Es gibt noch eine weitere Variante eines HB-Splitting für Leute, die etwas Aufwand nicht scheuen, um das Non-Plus-Ultra eines Single-Coil-Sounds zu erreichen. Es geht in die Richtung des Noisless-Single-Coils.
Mit dieser Methode könnte ein fertiger Noisless noch attraktiver gestaltet werden: Die Noisless-Spule wird über einen Kondensator in Reihe dazugeregelt, der nur den tief-frequenten Teil des Dummy nutzt. Die Höhen bleiben also unverändert als SC, und umgehen über den Bypass die Dummy-Spule. Nicht aussagen kann ich, ob Schaltungen bei Noisless-Single-Coils diese Technik anwenden, ist mir zumindest nicht bekannt.
Wenn jemand hierüber etwas weiß, darf er gern dazu berichten.
Beim HB schaltet man vom Split auf eine Dummy-Coil um, statt eine Coil nur kurz kurz zu schalten. Von der Dummy-Coil wird wie beschrieben, nur ihr Bassanteil zur Brummfreiheit genutzt. Diese zusätzliche Windungen sorgen dann auch für den gewünschten Druck und Gainanteil des noch aktiven Split's, ohne zusätzlich einen bass-lastigen Tonanteil zu addieren.
Ein Neck-HB, bzw ein Split daraus, hat zusätzlichen Bass nicht immer nötig, und klingt transparent druckvoll, wenn man ihm ein paar Kupfer-Windungen spendiert, ausschließlich im tief-frequenten Bereich aus der Dummy.
Das Problem bei Humbuckern liegt darin, dass sie als Vintage-Versionen (Paf) über wesentlich mehr Dynamik verfügen, als wie ein fetter Distorsion. Für den Split wäre dann der Distorsion wieder besser, was den Druck betrifft.
HB's unterhalb 8,5 K Resistanz klingen meist zu fipsig mit halbem Widerstand.
Der Hybrid-Pickup, im Bass mehr Windungen für Drück, und zu den hohen Frequenzen hin abnehmend weniger Windungen, damit die Höhen glasklar und stark in der Durchsetzung bleiben, wäre die Lösung.
Durch den flachen Verlauf der Flanke des Kondensators lässt sich der Split problemlos mit sanftem Übergang der Frequenzen beschalten und die Dummy-Coil ist ihr böses Omen los, dass sie ein Höhen-Klau ist. Das ist sie nicht, wenn man ausschließlich dien tief-frequenten Teil aus ihr nutzt.
Wer sich ohnehin fragt, ob zwei herkömmliche Tonregler an einer Les-Paul viel Effektivität haben, könnte z.B, auch einen Balance-Regler einsetzen, anstelle eines Ton-Reglers, um den Kondensator zwischen dem abgeschalteten Split und der Dummy-Coil hin und her zu blenden. Wenn der andere verbleibende Ton-Regler zum Master wird, gewinnt man dadurch eine sehr effektive Klangregelung, die nicht wie üblich, nur ein paar Höhen abschneidet, sondern zusätzlich Bass und Gain regeln kann. Da der herkömmliche Ton-Regler ohnehin nur die hohen Frequenzen abschneidet, wäre überlegenswert, diesen dann gegen einen Bass-Cut zu tauschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit Bass-Cut durch die gebündelte Frequenz der Pickup frühzeitiger in die Zerre steuern lässt, und sauberer und transparenter klingt.
Ich benutze z.B. 4,7nF als Wert für den Bass-Cut.
Zugegeben, es ist ein Problem, eine Dummy-Coil in einer Les Paul unter zu bringen. Wer ohnehin in der Hals-Position lieber einen P90 vorzieht, kann auch zu einem Pseudo-HB, wie den Bluesbucker von DiMarzio greifen. Dieser hat nur eine aktive Spule, die Nachbar-Spule ist ein Dummy. Damit sind vielseitige Kombinationen möglich, weil sich die Dummy als klang-neutrale Spule auch für den Bridge-HB schalten lässt.