Mehrere Mikros und Phantomspeisung

mt14516
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Hallo Zusammen,
wir nutzen im Proberaum ein Tascam US16x08 Interface zum Aufnehmen der Band. Jetzt haben wir an Eingang 6 ein Superlux Mikro angeschlossen welches Phantomspeisung benötigt. An den Kanälen 5, 7 und 8 hängen normale dynamische Mikros die keine Phantomspeisung benötigen. Da am Tascam nur zusammen für die Kanäle 1 bis 4 und 5 bis 8 die Phantomspeisung aktiviert werden kann, wäre nun meine Frage ob die dynamischen Mikros Schaden nehmen?

Ich meine mal wo gelesen zu haben, dass (sofern sie der Spezifikation entsprechen) die Phantomspeisung nichts ausmacht. Aber sicher ist sicher.

Als dynamsch dran hängen Shure SM57 und SM57 Clones versch. grosser Musikhäuser

Danke für Eure Antwort
Gruß
Michael
 
Eigenschaft
 
macht nichts - sofern die Mikros symmetrisch angeschlossen sind (was auf die genannten zutrifft) ist die Spannung tatsächlich 'Phantom' und tritt nicht in Erscheinung.
Mögliche Beschädigungen könnten bei bestimmten vintage Bändchen-Mikros auftreten, aber das beruht dann eher auf 'Nebeneffekten' als auf der Spannung.
Oder eben bei unsymmetrischem Anschluss - in dem Fall fliesst tatsächlich Strom durch die Kapsel.
Bei normalen XLR-Kabeln ist das aber ausgeschlossen.
 
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Aber bitte Vorsicht und sicherheitshalber immer die Phantomspeisung erst einschalten, wenn die Mikros angeschlossen sind und vor dem Ausstöpseln der Mikros die Phantomspeisung erst ausschalten. Das gilt im weitesten Sinne auch für alle Phantom-gespeisten Mikrofone, denn beim Ein- und Ausstöpseln gibt es sehr laute Knackser-Geräusche, die nicht nur die Lautsprecher, sondern auch die Ohren beschädigen können.
Aber während es bei Kondensator-Mikros üblicherweise ausreicht, den betreffenden Kanal zu muten bzw. den Regler runter zu ziehen (am besten immer gleich den Master), können dynamische Mikrofone unter ungünstigen Umständen doch beschädigt werden. Denn die Pinne der XLR-Verbindung schließen fast nie absolut gleichzeitig ihre Kontakte (was die eigentliche Ursache der Knackser ist), so dass für einen Sekundenbruchteil Strom über die Spule fließen kann. Das wird weil es so kurz ist, in den meisten Fällen außer dem Knackser kein Problem verursachen, wenn man Pech hat aber doch irgendwann, und dann ist es um das schöne Mikrofon geschehen.
 
Da irrt @LoboMix ein wenig. Sofern keine Adern vertauscht, wurden musst du Dir keine Gedanken um das Mikro machen. Selbst wenn Du Tauschspulenmikros mit XLR bei eingeschalter Phantomspeisung anschließt. Da auf beiden signalführenden Leitungen die gleiche Spannung anliegt, ergibt sich kein Potenzialunterschied zwischen den beiden Enden der Tauchspule. Es kommt zu keinerlei Auslenkung der Tauchspule. Allerdings kann es durch Unebenheiten an den Kontakten zu Knacksern in den Lautsperchern kommen. Deshalb sollte man beim Kabelstecken die Phantomspannung ausgeschaltet lassen. Das läßt sich übrigens im Mikrofonbuch von Andreas Ederhof nachlesen, das ich immmer gerne empfehle.

Grundsätzliche Informationen findet man heutzutage aber auch ganz einfach auf Wikipedia.

https://de.wikipedia.org/wiki/Phantomspeisung#Dynamische_Mikrofone
 
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Da irrt @LoboMix ein wenig. Sofern keine Adern vertauscht, wurden musst du Dir keine Gedanken um das Mikro machen. Selbst wenn Du Tauschspulenmikros mit XLR bei eingeschalter Phantomspeisung anschließt. Da auf beiden signalführenden Leitungen die gleiche Spannung anliegt, ergibt sich kein Potenzialunterschied zwischen den beiden Enden der Tauchspule. Es kommt zu keinerlei Auslenkung der Tauchspule.
Selbiges gilt übrigens auch für Bändchen - diese werden beim Anliegen von Phantomspeisung nicht beschädigt, weil wie oben beschrieben am Bändchen-Element selbst keine Spannung anliegt.

