht 3 Akkorde?

Mir ist das Vorgehen zu dem Erweitern der Melodie mit den Akkordeigene Tönen nicht ganz klar, zb. hier:

grafik5.gif


Das ist die besagte Melodie, jetzt werden die harmonisch entscheidenden Stellen herausgesucht, jeweils mit einem Akkoreigenen Ton drüber und drunter erweitert und verbunden:

grafik7.gif


So, jetzt heißt es aber:
"Jetzt suche ich jede Note der Melodie heraus. Zu dieser Note schreibe ich die beiden Noten aus dem für diesen Takt geltenden Akkord heraus, die am nächsten zu der gemalten Linie liegen."

Ich kapier ganz einfach nicht, was der Satz bedeuten soll :screwy: raff ich voll nicht:screwy:


naja, weiter gehts so:

grafik8.gif


wieso wird das g im ersten Takt, welches ja in der Hauptstimme vorkommt, denn nicht mit dem darunter und darüber naheliegendstend Akkordeigenen Ton erweitert?
Erklär mir mal bitte jemand diesen schritt genau.:)


Oki, den Rest kann ich dann nachvollziehen...


Dann gibts in Lektion 3 auch was was ich gar nicht versteh:

Die Hauptstimme:

grafik1.png


Wieso wird für den 2ten durchgehen F festgelegt, wenn doch das e am Schluss garkein Ton dieses Akkordes ist ? Bei der obigen Melodie aus Lektion 1 wird das d im 3ten Takt doch auch mit einem Harmoniewechsel zu G beschrieben :confused:


Die Ergänzung der Hamonierelevanten Noten hier versteh ich wieder,
die Eweiterung der restlichen Noten wiederung nicht^^, naja, und die Sache mit dem e ist irgendwie total komisch:

grafik2.png





Ich hoffe jemand hat sich die Mühe gemacht das zu lesen. Ich würde die Sach echt gern kapieren aber ich hab immer schon Probleme geht Dinge die einfach so geschrieben sind zu verstehen.
Jom also wär echt nett wenns mir jemand klar machen würd:great:
 
have_no_idea schrieb:
hallo ThomasT

danke für den link, nur leider versteh ich ein paar dinge nicht so ganz, viellecith kannst du oder jmd anders sie mir erklären.

Also ich habe es - im Sinne eines Algorithmus' - so erstanden:

1. Man nehme die Melodie
2. Man nehme/finde die Grundakkorde (also das was Gitarrenbegleitung wäre)

für alle Akkorde:

3. Von den Akkorden nimmt man die von der Melodie gespielten Töne weg.
(also von ersten C-dur bleiben nur E und G übrig)
4. Die verblieben zwei Töne verteilt man nach oben und unten. Also den nächst höheren (E) und den nächsttieferen (G).

5. man verbindet alle so neu gefundenen Töne mit gedanklichen Linien

6. Überall dort wo auch die Melodie eine Note hat, fügt man weitere Noten hinzu. Und zwar so, dass diese in der Tönhöhe zum liegen kommen, damit sie minimalen Anstand zu den Linien aus Schritt 5 haben.

7. Man freut sich über die neue dreistimmigkeit...:)

Klappt natürlich nicht wirklich. Aber das wird glaub ich noch beschrieben.
 
du meinst mit klappt natürlich nicht wirklich das es so scheiße langweilig iss ? :D
jo, da kommt noch was, aber zu erst muss man ja den ansatzt erstmal checken^^

kannst du mir vielleicht noch die sache mit dem e beim 2ten Beispiel erklären? wieso das nich als Hamoniewechsel erkannt wird
 

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