mix4munich
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Hallo zusammen,
letzten Freitag hatte ich ein kleines Konzert auf einem Schiff auf dem Starnberger See. Daneben war ich auch für die Technik zuständig. Das Schiff war zweigeschossig, und auf dem oberen Deck, am Übergang von drinnen und draussen, war die Auftrittsfläche für verschiedene kleine Besetzungen, meist Gesang plus ein Begleitinstrument. Zum Schluss legte eine DJane auf.
Das verwendete Equipment war teilweise von mir, teilweise aus verschiedenen (bekannten) Quellen zusammengeliehen und bestand aus zwei Sennheiser-Funken nebst Empfängern aus der ew100-Serie, von denen schlussendlich nur eine und diese auch nur zweitweise verwendet wurden, ein EV-Cardinal-Mikro (sehr geil), ein Winz-Mischer von Behringer (4 Monokanäle plus vier Stereo-Kanäle), ein Behringer Hallgerät (Virtualizer?) und drei Aktivboxen, zwei 15/2er von Yamaha als Kleinst-PA, eine von ART als Monitor für die Akteure. Erklärtes und mit den Veranstaltern abgesprochenes Ziel der Beschallung war es, auf dem oberen Deck für den Sound zu sorgen, und bei eventuellem Wetterumschwung das ganze sehr schnell nach drinnen bewegen zu können. Im unteren Deck gab es irgendwann Essen, und dort wurde dann auch etwas klassische Musik mit Piano und verschiedenen Sängerinnen aufgeführt. So weit, so gut.
Es kam, was bei solchen Veranstaltungen immer kommen musste: "Könnt Ihr hier unten nicht auch ein Mikro für die Moderation aufstellen?" Das Mikro ist ja noch kein Problem, aber wie macht man das dann auch hörbar? Die Standardaussage der Veranstalter in solchen Fällen ist meist: "Ach, kommt schon, nur ein bißchen." Als ob das einen Unterschied machen würde, wie weit ich den Lautstärkeregler einer nicht vorhandenen Box aufdrehe ...
Ich habe dann folgendes improvisiert: Eine der beiden Handfunken (nur den Sender - das Empfängerrack war untrennbar in die Anlage oben auf dem Deck eingebaut) ins untere Deck geholt und auf dem oberen Deck den Ausgang des Senders in die Bordanlage eingespeist - die war für Durchsagen ausreichend gut. Okay, das Problem war damit in erster Näherung gelöst. Leider haben wir uns damit auch ein störendes konstantes Brummen auf der Bordanlage eingehandelt. Es könnte eine Brummschleife gewesen sein, klang zwar eher wie 100 Hz als wie 50Hz, aber es ist denkbar, dass die Bordanlage die 50Hz überhaupt nicht übertragen konnte und wir daher nur die erste Oberwelle gehört haben.
In der Essenspause, als das Moderationsmikro nicht gebraucht wurde, habe ich dann etwas gebastelt: Den XLR-Stecker vom Senderausgang in die Hausanlage abgezogen, dafür einen Adapter XLR-auf-Klinke angesteckt, in eine passive DI-Box gegangen, Groundlift gedrückt (also die Masse von Ein- und Ausgang getrennt), und von der DI-Box in die Bordanlage. Die Signalkette war also nun wie folgt:
Funk-Empfänger -> Adapter Xlr auf Klinke -> DI-Box mit Massetrennung -> Hausanlage
Das Ergebnis war ein drastisch LAUTERES Brummen, daher habe ich das Experiment ganz schnell und ohne weiteren Test wieder abgebrochen - ich kann also leider noch nichtmal sagen, ob da Signal durchgekommen ist. Seitdem bin ich am Rätseln, was da rein technisch schief gelaufen ist. Habe ich mit dem XLR-auf-Klinke-Adapter die falsche Signalleitung vom Senderausgang kurzgeschlossen? Oder sind die Eingänge dieser Schiffsdurchsageanlagen anders belegt als "unsere" XLRs? Fragen über Fragen.
Hat jemand vergleichbare Erfahrungen gemacht und kann einen Lösungsvorschlag anbieten? Auf demselben Schiff werde ich jetzt erstmal nicht mehr sein, und in Zukunft werde ich auch bei solchen Winz-Veranstaltungen IMMER noch eine Aktivbox und ein dynamisches Mikro zuviel mitführen, die nur bei Benutzung in Rechnung gestellt werden, aber hier schien organisatorisch alles sehr klar. Und auch wenn die DI-Box nicht geholfen hat, werde ich trotzdem auch davon immer mindestens eine zuviel dabei haben, egal, wie klein die Veranstaltung ist.