Zur Erinnerung: Spannung ist Potentialunterschied.
Wenn also auf beiden Anschlüssen des Bändchens das Potential um den gleichen Betrag angehoben wird, ist der Unterschied immer noch 0 und es liegt keine Spannung am Bändchen an.
 
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Da der TE von Tauchspulenmikros schrieb, war ich nicht noch auf Bändchen eingegangen. Du hast natürlich recht.
 
Bei Bändchenmikrofonen passiert gar nicht! Außer sie werden an irgendwelchen exotischen Adaptern betrieben wie z.B. CEE --> XLR. (dann braucht nicht mal die Phantomspannung eingeschaltet zu werden.)
 
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Sorry, mein Denkfehler! Die Tauchspule liegt bei korrekter symmetrischer Beschaltung ja an Pin 2+3 des XLR-Steckers an und hat keinen Bezug zum Schirm (Pin 1).
Da kann kein Strom fließen.

Es sei denn, die Vorwiderstände liegen mehr als 0,4 % auseinander wie die Norm es als maximale Differenz vorschreibt. Der Strom sollte dann aber immer noch so gering sein, dass er dem Mikrofon keinen Schaden zufügt. Kann man ganz einfach mit einem Voltmeter prüfen. Zwischen Pin 2 und Pin 3 messen bei eingeschalteter Phantomspeisung, es sollte keine Spannung messbar sein.
 
....
Kann man ganz einfach mit einem Voltmeter prüfen. Zwischen Pin 2 und Pin 3 messen bei eingeschalteter Phantomspeisung, es sollte keine Spannung messbar sein.

Genau das ist z.B. eine ziemlich sichere Methode um das Bändchen zu zerstören!
 
@mikroguenni, wieso?

Da ich für die Messung an den Pins der XLR-Buchse des Pults nur dann an die Kontakte komme, wenn kein Mikrofon eingesteckt ist, kann doch gar nichts zerstört werden.

Außerdem gibt ein Voltmeter bei einer Spannungsmessung selber keine Spannung ab. Das wäre bei einer Widerstandsmessung der Fall, aber darum ging es hier nicht.
 
Was für eine Differenz willst Du denn messen wenn kein Mikrofon angesteckt ist ???
Solange kein Mikrofon eingesteckt ist wird auch bei extrem unterschiedlichen Speisewiderständen wie z.B. 10k und 3.3k kein Unterschied meßbar sein.

Aber bei angestecktem Mikrofon einmal mit der Meßspitze abrutschen und einen Kurzschluß machen gibt ein kaputtes Bändchen.

An die Kontakte komme ich auch bei eingesecktem Mikrofon, einfach den Neutrik Stecker am Mikrofon aufschrauben.
 
Für solche Funktions- und Spannungs-Messungen der Phantomspeisung habe ich mir vor Jahren mal einen Dummy-Load-Stecker mit Widerstanden gebaut als ich irgendwo von dem möglichen Problem unsauber gepaarter Speisewiderstände gelesen hatte (ich meine, in einer Schrift von Jörg Wuttke von Schoeps). Die verschiedenen von mir getesteten Geräte lagen bisher aber alle in der Norm. Scheint also in der Praxis nur ein seltenes Phänomen zu sein.
Wollte es nur erwähnen, damit wer hier mitliest, ggf. auch diese Spur verfolgen kann, falls mal bei ihm ein Problem mit der Phantomspeisung auftaucht.
 
Bei dem von Wuttke erwähnten Tester geht es aber nur darum ob die Phantomspeisung ausreichenden Strom für moderne Mikrofone liefert (10mA!).
Eine Unsymmetrie der Speisewiderstände wird damit nicht detektiert. Eine Unsymmetrie der Speisewiderstände führt üblicherweise nur dann zu Problemen wenn der Mikrofoneingang mit einem Übertrager aufgebaut ist.
Dann fließt ein Strom über den Eingangstrafo und kann diesen vormagnetisieren was zu einer geringeren Aussteuerbarkeit bei extrem tiefen Frequenzen führen kann.
Ein Problem tritt also dann nur in Berbindung mit sehr hohen Eingangspegeln bei gleichzeitig extrem tiefen Frequenzen auf.
Moderne elektronisch symmetrische Eingänge werden davon nicht betroffen.
 

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