Medley Übergänge Klavierstücke

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Hallo,

ich habe erstmal mit der Suchfunktion versucht was zu finden, allerdings scheine ich damit kein Glück zu haben.
Vielleicht die falschen Schlagworte.

Ich frage jetzt trotzdem mal. Ich beschäftige mich mit der theoretischen Seite der Klaviermusik. Sicherlich gibt es noch einige Lücken,
aber ich möchte nun für meine Lieblingsstücke gern Übergänge erschaffen, damit ich sie hintereinander spielen kann und man denken könnte, das es ein Stück ist.

Am liebsten spiele ich derzeit 3 Stücke vom Phantom der Oper, wobei ich dem Haupthema schon bisschen pfiff gegeben habe, da es doch sehr einfach gehalten ist.
Nun möchte ich für diese 3 Stücke gleitende Übergänge erschaffen. Was ist dabei zu beachten, außer das ich in der richtigen Tonart ankommen muss?
Sollte fürs erste mal auch nicht allzu schwer sein.

Ein paar Tipps wären gut.

Das erste Stück ist Angel of Musik, das zweite das Haupthema und The Musik of the Night.

Das erste beginnt in C - Dur und endet dann aber in Es - Dur.
Nr. 2 startet mit F-Dur und endet in E-moll.
Nr. 3 startet in C-Dur und endet auch dort.

Mein Buch ist komplett auf englisch, deutsch gibt es das nicht, zumindest gab es das nicht, als ich es gekauft habe.

Danke für Tipps und Unterstüztung.

Lilien
 
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... gleitende Übergänge erschaffen. Was ist dabei zu beachten...

Zu beachten ist, dass es Deinem Publikum gefällt - sonst nichts.
Blöde Antwort, oder?
Aber mehr ist es nicht - und weniger auch nicht.

Man könnte natürlich nun diverse "Muster" oder "Standardideen" runterschreiben, wie man das macht - die sind aber keinesfalls "zu beachten" = man darf es auf jeden Fall auch ganz anders machen. Die Muster helfen einem halt, wenn man nicht weiß, wie man anfängt; und/oder's eilig hat. Und wirkliche "Muster" sind es auch nicht, sondern eher Konzepte, die man dann halt auch wieder umsetzen können muss. Hier ein paar (von mir so hingeschrieben / bezeichnet):

* Kurz sollen die Übergänge sein.
* Tendenziell sollen sie zum kommenden Stück hinführen - praktisch: man sucht sich ein Motiv aus dem kommenden Stück und baut daraus den Übergang. Am Primitivsten (Kirchenorgelmusikerverfahren:) Erste zwei Takte des kommenden Stückes "zusammenbauen" - einmal Begleitung, dann einstimmig Melodie, dann fast vollen Satz, dann vollen Satz laut (das sind jetzt 8 Takte) - dann kurze Atempause, und los geht's ...
* Sie sollen etwas Spannung erzeugen ("was kommt da") - praktisch z.B.: Tempo zurücknehmen; Bassfigur des kommenden einführen, aber noch nicht Melodie.
* Sie sollen nicht zu kunstvoll sein, damit sie sich nicht "in der Vordergrund drängen" - wenn sie also eher 08/15 sind, dann ist das auch ok...gut.
* (zum Thema Modulation kannst Du alles in passenden Harmonielehren nachlesen - allerdings ist bei dem Stil Deiner Stücke auch eine "Rückung" - mehr oder weniger unerwartet beginnt die neue Tonart - kein Problem).
* ...und vermutlich noch ein paar Punkte...

Aber Du kannst gern gegen jeden Punkt verstoßen, "weil" ... oder auch "einfach so" - also gern einen langen Übergang mit dem Thema des vorherigen Stückes produzieren, der kunstvoll Deine Fingergeläufigkeit zeigt ...

Die Hauptsache ist, finde ich, dass Du Deiner ersten Idee traust ... improvisiere halt einmal einen Übergang und nimm ihn dabei mit'm Handy auf ... dann baust Du ihn um und aus (spielend oder schriebend, je nachdem, was Dir mehr liegt; schreibend ist nicht so leicht, wenn man nicht schon eine gewisse Kompositionsroutine hat ...).

H.M.
 
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Am Primitivsten (Kirchenorgelmusikerverfahren:)

Zur Verteidung der Zunft muß ich sagen, daß diese Vorspiele nach Schema F auch meist aus dem Stegreif improvisiert werden und vor allem, daß die von Dir propagierte Freiheit der Kunst auch bisweilen gehörig ausgenutzt wird. :)
Schmunzeln mußte ich auf jeden Fall, denn wie so oft steckt in solchen Karikaturen immer ein Körnchen Wahrheit. Manchmal sogar ein ziemlich großer Brocken. :D


Was ist dabei zu beachten, außer das ich in der richtigen Tonart ankommen muss?

Wesentich (ganz abseits von hmmuellers Erklärungen zum "wie") wäre für mich noch der Hinweis, daß abgesehen von den verschiedenen Wegen, die zum Ziel führen, in diesem Falle auch die Ziele (Tonarten) durchaus variabel sind.
Bei Medleys/Potpourris ist es durchaus möglich und üblich, die beteiligten Stücke evtl. in geeigntete Tonarten zu transponieren und sich nicht an die Originaltonarten zu halten.
Wenn also kein musikalischer Grund vorliegt, daß beispielsweise das zweite Stück in F-Dur beginnt, darfst Du Dir natürlich auch eine andere Tonart auswählen, wenn es im Gesamtzusammenhang besser paßt oder Du dann einen besonders schönen Übergang hinbekommst.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo,

danke für eure Antworten. Ich werde mal versuchen was zusammen zu basteln. Möchte mich ja selbst bisschen beweisen. Brauch das hin und wieder :D.
Schließlich soll sich Arbeit und das lernen ja bezahlt machen.