Viele Grüße
Jo
letzten Freitag hatte ich ein kleines Konzert auf einem Schiff auf dem Starnberger See. Daneben war ich auch für die Technik zuständig. Das Schiff war zweigeschossig, und auf dem oberen Deck, am Übergang von drinnen und draussen, war die Auftrittsfläche für verschiedene kleine Besetzungen, meist Gesang plus ein Begleitinstrument. Zum Schluss legte eine DJane auf.
Das verwendete Equipment war teilweise von mir, teilweise aus verschiedenen (bekannten) Quellen zusammengeliehen und bestand aus zwei Sennheiser-Funken nebst Empfängern aus der ew100-Serie, von denen schlussendlich nur eine und diese auch nur zweitweise verwendet wurden, ein EV-Cardinal-Mikro (sehr geil), ein Winz-Mischer von Behringer (4 Monokanäle plus vier Stereo-Kanäle), ein Behringer Hallgerät (Virtualizer?) und drei Aktivboxen, zwei 15/2er von Yamaha als Kleinst-PA, eine von ART als Monitor für die Akteure. Erklärtes und mit den Veranstaltern abgesprochenes Ziel der Beschallung war es, auf dem oberen Deck für den Sound zu sorgen, und bei eventuellem Wetterumschwung das ganze sehr schnell nach drinnen bewegen zu können. Im unteren Deck gab es irgendwann Essen, und dort wurde dann auch etwas klassische Musik mit Piano und verschiedenen Sängerinnen aufgeführt. So weit, so gut.
Es kam, was bei solchen Veranstaltungen immer kommen musste: "Könnt Ihr hier unten nicht auch ein Mikro für die Moderation aufstellen?" Das Mikro ist ja noch kein Problem, aber wie macht man das dann auch hörbar? Die Standardaussage der Veranstalter in solchen Fällen ist meist: "Ach, kommt schon, nur ein bißchen." Als ob das einen Unterschied machen würde, wie weit ich den Lautstärkeregler einer nicht vorhandenen Box aufdrehe ...
Ich habe dann folgendes improvisiert: Eine der beiden Handfunken (nur den Sender - das Empfängerrack war untrennbar in die Anlage oben auf dem Deck eingebaut) ins untere Deck geholt und auf dem oberen Deck den Ausgang des Senders in die Bordanlage eingespeist - die war für Durchsagen ausreichend gut. Okay, das Problem war damit in erster Näherung gelöst. Leider haben wir uns damit auch ein störendes konstantes Brummen auf der Bordanlage eingehandelt. Es könnte eine Brummschleife gewesen sein, klang zwar eher wie 100 Hz als wie 50Hz, aber es ist denkbar, dass die Bordanlage die 50Hz überhaupt nicht übertragen konnte und wir daher nur die erste Oberwelle gehört haben.
In der Essenspause, als das Moderationsmikro nicht gebraucht wurde, habe ich dann etwas gebastelt: Den XLR-Stecker vom Senderausgang in die Hausanlage abgezogen, dafür einen Adapter XLR-auf-Klinke angesteckt, in eine passive DI-Box gegangen, Groundlift gedrückt (also die Masse von Ein- und Ausgang getrennt), und von der DI-Box in die Bordanlage. Die Signalkette war also nun wie folgt:
Funk-Empfänger -> Adapter Xlr auf Klinke -> DI-Box mit Massetrennung -> Hausanlage
Das Ergebnis war ein drastisch LAUTERES Brummen, daher habe ich das Experiment ganz schnell und ohne weiteren Test wieder abgebrochen - ich kann also leider noch nichtmal sagen, ob da Signal durchgekommen ist. Seitdem bin ich am Rätseln, was da rein technisch schief gelaufen ist. Habe ich mit dem XLR-auf-Klinke-Adapter die falsche Signalleitung vom Senderausgang kurzgeschlossen? Oder sind die Eingänge dieser Schiffsdurchsageanlagen anders belegt als "unsere" XLRs? Fragen über Fragen.
Hat jemand vergleichbare Erfahrungen gemacht und kann einen Lösungsvorschlag anbieten? Auf demselben Schiff werde ich jetzt erstmal nicht mehr sein, und in Zukunft werde ich auch bei solchen Winz-Veranstaltungen IMMER noch eine Aktivbox und ein dynamisches Mikro zuviel mitführen, die nur bei Benutzung in Rechnung gestellt werden, aber hier schien organisatorisch alles sehr klar. Und auch wenn die DI-Box nicht geholfen hat, werde ich trotzdem auch davon immer mindestens eine zuviel dabei haben, egal, wie klein die Veranstaltung ist.
Viele Grüße
Jo
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