Transponieren fällt mir derzeit noch bisschen schwer. Da Umdenken liegt mir noch nicht so. Aber ich denke, dass wird eine Interessante Herausforderung.

LG Lilien_01
 
Wenn also kein musikalischer Grund vorliegt, daß beispielsweise das zweite Stück in F-Dur beginnt, darfst Du Dir natürlich auch eine andere Tonart auswählen,...
Von Stück Eins nach Stück Zwei (Eb -> F) ließe mit einem Schlenker zum Bb7 überleiten, das wäre doch schön einfach.
|* Eb / / / | Gm7 / Bb7 / |* F / / / |...
Der Bb7 Akkord wäre bei Spaß daran natürlich noch harmonisch erweiterungsfähig und die II-V Sequenz könnte auch zweitaktig gespielt weren.
* = letzer Takt Stück 1 bzw. erster Takt Stück 2

Für den zweiten Übergang könnte man Ähnliches spielen:
|* Em / / / | Em7 / A7 / | D7 / | G7 / |* C / / / | oder
|* Em / / / | Am7 / D7 / | Dm7... G7... |* C / / / |
Wie sich der harmonische Rhythmus (= wieviel Akkorde in wieviel Takten) am besten gestalten lässt hängt weitgehend von dir ab.
* = letzer Takt Stück 2 bzw. erster Takt Stück 3

Für so kurze Passagen reicht eigentlich ein Arpeggio, eventuell rubato gespielt.
Klingt es zu einfach, könnte man, wie gesagt, die Dominantseptakkorde aufbohren.

Gruß Claus
 
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Von Stück Eins nach Stück Zwei (Eb -> F) ließe mit einem Schlenker zum Bb7 überleiten, das wäre doch schön einfach.

Ja, stimmt.
Ich meinte das auch nur allgemein und wollte sagen, daß es durchaus "erlaubt" ist, von den Originaltonarten abzuweichen. Muß man aber natürlich nicht.

Gruß
Torsten
 
Hallo,

danke für die Antwort Claus. :) Da ich das das erste mal mache, und kein Profi bin, sehe mich ja eher als Anfänger, ist das sehr Hilfreich.
Mal sehen was sich daraus machen lässt. Lernen lässt sich ja nur, wenn man die Theorie auch in der Praxis dann nutzt. :rolleyes:

LG Lilien
 
Wird sicherlich nicht zu Deinen Beispielen passen, aber dazu eine schöne Anekdote:

Als junger Jungspund habe ich ab + an mit einem alten Akkordeonisten in Kneipen gespielt, der konnte "Wien bleibt Wien" in allen Tonarten.
Die Darbietung hat so ausgesehen, daß er grundsätzlich pausenlos durchgespielt hat und wenn er von einem Stück zum nächsten gewechselt hat, und die Tonart hat nicht gepaßt, dann hat er immer "Wien bleibt Wien" eingeschoben, beginnend in der Ausgangstonart, jeweils solange die Tonart erhöht im Stück, bis er die passende Ausgangstonart hatte, dann gings mit dem nächsten Stück weiter.
 
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Hallo,

eigentlich soll die Überleitung nicht zu lang sein. Denke für den Anfang zum gut merken, 4-6 Takte pro Übergang.
Möchte es für den Anfang auch nicht so aufwendig machen. Mit der Erfahrung wird sich dann sicher steigern, aber wie gesagt, bin Anfänger.
Nehme aber gern jeden Ratschlag und Vorschlag von euch Profis an :).

LG Lilien
 
Die Darbietung hat so ausgesehen, daß er grundsätzlich pausenlos durchgespielt hat und wenn er von einem Stück zum nächsten gewechselt hat, und die Tonart hat nicht gepaßt, dann hat er immer "Wien bleibt Wien" eingeschoben, beginnend in der Ausgangstonart, jeweils solange die Tonart erhöht im Stück, bis er die passende Ausgangstonart hatte, ...

Ist doch praktisch, wenn man so ein Tool für jeden vorstellbaren Notfall immer bei sich hat ... :)

Aber: Konnte er das auch in allen Rhythmen spielen ? "Wien bleibt Wien" als Metal, UND als Tango.

Erst dann hätte er wirklich ein Universalwerkzeug zur Verfügung ... :)

LG - Thomas

PS: Ist wirklich eine tolle Geschichte ...
 
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Dürfte so um 1962/63 gewesen sein - und ja, der konnte beides!! Marsch/Polka und Walzer...!!

Wien bleibt Wien natürlich im 4/4, aber selbst das Tempo hat er in diesem Stück schon teilweise angeglichen vor dem Wechsel.

War aber ne gute Schule als Kind/Anfänger - man mußte da immer ganz Ohr sein, das passierte alles ohne Ansage.
Tempo, Rhythmus, Dynamik hat man so wirklich praktisch am Leib erfahren und konnte da schon sehr gut ein Gespür dafür entwickeln. Auch das Verfahren, unterwegs einen Teil vom Takt wegzubescheißen, ohne daß das Außenstehende gehört hätten, um wieder zu synchronisieren...
 

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